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Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.

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Magazin<br />

10<br />

Ich habe Tinas Mutter gefragt, ob sie nicht<br />

manchmal Angst gehabt hat, <strong>da</strong>ss Tina heil<br />

nach Hause kommt. Ihre Antwort: „ Nein, eigentlich<br />

nicht. Ich habe <strong>da</strong>rauf vertraut, <strong>da</strong>ss<br />

alles gut geht, und <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> es ja auch me<strong>ist</strong>ens.“<br />

Tina hätte sich wohl auch nicht aufhalten<br />

lassen, <strong>da</strong>für war ihr Drang, etwas zu<br />

erleben, zu groß. Sie wollte immer gerne etwas<br />

unternehmen und unter Leuten sein. Aus<br />

meiner Sicht war sie die treibende Kraft dieses<br />

lebensfrohen Duos. Und Lothar hat sich gerne<br />

mitreißen lassen.<br />

Es gab eine Zeit, in der die beiden überlegt haben,<br />

gemeinsam in eine eigene Wohnung zu<br />

ziehen. Eine ausreichende Pflege und Unterstützung<br />

im Alltag wäre zu organisieren gewesen.<br />

Letztlich haben die beiden den endgültigen<br />

Schritt aber nicht gewagt. Sie blieben in<br />

den Familien wohnen und planten ihre freie<br />

Zeit weiter gemeinsam: sie waren bekannte<br />

und willkommene Gäste in den Cafés der<br />

Stadt. Sie wussten die Orte, die rolligerecht<br />

waren und haben sich nicht gescheut, um Hilfe<br />

zu bitten. Und me<strong>ist</strong>ens wurde ihnen geholfen.<br />

Der Verlust des Partners<br />

Als Lothar vor 6 Jahren plötzlich verstarb, war<br />

<strong>da</strong>s ein großer Verlust. Da war die schmerzvolle<br />

Trauer um den geliebten Freund. Da fehlte<br />

aber auf einmal auch ein wichtiger Partner<br />

in diesem Zweier-Team. Mir wurde hier noch<br />

einmal bewusst, wie viele Hilfen und Handreichungen<br />

Lothar wie selbstverständlich gele<strong>ist</strong>et<br />

hatte.<br />

Tina war auf andere Hilfen angewiesen und<br />

hat sich diese organisiert. Großer Rückhalt in<br />

dieser Zeit war sicher ihre Mutter. Als ein Verbleiben<br />

im Elternhaus aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr möglich war, haben sich<br />

Mutter und Tochter <strong>da</strong>für entschieden, gemeinsam<br />

in ein Seniorenheim zu ziehen. Hier<br />

bekommen sie die notwendige Unterstützung<br />

und Tina nimmt noch gelegentlich an Veranstaltungen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> teil.<br />

Da <strong>ist</strong> z.B. der monatliche Samstagstreff, zu<br />

dem Tina regelmäßig kommt. Hier trifft sie<br />

auf ehemalige Arbeitskollegen und auf gute<br />

Bekannte, mit denen sie in den vergangenen<br />

Jahren bei gemeinsamen Veranstaltungen und<br />

Reisen der <strong>Lebenshilfe</strong> viel unternommen hat.<br />

Und auch wir beide nutzen die Gelegenheit,<br />

miteinander zu plaudern, eine obligatorische<br />

Runde Rommé zu spielen und uns immer wieder<br />

auch an Lothar zu erinnern. Dabei <strong>ist</strong> nicht<br />

nur Wehmut in den Ge<strong>da</strong>nken, sondern häufig<br />

auch der Rückblick auf viele amüsante und<br />

außergewöhnliche Begebenheiten im Leben<br />

der beiden.<br />

Elisabeth Oehler<br />

Tina und Lothar: Gemeinsam durch dick und<br />

dünn

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