14.02.2019 Aufrufe

DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUS ERSTER HAND<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Wer aus Angst<br />

aufgibt, hat<br />

gleich verloren<br />

Als ich Klassensprecherin war, habe ich den<br />

Vorschlag gemacht, dass jeder Schüler und jede<br />

Schülerin eine Schuluniform tragen solle, damit<br />

niemand wegen seines Aussehens oder Styles<br />

gemobbt werden könne.<br />

Auch die Lehrer reagieren oft falsch und<br />

lassen zu, dass manche Schüler respektlos<br />

mit ihnen umgehen. Das ermuntert diese Schüler<br />

dann nur noch und sie nehmen sich auch den<br />

Lehrer gegenüber Frechheiten heraus. So ein Lehrer<br />

kann dir bei Mobbing nicht helfen.<br />

Aber ich weiß in derartigen Situationen leider nicht,<br />

was ich noch tun könnte. Ich habe alles versucht,<br />

und bis jetzt hat sich nichts verändert. Ich verstehe<br />

nicht, wieso die Lehrkräfte nicht mehr gegen<br />

Mobbing unternehmen.<br />

Ich schreibe einen Bericht über meine Schule,<br />

weil mir nicht gefällt, wie viele Schüler mit ihren<br />

Klassenkameraden oder Mitmenschen umgehen.<br />

Bei uns an der Schule muss man aufpassen, wie<br />

man sich präsentiert. Was mich am meisten an<br />

den Schülern nervt, ist, dass sie immer Stress<br />

suchen und nur auf das Äußere und nicht auf den<br />

Charakter achten.<br />

Ich kann nicht verstehen, wie man jemanden<br />

mobben kann, nur weil er anders ist, weil er<br />

z. B. nicht das neueste Handy hat oder keine<br />

Markenklamotten trägt.<br />

Ein Beispiel dafür, wie schnell das gehen kann:<br />

Als ich das erste Mal ins Schullandheim gefahren<br />

bin, haben mir meine Eltern ein altes Nokia-Handy<br />

mitgegeben, weil meines in Reparatur war. Als ich<br />

es bei Tisch herausholte, haben alle über mich<br />

gelacht und gesagt, dass ich wohl zu arm sei, um<br />

mir was Besseres zu leisten. Ich habe ihr Gerede<br />

einfach nicht weiter beachtet und kam ganz gut<br />

mit der Situation klar. Aber manche nehmen solche<br />

Sachen ernst und fühlen sich sehr verletzt. Man<br />

darf in solchen Situationen nie zeigen, dass einen<br />

so was trifft. Wenn man erkennen lässt, wie leicht<br />

man verletzbar ist, dann nutzen sie das aus und<br />

machen immer weiter. Deswegen haben viele<br />

auch Angst, anderen Schülern in so einer Situation<br />

beizustehen, weil sie sich davor fürchten, dass sie<br />

genauso behandelt werden könnten.<br />

Es gibt einige Mitschüler, die aus lauter Angst<br />

davor, gemobbt zu werden, selbst zu Mobbern<br />

werden. Dadurch werden sie wie die, vor denen<br />

sie eigentlich Angst haben.<br />

Oft tragen aber auch die Eltern eines Mobbers<br />

eine Mitschuld. Die Jugendlichen bekommen von<br />

ihren Eltern zwar materiell gesehen alles, was sie<br />

wollen, doch zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit,<br />

was eigentlich das Wichtigste wäre. Viele Kids<br />

werden dann entweder aggressiv oder depressiv.<br />

Wieso verstehen die Leute nicht, dass Familie das<br />

Allerwichtigste ist?!<br />

In meiner Schule gibt es wirklich viele echt asoziale<br />

Schüler, die anderen das Leben schwer machen.<br />

Aber deshalb darf man trotzdem keine Angst<br />

davor haben, anderen zu helfen. Man muss<br />

sich auch selbst treu bleiben und so sein, wie man<br />

eben ist. Man darf sich nicht von anderen verbiegen<br />

lassen. Man muss seinen eigenen Weg gehen und<br />

versuchen, seine Träume zu verwirklichen.<br />

Genau das lernen wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Ich habe hier<br />

viele Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Seit<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! kann ich in schwierigen Situationen<br />

besser reagieren und ich habe auch viele Ideen<br />

für meine Zukunft.<br />

Durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich mehr Selbstvertrauen<br />

gewonnen und bin stärker geworden. Jetzt kann<br />

ich anderen Schülern in Not ohne Angst helfen<br />

und ich selbst sein. Diese Erfahrungen, die ich in<br />

der Zeit bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gesammelt habe, werden<br />

mich mein ganzes Leben begleiten und ich werde<br />

es sicher nie bereuen, dass ich dabei gewesen bin.<br />

Julia, 16 Jahre, aus Polen<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

40 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!