Rezension zu: - Verlag für Gesprächsforschung
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interpersonale Austausch in seiner Gesamtheit erfasst und sowohl die Produkte als<br />
auch die Prozesse der Erstellung in ihrer multimedialen und multimodalen Konstituiertheit<br />
berücksichtigt werden können. Den Mehrwert dieses Vorgehens illustriert<br />
u.a. eine Analyse, in denen das, was auf der Oberfläche als reibungslose<br />
Gruß-Paarsequenz erscheint, bei Berücksichtigung des Produktionsprozesses als<br />
pseudosequenziell erkennbar wird.<br />
Der Beitrag von Anja Stukenbrock (Universität Freiburg) beschließt das Buch<br />
mit der Reflexion der Herausforderungen der multimodalen Transkription: Methodische<br />
und theoretische Überlegungen aus der wissenschaftlichen Praxis. Bei<br />
der multimodalen Transkription hat sich gegenüber dem Verbaltranskript das<br />
zeitgleiche Geschehen vervielfacht, wobei die wechselseitigen Bezüge der verschiedenen<br />
Repräsentationsebenen und die damit einhergehenden Probleme <strong>für</strong><br />
die Transkription bisher sowohl theoretisch als auch methodisch nur un<strong>zu</strong>reichend<br />
erforscht sind. Zunächst gilt es Multimodalität und Multimedialität <strong>zu</strong> unterscheiden;<br />
während ersteres eine natürliche Eigenschaft von Interaktionen ist, verweist<br />
zweiteres auf die Beteiligung verschiedener Medien. Beides stellt die Transformation<br />
in das Tertiärprodukt Transkription vor große Aufgaben. In einem Vergleich<br />
zweier Verfahren, der Integration von Standbildern in das Verbaltranskript einerseits<br />
und der symbolischen Notation in eigenen Zeilen andererseits, werden Vor-<br />
und Nachteile sichtbar gemacht, die der unvermeidliche Reduktionsprozess mit<br />
sich bringt. Es wird deutlich, dass die Entscheidung <strong>für</strong> das eine oder das andere<br />
System maßgeblich sowohl von den Funktionen abhängt, die das Transkript im<br />
Forschungsprozess erfüllen soll, als auch von der Zielgruppe, <strong>für</strong> die es erstellt<br />
wird.<br />
Literatur<br />
Deppermann, Arnulf (2001): Gespräche analysieren. 2. Aufl. Opladen: Leske +<br />
Budrich.<br />
Dittmar, Norbert (2004): Transkription. Ein Leitfaden mit Aufgaben <strong>für</strong> Studenten,<br />
Forscher und Laien, Wiesbaden: <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> Sozialwissenschaften.<br />
Selting, Margret et al. (1998): Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem<br />
(GAT). In: Linguistische Berichte 173, 91-122.<br />
Selting, Margret et al. (in Vb): Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem 2<br />
(GAT). In: <strong>Gesprächsforschung</strong> Online.<br />
Prof. Dr. Karin Birkner<br />
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät<br />
Germanistische Linguistik<br />
Universität Bayreuth<br />
D-95447 Bayreuth<br />
E-Mail: karin.birkner@uni-bayreuth.de