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PFERDE 78<br />
79<br />
UNREITBAR<br />
Ein Todesurteil<br />
AMQUERI PERIUS, SA INUNIT, MOVIVAS HOREI FIR-<br />
MIHI LICATIO RTIUM, NORATUS VOLICAEDEM TUM<br />
IAM PRORESIDICAE CORUM UNTIS. RAED CUPPLIC<br />
LOS<br />
für<br />
ET NERRITAM<br />
Pferde?<br />
INTUR UNC MEI CONLOS CONTI-<br />
MIS CA SERE IAM TUS BON VIVIRMIUM TUSPIENTEM<br />
HOSTIUM TRUM AD CONS<br />
Von Sandra Schneider<br />
Ein Pferd, welches sich nicht reiten lässt, ist in unserer<br />
Welt wertlos. Oft schon habe ich die Erfahrung<br />
machen müssen, dass Menschen diese Einstellung haben.<br />
Schließlich ist es ein REIT-Pferd! Wir Menschen<br />
kaufen Dinge und erwarten dafür eine „Gegenleistung“:<br />
Wenn wir einen Staubsauger kaufen, möchten wir da<strong>mit</strong><br />
die Wohnung reinigen. Erwerben wir ein Auto,<br />
erwarten wir, dass es uns von A nach B bringt. Wenn<br />
wir eine Reise buchen, möchten wir uns erholen. Und<br />
wenn wir ein Pferd kaufen, möchten wir da<strong>mit</strong> reiten.<br />
Dass Pferde sich überhaupt von uns reiten lassen, ist <strong>–</strong><br />
wie ich finde <strong>–</strong> Wunder genug. Schließlich handelt es<br />
sich beim Pferd um ein Flucht- und Beutetier, das in der<br />
Regel von seinen Raubfeinden genau an der Stelle angesprungen<br />
wird, wo sich Sattel bzw. Reiter befindet. Und<br />
doch lassen sich die meisten Pferde davon überzeugen,<br />
einen Reiter auf ihrem sensiblen Rücken zu tragen <strong>–</strong> <strong>mit</strong><br />
mehr oder weniger sanften Methoden.<br />
Im Hinblick auf all dies hat mich die Geschichte von<br />
„Djuke“ und seiner Besitzerin Denise sehr gerührt. Vor<br />
etwas mehr als zwei Jahren kaufte Denise Djuke <strong>–</strong> ihr<br />
erstes eigenes Pferd! Ein stolzer, damals 9-jähriger Mecklenburger<br />
Wallach <strong>mit</strong> außergewöhnlichem Charakter.<br />
Was Denise zu der Zeit nicht wusste: Djuke war bereits<br />
«<br />
Das Pferd weiß von alldem nichts … es kennt unsere Erwartungen<br />
und unsere Einstellung nicht. Ganz nebenbei<br />
ist ein Pferd anatomisch gesehen auch nicht wirklich<br />
zum Reiten geboren. Es erfordert schon Sorgfalt und vernünftiges<br />
Training, da<strong>mit</strong> das Pferd an Körper und Seele<br />
bei unserer Reiterei gesund bleibt.<br />
› OFT SIND SCHMERZEN DIE URSACHE FÜR UNERWÜNSCHTES VERHALTEN BEIM PFERD.<br />
© madleinekrueger.com, Sandra Schneider<br />
Ist beim Training zum Reitpferd erst einmal etwas gehörig<br />
schiefgelaufen, wird es für den Menschen schnell<br />
gefährlich <strong>–</strong> spätestens dann, wenn das Pferd beginnt,<br />
sich gegen Sattel und/oder Reiter zu wehren. Verängstigt<br />
und enttäuscht sucht der Mensch nach den Gründen und<br />
gibt oft dem Pferd die Schuld daran, dass es nicht bereit<br />
ist, die gewünschte Gegenleistung zu erbringen für alles,<br />
was man schließlich für das Pferd tut. Oft genug trennen<br />
sich die Wege von Pferd und Mensch wieder, ohne dass<br />
es zu einer Einigung zwischen den beiden gekommen<br />
ist. Altes Pferd weg, neues Pferd her.<br />
› ES IST NICHT FÜR JEDES PFERD SELBSTVERSTÄND-<br />
LICH, STRESSFREI UNTER EINEM REITER ZU LAUFEN.<br />
› OFT SIND SCHMERZEN DIE URSACHE FÜR UNER-