2019/28 - unternehmen - Ausgabe 68
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NAMEN & NACHRICHTEN <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Ulm will<br />
hoch hinaus<br />
Innenstadt Mit Blick auf die Landes -<br />
gartenschau 2030 lässt die Stadt prüfen, ob<br />
eine Seilbahn sinnvoll ist.<br />
Ulms Baustellenlandschaft ist<br />
mittlerweile legendär. Auch nach<br />
der Fertigstellung der zweiten<br />
Straßenbahnlinie wird an allen<br />
Ecken und Enden der Stadt gebaut,<br />
vor allem am Wohn- und<br />
Handelsgroßprojekt Sedelhöfe<br />
gegenüber vom Bahnhof, an dem<br />
2022 die Züge über die Bahn-Neubaustrecke<br />
von Wendlingen ankommen.<br />
Die vielen Baustellen<br />
behindern den Verkehr und haben<br />
auch die Frequenz der Kunden<br />
in der Innenstadt sinken lassen.<br />
lassen.<br />
Seit jüngstem wird in der Stadt<br />
diskutiert, inwiefern eine Seilbahn<br />
den Mix an Verkehrsmitteln<br />
sinnvoll ergänzen kann, vor allem<br />
mit Blick auf die Landesgartenschau,<br />
die<br />
Ulm im Jahr 2030 ausrichtet.<br />
Entsprechende<br />
Inspiration holte sich<br />
eine Delegation in Koblenz.<br />
Dort ist die Festung<br />
Ehrenbreitstein<br />
per Seilbahn an die Innenstadt<br />
angebunden.<br />
Baubürgermeister<br />
Tim von Winning, der sich<br />
lange mit der Vorstellung<br />
schwer getan hat, hat nun ein<br />
Gutachten in Auftrag gegeben.<br />
Das klärt technische, wirtschaftliche<br />
und rechtliche Rahmenbedingungen.<br />
Konkret geht es um<br />
die Verbindung zwischen Innen-<br />
Die Stadt Ulm prüft,<br />
ob der Einsatz einer<br />
Seilbahn sinnvoll ist.<br />
Foto: Kletr/Shutterstock.com<br />
stadt und Wilhelmsburg,<br />
der größten der<br />
größten Festungsanlage<br />
Europas.<br />
Von Winning betont,<br />
eine Vorentscheidung<br />
sei mitnichten<br />
gefallen. Es<br />
komme auf den<br />
Mehrwert an. Jedenfalls<br />
sei das Verkehrsmittel<br />
im Betrieb günstig,<br />
verbrauche extrem wenig Energie<br />
und könne in kurzer Zeit viele<br />
Menschen befördern. Wenn<br />
überhaupt, wäre eine kurze Strecke<br />
mit guter Umstiegsmöglichkeit<br />
zur Straßenbahn eine Option.<br />
[!]<br />
cl<br />
Hacker-Angriff aus China<br />
Der Spezialist für Fernwartungssoftware, Teamviewer, hat seinen<br />
Firmensitz in Göppingen.<br />
Foto: Giacinto Carlucci<br />
IT-Sicherheit Knapp 70 Prozent<br />
der Unternehmen und Institutionen<br />
in Deutschland sind nach<br />
Angaben des Bundesamts für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
(BSI) in den vergangenen<br />
drei Jahren Opfer von Cyber-Angriffe<br />
geworden. In<br />
knapp der Hälfte der Fälle waren<br />
die Angreifer erfolgreich .<br />
Dabei hätten sie sich etwa Zugang<br />
zu IT-Systemen verschaffen<br />
können, die deren Funktion<br />
beeinflussten oder Internet-Auftritte<br />
von Firmen manipulierten.<br />
Zum Kreis der angegriffenen<br />
Unternehmen gehörte auch<br />
Teamviewer, der Spezialist für<br />
Fernwartungssoftware aus Göppingen.<br />
Der Vorfall, der nun für<br />
Schlagzeilen sorgte, liegt aber<br />
schon drei Jahre zurück. Brisant<br />
ist er trotzdem. Es steht der Verdacht<br />
im Raum, dass der chinesische<br />
Staat Hacker damit beauftragt<br />
hat, Teamviewer auszuspionieren.<br />
Die Indizien dafür sind<br />
nach Angaben der Deutschen<br />
Cyber-Sicherheitsorganisation<br />
(DCSO) erdrückend. Teamviewer<br />
wehrte jedoch den Angriff<br />
der Hacker ab. „Wir haben in<br />
dem Moment eingegriffen, in<br />
dem die aktiv werden wollten“,<br />
sagt Unternehmenssprecherin<br />
Martina Dier.<br />
Die IT-Systeme der regionalen<br />
Buchhandelskette Osiander<br />
mit Sitz in Tübingen waren weniger<br />
gut geschützt. Dort legte<br />
ein Virus unlängst das Computersystem<br />
lahm. Zeitweise war<br />
Osiander weder über den Web-<br />
Shop noch per E-Mail erreichbar.<br />
Auch das Warenwirtschaftssystem,<br />
die Buchhaltung und<br />
der Versand waren betroffen.<br />
Firmenchef Christian Riethmüller<br />
schaltete die Kriminalpolizei<br />
ein und holte sich Hilfe<br />
von einem IT-Sicherheits<strong>unternehmen</strong>.<br />
Bei den Kunden entschuldigte<br />
sich der Firmenchef<br />
auch per Mail und bat sie vorsorglich,<br />
die Zugangsdaten zu<br />
ändern, um einen möglichen<br />
Missbrauch der Passwörter zu<br />
verhindern. [!]<br />
amb