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DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02

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so sieht‘s aus<br />

so sieht‘s aus<br />

Auch in einer wohlhabenden Stadt wie München<br />

gibt es erschreckend viele Kinder, die von<br />

Möglichkeiten ausgeschlossen sind, die für andere<br />

selbstverständlich sind. Mit Hartz IV ist eine Teilhabe<br />

an weiterführender Bildung und Sport sowie am<br />

vielfältigen kulturellen und sozialen Leben Münchens<br />

einfach nicht möglich!<br />

Eine fundierte Aus- oder Weiterbildung, Freude<br />

und bereichernde Momente, zum Beispiel während<br />

eines Theaterbesuchs, Musikunterricht oder die<br />

Mitgliedschaft in einem Sportverein sind für viele<br />

Familien in München purer Luxus.<br />

wenn man nicht möglichst viele Facetten der<br />

Gegenwart kennt?<br />

Genau deswegen unterstütze ich DEIN MÜNCHEN,<br />

eine gemeinnützige Organisation, die es sozial<br />

benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglicht,<br />

sich selbst als Teil dieser Stadt zu sehen und<br />

nicht außen vor zu sein.<br />

Von einem gerechteren System kann träumen,<br />

wer will, aber im Hier und Jetzt und um die<br />

Ecke für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, ist<br />

die Pflicht von jedem!<br />

In einer reichen<br />

Stadt ist Armut<br />

eine Demütigung<br />

Ich bin im Südosten Münchens in Waldperlach<br />

groß geworden. Nach der Schule habe ich<br />

immer Fußball gespielt – jeden Tag! Ich habe<br />

die anderen Jungs nur danach beurteilt, wie<br />

gut sie mit dem Ball umgehen konnten oder<br />

ob sie sich wenigstens ins Tor stellten.<br />

Geld hat uns alle nicht interessiert, davon hing<br />

es einfach nicht ab, ob man jemanden mag oder<br />

nicht. Damals, so scheint es mir, gab es noch<br />

selbstverständliche Berührungspunkte zwischen<br />

den gesellschaftlichen Schichten. Heute jedoch,<br />

mit der Abschottung der Reichen, der Kürzung<br />

von Sozialleistungen, heute, wo Arbeitslosengeld<br />

reine Existenzsicherung bedeutet, heute mit dem<br />

Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich und<br />

einem Alltag, in dem Geld die Menschen antreibt,<br />

rund um die Uhr beschäftigt und spaltet, hat sich<br />

das geändert.<br />

Der Sozialstaat Deutschland hat kein Problem<br />

mehr mit Armut, weil er dieses Problem an<br />

die Armen weitergibt.<br />

Oft reicht es ja nicht mal fürs Kino und an<br />

einen Familienausflug auf die Wiesn ist gar<br />

nicht zu denken.<br />

Gerade in einer reichen Stadt wie München wird<br />

die ökonomische Ausgrenzung als Demütigung<br />

erfahren. Die Teilhabe an der Gesellschaft und an<br />

ihren Möglichkeiten ist aber notwendig, denn wie<br />

soll man sich ein Bild von der Zukunft machen,<br />

Maximilian „Max“ Uthoff, deutscher Kabarettist,<br />

Jurist und Botschafter für DEIN<br />

MÜNCHEN<br />

Da sein Vater die Münchner Kleinkunst bühne<br />

Rationaltheater gründete, kam Max Uthoff<br />

bereits früh mit der Welt der Kleinkunst in<br />

Kontakt. Nach dem zweiten Jura-Staatsexamen<br />

übernahm er von 2006 bis 2008 die<br />

Leitung des Rationaltheaters. Diese gab er<br />

jedoch wieder auf, da ihm seine zahlreichen<br />

Auftritte als Solokünstler an anderen Spielstätten<br />

und im Fernsehen immer weniger<br />

Zeit ließen.<br />

Als Münchner und Vater zweier Töchter<br />

ist es ihm ein persönliches Anliegen,<br />

sich für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit<br />

vor der eigenen Haustür<br />

einzusetzen.<br />

Schließlich sind es die Kinder von heute, die morgen<br />

unsere Stadtgesellschaft prägen werden.<br />

Wem das als Grund, sich zu engagieren, nicht<br />

reicht, kann das auch aus bloßem Egoismus tun,<br />

denn wenn diese Kinder erwachsen sind, sind wir<br />

die Alten und werden erleben, wie es dann um<br />

die Münchner Stadtgesellschaft bestellt sein wird.<br />

Von Max Uthoff,<br />

Kabarettist<br />

28 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

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