27.03.2019 Aufrufe

Militaer_Aktuell_1_2019_neu_n_n

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M I L I TÄ R A K A D E M I E<br />

Jason Brodeur (20), USA<br />

Warum haben Sie Österreich für Ihr Austauschsemester<br />

gewählt?<br />

Ich befinde mich im dritten Jahr in Westpoint und<br />

studiere dort Business Management und Deutsch.<br />

Während meiner Zeit in Österreich möchte ich<br />

unter anderem meine Deutschkenntnisse verbessern.<br />

Das funktioniert gut, viele Unterrichtsein -<br />

heiten mache ich mit den österreichischen<br />

Offiziersanwärtern auf Deutsch, etwa Geländeanalyse.<br />

Nächstes Jahr muss ich in den USA<br />

meine Waffengattung wählen, ich möchte<br />

Hubschrauberpilot werden.<br />

Worin unterscheidet sich die Offiziersausbildung<br />

in den USA und in Österreich?<br />

Die Militärakademie in Wiener Neustadt ist viel<br />

kleiner, familiärer und historischer als Westpoint.<br />

Ich habe das Gefühl, die Menschen hier agieren<br />

mit sehr viel Selbstdisziplin und Verantwortung,<br />

denn die Kadetten haben wesentlich mehr Freiraum<br />

als in den USA. Wir dürfen etwa jeden Tag<br />

die Akademie nach Ende des Unterrichts verlassen<br />

und haben am Wochenende frei. In Westpoint<br />

ist das anders: nach dem Unterricht sitzen alle<br />

in ihren Zimmern und lernen. An den meisten<br />

Wochenenden dürfen wir die Akademie nicht<br />

verlassen. In puncto Unterricht wechseln in<br />

Wiener Neustadt die Themen von Woche zu<br />

Woche. in Westpoint haben wir die Fächer<br />

das ganze Semester lang.<br />

Pawel Bezubik (22), Polen<br />

An welcher Akademie studieren Sie in<br />

Polen?<br />

Nach einem Gap Year bin ich zu den Landstreitkräften<br />

gegangen und studiere jetzt im<br />

dritten Jahr in Breslau. Wenn ich fertig bin,<br />

möchte ich Kommandant eines Aufklärungs -<br />

zuges werden. Soldat zu sein ist für mich ein<br />

Abenteuer. Es ist ein Job, der nie langweilig ist.<br />

War es für Sie schwer, einen Platz im Austauschprogramm<br />

zu bekommen?<br />

In meinem Jahrgang in Polen sind wir etwa 200<br />

Personen, davon dürfen aber nur die besten<br />

50 an einem Austauschprogramm teilnehmen.<br />

Wir mussten dafür ein Auswahlverfahren<br />

machen und eine Prüfung in Englisch ablegen.<br />

Ich möchte an der österreichischen Militärakademie<br />

mein Englisch noch weiter verbessern,<br />

denn alle Unterrichtseinheiten sind auf Englisch<br />

und die Vortragenden sprechen diese<br />

Sprache sehr gut. Manche Inhalte machen wir<br />

gemeinsam mit österreichischen Kadetten,<br />

etwa „Law of armed Conflicts“. Aber es gibt<br />

auch Themen, die nur für die Austausch-Studenten<br />

unterrichtet werden. Englisch ist für<br />

mich als angehenden Offizier wichtig, denn<br />

unsere Armee operiert in vielen internationalen<br />

Einsätzen zusammen mit anderen Streitkräften.<br />

Da muss man auf Englisch<br />

kommunizieren können.<br />

Levente Kovács (21), Ungarn<br />

Wo studieren Sie und wie sieht Ihre militärische<br />

Karriere aus?<br />

Ich bin Kadett an der Universität für Public Services<br />

in Budapest und befinde mich im zweiten<br />

von vier Jahren bis zum Leutnant. Ich möchte<br />

Aufklärer werden, weil mich diese Waffengattung<br />

am meisten interessiert. Dort gehören<br />

viele spannende Bereiche zum Alltag und zur<br />

Ausbildung, beispielsweise Fallschirmspringen.<br />

Das ist genau meines, ich liebe Action.<br />

Wie unterscheidet sich die österreichische<br />

Militärakademie von jener in Ungarn?<br />

Der Unterricht an der Militärakademie in Wiener<br />

Neustadt ist für mich interessant, weil hier<br />

sehr viel Aktivität und Diskussion unter den<br />

Offiziersanwärtern herrscht. Bei uns in Ungarn<br />

sind wir über 100 Studenten und der Unterricht<br />

erfolgt in den meisten Fällen frontal. Hier<br />

arbeiten wir außerdem oft in kleinen Gruppen<br />

zusammen. In Österreich hat das System außerdem<br />

nicht so strikte Regeln wie in Ungarn,<br />

aber trotzdem gibt es Disziplin und Respekt.<br />

So können wir zum Beispiel individuell zum<br />

Essen gehen. In Ungarn passiert das alles in<br />

Formation und im Schritt und wir haben nur<br />

wenig Zeit zum Essen. Übrigens ist das Essen<br />

an der Militärakademie gut und man hat drei<br />

Mal pro Tag ein Buffet, wo man so viel essen<br />

kann, wie man will.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!