Stahlreport 2019.04
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Messen<br />
Spezial und bauma Märkte<br />
Schwerpunkt Logimat<br />
Bild: Logimat Messe<br />
Trends auf der Kongressmesse Logimat in Stuttgart<br />
Die dritte Stufe der Digitalisierung<br />
Früher bestimmten die Geschäftsmodelle, welche Logistik genutzt wurde, inzwischen determinieren<br />
die logistischen Möglichkeiten das Unternehmensgebaren. Mit diesem unterstellten Paradigmenwechsel<br />
einher geht die Erkenntnis, dass kein Wirtschaftsbereich durch die im Trend liegende<br />
Digitalisierung so stark beeinflusst wird wie die Logistik. Die Kongressmesse Logimat, Mitte Februar<br />
in Stuttgart, machte zudem deutlich, dass mit der Künstlichen Intelligenz nach Big Data inzwischen<br />
die dritte Stufe des Digitalisierunsprozesses erreicht worden ist.<br />
Die These vom logistisch<br />
bestimmten Geschäftsmodell ließ<br />
sich auf der LogiMAT in Stuttgart<br />
im TradeWorld-Forum T der Halle 2<br />
verorten und verband sich dort mit<br />
Ansagen aus dem Branchenverband<br />
BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation<br />
und neue Medien e.V.) sowie aus<br />
dem Forschungsbereich der Universität<br />
Regensburg:<br />
z „Die Digitalisierung verändert nicht<br />
nur Produkte und Geschäftsmodelle,<br />
sondern die komplette Unternehmensorganisation.<br />
Sie schafft<br />
mehr Transparenz nicht nur in den<br />
Unternehmen selbst, sondern auch<br />
in den Wertschöpfungsketten.“ So<br />
ließ sich Julia Miosga von der Messezeitung<br />
zitieren, noch bevor sie<br />
am ersten Veranstaltungstag als<br />
Bereichsleiterin Handel und Logistik<br />
des Bitkom das Forum „Digitalisierung<br />
bringt Transparenz in die<br />
Handelslogistik“ moderierte, um<br />
deutlich zu machen, „Wie digitale<br />
Technologien Ressourcen optimieren“.<br />
z Dabei assistierte – krankheitsbedingt<br />
aus der Ferne – Dr. Georg<br />
Wittmann, Research Director ibi<br />
Research an der Universität<br />
Regensburg. Der weiß aus seinen<br />
Untersuchungen zwar, dass sich<br />
der B2B-Bereich dem digitalen Handel<br />
zögerlicher nähert als das B2C-<br />
Segment. Langfristig werde aber<br />
kein Großhändler auf E-Commerce<br />
und die entsprechende Dienstleistungslogistik<br />
verzichten können,<br />
hatte er in seinem Beitrag für die<br />
Messezeitung prognostiziert.<br />
Bereits vor zwei Jahren hatte Wittmann<br />
auf der bundesweiten<br />
Tagung der kaufmännischen Ausbildungsleiter,<br />
die vom Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel beim<br />
Branchenausrüster KASTO im mittelbadischen<br />
Achern organisiert<br />
worden war, dem Großhandel übrigens<br />
deutlich zu machen versucht,<br />
dass solche Einsichten auch in die<br />
berufliche Bildung umgesetzt werden<br />
müssen.<br />
Das gilt in besonderer Weise für<br />
logistische Themen. Logistik sei der<br />
konkreteste Anwendungsfall für die<br />
Digitalisierung, hatte Prof. Dr.-Ing.<br />
Johannes Fottner in seiner Laudatio<br />
bei der Preisverleihung für die besten<br />
Produkte auf der Logimat unterstellt<br />
und dies u.a. damit begründet,<br />
dass die anfallenden Datenmengen<br />
durch Algorithmen, also in Ziffern<br />
übersetzte konkrete Handlungsanweisungen,<br />
am besten bewältigt und<br />
Problemlösungen geschaffen werden<br />
können.<br />
Damit stellte er sich die Reihe<br />
derer, die aus der Digitalisierung<br />
und der Fülle in ihrem Zusammenhang<br />
gesammelter Informationen<br />
(Big Data) die Basis zur Erzeugung<br />
von Künstlicher Intelligenz sehen.2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|19<br />
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