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SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 2019

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SWANTJE MARKUS – FOCKE MUSEUM<br />

Beim Masterplan-Treffen im Sommer 2018 besprachen Swantje Markus und Dr. Frauke von der Haar mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Sarah Ryglewski<br />

und Johannes Kahrs das neue Konzept für das Focke-Museum<br />

Seit dem 15. Januar 2018 ist Swantje Markus kaufmännische Geschäftsführerin<br />

und zusammen mit der Direktorin Dr. Frauke von der Haar Vorstand<br />

des Fockes-Museums. Das Zwischenfazit nach einem Jahr? „Ich<br />

liebe Bremen und ich brenne für Kultur – es gibt keinen besseren Ort für<br />

mich zu arbeiten als das Focke-Museum“, antwortet sie voller Begeisterung.<br />

„Die Liebe zur Kultur habe ich in der Weserburg erfahren, und hier<br />

im Focke-Museum anzufangen war die leichteste und beste Entscheidung<br />

überhaupt!“<br />

Der Weg in die Kultur<br />

Dass sie einmal eine so herausragende Position in der Bremer Kultur einnehmen<br />

würde, war nicht abzusehen, als sie 1992 ihre Ausbildung begann.<br />

„Mein Vater war nicht begeistert, als ich mich entschloss, VWL,<br />

Soziologie und Geschichte zu studieren – er machte sich Sorgen um sein<br />

kluges aber dann wohl armes Kind“, erinnert sich Swantje Markus lächelnd.<br />

„Die ZVS schickte mich dafür nach Osnabrück, wo man zumindest<br />

nicht so abgelenkt war.“ Nach dem Studium begann sie in<br />

„klassischen“ Jobs als Projektleiterin und im Vertrieb, entschloss sich aber<br />

schon bald zur Selbstständigkeit als Trainerin und Unternehmensberaterin.<br />

„In der klassischen Unternehmensberatung beschäftigte ich mich mit<br />

Finanzen, Sanierung, Prozessveränderung. Das machte ich acht Jahre lang<br />

sehr erfolgreich.“ Sie wurde zur Referentin und Beraterin für Wirtschaft,<br />

schrieb ein Buch und diverse Artikel, war viel unterwegs. Ein Schwerpunkt<br />

war das Gesundheitswesen, die Kultur kam erst nach ihrer Rückkehr<br />

nach Bremen. „Am Anfang weiß man oft noch nicht, wo man hin<br />

will. Doch wenn man das studiert, was man möchte, dann findet man<br />

einen Weg und das, wofür man brennt. Ich wollte eigentlich Journalistin<br />

werden, hatte ein Bild von mir. Und obwohl ich Geschichte studierte,<br />

habe ich nie an Museen gedacht.“<br />

Zurück nach Hause<br />

Nach vielen Jahren in Köln, London und anderen Städten und Ländern<br />

zog Swantje Markus Anfang 2010 zurück in ihre Geburtsstadt Bremen.<br />

„Damals gab es in meinem Leben einige Veränderungen und bei einer<br />

Fahrt auf der A1 nahe dem Bremer Kreuz überfiel mich eine solche Sehnsucht<br />

nach Bremen, dass ich mich im Jahr 2009 entschloss, wieder nach<br />

Hause zu ziehen.“ Auch hier machte sie sich selbstständig: Mit ihrer Firma<br />

„Markus Consulting“ bietet sie Seminare, Beratung und Sachverständigentätigkeit<br />

an, heute nur noch in einem begrenzten Bereich, der Lehre<br />

und Erwachsenenbildung. Sie ist Lehrbeauftragte der Hochschule Bremen<br />

und ascenso Palma de Mallorca. „Ich war schon immer kulturaffin, aber<br />

in der Kultur tätig war ich bis dahin nicht. Ich arbeitete viel für öffentliche<br />

Unternehmen wie Krankenhäuser, Stadtwerke, Nahverkehr. Eine<br />

erste Anfrage der Bremer Kulturbehörde passte noch nicht, doch dann<br />

kam schon bald die Anfrage für die Weserburg, wo man mir zutraute, ein<br />

bisschen Ordnung zu schaffen. Ich bewarb mich und durchlief den Auswahlprozess,<br />

wurde schließlich ausgewählt – und blieb bis zum März<br />

2017.“ Ein „Verlust für die Weserburg“ sei es, wurde geschrieben, als<br />

Swantje Markus die Weserburg auf eigenen Wunsch verließ, um sich<br />

neuen Herausforderungen zu stellen. Der Kultur blieb sie treu, wie schon<br />

bald klar war. „In der Weserburg habe ich die Kulturliebe erfahren. Allen<br />

Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kultur zu ermöglichen, dafür<br />

brenne ich.“ Sie ist selbst Mutter eines fünfjährigen Sohnes und kennt die<br />

Probleme vieler berufstätiger Mütter: „Ohne die engagierten Großeltern<br />

würde es nicht funktionieren. Aber auch nicht ohne das Vertrauen, das ich<br />

von der Kulturbehörde bekommen habe. Und auch hier im Focke-Museum<br />

gibt es ein großes Verständnis für berufstätige Eltern.“<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>

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