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GESUND IM MUND<br />
Welche Zahnpflege ist die Richtige?<br />
IST ZAHNSEIDE TATSÄCHLICH EFFEKTIV? SIND MUNDSPÜLUNGEN ZU AGGRESSIV FÜR DIE MUNDFLORA?<br />
MUSS AUCH DIE ZUNGE GEPUTZT WERDEN? RUND UM DIE RICHTIGE ZAHNPFLEGEROUTINE<br />
KURSIEREN DIVERSE MYTHEN.<br />
Wie oft und wie lange sollte man die Zähne putzen?<br />
Auf den Zähnen bildet sich durch Speichel und Speisereste fortlaufend<br />
ein aus Bakterien bestehender Biofilm, die sogenannte Plaque. Die Bakterien<br />
produzieren Säuren, die die Zahnoberfläche angreifen. Am effektivsten<br />
beseitigt man diese Beläge durch mechanische Reinigung, also<br />
durch das Putzen der Zähne und der Zahnzwischenräume.<br />
Die Empfehlung der Bundeszahnärztekammer zur richtigen Mundhygiene<br />
lautet: Zweimal täglich die Zähne mindestens zwei bis drei Minuten lang<br />
mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen und einmal täglich die Zahnzwischenräume<br />
reinigen.<br />
Was bringen Zahnseide und Interdentalbürsten wirklich?<br />
Der Nutzen von Zahnseide wird aktuell diskutiert. Die Kritik bezieht sich<br />
allerdings in erster Linie auf die Studienlage, die die tatsächliche Wirksamkeit<br />
von Zahnseide nicht ausreichend bestätigt. Die Bundeszahnärztekammer<br />
betont, dass daraus jedoch nicht abzuleiten sei, dass eine<br />
weniger gründliche Zahnpflege auch ausreiche. Vielmehr bleibt Zahnseide<br />
ein zentrales Hilfsmittel, um die Interdentalräume zu reinigen und die<br />
Zahnoberfläche von den bakteriellen Belägen zu befreien. Denn durch<br />
das Putzen mit der Zahnbürste werden nur rund 70 Prozent der Zahnoberfläche<br />
gereinigt. Was die Borsten nicht ausreichend erreichen, sind die<br />
oft engen Zahnzwischenräume, die deshalb besonders anfällig für Karies<br />
und Parodontitis sind.<br />
Wichtig: Beim Thema Mundspülung muss zwischen medizinisch wirksamen<br />
Mundspülungen und Mundwassern, die lediglich ein Frischegefühl<br />
entwickeln sollen, unterschieden werden. In medizinischen Mundspüllösungen<br />
ist das Antiseptikum Chlorhexidin in Konzentrationen zwischen<br />
0,1 und 0,2 Prozent enthalten. Und das kann Verfärbungen und Geschmacksirritationen<br />
auslösen. Auch Allergien gegen Chlorhexidin sind<br />
bekannt. Bei langfristiger Anwendung in dieser Dosierung ist außerdem<br />
eine Störung des ausgewogenen Verhältnisses der bakteriellen Mundhöhlenflora<br />
möglich, weshalb Mundspüllösungen mit diesem Wirkstoff<br />
nur zeitweise und nur unter Anweisung des Zahnarztes angewendet werden<br />
sollen.<br />
Darum sollten diese einmal täglich gründlich von Speiseresten und dem<br />
bakteriellen Biofilm befreit werden. Für enge Zahnzwischenräume empfiehlt<br />
sich der Gebrauch von Zahnseide, für größere sind Interdentalbürsten<br />
gut geeignet. In beiden Fällen sollten Sie sich von Ihrem Zahnarzt<br />
zeigen lassen, wie man die Hilfsmittel effektiv verwendet ohne dem Zahnfleisch<br />
zu schaden.<br />
Greifen Mundspüllösungen die Zähne an?<br />
Eine Mundspüllösung kann unterstützend zur Zahnpflege eingesetzt werden<br />
– sie wird aber die mechanische Reinigung, also das Putzen der Zähne<br />
und der Zahnzwischenräume, nicht ersetzen.<br />
Für eine gute Mundhygiene sollte man zweimal täglich die Zähne mindestens<br />
zwei bis drei Minuten lang mit einer flouridhaltigen Zahnpasta putzen und einmal<br />
täglich die Zahnzwischenräume reinigen<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> 51