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packaging journal 2_2018

Themenschwerpunkte der Ausgabe: Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte Anuga FoodTec 2018, Automatisieren, Endverpacken, Schrumpfen, Stretchen, Palettieren, Vorberichte LogiMAT2018, Neuerungen FachPack 2018, Lohnverpackung, Unternehmensporträt Follmann

Themenschwerpunkte der Ausgabe:
Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte Anuga FoodTec 2018, Automatisieren, Endverpacken, Schrumpfen, Stretchen, Palettieren, Vorberichte LogiMAT2018, Neuerungen FachPack 2018, Lohnverpackung, Unternehmensporträt Follmann

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Verpacken von Lebensmitteln<br />

Fünf verschiedene Einkaufstypen der Zukunft wurden in der Studie identifiziert. (Bild: Fraunhofer IGCV)<br />

Wertschöpfung verteilt sich künftig auf verschiedene Kanäle<br />

„Den“ Wertschöpfungsprozess im Lebensmitteleinzelhandel wird es künftig<br />

nicht mehr geben, fanden die Studienautoren Lucas Kiefer und Martin<br />

Schreiber heraus. Sie identifizierten „Zukunftsbilder“, aus denen verschiedene<br />

Anforderungen an die Verpackungstechnik erwachsen. Der herkömmliche<br />

Ablauf, dass ein Produzent seine Waren bereits fertig verpackt<br />

zum Verkauf im stationären Handel übergibt, ist nur noch ein Szenario. Viel<br />

häufiger als dieses Modell, bei dem die Wertschöpfung inklusive der Verpackung<br />

beim Produzenten liegt, so postuliert die Studie, wird künftig gelten:<br />

„Der Point of Sale befindet sich im virtuellen Warenkorb.“ Produkte<br />

werden auf Internetplattformen präsentiert und je nach Kundenbestellung<br />

zu individuellen Lieferungen zusammengefasst, separat verpackt und<br />

dann ausgeliefert.<br />

Bereits jetzt gibt es für nahezu jeden Geschmack Onlineangebote:<br />

deutschlandweite E-Commerce-Portale für Lebensmittel, regionale Angebote<br />

sowie Shops mit und ohne Frischwaren. Die Wertschöpfung wandert<br />

dabei in Richtung Vertrieb und Distribution. Produzenten liefern ihre<br />

Waren häufiger „lose“ oder in Großgebinden an Versender, wo sie je nach<br />

Kundenwunsch individuell zusammengestellt und verpackt werden. Innovative<br />

Logistiksysteme sind wichtige Schlüsseltechnologien, um die flexible<br />

und kurzfristige Verfügbarkeit online bestellter Lebensmittel zu<br />

sichern.<br />

Für jeden Kundengeschmack werden eigene Verpackungskonzepte<br />

benötigt<br />

Weil jeder Kundengeschmack unterschiedlich ist, die Kunden aber selbst<br />

mit kleinsten Mengen schnell beliefert werden wollen, stehen die Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen vor besonderen Herausforderungen: Gefragt<br />

sind „format-, gestaltungs- und mengenflexiblere Verpackungsanlagen“,<br />

schreiben Kiefer und Schreiber. Das gilt besonders für die in der<br />

Studie genannten Zukunftsbilder „Premiumkäufe“, „Individualkäufe“ und<br />

„Spontankäufe“. Während Premiumkauf-Kunden besonders hochwertige<br />

Nischenprodukte bei kleinen Händlern oder direkt beim Produzenten ordern,<br />

stellen sich Individualkunden bei großen Internetportalen ihren Einkauf<br />

aus einem riesigen Angebot zusammen. Spontankäufer wiederum<br />

entscheiden sich intuitiv für fertige Gerichte oder Zusammenstellungen<br />

und bestellen bei Spezialversendern.<br />

Der Unterschied der Modelle liegt darin, dass für den Premiumkauf-Fall<br />

eher kleine, durch die Produzenten leicht bedienbare Maschinen benötigt<br />

werden, während in den beiden anderen Fällen die Kommissionierung<br />

und Verpackung in zentralen oder dezentralen Logistikzentren<br />

stattfinden. Dort müssen die Anlagen vor allem flexibel sein und schnelle<br />

Chargenwechsel ermöglichen. Immer aber sind hochwertige Verpackungen<br />

aus idealerweise nachhaltigen Materialien gefragt. Etwas anders<br />

sieht dies bei dem Modell aus, das dem Familiengroßeinkauf der analogen<br />

in der digitalen Welt entspricht. Auch Masseneinkäufe werden künftig<br />

online erledigt und dann eventuell in einem Supermarkt als bereits<br />

fertig zusammengestelltes und bezahltes Paket abgeholt. Verpackungen<br />

für diesen Fall müssen vor allem „quadratisch, praktisch, gut“ und leicht<br />

zu transportieren sein, geht aus der IVLV-Studie hervor. Verpackungsmaschinen<br />

müssen also große Mengen von Produkten flexibel bündeln und<br />

verpacken können.<br />

Für die Studie „E-Commerce im Lebensmitteleinzelhandel“ befragte<br />

Fraunhofer IGCV insgesamt zehn Experten von Bosch Packaging,<br />

Nagel, Dachser, Nestlé, Hengstenberg und vom VDMA.<br />

Pj 02 | <strong>2018</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 21

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