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Rezension zu: - Verlag für Gesprächsforschung

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41<br />

32 haus gegnÜBER, (.) .h einen feuerwerkskörper .h da in<br />

33 einen blUmnkorb stellte, oder einen (.) gewächskorb,<br />

34 der vor IHrer haustür steht (.) .h da sachte se mit<br />

35 rEcht, der h:ätte ja eigntlich auf SEINm bürgersteig<br />

36 bleibn können. also er hat diesen feuerwerkskörper .h<br />

37 da in ihren .h (.) ihren KOrb gesteckt, und=da hat<br />

38 sie s FENster aufgerissn (-) und hat RAUSgerufn<br />

39 (--) .h dAs war<br />

40 TS1: <strong>für</strong> mich [n SCHLACH: das war <strong>für</strong> mich n<br />

41 TS2: [diese kUltivierte DAme;<br />

42 TS1: SCHLACH: ins gesIcht; das .h war (.) da hatte dies<br />

43 gespräch so einen BRUCH (-) .h das hatt=ich überhaup<br />

44 nich (.) erwartet; ich war tota:l .h sprachlos ((...))<br />

Hier wird nun die Relevanz der vorherigen Detaillierungen deutlich: Die Anruferin<br />

legt ein kommunikatives Verhalten an den Tag, das dem Eindruck, den die TS<br />

von ihr beschrieben hat, völlig entgegensteht. Die unerwartete Form ihrer<br />

Äußerung wird durch die Verwendung direkter Rede mit Imitation von Stimme<br />

und Sprechweise hervorgehoben. Erzählerin und Zuhörerin markieren gleichzeitig<br />

den Kontrast <strong>zu</strong>r vorher beschriebenen Redeweise: die TS durch eine Bewertung<br />

(39-40: „dAs war <strong>für</strong> mich n SCHLACH:―), die Zuhörerin durch eine Reformulierung<br />

der vorherigen Charakterisierung der Anruferin (41: „diese kUltivierte DAme;―),<br />

mit der sie der Erzählerin ins Wort fällt. Diese vervollständigt dann die <strong>zu</strong>vor<br />

begonnene Redewendung (40/42: „das war <strong>für</strong> mich n SCHLACH: ins gesIcht;―)<br />

und führt die Bewertung noch weiter aus, indem sie den Kontrast und das<br />

Unerwartete hervorhebt: „da hatte dies gespräch so einen BRUCH (-) .h das<br />

hatt=ich überhaup nich (.) erwartet;― (42-44). Dann fasst sie mit einer anderen<br />

Redewendung noch einmal ihren Eindruck <strong>zu</strong>sammen: „ich war tota:l .h sprachlos―<br />

(44). Mit Hilfe dieser verschiedenen kommunikativen Mittel kennzeichnen<br />

Erzählerin und Zuhörerin die Äußerung „― als<br />

Clou, als das Erzählenswerte an dieser Geschichte.<br />

Damit ist jedoch weder die Erzählung noch das Gespräch <strong>zu</strong> Ende. TS 1 referiert<br />

<strong>zu</strong>nächst die Fortset<strong>zu</strong>ng der Geschichte der Anruferin, die sofort weiterredet<br />

und die Reaktion der anderen Nachbarn schildert: Diese hätten sich ‚<strong>zu</strong>sammengerottet‘,<br />

<strong>zu</strong> ihr hingesehen und gelacht, so dass sie gerade<strong>zu</strong> Angst bekommen<br />

hätte. Das Gespräch nimmt dann ein abruptes Ende, als eine Bemerkung der TS<br />

die Anruferin in heftige Erregung versetzt:<br />

(5.3) TSB 1.1994: Gesprächserzählung „Silvesterprosten―: Beendigung<br />

51 ja da f::iel mir (.)<br />

52 nichts anderes ein als <strong>zu</strong> sagn (.) es is doch heute<br />

53 silVES:ter;. (--) ich<br />

59 kricht=es also ganz gehÖrig, und=dann hat=se=n HÖrer<br />

60 aufgeknallt, und=das gespräch war <strong>zu</strong> Ende;<br />

61 TS2: (--) sie hat also mit schErz un:T silvEster überhaup<br />

62 nix am hUt;<br />

63 TS1: (--) .h nein; ich denke dieser .h sie hatte ja Angst;

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