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Rezension zu: - Verlag für Gesprächsforschung

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31<br />

Sit<strong>zu</strong>ngen steht die praktische Arbeit am Telefon im Mittelpunkt. Nach einigen<br />

Hospitationen bei erfahrenen TelefonSeelsorger/innen werden in enger Begleitung<br />

erste eigene Gespräche versucht und in den Gruppensit<strong>zu</strong>ngen besprochen.<br />

Nach der zweijährigen Ausbildung wechseln alle Gruppenmitglieder in andere<br />

Supervisionsgruppen, die 12-13 Teilnehmer/innen umfassen und in der Regel<br />

zwei Jahre <strong>zu</strong>sammenbleiben. Auch hier finden die ebenfalls zweieinhalbstündigen<br />

Gruppensit<strong>zu</strong>ngen 14-tägig statt und werden von zwei Mentor/innen geleitet.<br />

Nach Ablauf von zwei Jahren ist wiederum der Wechsel in eine neue Gruppe mit<br />

anderen Themen und anderen Supervisionsmethoden möglich. 8 Im Mittelpunkt<br />

der Supervision steht immer die Bearbeitung eigener Beratungsprobleme. Die Arbeitsweise<br />

der Mentor/innen richtet sich nach deren fachlicher Ausrichtung und<br />

orientiert sich z.B. an Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Theologie, Psychoanalyse.<br />

Für die Supervisionsarbeit hat sich eine Kombination von Gruppenleiter/innen<br />

mit unterschiedlichen Arbeitsmethoden als günstig erwiesen. In unseren<br />

Gruppen haben wir an linguistischer Gesprächsanalyse orientierte Transkriptarbeit<br />

und Psychodrama miteinander verbunden (vgl. da<strong>zu</strong> unten Kap. 4).<br />

Die hauptamtlich Tätigen und die Mentor/innen sind verpflichtet, regelmäßig<br />

an einer eigenen Supervisionsgruppe teil<strong>zu</strong>nehmen, die von einem/einer externen<br />

Supervisor/Supervisorin geleitet wird. Für alle Mitarbeitenden werden außerdem<br />

gruppenübergreifende Gesprächsabende angeboten, <strong>zu</strong> denen Referent/innen aus<br />

speziellen Fachgebieten oder aus anderen Institutionen eingeladen werden (z.B.<br />

Polizei, Sozialamt, Sucht- und Drogenberatung, Sexualberatung). Schließlich finden<br />

jährlich eine zweitägige Frühjahrstagung und eine eintägige Herbsttagung<br />

statt; die Themen da<strong>für</strong> werden von den Ehrenamtlichen nach aktuellem Bedarf<br />

gewählt.<br />

3. Vom informellen Informationsaustausch <strong>zu</strong>r festen Einrichtung<br />

einer „Lingu-Gruppe“<br />

3.1. Die Entwicklung des Interesses an Transkriptarbeit<br />

Die linguistische <strong>Gesprächsforschung</strong> war in den 1980er Jahren in außeruniversitären<br />

Einrichtungen noch weniger bekannt als heute. Insofern ist es nicht verwunderlich,<br />

dass es in der TSB eher <strong>zu</strong>fällig und durch persönliche Kontakte als durch<br />

gezielte Nachfrage seitens der Institution <strong>zu</strong> einem Austausch über das wechselseitige<br />

Interesse an der Beschäftigung mit Beratungsgesprächen kam. Nach ersten<br />

Treffen <strong>zu</strong>m informellen Informationsaustausch mit den hauptamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

entstanden die ersten Rollenspiele, die dann in Workshops von den TS-<br />

Mitarbeiter/innen und Studierenden der Universität Bielefeld gemeinsam bearbeitet<br />

wurden. Mit Rollenspielen wurde gearbeitet, weil Tonaufzeichnungen von TS-<br />

Gesprächen grundsätzlich nicht statthaft sind, um die Anonymität der Anrufer/innen<br />

nicht <strong>zu</strong> gefährden. Nach diesen Workshops wurde die linguistische Arbeit<br />

<strong>zu</strong>nächst an einem Gesprächsabend den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen of-<br />

8 Für die Mailberatung (die durch Passwörter anonymisiert ist) wurde eine spezielle Supervisi-<br />

onsgruppe eingerichtet.

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