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EINE BOOTSFAHRT DURCH DEN BÜRGERPARK<br />
Mit dem Boot durch den Bürgerpark: auf knapp vier Kilometern vorbei am Café „Emma am See“, an der Waldbühne und über den Meiereisee<br />
Endlich ist der Frühling auch in Bremen angekommen. Wir schlendern<br />
durch den Bürgerpark, entlang der grünen Büsche und Wiesen.<br />
Durch das dichte Laub der Bäume lässt sich auch die Mittagshitze<br />
angenehm kühl anfühlen. Als wir an dem kleinen Steg ankommen,<br />
fegt Matthias Thrun gerade die Blätter, die sich in dem kleinen Ruderboot<br />
gesammelt haben, zusammen. Seit 17 Jahren arbeitet er für<br />
Philipp Schierenbeck, der die Bootsvermietung von seinen Eltern<br />
übernommen hat. Jeden Sonntag kümmert er sich von morgens bis<br />
abends um die Boote und jeden, der für einige Stunden den festen<br />
Boden unter den Füßen verlieren und eine romantische Tour durch<br />
den Bürgerpark machen möchte: unter den vielen von Bremer Persönlichkeiten<br />
gespendeten Brücken hindurch, ein bisschen wie in<br />
Venedig.<br />
Viele Heiratsanträge wurden schon in diesen Booten gemacht, viele Junggesellenabschiede<br />
gefeiert und, wie ich erkennen muss, auch viele Beziehungen<br />
auf die Probe gestellt – zumindest für eineinhalb Stunden. Solange<br />
dauert die knapp vier Kilometer lange Paddeltour, über den Meiereisee,<br />
am Tiergehege vorbei und wieder zurück zum kleinen Anleger<br />
gegenüber der Minigolfanlage. Seit über 50 Jahren gibt es die kleinen Ruderboote<br />
im Bürgerpark. Seitdem schippern Bremer und Touristen gleichermaßen<br />
zwischen <strong>Mai</strong> und September entlang der grünen Büsche und<br />
Wiesen und unter den kleinen Brücken hindurch durch den Park. Vor<br />
Philipp Schierenbeck kümmerten sich seine Eltern um den Verleih, sein<br />
Vater, ein Bootsbauer, baut und repariert die 23 Boote noch immer selbst.<br />
Nach einer kurzen Einweisung von Matthias Thrun steigen wir in das vier<br />
Meter lange und eineinhalb Meter breite Boot. Natürlich möchte Vincent<br />
rudern und ich setze mich, ihm gegenüber, an das eine Ende des Bootes<br />
– wie romantisch. Wir legen ab und gleiten durch das seichte Wasser, lauschen<br />
dem melodischen Plätschern, das entsteht, wenn die Paddel ins<br />
Wasser eintauchen und schauen uns tief in die Augen. Dann geht es ganz<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>