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Der-Bergische-Unternehmer_0619

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Assessor Fritz<br />

Berger hat als Geschäftsführer<br />

des<br />

Hochschul-Sozialwerks<br />

in Wuppertal<br />

das studentische<br />

Wohnen im<br />

Blick.<br />

möchten als die deutschen Kommilitonen. Folgende<br />

Aspekte empfehlen wir bei baulichen Planungen:<br />

Die Betonung eines hohen Schallschutzes: <strong>Der</strong> eine<br />

Student braucht Ruhe, weil er sich auf die nächste<br />

Klausur vorbereiten muss, der Nachbar nebendran,<br />

möchte seine bestandene Klausur feiern. Dann sind<br />

Wohngemeinschaften heute nur schwer zu vermieten,<br />

wenn Studenten sich zu mehreren die Toiletten<br />

teilen müssen. Und schließlich ist ein schnelles W-<br />

Lan von größter Bedeutung.<br />

Wie sehen Sie die Preisentwicklung vor Ort?<br />

Ist Wohnen in Uni-Nähe für Studenten noch<br />

bezahlbar?<br />

Als „Teilmarkt“ des lokalen Wohnungsmarktes bewegt<br />

sich die Preisentwicklung am Hochschulstandort<br />

Wuppertal etwa im bundesweiten Mittelfeld.<br />

Durch den gesellschaftlichen Wandel werden<br />

mehr Single-Wohnungen benötigt. Nimmt diese<br />

Entwicklung auch vor Ort Einfluss auf das<br />

Wohnangebot für Studenten?<br />

Ja, natürlich stehen die Studierenden in Konkurrenz<br />

zur wachsenden Nachfrage nach Mikrowohnungen,<br />

wobei die Bedarfe hier unterschiedlich sind.<br />

Wie sehen Sie die Entwicklung des Wohnangebots<br />

in den nächsten zehn Jahren? Muss für<br />

Studierende mehr Wohnraum geschaffen werden,<br />

auch wenn die <strong>Bergische</strong> Universität ihre<br />

Kapazitätsgrenze erreicht haben wird?<br />

Das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal geht – in<br />

Übereinstimmung mit der Prognoseerwartung der<br />

<strong>Bergische</strong>n Universität – davon aus, dass am Standort<br />

Wuppertal auf absehbare Zeit weiterhin ein anhaltend<br />

hoher Bedarf an Wohnraum für Studierende<br />

bestehen wird. Hierfür spricht zum einen die sehr<br />

positive Gesamtentwicklung der <strong>Bergische</strong>n Universität.<br />

Zu berücksichtigen ist aber auch der wachsende<br />

Anteil an internationalen Gaststudententen.<br />

Diese sind in besonderem Maße auf hochschulnahen,<br />

preiswerten Wohnraum angewiesen, damit<br />

Austauschprogramme ermöglicht werden. Wir halten<br />

es deshalb für geboten, in den nächsten Jahren,<br />

unabhängig von Aktivitäten privater Investoren,<br />

noch weitere 250 Wohnheimplätze in Uni-Nähe zu<br />

schaffen. Erforderlich sind dazu aber entsprechende<br />

Grundstücke – sowie eine verbesserte öffentliche<br />

Förderung. Insgesamt haben wir die Erfahrung gemacht,<br />

dass sich die Investition in eine gute Ausstattung<br />

langfristig lohnt. Denn wer sich in seiner Wohnung<br />

wohlfühlt, geht pfleglich mit ihr um.<br />

Die Stadt Wuppertal erhebt Zweitwohnsitzsteuern.<br />

Ist das für Studierende, die hier gerne<br />

wohnen möchten, ein Problem?<br />

Es ist für die Studierenden ein Problem, aber letztlich<br />

auch für die Entwicklung der Stadt Wuppertal.<br />

Von 23.000 Studierenden sind nur etwa 8.200 mit<br />

Erstwohnsitz gemeldet. Das liegt nicht allein an der<br />

Zweitwohnungssteuer, aber es würden mehr sein<br />

und es könnten mehr sein, wenn die Stadt endlich<br />

ihre Zweitwohnsitzsteuer abschaffen und stattdessen<br />

– wie andere Universitätsstädte es vorgemacht<br />

haben - ein „Willkommensgeschenk“ offerieren<br />

würde, wenn Studierende sich mit Erstwohnsitz anmelden<br />

würden. Wuppertal würde auch in Bezug<br />

auf die Zuteilung von Landeszuschüssen kurz- und<br />

langfristig davon profitieren. Außerdem bauen die<br />

Studenten eine ganz andere Bindung zur Stadt auf,<br />

wenn sie ihren Erstwohnsitz haben. Das betrifft im<br />

Übrigen auch die Arbeitsplatzsuche.<br />

Weichen die Studierenden auch auf das Umland<br />

aus? Soll heißen: Zieht man auch in die<br />

angrenzenden Stadtteile wie etwa Ronsdorf?<br />

Die <strong>Bergische</strong> Universität strahlt auch auf die Umgebung<br />

aus – das war von Anfang an so gewollt und<br />

das wurde auch erreicht. Dennoch konzentrieren<br />

sich die Studierenden in ihrem Wohnverhalten sehr<br />

auf die Nähe zur Hochschule<br />

Mit Fritz Berger sprach Stefanie Bona<br />

Foto: Hochschul-Sozialwerk Wuppertal<br />

der <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06|19 47

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