Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.

sich aber immer noch zu viel von der Mutter
kontrolliert. Sie traut ihm nicht zu, die eigene
Wohnung sauber zu halten. Gerne möchte er
seine Freundin heiraten, zumindest mit ihr in
einer gemeinsamen Wohnung leben.
Martin (42, wohnt nach dem Tod seines Vaters
in einer Einliegerwohnung bei der Familie der
Schwester)
… ganz viel schafft er alleine, Hilfe braucht
er nur beim Behördenkram. Eigentlich traut
er sich alles zu, auch Einkaufen und mit Geld
umgehen. „Dabei darf ich aber nicht gestresst
werden. Meine Schwester hat mir verboten zu
rauchen, obwohl ich das gerne möchte. Ich
würde gerne wieder eine Partnerin finden und
noch selbständiger wohnen.“
Torsten (46, lebt in eigenen Räumen zusammen
im Haus mit seiner Schwester)
…ist ziemlich zufrieden mit seinem Leben. Er
braucht wenig Hilfe, höchstens beim Einkaufen.
Er wünscht sich mehr Zuverlässigkeit von
seinen Betreuern.
Maren (hat eine eigene Wohnung im Haus der
Eltern)
..arbeitet seit 20 Jahren selbständig auf dem
ersten Arbeitsmarkt. Darauf ist sie sehr stolz.
Sie kann fast alles gut alleine, außer bei der
Bank Geld holen und Auto fahren. Mit den Eltern
hatte sie keinen Stress. Ihr tut es gut, dass
sie ihr die Arbeit und auch das Zusammenleben
mit ihrem Freund zutrauen: „Es wird mir
alles zugetraut. Das finde ich sehr gut. Anders
ist es sehr sch… .“ Sie möchte gerne fest bei
ihrem Freund wohnen und eine gute Zukunft
mit ihm haben.
Katja (41, lebt mit ihrer Mutter zusammen in
einem Haus)
…wohnt selbständig zu Hause, sie braucht
keine Hilfe von der Mutter. Sie telefoniert gerne
und kümmert sich selbst um ihre Termine.
Paul (45, hat seit vielen Jahren eine eigene
Wohnung und wird vom ABW betreut; ist im
letzten Monat vom Mindener Umland in eine
neue Wohnung in der Stadt gezogen, was ihm
ein lang gehegter Herzenswunsch war)
…unternimmt ganz viel selbstständig ohne
Hilfe. „Ich brauche aber noch Hilfe beim Geld.
Wie viel Geld ich zur ‚Ein Freund Gruppe‘ mitnehmen
soll. Bei Reiseplanungen, Kofferpacken,
Arztbesuchen lasse ich mir helfen.“
Seine Freundin Sonja (39, hat eine eigene
Wohnung im Nachbarhaus der Eltern)
…braucht auch nur wenig Hilfe, z.B. beim
Speisekarte lesen. Beide wünschen sich, dass
sie in Zukunft noch mehr alleine schaffen.
Heike (49) hat sich entschieden, keine Fragen
zu beantworten.
Das ist ok.
Wenn wir fragen, was der andere für Ziele und
Wünsche nach Veränderung hat, kann etwas
dabei herauskommen, was uns Stress macht:
der Betreuer ist nicht ok, die Tochter möchte
nicht mehr bei den Eltern wohnen, ein Paar
möchte heiraten und eine Familie gründen.
Besser nicht fragen?
Wie gut tut es uns selber, wenn wir gefragt
werden, was wir in unserem Leben erreichen,
ändern und noch machen wollen. Wir entwickeln
Ideen und Träume. Wir fühlen uns ernst
genommen in unseren Lebensvorstellungen.
Wir wissen auch, dass vieles nie erreichbar ist.
Wenn wir darüber gesprochen haben, geht es
uns besser, auch wenn Enttäuschungen mal
benannt werden.
Ein wenig mehr Mut uns allen für einen fragenden
Mund und ein offenes Ohr.
Magazin
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