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Berliner Kurier 19.05.2019

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REISE<br />

NACHRICHTEN<br />

Feste feiern mit Fisch<br />

VomStrand ins<br />

Dänemarks Norden lädt in<br />

den kommenden Monaten<br />

zu Events rund um Meer<br />

und Fjord. Fisch, Muscheln,<br />

Krabben und Co. gibt es<br />

vom 30. Mai bis 1. Juni beim<br />

Schalentierfestival in<br />

Nykøbing auf der Insel<br />

Mors. Am 8. und 9. Juni<br />

tummeln sich beim Blokhus-Løkken<br />

Wind Festival<br />

Lenkdrachen in der Luft. In<br />

Aalborg machen vom 2. bis<br />

6. Juli mehr als 90 Großsegler<br />

machen anlässlich der<br />

„Tall Ships Races 2019“ im<br />

Hafen fest. Der kleine Hafenort<br />

Løgstør am Limfjord<br />

lädt vom 12. bis 14. Juli zum<br />

alljährlichen Muslingefestival<br />

ein. Reise-Infos:<br />

www.visitdenmark.com<br />

Wenig Buchungen<br />

Die späten Osterferien und<br />

ein starker Vorjahresmonat<br />

verhageln dem Reisevertrieb<br />

die Umsatzbilanz,<br />

analysieren die Marktforscher<br />

der GfK. Die Umsatzeingänge<br />

im April lagen um<br />

12 Prozent unter dem<br />

wachstumsstarken Vorjahresmonat.<br />

Die kumulierte<br />

Sommerbilanz verschlechtert<br />

sich auf ein Minus von<br />

zwei Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahressommer. Sowohl<br />

in den Reisebüros als<br />

auch online wurden weniger<br />

Sommerreisen gebucht.<br />

Tattoos auf der Aida<br />

Auf zwei Mittelmeer-Reisen<br />

im Sommer 2019 können<br />

sich Gäste auf ein außergewöhnliches<br />

Erlebnis<br />

und ein ganz besonderes<br />

Urlaubssouvenir freuen.<br />

Der international bekannte<br />

Tattoo-Künstler Nori<br />

Storm und seine Black Pearl<br />

Crew schaffen an Bord von<br />

Aida Nova wahre Kunstwerke<br />

auf der Haut.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Foto: zVg Foto: zVg<br />

Tel. 030/23 27 56 98<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: service-redaktion@berliner-kurier.de<br />

Fotos: Katja Gartz<br />

Hofquartier<br />

Den Haag ist nur einen Katzensprung von dem 200-jährige Seebad<br />

Scheveningen entfernt –damit hat man Stadt und Strand in einem Urlaub<br />

Wendy Trostbesteigt mit drei<br />

Freunden eine Gondel desRiesenrads.<br />

„Es ist immer wieder<br />

eine tolle Aussicht“, sagt sie.<br />

Von oben liegt ihnen Scheveningen<br />

in mildem Sonnenlicht<br />

zu Füßen. DasKurhaus strahlt<br />

in altehrwürdigem Glanz und<br />

am Strand lassen sich Besuchereine<br />

frische Brise um Nase<br />

wehen. Nach der Fahrt<br />

schlendern die vier über den<br />

Pier an den vielen Bistros vorbei.<br />

„Am Meerzuwohnenund<br />

Den Haag um die Ecke zu<br />

haben, ist großartig“, sagt<br />

Wendy. Im Frühling und im<br />

Herbst sei das Seebad am<br />

schönsten, wenn es nicht so<br />

vollund tagsüber warm ist.<br />

Der ersteBadeort der Niederlande<br />

entstand mit einem kleinen<br />

Badehaus. Um ungestört zu baden,wurden<br />

die Gäste mit überdachten<br />

Kutschen ins Meer gefahren.<br />

An der Stelle des Badehauses<br />

folgte zehn Jahre später<br />

das Grand Hotelund nach einer<br />

Erweiterung 1885 das Kurhaus.<br />

Das ehemalige Fischerdorf<br />

entwickelte sich im 19. Jahrhundert<br />

zu einem mondänen<br />

Kurort. Den elitären Charakter<br />

hat Hollands größtes Seebad<br />

längst verloren. Heute zieht der<br />

sechs Kilometer von Den Haag<br />

entfernte Badeort Niederländer<br />

wie Besucher an. Einen besonderen<br />

Charme hat das 200<br />

Jahre alte Scheveningen außerhalb<br />

der Saison, wenn die Holzhütten<br />

der Restaurants und<br />

Bars abgebaut sind und der<br />

Strand sich in voller Breite fast<br />

naturbelassen zeigt.<br />

Während Wendy mit ihren<br />

Gästen am Strand spazieren<br />

geht, schließt Judith Stibbe im<br />

Hofquartier Den Haags ihr<br />

Café de Oude Mol auf. Es ist eine<br />

Institution in dem zentrumsnahen<br />

Viertel, in dem<br />

auch die Königsfamilie ihre Büros<br />

hat. Als sie die Bar vor 24<br />

Jahren übernahm, war die Gegend<br />

ziemlich verlassen. Niemand<br />

ging ins Hofquartier.<br />

Doch nach und nach kamen<br />

junge Leute, um ein Café oder<br />

ein Geschäft zu eröffnen. Für<br />

Judith Stibbe ist es ein besonders<br />

Viertel. „Wir kennen uns<br />

untereinander, wir sind Kollegen<br />

und feiern auch zusammen<br />

unsere Geburtstage“, sagt die<br />

Barfrau.<br />

Inzwischen gehört das Hofquartier<br />

mit seinen schönen alten<br />

Häusern zum angesagtesten<br />

Viertel der Stadt. Kleine<br />

Boutiquen, schicke Läden mit<br />

modernem Design, gemütliche<br />

Cafés und Restaurants, die fast<br />

alle Küchen der Welt bieten,<br />

sorgen für den Charme die Gegend.<br />

Auch Josh Gregg hat hier<br />

seinen Laden gefunden. Er verkauft<br />

Bier von verschiedenen<br />

Brauereien und füllt sie in<br />

Mehrwegflaschen ab. „Es ist eine<br />

tolle Ecke, gute Kneipen und<br />

nette Leute“, sagt der Kanadier<br />

aus Calgary, der seinen Beruf<br />

als Grafiker an den Nagel hängte.<br />

Kunstliebhaber kommen in<br />

Den Haag auch auf ihre Kosten.<br />

Die Stadt besitzt die größte<br />

Mondrian-Sammlung der Welt,<br />

das berühmte Gemälde „Mädchen<br />

mit dem Perlenohrring“<br />

von Vermeer und Maurits<br />

Eschers optische Täuschungen.<br />

Seine Treppen gehen gleichzeitig<br />

nach unten und nach oben.<br />

Ein paar kleine Straßen weiter<br />

sitzen Andrea und Peter Remeynse<br />

im Restaurant Jamey<br />

Bennet und genießen den Ausblick<br />

auf den Binnenhof mit<br />

dem Parlament und die neue<br />

Skyline am Bahnhof. „Wir gehen<br />

gerne essen und die Auswahl<br />

ist riesig “, sagt der gebürtige<br />

Den Haager. Andrea ist erst<br />

ein paar Monate in der Stadt.<br />

„Mir gefällt das internationale<br />

Flair und die Nähe zum Meer“,<br />

sagt die Wissenschaftlerin.<br />

Aber besonders schätzt sie,<br />

dass Den Haag noch ein Geheimtipp<br />

und nicht so überlaufen<br />

ist wie Amsterdam.<br />

Den Haag ist nicht nur Regierungssitz<br />

und Residenz von König<br />

Willem-Alexander und Königin<br />

Maxima, sondern auch<br />

die Stadt des Friedens und des<br />

Rechts. Den Haag beherbergt<br />

beispielsweise den Internationalen<br />

Gerichtshof der UNO für<br />

völkerrechtliche Konflikte, den<br />

Internationale Strafgerichtshof,<br />

der sich mit Verbrechen<br />

gegen die Menschlichkeit,<br />

Kriegsvergehen und Völkermord<br />

befasst sowie den Internationalen<br />

Strafgerichtshof für<br />

das ehemalige Jugoslawien.<br />

Nach Scheveningen schlendert<br />

auch Wendy Trost mit ihren<br />

Gästen durch das Hofquartier.<br />

Sie bummeln durch die Geschäfte,<br />

durch Chinatown und<br />

besuchen die Destillerie Van<br />

Kleef. Dort wird seit 1842 Genever,<br />

die Urform des Gins hergestellt.<br />

Die Besitzerin Fleur Kruyt<br />

kennt die besten Sorten und<br />

Anekdoten. Mit der Straßenbahn<br />

geht es anschließend wieder<br />

zurück an den Strand.<br />

Katja Gartz<br />

Diese Reportage wurde unterstützt<br />

vom Niederländischen Büro für Tourismus<br />

u. The Hague Marketing Bureau.

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