Wirtschaft aktuell
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wirtschaft <strong>aktuell</strong><br />
❚ Interview mit<br />
Ing. Norbert Hofer,<br />
Stv. FPÖ-Bundesobmann,<br />
III. Nationalratspräsident,<br />
Bundespräsidentschaftskandidat<br />
Präsidentschaftskandidat<br />
Norbert Hofer<br />
als unser Verbündeter<br />
» Mit mir gibt es<br />
keine „Amerikanisierung<br />
unserer<br />
<strong>Wirtschaft</strong>!<br />
Foto: FPÖ<br />
Norbert Hofer über TTIP, die drohende Bargeld-Abschaffung und wie man den KMUs den Rücken stärkt<br />
Wien ist Städtetourismus Destination Nummer<br />
Eins in Österreich. Viele Gäste kommen<br />
wegen der unverwechselbaren Wirtshaus-<br />
und Heurigenkultur. Diese scheint<br />
nun durch das absolute Rauchverbot, Registrierkassenpflicht<br />
und andere bürokratische<br />
Schikanen, wie auch die Lebensmittelinformationsverordnung<br />
bedroht. Wie<br />
sehen Sie das?<br />
Österreich und vor allem Wien hat<br />
in Sachen Wirtshauskultur eine gewachsene<br />
Tradition. Deshalb kommen<br />
Gäste zu uns, weil sie dies in<br />
ihren Heimatländern oft gar nicht<br />
mehr haben. Diese gewachsenen<br />
Strukturen sollte man erhalten<br />
und nicht durch unsinnige Schikanen<br />
zerstören. Hier sollte keine<br />
vordergründige Verbotskultur Einzug halten,<br />
sondern Politik mit Hausverstand. Ich gehe<br />
gerne in unsere traditionellen Beiseln und<br />
Heurigen. Deshalb setze ich mich für einen<br />
unbedingten Erhalt dieser Wirtshauskultur<br />
ein. Ich möchte Anwalt der Wirtshauskultur<br />
sein.<br />
Als Burgenländer kennen Sie ja aus erster<br />
Hand die klein- und mittelständische <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
dort ist sie noch vielerorts zu fin-<br />
den. Was soll man grundsätzlich tun, um<br />
diese KMUs, vielfach noch im Familienbesitz,<br />
zu erhalten und zu fördern?<br />
Meine Familie kommt selbst aus diesem wirtschaftlichen<br />
Umfeld. Ich konnte daher aus<br />
erster Hand erfahren, wie <strong>Wirtschaft</strong> in kleinen<br />
Einheiten funktionieren kann. Die kleinen<br />
und mittleren Unternehmen sind das<br />
Rückgrat der heimischen <strong>Wirtschaft</strong>, nicht<br />
nur in der Gastronomie,<br />
sondern auch im<br />
Handel und im Gewerbe.<br />
Dies sollte man aktiv<br />
fördern, durch weniger<br />
Bürokratie und<br />
mehr direkte Unterstützung,<br />
ich denke da<br />
etwa an mehr individuelle<br />
Förderungsmöglichkeiten in diesem<br />
Bereich, um den KMUs den Rücken zu stärken<br />
und ihr Überleben zu sichern.<br />
» Rauchverbot in der<br />
Gastronomie würde<br />
ich nicht umsetzen<br />
Aktuell stehen auf ökonomischer Ebene<br />
zwei unmittelbare Bedrohungsszenarien vor<br />
der Tür: TTIP und die Abschaffung des Bargeldes.<br />
Wie ist Ihre Haltung dazu?<br />
Kurz gesagt: Zweimal ein klares Nein zu diesen<br />
Entwicklungen, die sowohl unsere Demokratie<br />
als auch unser unmittelbares individuelles<br />
ökonomisches Handeln massiv<br />
bedrohen. Das zwischen der EU und den<br />
USA <strong>aktuell</strong> verhandelte Freihandelsabkommen<br />
TTIP ist darauf angelegt, unsere <strong>Wirtschaft</strong><br />
zu „amerikanisieren“. Damit würden<br />
sowohl unsere Standards bei Lebensmitteln<br />
und Dienstleistungen nach unten gefahren,<br />
als auch jede Möglichkeit einer demokratischen<br />
Korrektur und Kontrolle multinationaler<br />
Konzerne verhindert. Zu TTIP muss es<br />
zwingend eine Volksbefragung in Österreich<br />
geben, sonst würde ich als Bundespräsident<br />
das Vertragswerk nicht ratifizieren.<br />
Und die Bargeld-Abschaffung? Wie soll<br />
man verhindern, dass das Bargeld einfach<br />
im Zahlungsverkehr verschwindet, weil sich<br />
das internationale Finanzexperten wünschen?<br />
Hier habe ich gemeinsam mit der FPÖ eine<br />
eigene Petition eingebracht, die <strong>aktuell</strong> im österreichischen<br />
Parlament zur Unterzeichnung<br />
aufliegt. Hier geht es ganz zentral um die Verteidigung<br />
von fundamentalen Freiheitsrechten<br />
und den Erhalt der Privatautonomie im<br />
täglichen <strong>Wirtschaft</strong>sleben. Unser Bargeld<br />
muss geschützt werden. Deshalb lade ich an<br />
dieser Stelle alle dazu ein, meine Petition zu<br />
unterzeichnen. <br />
Anm: Sehen Sie auf Seite 8 die Petition und den Link zur elektronischen Unterschriftsabgabe<br />
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