SCHWACHHAUSEN Magazin | März-April 2019
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„Familie & Co“<br />
✺<br />
✿Dagmar Theilkuhl vom Referat Betreuungsrecht ist Ansprechpartnerin<br />
von proCuraKids<br />
Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht in der Lage sind, die elterliche Sorge<br />
auszuführen, benötigen einen Vormund<br />
Für welche Kinder und Jugendlichen wird ein Vormund gesucht?<br />
Ein Vormund wird gesucht für Kinder und Jugendliche, deren Eltern die<br />
elterliche Sorge nicht ausüben können. Gründe hierfür können z. B. Erkrankungen<br />
sein. Es muss auch bei Waisenkindern ein Vormund bestellt<br />
werden. Bei unbegleiteten minderjährigen Ausländern sind die Eltern<br />
nicht vor Ort und können daher keine Entscheidungen treffen, daher ist<br />
auch hier eine Vormundschaft erforderlich. Kurz gesagt, alle Kinder und<br />
Jugendliche, deren Eltern nicht in der Lage sind, die elterliche Sorge auszuführen,<br />
benötigen einen Vormund.<br />
Welche Ziele hat proCuraKids?<br />
Ziel von proCuraKids ist es, möglichst viele geeignete Menschen für die<br />
Übernahme einer Vormundschaft bis zur Volljährigkeit zu interessieren<br />
und ihnen bei ihren Aufgaben begleitend zur Seite zu stehen. Bei Allem<br />
steht das Kindeswohl im Fokus und an erster Stelle. Bei den vielen Beziehungsabbrüchen,<br />
welche die Mündel in der Regel gehabt haben, ist<br />
die Kontinuität einer belastbaren Beziehung durch einen ehrenamtlichen<br />
Vormund besonders wichtig.<br />
An wen kann man sich wenden, wenn man Vormund werden<br />
möchte?<br />
Rufen Sie uns gerne an oder mailen uns. Erste Ansprechpartnerin ist Frau<br />
Peix, Telefon: (0421) 34 03-148 oder -140, Email: peix@drk-bremen.de<br />
Wie sieht ein erster Kontakt zwischen einem ehrenamtlichen Vormund<br />
und dem jeweiligen Kind/Jugendlichen aus?<br />
Nach entsprechender Vorbereitung, erfolgt ein persönliches Treffen, meist<br />
in Begleitung eines Menschen, dem das Kind bekannt ist und zu dem ein<br />
Vertrauensverhältnis besteht. Hierbei können der potenzielle Vormund<br />
und das Mündel sich kennenlernen, sich gegenseitig Fragen stellen und<br />
ein Gespür dafür bekommen, „ob es passen könnte“. Außerdem werden<br />
in diesem Gespräch auch noch einmal die Erwartungen aneinander besprochen<br />
und abgeglichen. Die darauffolgenden Kontakte dienen dazu,<br />
weiteres Vertrauen aufzubauen. Nur, wenn am Ende der Kennenlernzeit<br />
beide, potenzieller Vormund und das Kind bzw. der Jugendliche „ja“<br />
sagen, kommt es zu einer Vermittlung.<br />
zu den Menschen, welche mit ihren Mündeln direkt arbeiten, genannt.<br />
Das heißt mit Erziehern und Sozialpädagogen in Heimen und Wohngemeinschaften,<br />
mit Case-Managern vom Amt für Soziale Dienste, die für<br />
Mündel für die Umsetzung der Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen zuständig<br />
sind. Auch Trainer, Lehrer und andere dem Kind oder Jugendlichen<br />
nahestehende Personen, gehören zu den Menschen, die für das<br />
Wohl des Kindes oder des Jugendlichen da sind. Doch in der Hauptsache<br />
wird der Kontakt mit dem Mündel selbst genannt. Die Gespräche über die<br />
Lebensgeschichten, Nöte und Ängste und deren Bewältigung sind für die<br />
Vormünder Herausforderung und persönliche Bereicherung zugleich.<br />
Beide, sowohl Vormund als auch Mündel profitieren voneinander! Oft<br />
bleiben auch nach der Vormundschaft Beziehungen bestehen und tragen<br />
so zu einem gesunden Heranwachsen der dann ehemaligen Mündel bei.<br />
Was macht Sie glücklich zu sehen im Umgang der Vormünder mit<br />
den Kindern und Jugendlichen?<br />
Es macht uns glücklich, wenn wir sehen können, dass erkennbar beide<br />
Seiten von dem Kontakt profitieren. Wenn dieser Kontakt dann über die<br />
Volljährigkeit hinaus weiterhin besteht und so dem Jugendlichen ein guter<br />
Start ins Erwachsenenleben ermöglicht wird, ist unser Ziel erreicht.<br />
Vielen Dank für das Interview!<br />
Am 14. <strong>März</strong> findet von 18 bis 19 Uhr eine Informationsveranstaltung<br />
beim DRK Wachmannstraße 9, Haus 2 (durch die Toreinfahrt, Begegnungsstätte<br />
im Erdgeschoss) statt. Am 30. <strong>März</strong> folgt eine Basisveranstaltung.<br />
Interessierte, die nicht an der Informationsveranstaltung teilnehmen<br />
können, können individuelle Termine zur Information telefonisch unter<br />
(0421) 3403-148 vereinbaren.<br />
Welche Rückmeldungen haben sie von ihren bislang vermittelten<br />
Vormündern erhalten?<br />
Die Vormünder berichten von neuen Erfahrungen und Einblicken in die<br />
Welt der Betreuung von jungen Menschen. Positiv wird oft der Kontakt<br />
Ein Vormund sollte Freude am Kontakt mit Kindern und Jugendlichen haben,<br />
verantwortungsbewusst sein und sich für die Rechte des Mündels einsetzen<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2019</strong>