Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe
Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe
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14<br />
„PACKEN WIR’S!“<br />
RIEF ER<br />
UND SPUCKTE IN<br />
DIE HÄNDE.<br />
Schon vor hundert Jahren<br />
wussten die Leute: <strong>Hans</strong> Grohe ist einer,<br />
mit dem man reden kann …, und<br />
auch die Produkte von <strong>Hans</strong>grohe waren<br />
vor hundert Jahren viel gefragt:<br />
Ofenrohrrosetten, Hahnenrosetten<br />
Wassersteinseier (Siebe im Spülstein),<br />
Brauseköpfe, Schwimmerkugeln<br />
Baldachinschalen für Hängelampen.<br />
Dieses war der erste Streich ...<br />
<strong>Hans</strong> Grohe stellte den Wecker auf vier<br />
Uhr und machte sich zu Fuß auf den<br />
Weg. Er war 5.30 Uhr in der Hinterlehengerichter<br />
Kunstmühle und wartete<br />
auf Wilhelm Schwab. „Packen wir’s!“,<br />
rief er, als der kam, und spuckte in die<br />
Hände. Es war exactamente der 1. April<br />
1900, als der kleine gemeinsame Betrieb<br />
mit der Produktion von Weckergehäusen<br />
für die heimische Uhrenindustrie<br />
begann – um fast genau ein Jahr später<br />
abzubrennen!<br />
... und der zweite folgt sogleich!<br />
Guter Rat schien teuer. Nicht dem <strong>Hans</strong>.<br />
<strong>Der</strong> wusste: Da stand im Ort ein Holzschuppen<br />
leer, die alte Spittelsäge! War<br />
dort nicht einstens die frühere Metalldrückerei<br />
Voigt & Thieringer? Sogar einen<br />
Wasserlauf gab’s direkt am Schuppen.<br />
„Wir werden <strong>das</strong> Wasser als Antrieb für<br />
unsere Maschinen nutzen“, freute er sich.<br />
Doch der alte Partner mochte nach dem<br />
Brand nicht mehr ins neue Boot steigen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>clevere</strong> <strong>Hans</strong> holte sich zwei<br />
neue Mitarbeiter. Gute Leut’ – <strong>Hans</strong> im<br />
Glück! Man schrieb den 15. Juni 1901.<br />
Bauern und Handwerker, Häusler und<br />
Kaufl eute, ob nah <strong>oder</strong> fern, brauchten<br />
Laternen und Glöckchen für Petroleumlampen!<br />
Und wie nützlich waren doch<br />
in jedem Haushalt Messingpfannen, wie<br />
wohltuend Bettfl aschen, wie notwendig<br />
feuerhemmende Ofenrohr rosetten, die<br />
Schutz und Abstand schufen zwischen<br />
heißem Rohr und hölzernen Wänden!?<br />
Aufs Dach die schmückende Spitze aus<br />
Zinkblech! Die Kunden kamen <strong>oder</strong><br />
wurden aufgesucht, brachten eigene<br />
Zeichnungen mit, hatten aufgemalt,<br />
was sie wollten. Wenn’s gar zu ungenau<br />
waren, griff der <strong>Hans</strong> zum Griff el<br />
und entwarf mit wenigen Strichen, was<br />
dem Blechner <strong>oder</strong> sonstwem im Kopf<br />
herumging. Das war eine Arbeit genau<br />
nach seiner Fasson – wo zu tüfteln war,<br />
zu probieren, zu experimentieren.<br />
Für Sanität ist’s nie zu spät<br />
Ach, da war viel im Argen, bei der Sanität,<br />
im Gesundheitswesen, in der Hygiene.<br />
Das Häuschen für die kleinen und<br />
großen Geschäfte meist vor der Tür, im<br />
Treppenhaus, auf dem Hof, da auch die<br />
Pumpe für frisches Wasser – und doch<br />
gab es mehr und mehr Wasser im Hause<br />
selbst, den berühmten Spülstein (Wasserstein)<br />
mit einem großen Krug, wo sich die<br />
gesamte Familie auch waschen konnte.<br />
Das Schmutzwasser fl oss in die Grube,<br />
in der sich aller Unrat sammelte. Dessen<br />
Lüfte und Düfte zogen, mehr der Physik<br />
folgend als dem guten Geschmack, nach<br />
oben in Küchen und Kammern.<br />
Gefahr erkannt – Geruch gebannt: So en<br />
passant erfi ndet <strong>Hans</strong> Grohe eben mal<br />
etwas, was die üblen Düfte aus dem Ausguss,<br />
aus Abläufen, aus Becken und Wannen<br />
dämpfen konnte. „Es gelang mir, einen<br />
kleinen Geruchverschluss zusammenzustellen,<br />
welcher einen guten Anklang fand und<br />
auch einen sehr guten Verdienst brachte.“<br />
Einer der 14 Nothelfer<br />
Bald schon hatte sich die Geschicklichkeit,<br />
mit der in der neuen Metalldrückerei in