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Rezension zu: - Verlag für Gesprächsforschung

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drei professionellen Bereichen <strong>zu</strong>geordnet, in denen Transkripte Teil des professionellen<br />

Handelns sind: Fortbildung – Lehre – Forschung.<br />

Die Beiträge in Abschnitt I liefern einen Einblick in die Arbeit mit Transkripten<br />

in Fortbildungen. Carmen Spiegel (PH Karlsruhe) beschreibt in ihrem Artikel<br />

Transkripte als Arbeitsinstrument: Von der Arbeitsgrundlage <strong>zu</strong>r Anschauungshilfe<br />

drei Detaillierungsstufen der Transkription und plädiert da<strong>für</strong>, deren Wahl auf<br />

die jeweilige Zielgruppe an<strong>zu</strong>passen. Das Volltranskript dient Linguist/innen als<br />

Handwerkszeug <strong>für</strong> die Analyse, das Basistranskript richtet sich an linguistische<br />

Einsteiger in die Transkriptarbeit, während das Anschauungstranskript bei der<br />

Vermittlung von linguistischen Ergebnissen an nicht-wissenschaftliches Publikum<br />

eingesetzt werden sollte. Die Autorin, die sowohl auf eine langjährige Praxis als<br />

Trainerin wie auch als Wissenschaftlerin verweisen kann, bezieht dabei Position<br />

in der Diskussion um die Frage, wie weit die Komplexitätsreduktion des Transkripts<br />

je nach Zielgruppe gehen darf bzw. muss.<br />

Dorothee Meer (Universität Münster), die ebenfalls auf eine lange Berufspraxis<br />

als Trainerin und als Wissenschaftlerin <strong>zu</strong>rückblickt, stellt in ihrem Beitrag<br />

„ich muss ja <strong>zu</strong>geben, dass ich das häufig genauso mach“ – Arbeit mit Transkripten<br />

in gesprächsanalytisch fundierten Fortbildungen vier relevante Dimensionen<br />

<strong>für</strong> die Auswahl und Aufbereitung von Transkriptauszügen in Fortbildungen vor:<br />

Prägnanz, Länge, Kombination mit Audiodaten und die Komplexität des Transkriptionssystems.<br />

Die Autorin reflektiert die analytischen und didaktischen Potenziale<br />

des Einsatzes von Transkripten in Fortbildungen und weist auch auf deren<br />

Grenzen hin.<br />

Der Praxisbericht von Elisabeth Gülich (Universität Bielefeld) und Antje<br />

Krämer (Bielefeld) Transkriptarbeit und Psychodrama in Fortbildung und Supervision<br />

in der Telefonseelsorge – ein Praxisbericht basiert auf den Erfahrungen<br />

einer 15 Jahre währenden interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der mit<br />

den Methoden der Gesprächstherapie und dem Psychodrama arbeitenden Diplompädagogin<br />

Antje Krämer und der Gesprächsforscherin Elisabeth Gülich. Es werden<br />

Rollenspiele eingesetzt, was in der Supervision ein übliches Verfahren darstellt,<br />

aber in der <strong>Gesprächsforschung</strong> kaum etabliert ist. Dabei wird u.a. herausgearbeitet,<br />

wie das Miteinander-ins-Gespräch-kommen oder die Beendigung eines<br />

Telefonats gelingen kann und welche Aufschlüsse Erzählstrukturen <strong>für</strong> das Verstehen<br />

von Problemdarstellungen gewähren. Die Arbeit mit Transkripten fördert<br />

die Vermittlung einer typisch gesprächsanalytischen, nicht-wertenden, deskriptiven<br />

Mentalität und vermittelt wesentliche Einblicke in die Struktur von Gesprächen,<br />

was <strong>für</strong> die telefonseelsorgerische Praxis zentral ist. Am Beispiel einer<br />

Fortbildungsgruppe <strong>zu</strong>m Thema „Krankheitsgeschichten― wird die Verbindung<br />

von Gesprächsanalyse und Psychodrama vorgeführt und die wechselseitige Bereicherung<br />

der zwei Vorgehensweisen aufgezeigt. So können z.B. in der Transkriptarbeit<br />

herausgearbeitete Schlüsselstellen in Rollenspielen mit verschiedenen<br />

Techniken psychodramatisch weiter bearbeitet und der Selbsterfahrung <strong>zu</strong>gänglich<br />

gemacht werden. Im Anhang des Beitrags stellen die Autorinnen die zwei in<br />

der Fortbildungsgruppe verwendeten Transkripte <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

In Abschnitt II steht die Arbeit mit Transkripten an der Universität im Mittelpunkt.<br />

Inga Harren (Universität Bayreuth) stellt in ihrem Praxisbericht Konzeption<br />

eines Blockseminars <strong>zu</strong>r Transkriptionsausbildung <strong>für</strong> Studierende den Aufbau<br />

eines Blockseminars vor, in dem Studierende der Germanistik in die Trans-

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