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Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe

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40<br />

ES MUSS<br />

PERFEKT SEIN!<br />

1953 wird <strong>Hans</strong> Grohe junior Geschäftsführer,<br />

die Unica-Wandstangen gehen<br />

in die Serienproduktion, und der Senior erhält<br />

<strong>das</strong> Bundesverdienstkreuz.<br />

Aber die Blütezeit der Handbrause begann<br />

erst 70 Jahre später mit <strong>Hans</strong>grohe<br />

und einer kleinen Revolution: Hurra, die<br />

verstellbare Brausestange ist da! 1953<br />

geht sie mit dem stolzen Namen Unica<br />

in die Massenproduktion. Unica lässt die<br />

Kassen klingeln.<br />

In der Wanne liegen,<br />

ohne sich zu rühren?<br />

Manches Mal vergeht die Zeit aber doch<br />

nicht so schnell. Im August 1952 hat der<br />

Senior die Idee, Badekabinen zu entwickeln.<br />

„Wir haben ein schönes Sortiment<br />

Brausen, auch die Haken und Rohre können<br />

wir liefern und wasserdichter Nylon ist auch<br />

da in wunderbarer Qualität. Ich denke mir,<br />

Badewannen lassen nach. Was ist es auch –<br />

man liegt 20 – 30 Minuten im Bad, ohne sich<br />

zu rühren. Brausen, kalt, warm, mit und ohne<br />

Strahl ist gesünder und angenehmer und man<br />

hat ja auch nicht immer Platz für eine Wanne.<br />

Lüder (Fertigungsleiter) war auch begeistert<br />

von meinem Gedanken und einige Garnituren<br />

sind schon fertig.“<br />

Fast zwei Jahre später – am 1. April 1954 –<br />

notiert <strong>Hans</strong> Grohe: „Am 16. August 1952<br />

schrieb ich, <strong>das</strong>s wir Badekabinen machen<br />

wollen.“ Er ärgert sich, Nachkriegszeit<br />

hin <strong>oder</strong> her, wie lange es dauert von der<br />

Idee zur Tat, denn „sie brachten nichts aus<br />

der Hand und nach vielem Drängen wurden<br />

die ersten Drucksachen im März 1954 in die<br />

Welt geschickt.“ Na endlich.<br />

Perfektion aus dem ff<br />

Heute, erzählt Klaus Grohe, dauert es<br />

von der ersten Idee bis zur Serienreife<br />

meistens gerade mal ein Jahr. Aber halt,<br />

halt, halt – so schnell schießen die Preußen<br />

nicht! Denn wenn heute ein neues<br />

Produkt durch ist, gestylt, geprüft, getestet,<br />

von oben und unten und von links<br />

nach schräg, gibt es immer noch eine<br />

quasi allerletzte Instanz, die fragt: War’s<br />

<strong>das</strong> wirklich? Es ist Klaus Grohe. Ihm ist<br />

fast nichts gut genug. „Es muss perfekt<br />

sein“, fordert er. Und vorher geht nichts<br />

raus bei Klaus.<br />

Tor, Tor, Tor! Das Wunder von Bern<br />

Im Wankdorfstadion Bern siegen 1954<br />

die deutschen Jungs, werden Weltmeister<br />

und duschen anschließend. Mit unter der<br />

Dusche: Fritz Walter, Sepp Herberger<br />

und Uwe Rahn. Marilyn Monroe wird<br />

Hollywoodstar, und Klaus Grohe (17)<br />

interessiert sich für beides. Sein Bruder<br />

<strong>Hans</strong> (der Junior) ist da eben 58 Jahre alt<br />

und wird Geschäftsführer.<br />

Klaus baut ein Haus ...<br />

Klaus Grohe, zwar Kommanditist, hat<br />

bis zum 25. Lebensjahr zu warten, bis er<br />

„richtig“ in die Firma kann. So hat’s der<br />

Senior testamentarisch festgelegt. Also<br />

Studieren, Lernen, Studieren. Wie gut<br />

er, trotz gegenteiliger Behauptungen, die<br />

Zeit genutzt hat, beweist sein Erfolg. Er<br />

ließ sich nichts schenken, weder im Internat<br />

noch in der Oberschule <strong>oder</strong> der<br />

Handelsschule. Diplome, Assistenzen,<br />

ein Jahr USA, Off enburg, Stuttgart. Und<br />

eher nebenbei baut der junge Mann auf<br />

Formentera sein erstes Haus. Selbst. Es<br />

steht immer noch.

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