Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.
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Magazin<br />
6<br />
auch Phasen gehabt, wo er gerne etwas anderes<br />
gemacht hätte außer Handball. Da waren<br />
wir in der Zeit nicht immer einer Meinung.<br />
Er war auch deshalb sehr früh der Ansicht,<br />
<strong>da</strong>ss es besser <strong>ist</strong>, er würde von zu Hause<br />
ausziehen - in eigene vier Wände oder in eine<br />
WG.<br />
Arne Niemeyer: Ich war Anfang 20, so früh war<br />
<strong>da</strong>s nun auch wieder nicht. Die Leute, die studieren<br />
gehen und irgendwo einen Studienplatz<br />
haben, müssen <strong>da</strong>nn auch zu Hause ausziehen.<br />
Ich wollte mein eigenes Leben führen und<br />
auf eigenen Beinen stehen. Irgendwann war<br />
<strong>da</strong> die Situation bei GWD in der ersten Mannschaft,<br />
wo mein Vater auch mein Trainer war.<br />
Um auf andere Ge<strong>da</strong>nken zu kommen, musste<br />
ich zu Hause raus. Ich musste eigene Erfahrungen<br />
in Sachen Selbstständigkeit sammeln.<br />
Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, möchte<br />
ich auf keinen Fall missen.<br />
Erinnern Sie sich beide an typische Ratschläge<br />
der Eltern?<br />
Rainer Niemeyer: Was ich eben schon sagte,<br />
die Bodenhaftung und immer auf dem Teppich<br />
bleiben. Dann noch zu allen höflich zu sein, es<br />
jedem Recht zu machen. Und <strong>da</strong> habe ich im<br />
Laufe der Jahre festgestellt, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s völliger<br />
Quatsch <strong>ist</strong>. Man verknotet sich irgendwie und<br />
Arne Niemeyer voll in Aktion: Der Profi-Handballer<br />
spielt für den TuS Nettelstedt.<br />
Foto: Oliver Krato<br />
<strong>ist</strong> nicht der, der man eigentlich <strong>ist</strong>. Ich finde es<br />
wichtig, Leuten gegenüber offen zu sein. Aber<br />
man hat eine gewisse Privatsphäre und die<br />
haben andere – auch wenn man in der Öffentlichkeit<br />
steht - zu akzeptieren. Da muss man<br />
sich auch mal unbeliebt machen und sagen,<br />
bis hier hin und nicht weiter. Viele Dinge, die<br />
man macht, werden immer von verschiedenen<br />
Seiten wahrgenommen, mal so und mal<br />
so. Da muss man versuchen, sein Ding zu machen<br />
unabhängig <strong>da</strong>von, was gerade populär<br />
<strong>ist</strong> und in der Öffentlichkeit gut ankommt. Man<br />
muss seinen Weg gehen. Das <strong>ist</strong> nicht immer<br />
leicht.<br />
Ist Bekanntsein eigentlich schön oder <strong>ist</strong> es<br />
eher lästig?<br />
Arne Niemeyer: Eigentlich <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s schön, wenn<br />
man erkannt und angesprochen wird. Mir <strong>ist</strong><br />
es lieber, wenn die Leute mit mir reden als<br />
mich nur anzugucken und zu beobachten. Das<br />
<strong>ist</strong> unangenehm.<br />
Und bei Ihnen, Herr Niemeyer?<br />
Rainer Niemeyer: Bei mir mischt sich mittlerweile<br />
mein Beruf und meine sportliche Vergangenheit.<br />
Viele Jüngere wissen gar nicht mehr,<br />
<strong>da</strong>ss ich auch mal sportlich aktiv war. Dann bin<br />
ich inzwischen auch oft der Papa von Arne.<br />
Arne Niemeyer gut drauf: Der Profi-Handballer<br />
nach einem erfolgreichem Spiel für den<br />
TuS Nettelstedt. Foto: Oliver Krato