Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.
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Gemeinsam stark<br />
Rückblick auf eine lange Freundschaft<br />
Seit fast 20 Jahren kenne ich Tina. 64 Jahre<br />
<strong>ist</strong> sie und hat trotz starker körperlicher Einschränkungen<br />
ein, wie ich finde, sehr selbstbestimmtes<br />
Leben geführt.<br />
Das <strong>ist</strong> sicher ein Verdienst ihrer Eltern, die<br />
schon in den Fünfziger Jahren mit großem Einfallsreichtum<br />
und viel Einsatz für ein möglichst<br />
integratives Leben ihrer Tochter gekämpft haben.<br />
Das <strong>ist</strong> aber auch der Freundschaft mit Lothar<br />
geschuldet, mit dem Tina über 30 Jahre<br />
befreundet war. Beide zusammen waren ein<br />
starkes Paar; sie haben sich in ihren Fähigkeiten<br />
ergänzt und gegenseitig unterstützt. Auch<br />
Lothar hatte große körperliche Einschränkungen,<br />
die ihn aber erst im Laufe der Jahre in den<br />
Rollstuhl zwangen. Lange Zeit konnte er Tinas<br />
Rolli schieben und ihr beim Essen und anderen<br />
Handreichungen behilflich sein.<br />
Wie alles begann…<br />
Kennengelernt haben sich die beiden per Zufall,<br />
Mitte der 70er Jahre auf der Fahrt in die<br />
Kur im hessischen Gettenbach. Dass sie beide<br />
aus <strong>Minden</strong> und Umgebung kamen, stellten<br />
sie schon auf der Hinfahrt fest. Sie waren sich<br />
sympathisch und Lothar hat Tina von Anfang<br />
verstanden. Und <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> wörtlich zu verstehen,<br />
<strong>da</strong> Tina aufgrund ihrer körperlichen Eingeschränktheit<br />
nur undeutlich sprechen kann. So<br />
wurde Lothar im Laufe der Jahre oft zum Dolmetscher<br />
für Tina, was ihr eine bessere Kommunikation<br />
mit der Außenwelt ermöglichte …<br />
ein Glücksfall für sie, um nicht von Fremden<br />
missverstanden oder gar wegen Kommunikationsproblemen<br />
nicht beachtet zu werden.<br />
Der Kuraufenthalt war auf jeden Fall der Beginn<br />
einer langen und engen Freundschaft. Und sie<br />
kamen sich sehr schnell näher. Schmunzelnd<br />
erinnerte sich Tina an die Anfänge: „Der Rolf<br />
hat uns am zweiten Abend im Tagesraum allein<br />
gelassen und <strong>da</strong>nn haben wir uns schon <strong>da</strong>s<br />
erste Mal geküsst!“ „Wer nichts wagt, …“<br />
Lothar und Tina im gemeinsamen Urlaub auf<br />
Borkum<br />
Die beiden haben in den Albert-Clos-Werkstätten<br />
in <strong>Minden</strong> gearbeitet und einen großen Teil<br />
ihrer freien Zeit zusammen verbracht.<br />
Hindernisse wurden überwunden<br />
Die Entfernung zwischen <strong>Minden</strong> und Eisbergen<br />
- ihren Heimatorten - war <strong>da</strong>bei nicht wirklich<br />
ein Hindernis. Wo es ging, wurde der öffentliche<br />
Busverkehr genutzt. Führte der nicht<br />
zum Ziel, wurden gelegentlich die E-Rollis bis<br />
an ihre Grenzen ausgetestet. In der allergrößten<br />
Not kam schon mal der Hilferuf ans Elternhaus<br />
oder auch die Anfrage, ob die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
nicht spontan einen Fahrdienst le<strong>ist</strong>en kann…<br />
Irgendwie sind beide immer nach Hause gekommen.<br />
Magazin<br />
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