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GAB April 2019

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REISE<br />

RATGEBER<br />

HIV,PrEP & REISE?<br />

Vor elf Jahren hoben die USA<br />

das bis dahin gültige Einreiseverbot<br />

für HIV-Positive auf.<br />

Ein wichtiger Schritt, dennoch<br />

sind weiterhin viele Länder<br />

restriktiv, was die Einreise<br />

HIV-Positiver angeht. Besonders<br />

ärgerlich: Wer die<br />

PrEP nimmt, steckt in einem<br />

Dilemma, denn er hat HIV-<br />

Medikamente im Gepäck.<br />

Innerhalb der Europäischen<br />

Union ist die Mitnahme von<br />

bis zu einem Dreimonatsvorrat<br />

an verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten generell kein<br />

Problem. Außerhalb der EU<br />

ergeben sich unterschiedliche<br />

Probleme.<br />

Angaben im Visum<br />

Bei einer Einreise in die USA<br />

muss man laut Visa-Bestimmungen<br />

immer noch einen<br />

ärztlichen Beleg vorlegen<br />

können, der die Mitführung<br />

verschreibungspflichtiger<br />

Medikamente rechtfertigt.<br />

Gibt man im Fragebogen an,<br />

gesund zu sein, kommt man<br />

bei einer Kontrolle eventuell<br />

in eine Bredouille. Richtig unangenehm<br />

wird das in diesen<br />

zurzeit gelisteten Ländern –<br />

hier ist die Einreise HIV-Positiver<br />

strikt untersagt: Brunei,<br />

Äquatorialguinea, Irak, Iran,<br />

Jemen, Jordanien, Papua-Neuguinea,<br />

Katar, Russische Föderation,<br />

Salomonen, Vereinigte<br />

Arabische Emirate. Wer hier<br />

die Infektion verheimlicht oder<br />

aber mit PrEP-Medikamenten<br />

die Einreise versucht, riskiert<br />

die sofortige Abschiebung. Die<br />

Deutsche AIDS-Hilfe hat auf<br />

ihrer Internetseite<br />

www.aidshilfe.de ein PDF zum<br />

Thema veröffentlicht. *ck<br />

Auch für<br />

Globetrotter:<br />

Power fürs Haar<br />

Zwei neue Reisebegleiter für Männer mit erblich bedingtem<br />

Haarausfall hat BRISK im Sortiment.<br />

Das silikonfreie BRISK Power<br />

Shampoo mit Arginin reinigt und<br />

pflegt das Haar, verbessert die<br />

Haarstruktur und sorgt für mehr<br />

Volumen. Die Haare werden so<br />

optimal auf die anschließende<br />

Behandlung mit dem BRISK Power<br />

Liquid vorbereitet. Die regelmäßige<br />

Anwendung des BRISK Power<br />

Liquid erhöht, dank patentierter<br />

Rezeptur, den Arginin-Anteil im<br />

Haar. Der haaridentische Proteinbaustein<br />

Argenin stimuliert nicht<br />

nur, sondern verbleibt nachweislich<br />

als Materie im Haar. Die Struktur<br />

wird dabei gestärkt. Das Resultat:<br />

griffigere und fülligere Haare.<br />

www.brisk-for-men.de<br />

GESUNDHEIT<br />

Schlau zu HIV mit Dr. Nils Postel<br />

„Unter der Nachweisgrenze“ und „Schutz<br />

durch Therapie“ sind Schlagworte, die<br />

immer noch bei viel zu wenigen Menschen<br />

bekannt sind. Was bedeutet das<br />

in Amerika inzwischen<br />

breit beworbene „U=U“<br />

eigentlich? Wir fragten<br />

nach bei Dr. Nils Postel<br />

von der Schwerpunktpraxis<br />

prinzmed in München<br />

(www.prinzmed.de). *ck<br />

Wofür steht U=U?<br />

Das ist die Kurzform für<br />

„undetectable equals<br />

untransmittable“, also<br />

„nicht nachweisbar<br />

bedeutet nicht übertragbar“.<br />

Damit ist gemeint,<br />

dass ein HIV-Infizierter,<br />

der erfolgreich behandelt ist, das Virus<br />

nicht auf jemand anderen übertragen<br />

kann, und zwar auch dann nicht, wenn<br />

er kein Kondom verwendet oder stark<br />

blutet. Erfolgreich behandelt heißt, dass<br />

die Kombinationstherapie die Vermehrung<br />

des Virus vollständig blockiert, sodass<br />

sich in der Blutflüssigkeit keine vermehrungsfähigen<br />

Viren mehr befinden. Wo<br />

keine vermehrungsfähigen Viren sind, ist<br />

eine Ansteckung ausgeschlossen.<br />

Das kann<br />

„technisch“ schlicht nicht<br />

funktionieren. Mittlerweile<br />

sind zu diesem Thema<br />

mehrere große Studien<br />

veröffentlicht worden; in<br />

keiner Studie wurde eine<br />

Übertragung vom positiven<br />

auf den negativen<br />

Partner festgestellt. Wir<br />

reden hier von mehr als<br />

77.000 dokumentierten<br />

Sexualkontakten ohne<br />

Kondom.<br />

Wie viele Ihrer Patienten mit HIV<br />

wissen von Anfang an über U=U<br />

Bescheid?<br />

Sehr wenige. Es gibt eine Gruppe von<br />

Aktivisten, die die Daten besser kennen<br />

als mancher Arzt. Aber das Gros der<br />

Patienten ist mit dem Thema nicht befasst,<br />

und der Wissenstand ist meistens<br />

nicht sehr groß.<br />

Sprechen Sie es bei der Frage zum<br />

Therapiestart aktiv an und ist es<br />

für die Patienten ein relevantes<br />

Argument?<br />

Ja, ich führe bei Neupatienten lange<br />

Aufklärungs- und Informationsgespräche,<br />

in denen es auch um die Übertragbarkeit<br />

von HIV geht – für viele Infizierte ein äußerst<br />

wichtiges Thema. Die größte Angst<br />

des Positiven ist sehr oft, jemand anderen<br />

anzustecken. Genauso, wie es dazugehört,<br />

einem frisch Infizierten klar zu<br />

sagen, dass er in den nächsten Wochen<br />

sehr ansteckend ist, gehört es dazu, über<br />

die Wirkung der antiretroviralen Therapie<br />

zu sprechen und über die Bedeutung des<br />

„Unter-der-Nachweisgrenze-Seins“. Das<br />

entlastet die Betroffenen sehr. Bei der<br />

Besprechung der Blutwerte nimmt diese<br />

Frage immer einen großen Raum ein: Bin<br />

ich weiterhin nicht ansteckend?

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