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Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe

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32<br />

DAVONGE KOMMENE<br />

DANKEN<br />

DEM „PATRON“.<br />

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs<br />

muss wieder die Produktion<br />

von Heeresbedarf aufgenommen werden.<br />

Wieder werden Zünder produziert.<br />

Ab 1941 werden Frauen aus Schiltach und<br />

ausländische Arbeitskräfte zur Arbeit<br />

zwangsverpfl ichtet.<br />

Schöne Grüße aus Breslau.<br />

Schwere Zeiten<br />

8. Mai 1945. Ein verlorener Krieg, der<br />

Zusammenbruch, die Befreiung. Schwere<br />

Zeiten standen ins Haus. <strong>Hans</strong> Grohe<br />

bekommt Post, aus Polen, aus Spanien,<br />

aus der Sowjetunion, aus Frankreich. Davongekommene<br />

danken dem „Patron“.<br />

Mut? Zivilcourage? Menschlichkeit. Gäb’s<br />

doch mehr davon im Land.<br />

Am 14. Mai 1946, seinem 75. Geburtstag,<br />

ist <strong>Hans</strong> Grohe noch beneidenswert fi t.<br />

Er würde gern den Gratulanten entgehen,<br />

„aber <strong>das</strong> Wetter ist so schlecht wie die Wirtschaftslage“,<br />

notiert er, bleibt zu Hause und<br />

macht sich Gedanken um die Zukunft.<br />

Post kommt<br />

Es schreibt Emilie am 22. August 1946<br />

„mein schön Gruß von Breslau.“ Sie gehörte<br />

zu jenen Verschleppten, die bei deutschen<br />

Firmen arbeiten mussten. Dass sie<br />

mit heiler Haut davonkam, aus Schiltach<br />

zurückkehrt nach Polen, verdankt sie wie<br />

manch andere der Hilfsbereitschaft der<br />

Familie Grohe, die sich auch nach dem<br />

verlorenen Krieg ums Wohlergehen der<br />

fremden Arbeiter sorgt. Emilie aus Polen<br />

will Revanche für Menschlichkeit und<br />

schreibt: „Ich warte, wenn kommen Sie mit<br />

Besuch zu mir, ich habe schon Flasche Gute<br />

Wein für Sie. Vielen Dank für Sorgen.“<br />

Im September 1946 antwortet der Senior<br />

„... Ich freue mich, <strong>das</strong>s Sie schon eine Flasche<br />

Wein für mich zurückgestellt haben. Aber<br />

heute ist an Reisen nicht mehr zu denken.<br />

Früher reiste ich oft von Stuttgart über Dresden<br />

nach Breslau, ohne den Eisenbahnwagen<br />

zu wechseln ... Ich und alle lassen grüßen, so<br />

Herr Grohe junior, Herr Tobias Bühler, Frau<br />

Grohe und Klaus.“<br />

Monopoly und der Schatz<br />

im Schwarzwald<br />

Schiltach denkt an den Neubeginn. Doch<br />

die französische Besatzung macht einen<br />

Strich durch die Rechnung, requiriert die<br />

60 wichtigsten Maschinen, die Hälfte des<br />

gesamten Maschinenparks. Und keinerlei<br />

Rohstoff e! Ist <strong>das</strong> der Anfang vom Ende?<br />

Was war noch sicher? Sicher war in diesen<br />

Jahren ein Schatz, der tief im Schwarzwald<br />

lagerte: ein Schatz an Vertrauen und<br />

Zuversicht, ein Schatz an Wissen, ein Informationsvorsprung.<br />

Auch wenn es hinten<br />

und vorn an Material fehlte – im Improvisieren,<br />

im Erfi nden, im Bewältigen<br />

der Probleme waren sie ja groß geworden,<br />

die von <strong>Hans</strong>grohe! Und darauf vertraute<br />

die Stadt, darauf vertrauten Hunderte<br />

Familien, denen <strong>Hans</strong> über Generationen<br />

Arbeit und Brot gegeben hatte.<br />

Monsieur le Colonel Faure<br />

bekommt Neujahrsgrüße<br />

„Mein Herr Oberst Faure! Anbei übersenden<br />

wir Ihnen die Listen und hoff en, <strong>das</strong>s es<br />

nun recht ist. Wir möchten aber haben, <strong>das</strong>s<br />

uns überhaupt keine Maschinen mehr weggenommen<br />

werden ...Wenn uns die Maschinen<br />

verbleiben, können wir jeden Tag 1.000 Wasserhähne<br />

... erzeugen.“<br />

Das war am 11. Dezember 1947, Anlass,<br />

auch gleich Wünsche fürs bevorstehende<br />

Neue Jahr auszusprechen: „Unser Wunsch<br />

ist, <strong>das</strong>s es nie wieder Krieg gibt und ganz<br />

Westeuropa wieder gesund und einig wird.“<br />

<strong>Hans</strong> Grohe vergaß nicht, den Herrn

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