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Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe

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<strong>Hans</strong> Grohe schaff t. Er drückt und stanzt<br />

und locht und presst, ja, er selbst, der Inhaber,<br />

der zugleich Geschäftsführer und<br />

Lieferant und Fahrrad fahrender Reisender<br />

ist und Verpacker und Buchhalter,<br />

alles in einer Person. Was da gehämmert,<br />

gebogen, geschliff en wurde, gemessen,<br />

geschnitten und gedrückt wurde, musste<br />

auch verpackt werden: Magdalene Grohe<br />

und <strong>das</strong> 12-jährige Töchterchen Lenchen<br />

(die eigentlich Helene hieß und Lenele<br />

gerufen wurde) stapelten und wickelten<br />

und schnürten die fertige Ware für den<br />

Versand, nicht ohne jedes Teil genau zu<br />

prüfen. „Ohne Prüfung geht mir nix aus dem<br />

Haus!“, rief er regelmäßig, wenn er sich<br />

aufs Rädle setzte, auf Kundschaft ging<br />

und die Frauen beim Packen wusste.<br />

Nicht nur die Ware selbst war’s, auch<br />

die Grundsätze, denen man bei <strong>Hans</strong>grohe<br />

bis heute treu ist – es waren die<br />

ersten großen und mächtigen Steine, die<br />

da gelegt wurden, Stein um Stein für ein<br />

großes Familienunternehmen, <strong>das</strong> alle<br />

Kriege und Krisen überdauern sollte.<br />

Experimente, Reisen, Häusle bauen<br />

Ein Fundament muss dauerhaft sein, <strong>das</strong><br />

weiß <strong>Hans</strong> Grohe. Er gehörte zu den<br />

Pionieren dieser Zeit, verbrachte Tage<br />

und Nächte in der Werkstatt, probierte<br />

und experimentierte mit alten und neuen<br />

Werkstoff en und bastelte und schliff<br />

und lötete und grübelte. Längst kann<br />

<strong>Hans</strong> Grohe seinen sechs Mitarbeitern<br />

die Verantwortung überlassen, wenn er<br />

auf Reisen muss. 1906 macht er seine<br />

erste größere Geschäftsreise zur Messe<br />

nach Frankfurt, dann nach Berlin.<br />

„Schaff e, spare, Häusle baue“. Es wird ein<br />

Wohnhaus in der Auestraße gebaut, und<br />

„der Tag hat bei mir bis 16 Arbeitsstunden,“<br />

und <strong>Hans</strong> Grohe wundert sich, als er<br />

liest, <strong>das</strong>s die Stuttgarter Elektrotechnik-<br />

Firma Robert Bosch eine neue Arbeitsordnung<br />

einführt – acht Stunden. Vom<br />

Bosch ließ er sich fortan alles kommen<br />

und notierte: „… Eines Tages müssen wir<br />

auch dahin kommen!“<br />

<strong>Der</strong> Brandenburger war längst schwäbischer<br />

als die Schwaben. Nun musste<br />

noch jemand für die Buchhaltung her,<br />

die er nebst umfangreicher Korrespondenz<br />

bis 1909 auch noch selbst erledigt<br />

hatte. Den großen Reisen ins Reich<br />

folgten Fahrten die Kinzig hinauf und<br />

hinab und Fahrten in alle größeren Orte<br />

Süddeutschlands. Überall fast fuhr die Eisenbahn,<br />

selbst ein Flugzeug am Himmel<br />

war nichts Neues. <strong>Hans</strong> Grohe reist nach<br />

Hamburg, der Schnellzug ist schnell, besucht<br />

Kundschaft in Bremen, fährt ins<br />

Rheinland, baut Kontakte in die Schweiz<br />

aus, liefert 1907 nach Amsterdam und<br />

lässt 1908 den ersten Firmenkatalog drucken.<br />

„Überall gab es etwas Verdienst, dann<br />

zog es mich auch in die Weite …“.<br />

OHNE PRÜFUNG<br />

GEHT MIR NIX<br />

AUS DEM HAUS!<br />

Inserat anlässlich der<br />

Kinzigtäler Gau-Gewerbe-Ausstellung<br />

in Gengenbach 1902.<br />

Am 14. Juni 1905 wird<br />

die Firma ins Handelsregister eingetragen;<br />

<strong>Hans</strong> Grohe ist alleiniger Inhaber.<br />

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