06.07.2019 Aufrufe

Berliner Kurier 05.07.2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

**<br />

SPORT<br />

Ex-Herthaner Julius Für<br />

Marius Bülter ist der neunte<br />

Neuzugang dieses Sommers.<br />

Marius Bülter<br />

kommt<br />

vomFCM<br />

Berlin –Nach zähen Verhandlungen<br />

sichert sich<br />

Union einen der begehrtesten<br />

Zweitliga-Kicker der<br />

vergangenen Saison, eist<br />

Marius Bülter (26) vom 1.<br />

FC Magdeburg los und<br />

macht den Senkrechtstarter<br />

zum Bundesliga-Profi.<br />

Vor einem Jahr erst holte<br />

Magdeburg Bülter aus der<br />

Regionalliga vom SV Rödingshausen<br />

in den Profifußball.<br />

Im Abstiegsjahr<br />

des FCM war der Linksaußen<br />

mit vier Treffern und<br />

vier Vorlagen der einzige<br />

Lichtblick, wurde von zahlreichen<br />

Vereinen gejagt,<br />

entschied sich nun aber für<br />

die Eisernen. „Das ist eine<br />

einmalige Chance, von der<br />

jedes Kind träumt“, hatte<br />

Bülter immer wieder über<br />

das Interesse der Eisernen<br />

gesagt. Seine Magdeburger<br />

waren ihm dabei sogar entgegengekommen,<br />

hatten<br />

ihn freiwillig von den Testspielen<br />

zur Vorbereitung<br />

der kommenden Drittligasaison<br />

befreit.<br />

Trainer Stefan Krämer<br />

zeigte Verständnis für den<br />

Wechselwunsch des Kickers,<br />

der den Magdeburger<br />

Fans zumindest gelegentlich<br />

Hoffnung auf den<br />

Klassenerhalt in der vergangenen<br />

Saison verschafft<br />

hatte. „Ich kann ihn total<br />

verstehen, dass die Situation<br />

gerade an ihm nagt“,<br />

sagte Krämer vor wenigen<br />

Tagen. Nun geht dieser Poker<br />

für alle Parteien gut aus.<br />

Union bekommt einen<br />

schnellen, torgefährlichen<br />

und fleißigen Flügelstürmer,<br />

der 1. FC Magdeburg<br />

kassiert immerhin wohl eine<br />

hohe siebenstellige Ablöse.<br />

Rekord!<br />

TV-TIPP<br />

SPORT1<br />

18.00 -22.30 Beachvolleyball-<br />

WM: Achtelfinale Herren und<br />

Halbfinale Damen<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />

Foto: imago<br />

Union zieht er in denOsten<br />

Mittelfeldmann Kade krempelt in der Stadt sein altes Leben ganz eisern um<br />

Von<br />

MAX OHLERT<br />

Berlin – Er ist der vielleicht<br />

brisanteste Transfer in der<br />

Geschichte des <strong>Berliner</strong> Profifußballs:<br />

Julius Kade entschied<br />

sich im Frühjahr für<br />

einen Wechsel von seinem<br />

langjährigen Ausbildungsverein<br />

Hertha BSC, ausgerechnet<br />

zum 1. FC Union. Der<br />

20-Jährige könnte damit als<br />

erster Spieler überhaupt für<br />

Hertha BSC und Union in der<br />

Bundesliga auflaufen. Das<br />

Kade diesen pikanten Wechsel<br />

überhaupt in Betracht gezogen<br />

hat liegt auch daran,<br />

dass sich die Eisernen als<br />

Verein „extrem weiterentwickelt“<br />

haben, wie er im Gespräch<br />

mit<br />

dem KURIER<br />

verriet.<br />

Vor allem die Gespräche mit<br />

Unions Sportchef Oliver Ruhnert<br />

und Trainer Urs Fischer<br />

hätten letzten Endes den Ausschlag<br />

gegeben, dass der offensive<br />

Mittelfeldspieler künftig in<br />

Köpenick, statt in Charlottenburg<br />

aufläuft.<br />

Zudem sei Union „für einen<br />

Fotos: City-Press<br />

jungen Spieler mittlerweile<br />

wirklich eine gute Adresse, um<br />

den Durchbruch im Profifußball<br />

zu schaffen“, erklärte<br />

Kade, dem von Anfang<br />

an auch bewusst<br />

war, dass nicht jeder<br />

von seinem sportlichen Umzug<br />

innerhalb der Stadtmauern begeistert<br />

sein würde: „Ich wusste<br />

schon, dass das wahrscheinlich<br />

einige scheiße finden.“<br />

Doch den zentralen Mittelfeldspieler<br />

reizte die Herausforderung,<br />

in Köpenick noch<br />

einmal neu anzufangen. Und<br />

Julius Kade bei seiner<br />

Verabschiedung vonHertha<br />

mit Manager Michael Preetz<br />

und Präsident Werner<br />

Gegenbauer (r.).<br />

diesen Neuanfang hatte er auch<br />

nötig. Im vergangenen Oktober<br />

zerstörte er im sich Regionalligaspiel<br />

gegen Germania Halberstadt<br />

das Sprunggelenk und<br />

den Knöchel, dabei riss auch<br />

das Syndesmoseband. Danach<br />

wurde er, trotz schneller, vollständiger<br />

Genesung, nicht<br />

mehr berücksichtigt. Weder im<br />

Profikader von Pal Dardai,<br />

noch im Amateur-Kader von<br />

Ante Covic.<br />

Nun also der Neustart bei<br />

Union, auch, wenn er bei der<br />

Vertragsunterschrift im Früh-<br />

Julius Kade im<br />

Laufduell verfolgt<br />

vonFelix Kroos.<br />

jahr zunächst davon ausgegangen<br />

war, den in der 2. Bundesliga<br />

zu vollziehen. „Es stand<br />

schon fest, dass ich auch in der<br />

zweiten Liga zu Union komme.<br />

Dass es nun die Bundesliga ist,<br />

ist natürlich richtig geil.“<br />

Und, klar, bei den Aufstiegsspielen<br />

drückte Kade schon seinen<br />

künftigen Kollegen die<br />

Daumen. „Ich habe die Partien<br />

gegen Stuttgart in Barcelona im<br />

Urlaub verfolgt und mich natürlich<br />

extrem gefreut, als Union<br />

aufgestiegen ist.“<br />

Deshalb begann Kades Neustart<br />

aber auch schon kurz nach<br />

den freien Tagen in der katalonischen<br />

Metropole. Im Juni<br />

zog er aus dem heimischen Kladow<br />

nach Friedrichshain. Die<br />

Gründe sind pragmatisch:<br />

„Sonst hätte ich etwa anderthalb<br />

Stunden zum Training gebraucht.“<br />

Zu Beginn der Vorbereitung,<br />

sprüht der Youngster nun vor<br />

Tatendrang – und Selbstbewusstsein.<br />

Dass ausgerechnet<br />

das Pokalspiel in Halberstadt<br />

die Kulisse für sein Comeback<br />

auf dem Rasen geben könnte,<br />

hält der 20-Jährige aber eher<br />

für Zufall. „An Schicksal glaube<br />

ich nicht so.“<br />

Dafür an seine Stärken, mit<br />

denen er vor allem der Mannschaft<br />

helfen will, den Klassenerhalt<br />

in der Bundesliga zu sichern.<br />

„Ich bin torgefährlich<br />

und in der Lage auf dem Platz<br />

auch mal Dinge zu tun, die mein<br />

Gegner so gar nicht von mir erwartet.“<br />

Es liegt nun an Unions<br />

Trainer Urs Fischer, diese Qualitäten<br />

in das disziplinierte<br />

Spiel seiner Eisernen zu integrieren.<br />

Für den Schweizer hat<br />

Kade bislang nur Lob übrig: „Er<br />

ist nicht so aufbrausend wie Pal<br />

Dardai, eher ruhiger. Aber das<br />

finde ich gut.“<br />

Fischer wiederum wird es gefallen,<br />

wie motiviert sein Offensivspieler<br />

schon jetzt in Bezug<br />

auf das Derby im<br />

November ist: „Wenn<br />

es gegen Hertha<br />

geht, werde ich<br />

noch einmal 300<br />

Prozent reinwerfen<br />

und alles geben,<br />

dass wir das<br />

Derby gewinnen“,<br />

kündigt er an.<br />

Und klingt dabei schon<br />

wie ein echter Unioner.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!