Der-Bergische-Unternehmer_0619
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unterscheiden. Dabei gilt: Sobald sich der Staat<br />
am Vermögensaufbau beteiligt, wird auch gleichzeitig<br />
die individuelle Verwendungsmöglichkeit<br />
des Geldes eingeschränkt. Rentabel kann dies<br />
trotzdem sein. So besteht unter anderem. die<br />
Möglichkeit, im Rahmen der Basisrente als Ehepaar<br />
einen Betrag von 48.610 Euro als Sonderausgaben<br />
abzusetzen. Je nach Steuersatz eine lohnenswerte<br />
Sparform.<br />
Aber auch betriebliche Altersvorsorgemodelle<br />
sind nicht zu unterschätzen.<br />
Reiner Löwe ist unabhängiger<br />
Finanzberater<br />
für Kredite,<br />
Versicherungen, Einsparpotentiale<br />
und<br />
Anlageempfehlungen<br />
Als Selbständiger entfällt die Verpflichtung, in<br />
die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen.<br />
Wäre es sinnvoll, es trotzdem zu tun?<br />
Ein ganz klares „JEIN“. Pauschale Aussagen in<br />
Sachen Finanzen und Absicherung zu treffen, war<br />
noch nie ratsam. Grundsätzlich ist die gesetzliche<br />
Rente jedoch aus Renditegesichtspunkten nicht<br />
empfehlenswert. Und wie sicher die Rente, im<br />
Hinblick auf Diskussionen über die Grundrente<br />
ist, bleibt abzuwarten.<br />
Welche Rentenmodelle gibt es überhaupt und<br />
welche würden Sie Ihren Klienten empfehlen?<br />
Im Bereich der Absicherungsmöglichkeiten sind<br />
wir in Deutschland sicherlich sehr gut aufgestellt.<br />
Eventuell ist die Vielzahl an Möglichkeiten für<br />
den einen oder anderen Sparer sogar zu groß.<br />
Grundsätzlich werden in Deutschland Rentenmodelle<br />
als sogenannte Leibrente angeboten. Dies<br />
bedeutet, dass der Sparer diese Rente bis zu seinem<br />
Tode ausgezahlt bekommt. Ob dies ein gutes<br />
Geschäft für den Sparer oder die Versicherung ist,<br />
wird man immer erst zum Todeszeitpunkt wissen.<br />
Damit hier kein Sparer zu stark benachteiligt<br />
wird, gibt es sogenannte Rentengarantiezeiten.<br />
Diese dienen dazu, dass auch im Todesfall das<br />
Geld für eine vorher festgelegte Zeit weiter gezahlt<br />
wird.<br />
Bei den einzelnen Sparformen muss man zwischen<br />
geförderten und ungeförderten Produkten<br />
In Zeiten der Niedrigzinsen sind Sparmaßnahmen<br />
nicht sonderlich sexy. Gibt es trotzdem<br />
Anlageformen, die sich lohnen?<br />
Ja, die gibt es. Hierzu muss man jedoch als Sparer<br />
auch mal über den Tellerrand hinaus schauen.<br />
Rendite entsteht heute nicht mehr vor der Haustüre.<br />
Schaut man sich beispielsweise die Wertzuwachsstrategien<br />
von institutionellen Anlegern<br />
mal genauer an, so stellt man fest, dass diese<br />
weltweit investieren und dabei unterschiedlichste<br />
Assetklassen nutzen. Rendite um 10 Prozent sind<br />
hierbei nach wie vor möglich. Leider konnte der<br />
„Normalbürger“ bislang von solchen Modellen nur<br />
träumen.<br />
Durch die Auswahl der richtigen Anbieter ist eine<br />
Investition, wie sie von institutionellen Anlegern<br />
durchgeführt wird, inzwischen aber auch für kleine<br />
Anlagesummen möglich.<br />
Wie sieht es auf dem Immobiliensektor aus?<br />
Ist es ratsam, in Betongold für die Alterssicherung<br />
zu investieren?<br />
Sicherlich kann eine Immobilie einen guten Baustein<br />
für die Alterssicherung darstellen. Wichtig<br />
ist jedoch bei der aktuellen Marktlage, nicht einfach<br />
blind zu kaufen. Sowohl der Einkaufspreis<br />
und der daraus resultierende Wertzuwachs als<br />
auch die mögliche Vermietbarkeit sollten sehr gut<br />
geprüft werden. Und natürlich sollte auch das<br />
Thema „Arbeit“ mit in diese Überlegungen einbezogen<br />
werden. Eine Immobilie verwaltet und vermietet<br />
sich nicht von selbst.<br />
Darüber hinaus kann es natürlich auch sinnvoll<br />
sein, im Alter mietfrei in der eigenen Immobilie<br />
zu leben. Im Übrigen die einzige Anlageform<br />
fürs Alter, die man bereits im Erwerbsleben nutzen<br />
kann.<br />
der <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06|19 23