DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02
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AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
Wer aus Angst<br />
aufgibt, hat<br />
gleich verloren<br />
Als ich Klassensprecherin war, habe ich den<br />
Vorschlag gemacht, dass jeder Schüler und jede<br />
Schülerin eine Schuluniform tragen solle, damit<br />
niemand wegen seines Aussehens oder Styles<br />
gemobbt werden könne.<br />
Auch die Lehrer reagieren oft falsch und<br />
lassen zu, dass manche Schüler respektlos<br />
mit ihnen umgehen. Das ermuntert diese Schüler<br />
dann nur noch und sie nehmen sich auch den<br />
Lehrer gegenüber Frechheiten heraus. So ein Lehrer<br />
kann dir bei Mobbing nicht helfen.<br />
Aber ich weiß in derartigen Situationen leider nicht,<br />
was ich noch tun könnte. Ich habe alles versucht,<br />
und bis jetzt hat sich nichts verändert. Ich verstehe<br />
nicht, wieso die Lehrkräfte nicht mehr gegen<br />
Mobbing unternehmen.<br />
Ich schreibe einen Bericht über meine Schule,<br />
weil mir nicht gefällt, wie viele Schüler mit ihren<br />
Klassenkameraden oder Mitmenschen umgehen.<br />
Bei uns an der Schule muss man aufpassen, wie<br />
man sich präsentiert. Was mich am meisten an<br />
den Schülern nervt, ist, dass sie immer Stress<br />
suchen und nur auf das Äußere und nicht auf den<br />
Charakter achten.<br />
Ich kann nicht verstehen, wie man jemanden<br />
mobben kann, nur weil er anders ist, weil er<br />
z. B. nicht das neueste Handy hat oder keine<br />
Markenklamotten trägt.<br />
Ein Beispiel dafür, wie schnell das gehen kann:<br />
Als ich das erste Mal ins Schullandheim gefahren<br />
bin, haben mir meine Eltern ein altes Nokia-Handy<br />
mitgegeben, weil meines in Reparatur war. Als ich<br />
es bei Tisch herausholte, haben alle über mich<br />
gelacht und gesagt, dass ich wohl zu arm sei, um<br />
mir was Besseres zu leisten. Ich habe ihr Gerede<br />
einfach nicht weiter beachtet und kam ganz gut<br />
mit der Situation klar. Aber manche nehmen solche<br />
Sachen ernst und fühlen sich sehr verletzt. Man<br />
darf in solchen Situationen nie zeigen, dass einen<br />
so was trifft. Wenn man erkennen lässt, wie leicht<br />
man verletzbar ist, dann nutzen sie das aus und<br />
machen immer weiter. Deswegen haben viele<br />
auch Angst, anderen Schülern in so einer Situation<br />
beizustehen, weil sie sich davor fürchten, dass sie<br />
genauso behandelt werden könnten.<br />
Es gibt einige Mitschüler, die aus lauter Angst<br />
davor, gemobbt zu werden, selbst zu Mobbern<br />
werden. Dadurch werden sie wie die, vor denen<br />
sie eigentlich Angst haben.<br />
Oft tragen aber auch die Eltern eines Mobbers<br />
eine Mitschuld. Die Jugendlichen bekommen von<br />
ihren Eltern zwar materiell gesehen alles, was sie<br />
wollen, doch zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit,<br />
was eigentlich das Wichtigste wäre. Viele Kids<br />
werden dann entweder aggressiv oder depressiv.<br />
Wieso verstehen die Leute nicht, dass Familie das<br />
Allerwichtigste ist?!<br />
In meiner Schule gibt es wirklich viele echt asoziale<br />
Schüler, die anderen das Leben schwer machen.<br />
Aber deshalb darf man trotzdem keine Angst<br />
davor haben, anderen zu helfen. Man muss<br />
sich auch selbst treu bleiben und so sein, wie man<br />
eben ist. Man darf sich nicht von anderen verbiegen<br />
lassen. Man muss seinen eigenen Weg gehen und<br />
versuchen, seine Träume zu verwirklichen.<br />
Genau das lernen wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Ich habe hier<br />
viele Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Seit<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! kann ich in schwierigen Situationen<br />
besser reagieren und ich habe auch viele Ideen<br />
für meine Zukunft.<br />
Durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich mehr Selbstvertrauen<br />
gewonnen und bin stärker geworden. Jetzt kann<br />
ich anderen Schülern in Not ohne Angst helfen<br />
und ich selbst sein. Diese Erfahrungen, die ich in<br />
der Zeit bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gesammelt habe, werden<br />
mich mein ganzes Leben begleiten und ich werde<br />
es sicher nie bereuen, dass ich dabei gewesen bin.<br />
Julia, 16 Jahre, aus Polen<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
40 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
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