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ME2BE CAMPUS 2019/01

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Schöne Aussichten<br />

an der HAW Hamburg!<br />

Im Gespräch mit Professor Micha Teuscher, Präsident der<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, kurz HAW<br />

Hamburg, ist eine der größten Fachhochschulen Deutschlands. Seit 2<strong>01</strong>7<br />

heißt ihr Präsident Professor Micha Teuscher. Der Wissenschaftsmanager<br />

studierte Wirtschaftswissenschaften und Agrarökonomie an der<br />

Universität Hohenheim und arbeitete anschließend viele Jahre in<br />

der Unternehmensberatung. 1997 wechselte er als Professor für<br />

Betriebswirtschaftslehre und Managementlehre an die Hochschule<br />

Neubrandenburg und übernahm 2004 deren Leitung. Als Präsident<br />

steuert der gebürtige Göttinger die HAW Hamburg durch die Zeit des<br />

digitalen Wandels. Im Interview mit <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> beschreibt der<br />

55-Jährige, für wen sich ein Studium an der HAW Hamburg lohnt.<br />

Hallo, Herr Professor Teuscher. Der Blick<br />

über Hamburg aus Ihrem Büro im 14. Stock<br />

ist atemberaubend! Wie sind die Aussichten<br />

für die HAW Hamburg?<br />

Die Aussichten für unsere Hochschule sind<br />

solide und vielversprechend. In den vergangenen<br />

15 Jahren konnten wir die Anzahl der<br />

Studierenden auf über 17.000 verdoppeln. Als<br />

zweitgrößte Hochschule Hamburgs und drittgrößte<br />

Fachhochschule Deutschlands bieten<br />

wir Studierenden langfristig eine ausgezeichnete<br />

Qualität in Forschung und Lehre und hervorragende<br />

Perspektiven<br />

auf dem Arbeitsmarkt.<br />

„Reichtum, Armut,<br />

Migration, Energie,<br />

Mobilität und<br />

Logistik – unsere<br />

Studierenden lernen<br />

und forschen genau<br />

in den Themen der<br />

Gesellschaft.“<br />

Was unterscheidet<br />

die HAW Hamburg von<br />

anderen Hochschulen?<br />

Mit mehr als 400 Professuren,<br />

ebenso vielen<br />

wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern und circa<br />

190 Kooperationen mit<br />

Partnerhochschulen in<br />

aller Welt, gehören wir bundesweit zu den<br />

bedeutendsten Standorten für angewandte<br />

Wissenschaften. Entsprechend breit fällt das<br />

Studienangebot aus. Wir bieten 38 Bachelorund<br />

37 Masterstudiengänge an, sind modern<br />

ausgestattet, eng vernetzt mit der regionalen<br />

Wirtschaft und definieren uns über das Prinzip<br />

‚Wissenstransfer’.<br />

Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

haben wir ein klar erkennbares wissenschaftliches<br />

und gesellschaftsbezogenes Profil<br />

und grenzen uns so vom Selbstverständnis<br />

und Verwertungsprofil der Universitäten ab.<br />

Unser Anliegen ist es, unter anderem Problemstellungen<br />

aus der Gesellschaft aufzugreifen,<br />

für sie nachhaltige Lösungen zu<br />

entwickeln und diese Lösungen zurück in<br />

Wirtschaft und Gesellschaft zu transferieren.<br />

Reichtum, Armut, Migration,<br />

Energie, Mobilität<br />

und Logistik – unsere<br />

Studierenden lernen und<br />

forschen genau in den<br />

Themen der Gesellschaft.<br />

Wir bilden Menschen aus,<br />

die nach dem Studium Verantwortung<br />

übernehmen<br />

und konkrete Lösungen<br />

erarbeiten – in der öffentlichen<br />

Verwaltung, in<br />

Unternehmen und Organisationen,<br />

in Krankenhäusern oder in sozialen<br />

und pädagogischen Einrichtungen.<br />

Nennen Sie bitte vier Beispiele angewandter<br />

Wissenschaft an Ihrer Hochschule.<br />

Erstens, in der Fakultät Technik und Infor-<br />

matik bieten wir Studierenden eine herausragende<br />

Kompetenz, auch in speziellen Feldern<br />

wie der Batterieforschung und Regelungstechnik.<br />

Im Competence Center for Renewable<br />

Energies and Energy Efficiency (CC4E) bündeln<br />

wir unsere interdisziplinären Möglichkeiten<br />

und sind ein Mitorganisator der Energiewende<br />

Deutschlands. Zweitens, in der Fakultät<br />

Design, Medien und Information kooperieren<br />

wir unter anderem mit der California State<br />

University und betreiben anwendungsorientierte<br />

Forschung mit innovativen Unternehmen<br />

wie Google. Drittens, im Studiengang<br />

Rettungsingenieurwesen der Fakultät Life<br />

Sciences vereinen wir naturwissenschaftliche,<br />

ingenieurwissenschaftliche und nicht-technische<br />

Disziplinen. Studierende analysieren<br />

beispielsweise unter Anwendung von Virtual-<br />

Reality-Technologie, wie Rettungseinsätze<br />

optimiert werden können. In der Fakultät<br />

Wirtschaft und Soziales treiben wir die Qualitätsentwicklung<br />

in den Gesundheitsberufen<br />

und deren zielgerichtete Akademisierung<br />

erfolgreich und mit Nachdruck voran. Die<br />

Pflegewissenschaften und die Hebammenwissenschaft<br />

sind prominente Beispiele.<br />

Die Welt befindet sich im digitalen Wandel,<br />

auch die Anforderungen an Fachkräfte<br />

ändern sich. Wie reagieren Sie darauf?<br />

Allein das fachlich-technische Knowhow der<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Foto Paula Markert /<br />

HAW Hamburg<br />

Studierenden in ihrem jeweiligen Kernfach<br />

wird zukünftig nicht mehr ausreichen. Unsere<br />

Absolventinnen und Absolventen müssen vorbereitet<br />

sein auf sich dynamisch verändernde<br />

Qualitätsanforderungen. So müssen sie sich<br />

beispielsweise in der Anwendung digitaler<br />

Kommunikation auskennen. Wir haben das<br />

erkannt und begegnen dieser Tatsache, indem<br />

wir die Digitalisierung der Lehre intensivieren<br />

und die Durchlässigkeit der Studiengänge fördern.<br />

Durch die Vielzahl unserer Departments<br />

und Studiengänge ist das Angebot interdisziplinärer<br />

Veranstaltungen an der HAW Hamburg<br />

entsprechend hoch.<br />

Für welche Personen eignet sich ein Studium<br />

an der HAW Hamburg?<br />

Heutige Generationen von Schülerinnen und<br />

Schülern suchen sinnstiftende Berufsperspektiven,<br />

interessieren sich zum Beispiel für<br />

vegane Lebensmittel und treten in der Bewegung<br />

‚Fridays for Future‘ für Klimaschutz ein.<br />

An unserer Hochschule vermitteln wir das<br />

Wissen, das sie später in ihren Berufen benötigen,<br />

um die Herausforderungen der Zukunft<br />

zu bewältigen.<br />

Wofür haben Sie sich als Schüler interessiert?<br />

Ich habe früh begonnen, mich für wirtschaftliche<br />

Themen zu interessieren. Im Alter von elf<br />

Jahren begeisterte mein Vater meinen Bruder<br />

und mich mit einem Unternehmensplanspiel,<br />

indem jeder Akteur kooperieren, Steuern<br />

zahlen oder mit Gewerkschaften verhandeln<br />

musste. Nachdem ich 1980 den Dokumentarfilm<br />

‚Septemberweizen’ über die globalen Auswirkungen<br />

der US-amerikanischen Getreideindustrie<br />

gesehen hatte, entschied ich mich,<br />

Wirtschaftswissenschaften / Agrarökonomie<br />

zu studieren. Ich sagte mir: Wenn du etwas<br />

verändern willst, hilft es nicht, betroffen zu<br />

sein. Du musst das Thema verstehen und dir<br />

die fachwissenschaftliche Sprache aneignen.<br />

Im April 2020 feiert die HAW ihr 50-jähriges<br />

Jubiläum. Was ist geplant?<br />

Wir sind in der Hochphase der Planung und<br />

wollen noch nicht alles verraten. Nur so viel:<br />

Die HAW Hamburg wird das 50-jährige Jubiläum<br />

sowohl im Hamburger Rathaus als auch<br />

in der Elbphilharmonie würdig begehen. Mit<br />

unseren Studierenden werden wir feiern, aber<br />

auch arbeiten. Im Wettbewerb ‚50 Ideen für<br />

die Zukunft’ rufen wir dazu auf, das Zukunftsthema<br />

‚Mobilität’ neu zu denken und Lösungsvorschläge<br />

zu entwickeln!<br />

Letzte Frage: Aus ihrem Büro schauen Sie<br />

über Hamburg. Was sind Ihre Eyecatcher?<br />

Im Süden blicke ich auf die Elbphilharmonie<br />

und im Westen genieße ich die Sonnenuntergänge.<br />

Meistens aber schaue ich auf die<br />

Außenalster und frage mich dann, woher<br />

die Segler die Zeit nehmen, vormittags zu<br />

segeln.<br />

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