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Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.

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„Ich bin für mich selber<br />

verantwortlich<br />

Elga Rodenberg sitzt im Rollstuhl - aber sie hat ihr Leben im Griff<br />

Mit knapp 20 Jahren geht Elga Rodenberg<br />

im Rheinland auf ein Internat. In Rhöndorf bei<br />

Bonn wird sie zur Bürokraft ausgebildet – auf<br />

einer Handelsschule für Körperbehinderte.<br />

„Da habe ich unheimlich viel gelernt. Vor allem,<br />

<strong>da</strong>ss ich für alles selber verantwortlich bin“, erzählt<br />

die Rollstuhlfahrerin. Ausreden hätten die<br />

Lehrer dort nicht gelten lassen. Fehlte Papier<br />

im Drucker oder musste Geld von der Bank<br />

geholt werden: „Du musst lernen, dich selber<br />

<strong>da</strong>rum zu kümmern“, hätte es immer geheißen.<br />

Und so lernt Elga Rodenberg, sich viele Dinge<br />

zu besorgen, lernt, in die Bank zu gehen und<br />

Geld abzuheben. Auch wenn sie durch ihre<br />

Behinderung länger brauchte, um ein Überweisungsformular<br />

auszufüllen oder <strong>da</strong>s Geld im<br />

Portemonnaie zu verstauen. Sie musste lernen<br />

<strong>da</strong>mit umzugehen, <strong>da</strong>ss es freundliche und<br />

hilfsbereite Bankangestellte gab, aber auch<br />

weniger nette und weniger verständnisvolle.<br />

„Da musste ich mit klarkommen“, berichtet sie<br />

von ihrer Internatszeit.<br />

Das <strong>ist</strong> mehr als 20 Jahre her. Die mittlerweile<br />

41-Jährige <strong>Minden</strong>erin hat es inzwischen<br />

raus, ihr Leben selber zu organisieren. Klar, <strong>da</strong><br />

<strong>ist</strong> der Vater, der im selben Haus wohnt und<br />

natürlich ein Auge auf seine Tochter hat. Da<br />

<strong>ist</strong> auch noch die ältere Schwester, die in der<br />

Nachbarschaft wohnt. Dennoch: Elga Rodenberg<br />

hat einen festen Willen und möchte möglichst<br />

selbstständig leben. Da kann diese Frau<br />

auch die spastische Tetraplegie, die sie von<br />

Geburt an hat, nicht ausbremsen.<br />

Elga Rodenberg hat Lähmungen an Händen<br />

und Beinen, deswegen geht es in ihrem Leben<br />

nur vorwärts mit einem E-Rollstuhl.<br />

Spontan sein <strong>ist</strong> nicht so einfach<br />

Der Pflegedienst kommt morgens und hilft ihr<br />

bei der Körperpflege und beim Anziehen. Die<br />

Frauen oder Männer von PariSozial sind am<br />

frühen Abend nochmals <strong>da</strong>, um sie ins Bett<br />

zu bringen. „Ich könnte mich auch selber anziehen,<br />

aber <strong>da</strong>s <strong>da</strong>uert ewig.“ Selbst mit Hilfe<br />

muss sie schon um 6 Uhr aufstehen, <strong>da</strong>mit<br />

sie um 7.45 Uhr pünktlich an ihrer Arbeitsstelle<br />

<strong>ist</strong>. Wenn Elga Rodenberg in die Stadt möchte,<br />

um Besorgungen zu machen, begleitet sie eine<br />

Pflegekraft. Sie unterstützt die behinderte Frau<br />

<strong>da</strong>bei, mit ihrem E-Rollstuhl durch enge Gänge<br />

in Geschäften zu kommen, schwere Ladentüren<br />

zu öffnen und hilft bei Toilettenbesuchen.<br />

Elga Rodenberg weiß diese Hilfe zu schätzen.<br />

Aber sie vermisst Spontanität in ihrem Leben.<br />

Elga Rodenberg regelt viele Behördenangelegenheiten<br />

am Telefon.<br />

Magazin<br />

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