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GRILLZEIT 2018 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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im praxistest<br />

im praxistest<br />

Webers neue Kugel<br />

Die Welt bleibt rund<br />

Seit Firmengründer George Stephen in den 50ern des vergangenen<br />

Jahrhunderts die Grillkugel erfand, steht diese Form in<br />

aller Welt als Piktogramm für das moderne <strong>Grillen</strong> mit Deckel.<br />

Die Weber-Kugel wurde und wird 1.000-fach kopiert und nie<br />

erreicht, ist auch noch heute als „Kettle“ oder „Master-Touch“<br />

eine der wichtigsten Säulen des umfangreichen Sortiments<br />

von Weber.<br />

Bisher hat der Weltmarktführer diese Kugelgrills zwar jede<br />

Saison wieder verbessert, doch blieb das Grundprinzip immer<br />

das gleiche: ein Deckel mit Griff, ein ausgeklügeltes, aber einfaches<br />

Lüftungssystem, ein Kohlerost und der Grillrost. 2016<br />

kam dann mit dem „Summit Charcoal“ von Weber ein neuer<br />

Typus von Holzkohlegrill auf den Markt, der die Vorteile der<br />

Weber-Kugeln mit denen eines Kamado-Grills und eines Smokers<br />

verband. Mit rund 2.000 Euro Einstiegspreis bleibt das sehr<br />

wertige Gerät aber doch eher ambitionierten Grillern vorbehalten.<br />

Mit der neuesten Generation der Weber-Kugel – dem „Master-Touch<br />

GBS Premium E-5770“ – werden nun etliche<br />

Tugenden des „Charcoal“ in eine 57er-Kugel gepackt, mit<br />

einem Verkaufspreis von € 379,- bleibt man aber dennoch<br />

im Mainstream der Holzkohle-Grillgeräte. Zu haben sein wird<br />

die brandneue Kugel im Vorfrühling des nächsten Jahres, wir<br />

haben sie aber – wie den neuen Genesis II – ebenfalls bereits<br />

gemeinsam mit Grillmeister Bart genauer unter die Lupe nehmen<br />

können.<br />

Die wichtigsten Punkte vorab: Statt eines Griffes am Deckel<br />

gibt es bei einem Weber-Kugelgrill hier erstmals ein Federscharnier.<br />

Das kann fürs Spießgrillen und Reinigen zwar mit<br />

einem Griff abgenommen werden, erleichtert aber das Leben<br />

am Grill recht deutlich. Ein innovatives Diffusorsystem unter<br />

dem Rost sorgt wie beim Charcoal dafür, dass „low & slow“<br />

<strong>BBQ</strong> und indirektes <strong>Grillen</strong> in einem Kugelgrill einfacher denn<br />

je vonstatten geht. Unterhalb der Diffusorplatte hält ein „Char<br />

Ring“ die Kohle dort, wo sie sein soll, und für die Luftzufuhr gibt<br />

es nun weitere Einstellungsoptionen am Kessel. Dazu kommt<br />

eine Halterung für Webers Grillthermometer „iGrill“ und natürlich<br />

der patente GBS-Rost, für den es eine ganze Reihe von<br />

Einsätzen gibt. Die großen, gummierten Räder hat man vom<br />

Genesis übernommen, was der Mobilität sehr zuträglich ist.<br />

Im Test hatten wir übrigens einen Prototypen des sehr empfehlenswerten<br />

E-5775, der um € 20,- Aufpreis auch noch den<br />

Sear Grate aus Gusseisen mit an Bord hat.<br />

Um die Dauerlauf-Qualitäten der neuen Kugel zu testen, haben<br />

wir geräuchert – und zwar ein ganzes Rudel Hühnerschenkel,<br />

das wir mit einer dezenten Gewürzmischung und etwas Salz<br />

trocken für eine Stunde bei Raumtemperatur mariniert hatten.<br />

Danach hatten wir noch genug Power unter der Haube, um<br />

ein Dutzend Schokokuchen in der Tasse zu backen. Aber der<br />

Reihe nach.<br />

Wer Ordnung hält, hat mehr vom <strong>Grillen</strong>. Deswegen schlichtete<br />

Bart 37 abgezählte Briketts säuberlich in den Char Ring<br />

am Kohlerost – 30 rundum und 7 in der Mitte. Unter letztere<br />

wurden auch drei Anzündwürfel platziert. „Je gleichmäßiger<br />

die Briketts nämlich geschlichtet werden, desto länger hält die<br />

Glut“, weiß Bart, der mit dieser Konfiguration 12 Stunden <strong>BBQ</strong><br />

erreicht, 6 sind es aber selbst dann, wenn man sich nicht verkneifen<br />

kann, dann und wann den Deckel zu heben.<br />

Über den entzündeten und nach 20 Minuten gut angeglühten<br />

Kohlekranz streuten wir eine Handvoll ungewässerte Hickory-<br />

Chips und setzten den Diffusor darüber. Auf den Diffusor kam<br />

eine Aluschale mit Wasser als thermischer Puffer, dann der<br />

Rost, die Hühnerkeulen mit einem Temperaturfühler für den<br />

iGrill – und Deckel zu. Mit dem Lüftungsschieber pendelten wir<br />

die Temperatur auf 120°C ein. Das Lüftungssystem ist übrigens<br />

ab 2019 bei allen neuen Master-Touch jetzt noch einfacher –<br />

die drei Stellungen offen, halb-offen und geschlossen sind jetzt<br />

unübersehbar symbolisiert. Nach etwa 1,5 Stunden waren die<br />

Hühnerkeulen perfekt geräuchert und gegart. Sie hatten 80°C<br />

Kerntemperatur, waren aber trotzdem sehr saftig und hocharomatisch.<br />

Und da es dann um die schöne Glut sehr schade gewesen wäre,<br />

nutzten wir die Hitze für einen schönen Nachtisch vom Grill<br />

– Barts legendäre Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern (Rezept<br />

im Kasten!). Dafür öffneten wir die Zuluft so weit, dass der<br />

Deckelthermometer nach 5 Minuten 180°C zeigte, und stellten<br />

dann einfach ein paar Kaffeetassen mit dem Kuchenteig auf<br />

den Rost. Nach nicht einmal 10 Minuten waren die Kuchen<br />

fertig. Eine knusprige Ente am Spieß haben wir dann auch noch<br />

erfolgreich am E 5775 ausprobiert. Die Konfiguration dafür: 30<br />

Briketts im Char Ring, Diffusor mit Aluschale darauf. Aber ohne<br />

Wasser, damit die Haut knusprig wird! Die Temperatur haben<br />

Schokoladenkuchen<br />

mit flüssigem Kern<br />

für 6 Portionen<br />

Zubereitung:<br />

1. Auf dem Seitenkocher oder Herd die Schokolade<br />

und Butter gemeinsam im Wasserbad schmelzen.<br />

2. Währenddessen die Eier und Zucker in eine Küchenmaschine<br />

geben und aufschlagen, bis die Masse weiß ist.<br />

3. Das Mehl sieben und mit dem Kakao vermischen.<br />

4. Die Schokoladen-Butter-Masse vorsichtig unter<br />

die Eier-Zucker-Masse rühren und zum Schluss die<br />

Mehlmischung unterheben. So schnell wie möglich in<br />

die vorbereiteten Förmchen füllen.<br />

5. Den Grill auf ca. 180°C indirekter Hitze vorheizen<br />

und die Kuchen etwa 7 bis 8 Minuten grillen.<br />

Tipp: Vor dem Backen ist die Teigoberfläche<br />

glänzend, sobald er fertig wird, wird er matt.<br />

Eine Stäbchenprobe ist bei einem flüssigen Kern<br />

ja nicht möglich. Man kann den Kuchen aber auch<br />

ganz normal durchbacken, dann verlängert sich<br />

die Backzeit um 3-4 Minuten.<br />

wir auf etwa 170°C eingestellt – und dann kam tatsächlich<br />

jene Situation, in der uns der mittige Griff am Deckel erstmals<br />

abgegangen ist. Denn zur Montage des Drehspießaufsatzes<br />

muss man den Deckel an seinen Griffen jetzt mit zwei Händen<br />

abheben, und das besser mit Grillhandschuhen. Das gilt auch<br />

dann, wenn man die Ente bei der Rotation betrachten oder<br />

einpinseln möchte, da der Deckel bei dieser Montage nicht im<br />

Scharnier hängt, sondern aufgelegt wird. Aber für alle anderen<br />

Einsatzzwecke ist der neue Klappdeckel eindeutig die komfortablere<br />

Lösung. Und die Kombination Char Ring + Diffusor<br />

macht aus dieser Kugel, die man natürlich auch wie einen ganz<br />

normalen Grill benutzen kann, einen sehr einfach zu bedienenden<br />

Smoker.<br />

Zutaten:<br />

210 g Schokolade<br />

(dunkle Kuvertüre)<br />

210 g Butter<br />

7 Eier<br />

270 g Zucker<br />

120 g Mehl<br />

40 g Kakao<br />

etwas geschmolzene<br />

Butter oder Trennspray<br />

für die Förmchen<br />

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