2019/28 - unternehmen - Ausgabe 68
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<strong>unternehmen</strong> [!]<br />
TITELTHEMA<br />
17<br />
Edith Strassacker kann wieder lachen. Die schwere Krise vor drei Jahren hat das Unternehmen<br />
gemeistert. Eine der Lehren daraus: „Auch ungeliebte Pläne muss man konsequent umsetzen.“<br />
das 5000 Jahre alte Bronzeguss-Technik nutzt?<br />
Selbstverständlich beschäftigen wir uns mit dem<br />
Thema Digitalisierung. Wir haben beispielsweise<br />
unseren Vertriebsinnendienst neu aufgestellt und<br />
mit einem digitalem Dokumentenmanagement-System<br />
ausgestattet, das nach einigen Anpassungen<br />
mehr leistet als ein gewöhnliches<br />
DMS System. Gleichzeitig wollen wir von einem<br />
eigenen System auf die<br />
ERP-Steuerungssoftware eines<br />
großen Anbieters umsteigen.<br />
Zukunftsweisend in der Kunstbranche<br />
ist zudem der 3D-Druck.<br />
In der Kunst ist<br />
die Grenze zum<br />
Mäzenatentum<br />
schnell<br />
überschritten.<br />
Wie wollen Sie diesen nutzen?<br />
Er macht es möglich, dass uns<br />
Künstler den Datensatz ihrer<br />
Kunstwerke schicken, den wir<br />
dann als Modell ausdrucken und<br />
gießen. Eines ist klar: Die klassische Bildhauerei<br />
wird bei uns in der Erstellung von Modellen für<br />
Büsten und Skulpturen immer ihren Platz haben.<br />
Wir wollen unsere kunsthandwerkliche Kompetenz<br />
bewahren und uns gleichzeitig durch neue<br />
Technologien weiterentwickeln. Wo unsere Rolle<br />
in diesen Feldern zu finden ist, erforschen wir gerade.<br />
Der Spagat zwischen 5000 Jahre alter Produktionskultur<br />
und digitaler Welt ist in jeder<br />
Hinsicht spannend.<br />
Welche Schlüsse aus der Krise haben Sie fürs Unternehmen<br />
gezogen?<br />
Dass man Pläne - auch wenn sie ungeliebt sind -<br />
konsequent umsetzen muss. So wird aus einer<br />
kleinen Krise keine große. Außerdem<br />
haben wir unser Finanzwesen<br />
und die Kostenrechnung<br />
neu aufgestellt, sodass wir<br />
heute alle relevanten Daten viel<br />
schneller auf dem Tisch haben.<br />
Zudem prüfen wir die Wirtschaftlichkeit<br />
von Projekten<br />
sehr viel genauer.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Im Kunstbereich ist mitunter schnell die Grenze<br />
zum Mäzenatentum überschritten. Möglicherweise<br />
waren wir zeitweise auch zu idealistisch<br />
unterwegs. Ich bin immer noch überzeugt, dass<br />
man tolle Ideen unterstützen muss, aber auch bei<br />
diesem Thema steht wieder das richtige Maß im<br />
Fokus.