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Die Schüler ließen nicht locker und die Politiker kamen mit dem Antworten auf die<br />
kniffligen Fragen des Publikums gar nicht hinterher.<br />
„Den Klimawandel gab<br />
es schon immer.“<br />
Georg Mayer, FPÖ<br />
Es i st auch ihre Zukunft.<br />
Die „Fridays For Future“-Demonstrationen<br />
locken jeden Freitag tausende<br />
SchülerInnen an den Heldenplatz. Auch<br />
in der Handelsakademie geben mehr als<br />
die Hälfte der anwesenden SchülerInnen<br />
an, für den Kampf um Umweltschutz<br />
ihre Schulstunden sausen zu lassen. Als<br />
der stv. Chefredakteur und Moderator<br />
Amar Rajkovic in die Runde fragt, welche<br />
Politiker ihren Kindern eine Entschuldigung<br />
für die Schule schreiben würden,<br />
wenn diese auf die Demonstration gehen<br />
wollen, heben alle, bis auf FPÖ-Kandidat<br />
Mayer, die Hand. Die Mehrheit der Politiker<br />
unterstützt also das Schwänzen für<br />
die gute Sache.<br />
Klimawandel, der angeblich nicht von<br />
Menschen verursacht wird. Das Publikum<br />
bricht in schallendes Gelächter aus, Voggenhuber<br />
erntet zustimmenden Applaus,<br />
auch für seinen flammenden Appell nach<br />
40 Jahren endlich was zu tun. Ob er<br />
nicht zu alt sei, die Jugend zu vertreten,<br />
will jemand aus dem Publikum wissen.<br />
Der 68-jährige Voggenhuber kontert mit<br />
einem Seitenhieb auf die ÖVP: „Nur weil<br />
jemand jung ist, heißt das nicht, dass<br />
er für Junge spricht.“ Kurz, Blümel und<br />
auch der anwesende Kandidat Zoll sind<br />
wahrscheinlich damit gemeint.<br />
Hier mischt sich der junge SPÖ-<br />
Kandidat Luca Kaiser ein und meint, dass<br />
man Krisen nur lösen kann, wenn man<br />
sie als solche anerkennt: „Wir können<br />
es uns nicht leisten, unsere Zukunft<br />
aufs Spiel zu setzen.“ Einige aus dem<br />
Publikum nicken zustimmend mit dem<br />
Kopf. Andere, wie der 17-jährige Max,<br />
nehmen diese Worte nicht wirklich ernst:<br />
„Alle reden groß, aber eine Lösung hat<br />
keiner.“<br />
Die Aussagen der Politiker haben<br />
viele Schüler in ihrer Wahl nur bestätigt,<br />
auch den 18-jährigen Philipp: „Mein<br />
Kreuzerl ist am selben Fleck geblieben.“<br />
ÖVP-Kandidat Zoll hat an die jungen<br />
Menschen plädiert, in die Politik einzusteigen,<br />
damit frischer Wind in das Parlament<br />
kommt. NEOS-Spitzenkandidatin<br />
Gamon konnte mit der Idee von den Vereinigten<br />
Staaten von Europa überzeugen.<br />
Als der 16-jährige Schüler Mosche in die<br />
Politiker-Runde fragt, ob auch der Islam<br />
zu Europa gehört, spitzen sich im Publikum<br />
alle Ohren. Nach kurzem Zögern<br />
antwortet FPÖ-Kandidat Mayer zuerst mit<br />
einem „Naja“. Erst, als der Moderator ihn<br />
zu einer klaren Antwort auffordert, ringt<br />
sich Mayer zu einem „Ja“ durch.<br />
WORTGEFECHTE ZUM<br />
KLIMAWANDEL<br />
„Menschen, die meinen, wir haben<br />
keinen Einfluss auf den Klimawandel,<br />
glauben auch, dass die Erde eine Scheibe<br />
ist“, entgegnet der Spitzenkandidat<br />
der Liste Jetzt und Initiative 1 Europa,<br />
Johannes Voggenhuber, dem FPÖ-<br />
Kandidaten auf dessen Aussage zum<br />
Da schauen sie, die Volksvertreter. Luca Kaiser (SPÖ), Christian Zoll (ÖVP), Werner<br />
Kogler (GRÜNE), Claudia Gamon (NEOS) und Georg Mayer (FPÖ)<br />
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