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DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />
Rund eine halbe Million Menschen<br />
verließen Deutschland während der<br />
nationalsozialistischen Diktatur. Die<br />
Gründe für das Exil waren vielfältig: religiöse<br />
Ausgrenzung, künstlerische Diffamierung<br />
und/oder politische Verfolgung. Unter<br />
Deutsche Künstler im Exil 1933 – 1945<br />
waren gezwungen, sich auf andere Tätigkeitsfelder<br />
zu verlegen. Viele lebten in völliger<br />
Isolation. Während des Zweiten Weltkriegs<br />
wurden sie zudem – paradoxerweise<br />
– als feindliche Ausländer interniert. Einige<br />
wurden dort von den deutschen Besatzern<br />
ERÖFFNUNG: FREITAG, DEN 14. JUNI 2019 UM 19 UHR<br />
LAUFZEIT: SAMSTAG, DEN 15. JUNI 2019 BIS SONNTAG, DEN 29. SEPTEMBER 2019<br />
diesen Exilanten befanden sich rund 10.000<br />
Kulturschaffende, wie Maler, Musiker oder<br />
Schriftsteller.<br />
Im öffentlichen Bewusstsein sind vor allem<br />
einzelne Persönlichkeiten in Erinnerung<br />
geblieben, die schon vor ihrem Exil international<br />
berühmt waren oder danach zu<br />
Bekanntheit gelangten, wie etwa Thomas<br />
Mann, Walter Gropius oder Max Beckmann.<br />
Sie sind jedoch nicht repräsentativ für die<br />
überwältigende Mehrzahl der aus Deutschland<br />
vertriebenen Künstler.<br />
Für diese war der Heimatverlust gleichbedeutend<br />
mit dem Verlust der beruflichen<br />
Existenz, dem Verlust ihres Publikums, ihrer<br />
Förderer, kurz ihres gesamten gesellschaftlichen<br />
Resonanzbodens. Sie standen vor<br />
dem Nichts und kämpften täglich um die<br />
Sicherung ihres Lebensunterhaltes.<br />
Die wenigsten konnten als Künstler beruflich<br />
in ihrem Gastland Fuß fassen und<br />
eingeholt und ermordet. Nach Kriegsende<br />
und der Rückkehr in die Heimat mussten<br />
viele feststellen, dass sie vergessen waren<br />
oder dass sie als Emigranten sogar auf offene<br />
Ablehnung stießen.<br />
Ruth Cahn<br />
(1875-1966 Frankfurt)<br />
Mädchen mit roter Jacke o.J.<br />
Sammlung Memoria Thomas B.<br />
Schumann<br />
20<br />
FRÜHLING | 2019