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crazy4dogs mit all4pets inside – Frühlingsausgabe 2019

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DOGS 48<br />

49<br />

Erkrankungen<br />

der Pfoten<br />

und Krallen<br />

Erkrankungen rund um die Pfoten sind ein häufiger<br />

Grund für einen Tierarztbesuch. Die Pfoten von<br />

Katzen und Hunden sind ebenso von Haut überzogen<br />

wie der restliche Körper. Einen besonderen Aufbau haben<br />

die Ballen. Sie sind haarlos und besitzen eine dicke<br />

Hornschicht <strong>mit</strong> reichlich Fettgewebe darunter. Im Inneren<br />

sind einige Schweißdrüsen, die für den Feuchtigkeitsgehalt<br />

der Ballen und den optimalen Halt zuständig<br />

sind. Die Kralle selbst ist eine spezielle Struktur der<br />

Haut und besteht aus Keratin. Pro Woche bilden sich<br />

circa 2 mm Krallenhorn. Wenn ein Tier seine komplette<br />

Kralle verliert, kann es bis maximal 9 Monate dauern,<br />

bis diese wieder vollständig aufgebaut ist.<br />

Von Dr. Claudia<br />

Kreil-Ouschan<br />

Im Allgemeinen sind Pfoten und Krallen sehr robust.<br />

Eine regelmäßige Kontrolle der Tatzen ist aber anzuraten.<br />

Idealerweise sollte man schon im Welpenalter<br />

üben, dass der Hund bzw. die Katze sich brav die Pfoten<br />

und Krallen angreifen lässt. Bei der Pfotenpflege sollte<br />

man auf Folgendes achten: Kontrolle auf Schmutz,<br />

Verletzungen, Rötungen, kahle Stellen, Spuren von starkem<br />

Belecken, Krallenveränderungen, Krallenlänge<br />

und Ballenstruktur.<br />

Beim Hund empfiehlt es sich, die Pfoten <strong>mit</strong> warmem<br />

Wasser und gegebenenfalls etwas Hundeshampoo zu<br />

säubern. Besonders angezeigt ist dies dann, wenn die<br />

© Dr. Claudia Kreil-Ouschan, FELLcheck.at<br />

Pfoten schmutzig sind, beispielsweise nach einem Spaziergang<br />

im Winter <strong>mit</strong> Streusalz und Split verklebt sind,<br />

oder im Sommer auf überhitzten Straßen. Anschließend<br />

immer gut <strong>mit</strong> einem saugfähigen Tuch abtrocknen.<br />

Parallel bitte auch gleich den Ballenzwischenraum ansehen,<br />

hier kommt es oft zu Verfilzungen der Haare. Es<br />

können sich Pflanzenteile, Rollsplit, Eisklumpen oder<br />

Schmutz ansammeln, wodurch Entzündungen entstehen<br />

können. Bei rissigen oder trockenen Ballen eignet<br />

sich beispielsweise schützender Pfotenbalsam zur vorsorgenden<br />

Pflege.<br />

Ungepflegte Krallen können zu Fehlstellungen der Extre<strong>mit</strong>äten<br />

führen (Abb. 1), sie können einwachsen,<br />

einreißen, sich einrollen, und schlimmstenfalls kann<br />

eine Kralle ausreißen, wenn das Tier da<strong>mit</strong> irgendwo<br />

hängenbleibt. Daher ist auch eine regelmäßige Kontrolle<br />

der Krallenlänge empfehlenswert. Sind die Krallen<br />

zu lang, müssen sie gekürzt werden. Krallenschneiden<br />

erfordert Übung im Umgang <strong>mit</strong> der Krallenschere bzw.<br />

Feile. Wenn man zu tief schneidet, kommt es zu Schmerzen<br />

und/oder Blutungen. Bitte, lassen Sie das daher erstmalig<br />

beim Tierarzt durchführen oder lassen Sie sich<br />

durch ihn beraten.<br />

Bei folgenden Symptomen rund um die Pfoten sollte<br />

man immer den Tierarzt aufsuchen:<br />

» Juckreiz<br />

» gerötete, lichte Hautstellen<br />

» Pusteln, Krusten, verdickte Hornhaut<br />

» Schwellungen im Zwischenzehenbereich<br />

» Schmerzhaftigkeit, Lahmheit, Ausrutschen<br />

» Krallenverlust bzw. brüchige Nägel<br />

Jeder Vierbeiner schleckt ab und zu seine Pfoten ab.<br />

Passiert es jedoch öfter und anhaltend, sollte das immer<br />

abgeklärt werden. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Tier<br />

beim Sitzen oder Gehen die Pfoten schräg hält, ungern<br />

› ABB. 1:<br />

KRALLENFEHLSTELLUNG<br />

› ABB. 2:<br />

PODODERMATITIS<br />

› EINE KONTROLLE DER PFOTEN UND KRALLEN<br />

IST REGELMÄSSIG DURCHZUFÜHREN.<br />

läuft, Geräusche beim Gehen macht oder immer wieder<br />

ausrutscht, sollten die Pfoten genauer unter die Lupe<br />

genommen werden.<br />

Eine Entzündung im Bereich der Pfoten (Pododermatitis)<br />

ist durch Rötung, Juckreiz, Schmerz, Haarlosigkeit<br />

sowie eventuell eine erhöhte Temperatur in diesem Bereich<br />

gekennzeichnet (Abb. 2). Häufig kommt es auch zu<br />

Entzündungen im Bereich des Krallenbetts oder sogar<br />

zum Verlust der Kralle. Die Erkrankung kann dabei nur<br />

› ABB. 3:<br />

ATOPIE<br />

› ABB. 4: INTERDIGITALE<br />

FOLLIKELZYSTE<br />

»

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