Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe
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DAVONGE KOMMENE<br />
DANKEN<br />
DEM „PATRON“.<br />
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs<br />
muss wieder die Produktion<br />
von Heeresbedarf aufgenommen werden.<br />
Wieder werden Zünder produziert.<br />
Ab 1941 werden Frauen aus Schiltach und<br />
ausländische Arbeitskräfte zur Arbeit<br />
zwangsverpfl ichtet.<br />
Schöne Grüße aus Breslau.<br />
Schwere Zeiten<br />
8. Mai 1945. Ein verlorener Krieg, der<br />
Zusammenbruch, die Befreiung. Schwere<br />
Zeiten standen ins Haus. <strong>Hans</strong> Grohe<br />
bekommt Post, aus Polen, aus Spanien,<br />
aus der Sowjetunion, aus Frankreich. Davongekommene<br />
danken dem „Patron“.<br />
Mut? Zivilcourage? Menschlichkeit. Gäb’s<br />
doch mehr davon im Land.<br />
Am 14. Mai 1946, seinem 75. Geburtstag,<br />
ist <strong>Hans</strong> Grohe noch beneidenswert fi t.<br />
Er würde gern den Gratulanten entgehen,<br />
„aber <strong>das</strong> Wetter ist so schlecht wie die Wirtschaftslage“,<br />
notiert er, bleibt zu Hause und<br />
macht sich Gedanken um die Zukunft.<br />
Post kommt<br />
Es schreibt Emilie am 22. August 1946<br />
„mein schön Gruß von Breslau.“ Sie gehörte<br />
zu jenen Verschleppten, die bei deutschen<br />
Firmen arbeiten mussten. Dass sie<br />
mit heiler Haut davonkam, aus Schiltach<br />
zurückkehrt nach Polen, verdankt sie wie<br />
manch andere der Hilfsbereitschaft der<br />
Familie Grohe, die sich auch nach dem<br />
verlorenen Krieg ums Wohlergehen der<br />
fremden Arbeiter sorgt. Emilie aus Polen<br />
will Revanche für Menschlichkeit und<br />
schreibt: „Ich warte, wenn kommen Sie mit<br />
Besuch zu mir, ich habe schon Flasche Gute<br />
Wein für Sie. Vielen Dank für Sorgen.“<br />
Im September 1946 antwortet der Senior<br />
„... Ich freue mich, <strong>das</strong>s Sie schon eine Flasche<br />
Wein für mich zurückgestellt haben. Aber<br />
heute ist an Reisen nicht mehr zu denken.<br />
Früher reiste ich oft von Stuttgart über Dresden<br />
nach Breslau, ohne den Eisenbahnwagen<br />
zu wechseln ... Ich und alle lassen grüßen, so<br />
Herr Grohe junior, Herr Tobias Bühler, Frau<br />
Grohe und Klaus.“<br />
Monopoly und der Schatz<br />
im Schwarzwald<br />
Schiltach denkt an den Neubeginn. Doch<br />
die französische Besatzung macht einen<br />
Strich durch die Rechnung, requiriert die<br />
60 wichtigsten Maschinen, die Hälfte des<br />
gesamten Maschinenparks. Und keinerlei<br />
Rohstoff e! Ist <strong>das</strong> der Anfang vom Ende?<br />
Was war noch sicher? Sicher war in diesen<br />
Jahren ein Schatz, der tief im Schwarzwald<br />
lagerte: ein Schatz an Vertrauen und<br />
Zuversicht, ein Schatz an Wissen, ein Informationsvorsprung.<br />
Auch wenn es hinten<br />
und vorn an Material fehlte – im Improvisieren,<br />
im Erfi nden, im Bewältigen<br />
der Probleme waren sie ja groß geworden,<br />
die von <strong>Hans</strong>grohe! Und darauf vertraute<br />
die Stadt, darauf vertrauten Hunderte<br />
Familien, denen <strong>Hans</strong> über Generationen<br />
Arbeit und Brot gegeben hatte.<br />
Monsieur le Colonel Faure<br />
bekommt Neujahrsgrüße<br />
„Mein Herr Oberst Faure! Anbei übersenden<br />
wir Ihnen die Listen und hoff en, <strong>das</strong>s es<br />
nun recht ist. Wir möchten aber haben, <strong>das</strong>s<br />
uns überhaupt keine Maschinen mehr weggenommen<br />
werden ...Wenn uns die Maschinen<br />
verbleiben, können wir jeden Tag 1.000 Wasserhähne<br />
... erzeugen.“<br />
Das war am 11. Dezember 1947, Anlass,<br />
auch gleich Wünsche fürs bevorstehende<br />
Neue Jahr auszusprechen: „Unser Wunsch<br />
ist, <strong>das</strong>s es nie wieder Krieg gibt und ganz<br />
Westeuropa wieder gesund und einig wird.“<br />
<strong>Hans</strong> Grohe vergaß nicht, den Herrn