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Berliner Kurier 17.06.2019

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30 PANORAMA BERLINER KURIER, Montag, 17.Juni 2019<br />

Mit Stieftochter zeugte er acht Kinder<br />

Dem Josef Fritzl<br />

Amerikas droht<br />

lebenslänglich<br />

Henri Piette hielt Rosalynn fast zwei Jahrzehnte gefangen<br />

Poteau – Schuldspruch<br />

für den amerikanischen<br />

Josef Fritzl.<br />

Henri Michelle Piette<br />

wurde schuldig gesprochen,<br />

seine Stieftochter<br />

19 Jahre lang<br />

gefangen gehalten und<br />

vergewaltigt zu haben.<br />

Rosalynn McGinnis<br />

bekam acht Kinder,<br />

ehe sie 2016 fliehen<br />

konnte. Ihrem Peiniger<br />

droht eine lebenslange<br />

Haftstrafe.<br />

Rosalynn McGinnis war<br />

neun Jahre alt, als Piette<br />

ihre Mutter in der Kleinstadt<br />

Poteau im US-Bundesstaat<br />

Oklahoma geheiratet<br />

heiratete. Bereits<br />

während der Ehe missbrauchte<br />

der Stiefvater das<br />

Mädchen. Als die Ehefrau<br />

1997 die Scheidung einreichte,<br />

rächte sich Piette<br />

auf grausamste Weise. Er<br />

kidnappte die damals<br />

zwölfjährige Rosalynn und<br />

entging zwei Jahrzehnte<br />

lang den Behörden, indem<br />

er durch die USA und später<br />

Mexiko reiste.<br />

In einem Interview mit<br />

dem TV-Sender KHSB enthüllte<br />

Rosalynn McGinnis,<br />

welche traumatischen<br />

Missbrauch sie erleiden<br />

musste: „Er hat mich gezwungen,<br />

ihn zu heiraten.<br />

Mein 15-jähriger Stiefbruder<br />

hat die Zeremonie in einem<br />

Van durchgeführt. Ich<br />

Rosalynn McGinnis als Kind<br />

auf einem Suchplakat<br />

Rosalynn McGinnis heute, mit<br />

35 Jahren<br />

wusste überhaupt nicht,<br />

was passiert. Ich hatte nur<br />

Angst.“<br />

Piette vergewaltigte Rosalynn<br />

täglich. Er zwang sie,<br />

sich die Haare abzuschneiden<br />

und zu färben, um nicht<br />

erkannt zu werden. Mit 13<br />

Jahren wurde das Mädchen<br />

das erste Mal schwanger,<br />

hatte eine Fehlgeburt, mit<br />

15 bekam sie ihr erstes Kind.<br />

Sieben weitere folgten.<br />

Zum sexuellen Missbrauch<br />

kamen auch<br />

grausame körperliche<br />

Misshandlungen hinzu.<br />

Im Zeugenstand sagte<br />

McGinnis aus, dass Piette<br />

regelmäßig „mit einem<br />

Baseballschläger,<br />

Holzbrettern, Bierflaschen<br />

und dem Lauf seines<br />

Gewehres auf mich<br />

eingeprügelt hat“. Er<br />

zwang sie, mit ihren Kindern<br />

betteln zu gehen<br />

und schoss auf sie, wenn<br />

sie kein Geld nach Hause<br />

brachte.<br />

Im Juni 2016 wagte<br />

McGinnis in Mexiko mit<br />

den Kindern die Flucht. Sie<br />

rief von einem Münzfernsprecher<br />

die amerikanische<br />

Botschaft an, die dann half,<br />

zurück in die USA zu kommen.<br />

Piette wurde erst ein<br />

Jahr später verhaftet, als er<br />

in der US-Botschaft einen<br />

neuen Pass beantragen wollte.<br />

Er wurdenach Oklahoma<br />

ausgeliefert und angeklagt.<br />

Der 63-Jährige pocht vehement<br />

auf seine Unschuld:<br />

„Ich habe nie jemanden vergewaltigt.<br />

Ich hatte nur mit<br />

meiner Ehefrau Sex, so wie<br />

es mir zusteht. Meine Frau<br />

und meine Kinder lügen!“<br />

Der Fall erinnert an den<br />

Österreicher Josef Fritzl,<br />

der seine Tochter 24 Jahre<br />

lang in einem Kellerverlies<br />

gefangen hielt, sie vielfach<br />

vergewaltigte und dabei sieben<br />

Kinder zeugte. DS<br />

Henri Michelle Piette<br />

wurde zu lebenslanger<br />

Haft verurteilt.<br />

Fotos: Polizei, zvg<br />

Massiver Stromausfall in Südamerika<br />

Weite Teile Argentiniens und Uruguays ohne Elektrizität.Züge und U-Bahnen gestoppt<br />

Buenos Aires –InTeilen Südamerikas<br />

kam es gestern zu einem<br />

massiven Stromausfall.<br />

Ganz Argentinien und Uruguay<br />

seien nach einer schweren Störung<br />

imVerbindungssystem ohne<br />

Elektrizität, twitterte der argentinische<br />

Energieversorger<br />

Edesur.<br />

Der Blackout begann um7.07<br />

Uhr,gut 50 Minuten vor Sonnenaufgang.<br />

Auf der Südhalbkugel<br />

beginnt jetzt der Winter, inden<br />

betroffenen Ländern wird viel<br />

mit Strom geheizt. Argentinien<br />

leidet unter einer schweren<br />

Wirtschaftskrise. Die Infrastruktur<br />

gilt als marode. Uruguay ist<br />

mit Argentinien über das Kraftwerk<br />

Salto Grande am Uruguay-<br />

Fluss verbunden.<br />

Anders als Edesur berichtete<br />

die argentinische Zeitung „La<br />

Nación“ nur von einzelnen Ausfällen<br />

inBuenos Aires und einigen<br />

Provinzen. Auch Teile Brasiliens,<br />

Chiles und Paraguays seien<br />

betroffen. Die argentinischeZeitung<br />

„Clarín“ berichtete, Züge<br />

seien gestoppt worden, auch die<br />

Metro funktioniere nicht.<br />

In und um Buenos Aires gab es<br />

nach einigen Stunden wieder<br />

Strom. Die Ursache für den<br />

Blackout zu analysieren, werde<br />

aberTagedauern,soEdesur.<br />

Foto: AFP<br />

Blackout in Uruguay: Eine Frau in<br />

Montevideo behilft sich mit Kerzen.<br />

Fotos:

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