Drachenpost 111

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Eine von uns Warum ich Mitglied der GDCF bin Ute Kessler Anfang August 1987 – Start meiner großen China- Rundreise: Frankfurt – Hongkong – Hangzhou – Fuzhou – Beijing – Xian – Kunming -Guilin – Guangzhou – Hongkong – Frankfurt. Wir reisten teils zu dritt als privates Minipackage, teils zu fünft als Delegation der GDCF, Ortsverein Krefeld, angeführt von meiner Tante, Frau Traute Nieter, Gründerin und langjährige Vorsitzende der Krefelder GDCF und ihrem Mann. Vier Wochen lang quer durch ein Riesenland, mit nicht nur touristischen Eindrücken, sondern häufig auch mit einem für uns unerwarteten „Blick hinter die Kulissen“. Dabei sind mir die hochprofessionellen, zauberhaften Aufführungen von Kindern des Kinder-und Jugend-Zentrums Hangzhou besonders in Erinnerung geblieben. Besuche ausschließlich arrangiert für unsere Minigroup, bestehend aus Bertram Müller, Leiter des Tanzhauses NRW, seiner Frau Johanna Müller- Ebert und mir, Schulreferentin und Dramaturgin am Düsseldorfer Schauspielhaus. Im Verlauf unserer Reise hatten wir immer neue Begegnungen mit chinesischen Künstlern, Malern, Musikern, Sängern, Schauspielern; eine Verbeugung an die Theaterleute aus Deutschland, aber natürlich auch mit der Hoffnung auf Austausch! Zum Thema „Essen“ bleibt mir eine Einladung in nachhaltiger Erinnerung: ein exklusives Mahl mit dem Vize-Gouverneur der Provinz Fuzhou: als Vorspeise gabt es chinesischen Weißwein in einem kleinen Tässchen serviert und danach eine gut schmeckende Suppe in einer ausgehöhlten weißen Wassermelone. Glücklicherweise erfuhren wir erst nach dem Essen, dass uns eine Krötenschleimsuppe serviert wurde. So geht es weiter auf unserer für mich bis heute einzigen und einzigartigen Reise: viele, viele Eindrücke, die der heutige China-Besucher, wie ich glaube, nicht mehr hat, weil es sie so nicht mehr gibt: Beijings Altstadt mit den schönsten Mal-Utensilien-Läden der Welt, alte Damen, die sich nur mit kleinsten Tippelschritten fortbewegen konnten, 1 bis 2 Autos inmitten einer Million von Radfahrern, durch die man sich buchstäblich hindurch schlängeln, -winden, -drehen musste, um auf die andere Seite zu gelangen. Froh, wenn der Kopf danach noch am richtigen Platz saß. Besonders beeindruckt haben mich die auf schmalen Mäuerchen oder sogar im Stehen schlafenden Chinesen. Noch unendlich viele Bilder sehe ich vor meinen Augen, die mir unvergesslich geblieben sind. Und mit viel Dankbarkeit denke ich an unsere offiziellen Begleiter und Begleiterinnen, bei denen unter dem dienstlichen Verhalten manchmal etwas ganz Privates durchkam und uns einander näherkommen ließ. Und überall diese große Freundlichkeit dem Gast gegenüber. Nach meiner Rückkehr dann die Frage: wie kann ich die großartigen Eindrücke und Erlebnisse dieser Reise lebendig erhalten, den Kontakt zwischen beiden Ländern nicht abreißen lassen? Bei all diesen Überlegungen kam mir immer wieder meine Theaterarbeit in den Sinn. Warum nicht in Düsseldorf, der Stadt, in der ich seit 1977 lebe und arbeite, den hier lebenden Chi- Ute Kessler ist Theaterpädagogin und Dramaturgin und seit 1987 Mitglied der GDCF. Einige Stationen ihrer bewegten beruflichen Laufbahn: Arbeit an Theatern in Hannover, Pforzheim, Bielefeld, am Düsseldorfer Schauspielhaus. Dort Aufbau der Abteilung „Schulreferat“ (heute „Theaterpädagogik)“. Projekte mit Schülern, Studenten, Frauengruppen. Enge Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheater am Düsseldorfer Schauspielhaus. Zusammenarbeit mit dem Jungen Schauspielhaus. Seit ihrer Pensionierung ist sie im „Unruhe- Stand“. Auch die GDCF Düsseldorf profitiert davon. Sie organisierte in den vergangenen Jahren für die Mitglieder einige Führungen durchs Schauspielhaus mit Blick hinter die Kulissen. Beide Seiten möchten die Zusammenarbeit intensivieren. Wir freuen uns darauf! 30
Düsseldorfer <strong>Drachenpost</strong> – Ausgabe <strong>111</strong> (3/2019) 38. Jahrgang nesen und sicher auch etlichen ihrer deutschen Mitstreiter Interesse an Theater, Tanz, Musik etc. zu wecken und zu vermitteln? Da bot sich ein Beitritt in die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. als wunderbar geeignet an. Ich selber verdanke der GDCF und ihrem abwechslungsreichen Programm bis heute neue Begegnungen unterschiedlichster Art, Ausflüge, Orte, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Und nicht zuletzt die Vielfalt der chinesischen Küche bei den Restauranterkundungen, die nicht nur vom „Essen“ her an- und aufregend sind, sondern auch immer neue Kontakte mit teilnehmenden GDCF-Mitgliedern und ihren mitgebrachten Freunden ergeben - eine gute Möglichkeit, neue Mitglieder zu gewinnen. Inzwischen bin ich Rentnerin und nach ersten gelungenen Versuchen in Sachen „Kulturvermittlung in Zusammenarbeit mit der GDCF“ bin ich fest entschlossen, diese Zusammenarbeit zu intensivieren. Durch meine 30jährige Tätigkeit am Düsseldorfer Schauspielhaus habe ich noch heute beste Kontakte zu fast allen Kulturinstituten, so dass ein Gemeinschaftsprojekt mit z.B. Jungem Schauspielhaus, Tanzhaus NRW, Filmmuseum, Museum Kunstpalast etc. mit Kindern und ihren Eltern – unter einem gemeinsamen Thema – denkbar wäre. Oder ein „Blick hinter die Kulissen“ von Oper und Schauspielhaus mit anschließendem gemeinsamem Theaterbesuch. Vielleicht hat ja das eine oder andere GDCF- Mitglied noch andere Wünsche und Vorschläge. Ich würde mich freuen, davon zu hören. Feiertage in China (Juli bis September 2019) Gründungstag der chinesischen VBA 中国人民解放军建军节 – 01.08.2019 Termin = 1. August Fest der Liebenden Qixi (Doppel-7-Fest) 七夕 – 07.08.2019 Das Fest der Liebenden fällt auf den Abend des 7. Tages des 7. Monats nach dem chinesischen Mondkalender. Es stellt das chinesisches Pendant zum westlichen Valentinstag dar. Termin = 7. Tag des 7. Mondmonats – 07. August Fest der hungrigen Geister Zhongyuanjie 中元节 – 15.08.2019 Am 15. Tag des 7. Mondmonats wird angeblich die Tür zur Unterwelt geöffnet. So können die Seelen von gewaltsam Getöteten oder ohne Nachkommen Gestorbenen auf die Erde zurückkehren. Um die bösartigen Seelen solcher unglücklich Verstorbenen gut zu stimmen, werden Speisen draußen aufgestellt; in der Nacht leuchtet man den Geistern den Weg mit Lichtern, die aufs Feld gestellt werden. Termin = 15. Tag des 7. Mondmonats – 15. August Tag der Lehrer 教师节 – 10.09.2019 Lehrer erhalten an diesem Tag Geschenke von den Schülern und einen halben Tag frei (wird von der Schule geregelt). Lehrer seien Ingenieure der menschlichen Seele und daher die verehrungswürdigsten Personen unter der Sonne. Termin = 10. September Mondfest Zhongqiujie 中秋节 – 13.09.2019 Das traditionelle Mondfest, auch Mittherbstfest genannt, wird nach dem chinesischen Kalender jährlich am 15. des 8. Mondmonats festlich gefeiert. Eine der unzähligen Varianten über den Ursprung des Mondfestes lautet folgendermaßen: Um zu verhindern, dass ihre Unsterblichkeitspille in die Hand eines Diebes fällt, verschluckt die wunderschöne Chang‘e, Frau des heldenhaften Bogenschützen Hou Yi aus der chinesischen Mythologie, diese Pille. Daraufhin schwebt Chang‘e zum Mond empor und muss fortan von ihrem Mann getrennt leben. Ein Muss bei diesem in China sehr familiär geprägten traditionellen Fest sind die Mondkuchen, ein meist rundes Gebäck in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Termin = 15. Tag des 8. Mondmonats – 13. September 31
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