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DOGS 8 9<br />
› WER KANN SO EINEM PUTZIGEN BLICK SCHON WIDERSTEHEN?<br />
ihrer Eltern in sich, das bedeutet, ein Mix trägt auch die<br />
Krankheitsdispositionen der Rassen, aus denen er gemischt<br />
ist, in sich. Genetik lässt sich nicht einfach weglügen.<br />
Ein anständiger Züchter ist auch rechtlich daran<br />
gebunden, Ihnen einen gesunden Hund zu verkaufen.<br />
»EIN HUND,<br />
EIN WELPE<br />
ERZIEHT SICH,<br />
EBENSO WIE<br />
IHRE KINDER,<br />
NICHT SELBST!«<br />
Ein Hund, ein Welpe erzieht sich, ebenso wie Ihre Kinder,<br />
nicht selbst! Sie müssen sich innerhalb der Familie<br />
(Mama, Papa, Oma, Opa, Kinder) einig darüber sein,<br />
dass sie am selben Strang ziehen. Konsequenz, soziale<br />
Intelligenz und Gerechtigkeit, also die drei Säulen<br />
der Hundeerziehung, sollten für Sie alle ein Maßstab<br />
sein. Denken Sie daran, dass Schimpfen nicht hilft,<br />
wenn der Welpe einmal in der Wohnung sein Geschäft<br />
verrichtet. Daran ist nämlich nicht er schuld, sondern<br />
immer Sie selbst.<br />
Ein anständiger Hundetrainer wird Ihnen beibringen,<br />
wie Sie gewaltfrei und liebevoll <strong>mit</strong> dem Welpen umgehen.<br />
Am besten Sie behandeln den kleinen Hund wie<br />
Ihre Kinder <strong>–</strong> dann können Sie nichts verkehrt machen<br />
(das gilt nicht für Schläger, Schreier und unbeherrschte<br />
Menschen <strong>–</strong> aber so einer sind Sie nicht, sonst hätten Sie<br />
schon lange aufgehört, zu lesen).<br />
können. Hunde sind keine Wölfe! Das ist das Mindeste,<br />
was Sie an Wissen von jemandem, der sich <strong>mit</strong> Hunden<br />
beschäftigt, erwarten können. Demzufolge sind auch<br />
Erziehungsvergleiche <strong>mit</strong> den Vorfahren unseres Haushundes<br />
nicht nur überflüssig, sondern einfach falsch.<br />
Und nur, weil man selbst in der Kindheit einen Hund<br />
hatte oder jemanden kannte, der einen Hund hatte, ist<br />
man noch lange kein „Hundeflüsterer“.<br />
So mancher Hund musste nach gut einem Jahr in ein<br />
Tierheim, bestenfalls in eine neue Familie, weil man<br />
sich beim Erwerb keine Gedanken gemacht hatte, wie<br />
groß das Tier wird und wie viel es demzufolge auch an<br />
Nahrung zu sich nehmen muss. Ein Hund <strong>mit</strong> 50 Kilogramm<br />
Gewicht braucht ca. 600 g Trockenfutter als<br />
Tagesration oder je nach Auslastung 1.000<strong>–</strong>2.000 g Nassfutter<br />
oder BARF. Mit anderen Worten, sogar wenn man<br />
Billigfutter geben würde, ginge das relativ schnell ins<br />
Geld, wobei man sagen muss, dass manche Futtersorten<br />
nicht als „Ernährung“ durchgehen, sondern bestenfalls<br />
als „lebenserhaltende Maßnahme“. Und das wollen Sie<br />
doch sicher nicht.<br />
› HALLO MEINE NEUE FAMILIE, BITTE SORGE<br />
GUT FÜR MICH!<br />
Auch beim Tierarzt ist ein großer Hund immer teurer<br />
als ein kleiner. Der große braucht mehr Medikamente,<br />
mehr Impfstoffe, mehr Verbandsmaterial <strong>–</strong> einfach von<br />
allem mehr! Bitte überlegen Sie sich das, wenn Sie sich<br />
eine Deutsche Dogge, einen Irischen Wolfshund, einen<br />
Rottweiler oder einen Mastiff anschaffen wollen. Ihr<br />
Hund wird Ihnen diese Überlegungen danken. Wählen<br />
Sie einen Hund, den Sie hochwertig ernähren und gesund<br />
erhalten können, der also so gut zu Ihrem Geldbeutel<br />
passt, dass Sie ihm nichts verwehren müssen,<br />
dann ist alles gut.<br />
Wie schön ist doch das Leben <strong>mit</strong> einem Welpen! Pipi<br />
wegwischen, zerfetztes Spielzeug aufräumen, Erbrochenes<br />
vom Teppich kratzen, weil man die Kühlschranktür<br />
offen gelassen hatte und Klein-Hasso sich selbst bedient<br />
hat, Wunden versorgen, die die nadelspitzen Milchzähne<br />
auf der Hand hinterlassen haben …<br />
Nun, auch das geht vorbei, und wir erleben wunderschöne<br />
Jahre <strong>mit</strong> einem wohlerzogenen erwachsenen<br />
Hund, der, wie Lassie, jedes Wort versteht und den wir<br />
so sehr ins Herz geschlossen haben, dass wir uns ein<br />
Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen können. Denken<br />
wir also dran, wir haben nicht nur für kurze Zeit einen<br />
Welpen, sondern im Idealfall für 10 bis 15 Jahre lang einen<br />
Begleiter, für den wir immer Sorge zu tragen haben.<br />
Und wenn wir schon bei „Sorge zu tragen“ sind, dann<br />
kommt jetzt ein etwas unangenehmes Thema, dem sich<br />
zu stellen ich aber bereit bin. Ich kenne viele Menschen,<br />
die mir erzählen: „Für meinen Hund tue ich alles“, „Er<br />
ist der beste Freund, den ich je hatte, ich gäbe mein Leben<br />
für ihn“ und so weiter ... Aber dann kommt die Urlaubszeit.<br />
Und ja, es muss die Karibik sein. Und der „ach<br />
so geliebte Hund“ kommt in irgendeine Tierpension …<br />
Man könnte doch auch überlegen, den Urlaub so zu verbringen,<br />
dass man seinen Hund <strong>mit</strong>nehmen kann. Gerade<br />
in der stressfreien Urlaubszeit können Sie <strong>mit</strong> Ihrem<br />
Hund Unternehmungen starten, für die sonst keine<br />
Zeit ist. Überlegen Sie sich das bitte auch! Ihr treuer Begleiter<br />
wird es Ihnen danken.<br />
Was Sie allerdings vom Vermehrer, der aus dem Transporter<br />
auf der Autobahnraststätte heraus verkauft, niemals<br />
erwarten dürfen! Wer solche Hunde kauft, mindert<br />
(vielleicht) das Leid eines einzelnen Tieres, sorgt aber<br />
unweigerlich dafür, dass die Tierhändler-Mafia auf dem<br />
Vormarsch bleibt.<br />
So viele Mythen werden dem armen angehenden Hundebesitzer<br />
von Freunden, Kollegen, Hundetrainern und<br />
Tierärzten erzählt, dass einem die Haare zu Berge stehen.<br />
Informieren Sie sich lange und ausführlich und an<br />
verschiedenen Stellen über den „Hund an sich“! Führen<br />
Sie Plausibilitätsprüfungen durch, und Sie werden ziemlich<br />
schnell den Wissenden vom Blender unterscheiden<br />
© www.fotolia.com<br />
Jetzt, wo die Kinder schon etwas größer sind, haben Sie<br />
auch wieder mehr Freiheiten, gemeinsam <strong>mit</strong> Ihrem<br />
Partner bzw. ihrer Partnerin die Zeit zu genießen. Sind<br />
Sie bereit, diese Freiheiten wieder einzuschränken?<br />
Morgens um sieben müssen Sie <strong>–</strong> auch am Sonntag <strong>–</strong> <strong>mit</strong><br />
dem Hund raus und auch nach<strong>mit</strong>tags, obwohl es regnet.<br />
Es ist kalt, die warme Couchdecke lockt. Ihren Hund<br />
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