Unser neues AKKU ist da. - Lebenshilfe Minden e.V.
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er bis heute bei „Heimaturlaub“ nahtlos an die<br />
gewohnten Muster an.<br />
Was macht unser Sohn eigentlich den<br />
ganzen Tag?<br />
Die Wohnung in der Moltkestraße <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s Neue<br />
und <strong>da</strong>s muss auch neu ausgefüllt werden -<br />
was <strong>da</strong>nn nach und nach auch geschehen <strong>ist</strong><br />
und natürlich weiter wächst. Hilfreich <strong>ist</strong> <strong>da</strong>bei<br />
sicher, <strong>da</strong>ss diese neue Wohnsituation ein<br />
ausgewogenes Angebot von Gemeinschaft<br />
und Betreuung einerseits, von individuellen<br />
Spielräumen auf der anderen Seite bietet.<br />
Auch für uns Eltern <strong>ist</strong> es ein gutes, entlastendes<br />
Gefühl, <strong>da</strong>ss Moritz jederzeit ins nahe<br />
Wohnheim gehen kann und dort nicht nur seine<br />
„Kumpels“ zum Kickern trifft, sondern auch<br />
Personen, die sich bei Be<strong>da</strong>rf kompetent und<br />
verantwortungsvoll kümmern. Die Gefahr von<br />
Vereinsamung und Hilflosigkeit erscheint also<br />
gering. Täglich kommen feste Betreuerinnen in<br />
die Wohnung der jungen Männer, leiten an und<br />
begleiten die alltäglichen Erledigungen. Vieles<br />
läuft zu unserer Überraschung wie selbstverständlich.<br />
Inzwischen hat sich zudem herausgestellt,<br />
<strong>da</strong>ss Moritz es auch sehr genießt, wenn er<br />
mal alleine in der Wohnung <strong>ist</strong>. Was macht er<br />
<strong>da</strong>nn eigentlich? Sicher schaut er <strong>da</strong>nn viel<br />
Filme und Fernsehen, hört Musik. Ist er <strong>da</strong>mit<br />
zu passiv? Kann man <strong>da</strong>s zulassen? Müssten<br />
wir nicht für sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
sorgen? In der Woche <strong>ist</strong> der Tag von Moritz<br />
sehr durchgeplant, am Wochenende gibt es<br />
viel mehr freie Zeit mit guten Freizeitangeboten<br />
und Kontaktmöglichkeiten.<br />
Diese „nutzlosen“ Zeiten zum „Chillen“ sollten<br />
wir ihm wohl zubilligen.<br />
Tägliche Anrufe geben beruhigende Sicherheit<br />
Ohne unser Drängen hat sich der vorher eher<br />
telefonscheue Moritz schnell angewöhnt, uns<br />
einmal täglich gegen Abend anzurufen. So erfahren<br />
wir die wichtigsten Dinge des Tages,<br />
manchmal auch die kleinen Sorgen und Nöte,<br />
wenn er etwa wissen will, wie er am nächsten<br />
Tag hier- oder dorthin kommt. Hat er <strong>da</strong>s nicht<br />
mitbekommen? Ist <strong>da</strong>s noch nicht geklärt?<br />
Manchmal haken wir <strong>da</strong>nn nach, verschaffen<br />
ihm – und uns – beruhigende Sicherheit.<br />
Me<strong>ist</strong>ens aber <strong>ist</strong> die Botschaft: Mir geht’s<br />
richtig gut, alles war prima, ich freue mich auf<br />
morgen. Dann geht’s natürlich auch uns Eltern<br />
richtig gut und „Morgen“ kann kommen...<br />
Häufiger lässt er inzwischen auf diesem Wege<br />
auch seine Oma oder andere Anverwandte an<br />
seinen Erlebnissen teilhaben.<br />
Mit sich und der Welt zufrieden<br />
Kommt Moritz auch mal zu uns nach Hause?<br />
Ja, immer mal wieder und ziemlich regelmäßig<br />
zum ausgiebigen Samstag-Frühstück – aber<br />
nur <strong>da</strong>nn, wenn es nicht andere Angebote<br />
gibt. Sei es, <strong>da</strong>ss die <strong>Lebenshilfe</strong> einen attraktiven<br />
Tagesausflug anbietet, oder <strong>da</strong>ss die<br />
Betreuerinnen mit den „Wohnheimern“ etwas<br />
unternehmen, oder <strong>da</strong>ss sich Mitbewohner<br />
der Moltkestraße zum gemeinsamen Kochen<br />
Magazin<br />
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