Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.
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Magazin<br />
20<br />
Was ich kann, wünsche<br />
und entscheide...<br />
- <strong>da</strong> haben wir mal nachgefragt<br />
Eine Familie sitzt mit ihrem leicht lernbehinderten<br />
21-jährigen Sohn im Beratungsgespräch.<br />
Die Eltern finden, <strong>da</strong>ss er sich nicht genug<br />
Mühe gibt, seinen beruflichen Abschluss zu<br />
machen. Dabei <strong>ist</strong> er schon in der Verlängerung<br />
seiner Ausbildung. Die Frage an den jungen<br />
Mann: „Möchten Sie diese Ausbildung zu<br />
Ende bringen? Was versprechen Sie sich <strong>da</strong>von?“<br />
überrascht ihn. Das wurde er nie gefragt.<br />
Der Vater <strong>ist</strong> ebenfalls etwas überrascht, <strong>da</strong>ss<br />
<strong>da</strong>s ein Thema <strong>ist</strong>, und denkt <strong>da</strong>rüber nach, ob<br />
sein Sohn so wenig Ehrgeiz in der Ausbildung<br />
zeigt, weil er diese vielleicht gar nicht machen<br />
möchte.<br />
Eine Mutter berät sich mit einer Mitarbeiterin,<br />
welche Freizeitaktivität für ihre erwachsene<br />
Tochter in Frage kommt. „Sport, <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s<br />
Richtige; Turnen, <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> prima“. „Oh, macht<br />
sie <strong>da</strong>s gerne?“. „Nein, <strong>da</strong>s soll sie machen,<br />
<strong>da</strong>s <strong>ist</strong> gut für sie.“ „Ich glaube, wir sollten<br />
<strong>da</strong>s Gespräch gemeinsam mit ihrer Tochter<br />
führen.“<br />
Wie soll jemand selbstbestimmt leben,<br />
wenn er nicht gefragt wird, was er will?<br />
Wir haben mal nachgefragt bei den „Ein<br />
Freund“-Gruppen, wie die Teilnehmer selbstbestimmt<br />
leben wollen, wo sie Hilfe brauchen,<br />
was ihnen zugetraut wird, wo sie selber entscheiden<br />
können und was sie in ihrem Leben<br />
verändern möchten.<br />
Sandra (37, <strong>ist</strong> Rollstuhlfahrerin und lebt seit<br />
einigen Jahren in einem Wohnheim)<br />
…braucht bei der Pflege viel Hilfe. Als sie zu<br />
Hause ausziehen wollte, gab es Streit mit den<br />
Eltern, die <strong>da</strong>s nicht wollten. Sie sagt ihre Mei-<br />
nung. Sie traut sich vieles zu, aber andere<br />
trauen ihr fast gar nichts zu. Sie will nicht mehr<br />
in der Wohneinrichtung weiter wohnen, wo<br />
sie jetzt lebt. Sie will „bessere“ Betreuer und<br />
Mitbewohner. Am liebsten will sie noch selbständiger<br />
im „Ambulant Betreuten Wohnen“<br />
wohnen.<br />
Kathrin (26, wohnt zuhause bei den Eltern)<br />
…traut sich alles zu. Sie hat auch schon mit<br />
Unterstützung auf dem 1. Arbeitsmarkt gearbeitet.<br />
Das hat nicht so geklappt. Hilfe braucht<br />
sie vor allem, um Freundinnen zu besuchen,<br />
<strong>da</strong>her will sie so gerne einen Führerschein machen.<br />
Ein weiterer Wunsch, es doch nochmal<br />
auf dem 1. Arbeitsmarkt zu schaffen.<br />
Chr<strong>ist</strong>ina (33, hat ihre eigene Wohnung in der<br />
Nähe der Eltern)<br />
…<strong>ist</strong> mit ihrer Situation sehr zufrieden. Sie arbeitet<br />
viel im Haushalt mit der Mutter zusammen.<br />
Sie helfen sich gegenseitig, jede was<br />
sie kann. Sie fühlt sich nicht bevormundet, ihr<br />
wird <strong>da</strong>s zugetraut, was sie kann. Die Eltern<br />
standen immer hinter ihr.<br />
Frauke (43, wohnt mit ihrer Mutter zusammen)<br />
…braucht Hilfe beim Umgang mit Geld. Sie<br />
geht aber gerne alleine einkaufen und Mama<br />
<strong>ist</strong> <strong>da</strong>nn auch sehr zufrieden mit ihr. Sie möchte<br />
noch mehr lernen, um selbständiger zu sein.<br />
Sie möchte ganz glücklich sein. Sie wünscht<br />
sich vor allem, <strong>da</strong>ss ihr Freund von ihrer Mama<br />
akzeptiert wird.<br />
Carsten (42, hat eine eigene Wohnung und<br />
wird vom ABW begleitet)<br />
... durch den Auszug von zu Hause hat er nicht<br />
mehr so viel Stress mit seinen Eltern. Er fühlt