DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02
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AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
ist die grundlegende Voraussetzung für eine<br />
vernünftige Kommunikation. Zudem ist das die<br />
wichtigste Grundlage, um Berufschancen nutzen<br />
zu können. Unser zweiter Schwerpunkt ist die<br />
Sozialkompetenz, denn bei uns treffen viele<br />
unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen<br />
Wertvorstellungen aufeinander. Wir glauben, dass<br />
das Arbeiten an einem respektvollen Umgang, an<br />
Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und auch an<br />
einer respektvollen Streitkultur extrem wichtig ist.<br />
Unsere dritte Säule ist die Berufsorientierung, für<br />
die wir auch den zweiten Landespreis Bayern beim<br />
Schulwettbewerb „Starke Schule“ erhalten haben.<br />
Wir fördern und fordern unsere Schüler, indem wir<br />
versuchen, herauszufinden welche Fähigkeiten in<br />
ihnen stecken und welche Möglichkeiten sie haben.<br />
Sehr viele Schüler haben schlichtweg keinerlei<br />
Informationen über die Bandbreite an Berufsbildern.<br />
Genau hier kommt DEIN MÜNCHEN mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ins Spiel.<br />
Sie sind bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Partnerschule der<br />
ersten Stunde. Warum?<br />
DEIN MÜNCHEN fügt sich als perfektes Puzzlestück<br />
in unsere Schulstrategie. Neben Kultur- und<br />
Sportprojekten, welche DEIN MÜNCHEN anbietet,<br />
ist es vor allem das Bildungsprojekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!,<br />
das unsere Schüler voranbringt – und zwar richtig.<br />
Ausgebildete Trainer befassen sich so intensiv mit<br />
den Schülern, wie es im Schulalltag nicht zu leisten<br />
wäre. In diesem Projekt finden unsere Jugendlichen<br />
heraus, wo genau ihre eigenen Fähigkeiten liegen.<br />
Haben die Schüler diese erst mal identifiziert,<br />
kommen Selbstwertgefühl und Motivation fast<br />
von alleine hinzu. Diese wenigen Projektwochen<br />
ändern alles im Hinblick auf ihren beruflichen<br />
Werdegang und das hat weitreichende Folgen<br />
fürs ganze Leben. Tatsächlich rennen uns Betriebe<br />
und Handwerker geradezu die Bude ein, weil sie<br />
merken, dass unsere Absolventen begriffen haben,<br />
wie wichtig Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Offenheit<br />
und Motivation vor allem für das Berufsleben sind.<br />
Übrigens sind das auch die Werte, die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
vermittelt.<br />
Wie werten Sie die Zusammenarbeit mit<br />
DEIN MÜNCHEN?<br />
Ich will nicht übertreiben, aber es ist ein Glücksfall,<br />
dass wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! dabei sein dürfen.<br />
Wir haben vor allem Schüler im Alter von 14 bis<br />
16 Jahren aus Übergangsklassen ausgewählt,<br />
die ganz frisch nach Deutschland gekommen<br />
sind. Sie erhalten zwar in ihrer Klasse intensiven<br />
Sprachunterricht, haben aber die Aufbauarbeit<br />
wie Assessment Center oder Workshops aus den<br />
unteren Klassen verpasst. Deshalb versuchen wir,<br />
in diesen Klassen möglichst viel Berufsorientierung<br />
unterzubringen. Genau hier springt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ein. Andere Schüler hatten drei Schuljahre lang<br />
Zeit herauszufinden, was sie können und was sie<br />
wollen. Die Schüler dieser Übergangsklassen hatten<br />
diese Möglichkeit bislang nicht.<br />
Was bewirkt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! bei den<br />
Teilnehmern?<br />
Unsere Schüler entwickeln im <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Projekt<br />
ihre Persönlichkeit weiter und werden extrem selbstständig.<br />
Sie wissen, was sie wollen, und gehen<br />
ganz zielorientiert auf den Start ins Berufsleben<br />
zu. In diesem Umfang kann das die Schule gar<br />
nicht leisten. Dazu kommt, dass außerschulische<br />
Projekte stets einen neuen Blickwinkel mit sich<br />
bringen, auch für das ganze Kollegium. Trainer von<br />
außen haben zudem oft zusätzliche Möglichkeiten,<br />
die Jugendlichen zu erreichen. Unsere Erfahrungen<br />
mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! sind ausschließlich positiv. Unsere<br />
Jugendlichen wachsen über sich hinaus und auch<br />
wir Lehrer staunen jedes Jahr von Neuem bei der<br />
Abschlussveranstaltung über die Entwicklung<br />
unserer Schüler.<br />
Was ist für Sie das Besondere an<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!?<br />
Wenn sich ein Schüler für <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! interessiert,<br />
hängt es nicht, wie so oft, vom Geldbeutel ab, ob<br />
er daran teilnehmen darf, sondern allein von seinem<br />
Interesse. Abgesehen von der bereichernden<br />
Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen,<br />
den Trainern und uns eröffnet dieses Projekt neue<br />
Perspektiven und stellt Kontakte her, die weder wir<br />
als Schule noch Eltern bieten könnten. Vor allem<br />
Jugendliche, die womöglich aufgrund schwieriger<br />
persönlicher Umstände resigniert haben, legen<br />
nach einem Workshop-Wochenende eine Begeisterung<br />
an den Tag, die förmlich ansteckend wirkt.<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre Schüler?<br />
Ich wünsche mir, dass Mittelschüler diesen Stempel<br />
loswerden. Nach wie vor ist Chancengleichheit ein<br />
zentrales bildungspolitisches Ziel. Jeder Jugendliche<br />
sollte in Deutschland die bestmöglichen<br />
Bildungschancen erhalten, unabhängig von seiner<br />
kulturellen oder sozialen Herkunft oder finanziellen<br />
Mitteln. Davon sind wir weit entfernt.<br />
Auch wünschen wir uns für unsere Schüler ganz<br />
klar mehr Unterstützung von Stadt und Staat, auch<br />
aus der Wirtschaft. Es ist ja schon extrem schwierig,<br />
die richtigen Ansprechpartner für uns im Referat<br />
für Bildung und Sport auszumachen, die für die<br />
Sachausstattung zuständig sind. Auch wünschen<br />
wir uns von den Verantwortlichen, dass sie die<br />
Mittelschule gleichberechtigt mit den anderen<br />
Schultypen repräsentieren. Natürlich können wir<br />
finanzielle Mittel und Personal immer gebrauchen,<br />
aber vor allem wünschen wir uns eine zeitgemäße<br />
IT-Ausstattung und -Anbindung für unsere Schule.<br />
Abgesehen davon sollte ein Projekt wie <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
nicht ausschließlich spendenfinanziert sein. Engagierte<br />
Menschen setzen sich hier dafür ein, dass<br />
Jugendliche aus meist schwierigen Verhältnissen<br />
ihren Weg finden und selbstbestimmte Mitglieder<br />
der Stadtgesellschaft werden können. Das sollte der<br />
Stadt München ein wenig finanzielle Unterstützung<br />
wert sein, denn am Ende wird es sich auch für die<br />
Stadt wieder auszahlen.<br />
„Jeder Euro, den man in die Bildung von<br />
Jugendlichen investiert, ist gut angelegt.<br />
Das Geld muss man später nicht für Rehabilitations<br />
maßnahmen ausgeben. Vieles<br />
kann man in jungen Jahren noch auffangen;<br />
das fängt bereits im Kindergarten an.“<br />
Das Interview führte Susanne Meier,<br />
Freie Redakteurin<br />
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<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
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