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Abstimmungen etwa im Bundesrat macht<br />
es einen Unterschied, ob jemand da ist<br />
oder nicht.<br />
Haben Sie als Mutter für das System<br />
zurückgesteckt?<br />
Sicher. Aber das war mir auch bewusst<br />
und ich habe mich darauf vorbereitet.<br />
Wenn mir allerdings jemand vor zwei<br />
Jahren gesagt hätte, dass es so kommen<br />
würde, hätte ich laut gelacht und gesagt:<br />
„Nie im Leben!“. Weil ein Kind zu haben,<br />
ist das größte Geschenk und wenn ich<br />
dieses Glück einmal haben werde, dann<br />
will ich natürlich viel Zeit mit ihm verbringen.<br />
Dann ist es bei mir anders gekommen<br />
und das geht auch gut. Natürlich<br />
„<br />
Weniger Perfektionsdrang und mehr<br />
Selbstbewusstsein, rät sie jungen Frauen.<br />
(Männer seien ja per “ se perfekt! Lacht.)<br />
Pressesprecher bitte Ohren zuhalten! Denn manchmal kugelt die Ministerin lieber mit<br />
ihrem Baby am Boden herum, als eine perfekte Pressekonferenz vorzubereiten.<br />
vermisse ich mein Kind unfassbar. Vor<br />
allem, wenn ich nach Hause komme und<br />
er untertags irgendetwas gemacht hat,<br />
was er vorher noch nicht konnte. Aber<br />
auch das geht.<br />
Sind Sie eine andere Mutter geworden,<br />
als Sie gedacht hätten? Ich habe in der<br />
Schwangerschaft stets gedacht, dass ich<br />
fix die „coole Mum“ würde, deren Baby<br />
nicht im Ehebett schlafen wird und die<br />
niemals mit Helikopterrotoren um den<br />
Sprössling herumkreist. Es ist bzw. ich<br />
bin das Gegenteil geworden!<br />
Bei mir war es umgekehrt. Rückblickend<br />
muss ich sagen, ich hätte mir 99% der<br />
Sorgen, die ich mir in der Schwangerschaft<br />
gemacht habe, sparen können. Ich<br />
bin nächtelang wach gelegen und habe<br />
mir gedacht: Wie soll das gehen? Was<br />
ist, wenn das Baby immer schreit und<br />
wir nächtelang nicht mehr schlafen? Wir<br />
haben auch nicht genau gewusst, wie<br />
es meinem Mann in seiner neuen Rolle<br />
gehen wird. Manchmal muss man die<br />
Dinge aber auch einfach laufen lassen –<br />
weil es eh anders kommt.<br />
Apropos Mann. Er ist in Karenz gegangen<br />
und Sie bekommen von ihm viel<br />
Unterstützung…<br />
Genau! Ich bin nicht das Vorbild, sondern<br />
er ist es. Ich könnte das alles ohne meinen<br />
Mann nicht.<br />
Wie lange geht er in Karenz – ein oder<br />
zwei Jahre?<br />
Er könnte zwei und wir sind jetzt dabei zu<br />
schauen, was für das Baby das Beste ist.<br />
Ihr Mann ist Kärntner-Slowene. Wächst<br />
Ihr Sohn zweisprachig auf?<br />
Ja, uns ist wichtig, dass er zweisprachig<br />
aufwächst. Mein Mann spricht nur slowenisch<br />
mit ihm.<br />
Wo sind die Zwei denn gerade – ums<br />
Eck?<br />
Nein, mittwochs ist Babyschwimmen. Da<br />
ist alles im Zeichen der Schwimmwindeln.<br />
Mein Mann ist dabei immer noch<br />
die Ausnahme, wenn er mit den anderen<br />
sechs Müttern im Becken planscht.<br />
Welches Signal setzen Sie als prominente<br />
Frau und Politikerin für junge<br />
Frauen? Auch Neos-Chefin Beate Meinl-<br />
Reisinger hat angekündigt, schon nach<br />
acht Wochen wieder zurückzukehren.<br />
Setzt das junge Frauen in der Arbeitswelt<br />
nicht unter Druck und erzeugt eine<br />
Bumerangwirkung? Nach dem Motto:<br />
Wenn die Politikerinnen das so machen,<br />
muss ich das auch können?<br />
Nein, es sollte das Gegenteil sein. Es soll<br />
zeigen, egal wie junge Frauen ihr Leben<br />
leben wollen, so sollen sie es auch tun.<br />
Viele Frauen in Führungspositionen<br />
haben mir immer dieselbe Frage gestellt:<br />
Wie geht das? Und es geht bei keiner<br />
gleich. Viele werden einfach auch nicht<br />
die Unterstützung des Mannes haben.<br />
Und das macht einen Unterschied. Ich<br />
weiß, dass mein Baby bei meinem Mann<br />
genauso betreut ist wie bei mir. Der<br />
kümmert sich mit derselben Liebe und<br />
derselben Hingabe um unser Kind.<br />
Sehen Sie sich als Vorbild, dass Sie als<br />
Mutter so früh ins Arbeitsleben zurückge-<br />
28 / FAMILY SPECIAL /