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Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe

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Schiltach ans Werk gegangen wurde, im<br />

ganzen Schwarzwald herumgesprochen.<br />

Das Handwerk schwor auf die Qualität,<br />

und wenn es ein technisches Problem gab,<br />

fand man die Kinzig auf und ab niemanden<br />

sonst, der es so klug zu lösen verstand. „Er<br />

ist einer der 14 Nothelfer“, meinten selbst die<br />

Evangelischen im Ort. Gab’s mal weniger<br />

Arbeit, war kein Müßiggang angesagt.<br />

Dann setzte sich Meister <strong>Hans</strong> auf seinen<br />

Drahtesel, fuhr durchs Tal und klingelte<br />

Blechner und Klempner und Installateure<br />

heraus und alle, die seine Metalldrückwaren<br />

brauchen konnten. Aber „... ich nahm<br />

bald Waren mit, welche bei mir nicht erzeugt<br />

wurden. Das brachte oft mehr Verdienst als die<br />

eigenen bescheidenen Erzeugnisse. Bald war<br />

ich auch ein guter Reisender. Aber fl eißig<br />

musste ich sein, denn die Kunden ... waren<br />

schwer zu treff en, da ihr Arbeitsfeld außerhalb<br />

ihrer Werkstätte lag. Morgens früh, mittags<br />

über und abends. An ein Mittagessen war oft<br />

nicht zu denken ...“<br />

Das neue Geschäft fl orierte. Nach nicht<br />

einmal einem halben Jahr musste ein<br />

dritter und nach einem Jahr schon ein<br />

vierter Mann eingestellt werden.<br />

Die Jahre gehen ins Land, und im Geschäftlichen<br />

wie im Privaten läuft eben<br />

manches manchmal besser und anderes<br />

eben nicht so. <strong>Hans</strong> Grohe hält um die<br />

Hand von Magdalene Schöttle an. Sie<br />

sagt nicht nein, es wird gehochzeitet,<br />

zum zweiten Male, und mitten im Sommer<br />

1904, am 28. August, <strong>Hans</strong> ist eben<br />

33 Jahre alt, freut er sich wie seinerzeit<br />

sein Vater über einen weiteren Sohn:<br />

Friedrich Grohe.<br />

Die Spittelsäge bei Feierlichkeiten zu Kaisers Geburtstag.<br />

Im kleinen hellen Gebäude rechts legt <strong>Hans</strong> Grohe 1901 den Grundstein für <strong>das</strong> spätere Weltunternehmen.<br />

Ja, die Hygiene<br />

Die Hygiene kam dem Meister wie gerufen.<br />

Dass jedem Deutschen wöchentlich<br />

ein Bad empfohlen wurde, mehr<br />

<strong>oder</strong> weniger dringend, hatte man in<br />

Berlin propagiert, der Reinlichkeit zuliebe<br />

wie der Volksgesundheit. Die Berliner<br />

Sanitätswerke begeisterten mit ihren<br />

Blechwannen förmlich die Öff entlichkeit<br />

– und <strong>Hans</strong> Grohe mit seiner aus<br />

Messingblech gedrückten und verlöteten<br />

Kopfbrause für Herrn Jedermann.<br />

Im Schiltacher Handelsregister von 1905<br />

waren zu Baldachinlampen, Ofenrohr-<br />

Rosetten und Wasserstein-Seiern die<br />

Kopfbrausen gekommen. Man könnte<br />

ihn küssen vor Freude für Weg und Ziel<br />

zu einem der erfolgreichsten Brausenhersteller<br />

der Welt. <strong>Der</strong> Pionier, von der<br />

Hygiene gerufen.<br />

„Brauseköpfe, neue Brauseköpfe,<br />

sauber verlötet!<br />

Feine Siebe für die Küche!<br />

Schwimmerkugeln!<br />

Rosetten für die Wasserhähne<br />

aller Art und Größe<br />

Baldachinschalen<br />

für Eure Hängelampen!“<br />

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