... wird aber vorher streng ermahnt Noch 1952 schrieb Vater <strong>Hans</strong> strenge Worte an Sohn Klaus, der aus Off enburg mitgeteilt hatte, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Geld nicht reiche und er noch Hemden, Unterhosen und Strümpfe brauche. „Mundwasser und Handbürste kaufe ich selbst“. Klaus Grohe bekam 150 DM, „aber die waren schnell verbraucht“ – unter anderem für „ein Paar Kniestrümpfe, reine Wolle, 11,50 DM, eine braune Kammgarnhose 49,50 DM und eine Sportjacke, braun-weiß gestreift, 83,50 DM, Taschengeld 5,– DM.“ Da waren ganze 50 Pfennige übrig im Rechenschaftsbericht für den Vater! <strong>Der</strong> ließ sich erweichen und schickte noch mal 20 DM – „<strong>das</strong> wird reichen, bis Du kommst, und wenn Du mal zum Jahrmarkt gehst, so macht <strong>das</strong> auch nichts aus.“ 1954 schrieb er dem Sohnemann lapidar: „Ich möchte Dich bitten, am nächsten Sonntag nicht zu kommen, da Du doch nur hier herumschwanzt“. Er empfahl ihm statt dessen, am Wochenende zu lernen. Klaus war 17 – er pfi ff auf Nachhilfe und kam trotzdem nach Schiltach. Dafür wurde dann beim nächsten Mal <strong>das</strong> Taschengeld gekürzt. Ein Steuermann geht von Bord <strong>Der</strong> Senior <strong>Hans</strong> Grohe bleibt bis ins hohe Alter aktiv, schaut nach dem Rechten und dem Schlechten. Als er am 23. Juli 1955 mit 84 Jahren „von Bord geht“, trauert <strong>das</strong> Kinzigtal mit den Familien, der Belegschaft, mit Freunden überall auf der Welt um eine große Persönlichkeit. „Er war einer von uns“, sagen sie. Das familiäre Weltunternehmen Das Leben bei <strong>Hans</strong>grohe geht weiter. Warum soll es dem 18-jährigen Klaus anders gehen als den Geschwistern vor ihm? Im Oktober 1955 wird er Kommanditist, <strong>das</strong> Familienunternehmen geht mit großen Schritten auf <strong>das</strong> zu, was man ein Weltunternehmen nennt. Es wird erstmals in die USA exportiert, die originellsten und wichtigsten Firmen produkte sind auf den großen Messen in Barcelona und Paris zu sehen, sogar auf der Brüsseler Weltausstellung 1957. Und sehen lassen kann sich <strong>das</strong> Unternehmen von außen wie von innen. <strong>Hans</strong> kann’s. Sputnik und Goggomobil Die Türen sind immer off en bei <strong>Hans</strong>grohe, aber beim Tag der Off enen Tür 1958 sind sie besonders weit. Mitarbeiter und Familienangehörige feiern ein großes Betriebsfest in Schiltach – die Bundesrepublik feiert <strong>das</strong> Wirtschaftswunder, die Russen schießen den Satelliten „Sputnik“ ins All, und der BMW Isetta kostet 3.890 DM, eine gute Brause von <strong>Hans</strong>grohe 100 DM, der NSU-Prinz 3.749 DM, <strong>das</strong> Goggomobil 3.780 DM und der Fiat 500 ist für 3.470 DM zu haben. Interesse? EIN STEUERMANN GEHT VON BORD. Am 23. Juli 1955 stirbt der Senior und Firmengründer <strong>Hans</strong> Grohe. Drei Monate später, im Oktober 1955 wird Klaus Grohe Kommanditist, Friedrich und Friedel Grohe folgen 1956. Auf dem Weg zum Weltunternehmen. <strong>Hans</strong>grohe Produkte sind auf den großen Messen in Europa zu sehen. 43
44 DIE TÜREN SIND IMMER OFFEN BEI HANSGROHE. „Den Westfalen gefi el es in Schiltach“ titelte die Schwarzwälder Post, nachdem über 2.000 Betriebsangehörige und deren Familien, der Firmen <strong>Hans</strong>grohe und Friedrich Grohe, ein gemeinsames Betriebsfest in Schiltach feierten.