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2019/28 - unternehmen - Ausgabe 68

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<strong>unternehmen</strong> [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />

Jeder sechste Mitarbeiter muss gehen<br />

Einzelhandel Der Zusammenschluss<br />

der kriselnden Warenhäuser-Konzerne<br />

vor acht Monaten<br />

war das eine, die Komplettübernahme<br />

des letzten<br />

deutschen Warenhauskonzerns<br />

durch die Signa-Holding des österreichischen<br />

Geschäftsmanns<br />

René Benko das andere. Seit<br />

Jahrzehnten geht es mit den Warenhäusern<br />

in Deutschland<br />

bergab, dennoch ist Benko zuversichtlich.<br />

„Man kann das Geschäft<br />

nicht nur retten, sondern<br />

sogar ausbauen, “ meint er. Für<br />

die Mitarbeiter in den 95 Warenhäusern<br />

stehen nun aber erst<br />

einmal schwierige Zeiten bevor.<br />

In Ulm verlieren 24 der 148<br />

Mitarbeiter durch das angekündigte<br />

Sparprogramm ihren Arbeitsplatz.<br />

Die Stimmung in der<br />

Belegschaft sei geprägt von<br />

Wut, Ohnmacht, Enttäuschung<br />

und Zukunftsangst, sagt Claudia<br />

Bender, Betriebsratsvorsitzende<br />

der Ulmer Galeria Kaufhof-Filiale.<br />

Die verbleibenden Beschäftigten<br />

müssen laut Bender mit<br />

Lohnkürzungen rechnen. Bis<br />

Ende Juni konnten sich Mitarbeiter<br />

melden, die das Unternehmen<br />

freiwillig verlassen und<br />

eine Abfindung erhalten. „Das<br />

ist nicht mehr als ein Taschengeld“,<br />

meint Bender. In einem<br />

zweiten Schritt müssen Betriebsrat<br />

und Geschäftsführung<br />

nach einem Sozialplan entscheiden,<br />

wem betriebsbedingt gekündigt<br />

wird.<br />

Insgesamt will der Konzern<br />

2000 Stellen abbauen. Auch an<br />

den Standorten Göppingen,<br />

Stuttgart und Kempten müssen<br />

sich die Mitarbeiter auf<br />

schmerzhafte Einschnitte einstellen.<br />

[!]<br />

jkl/amb<br />

Düstere Aussichten: die<br />

Kaufhof-Filiale in Ulm.<br />

Foto: Lars Schwerdtfeger<br />

Neue Struktur<br />

im Vertrieb<br />

Clemens<br />

Maier, Vorstandschef<br />

der Ravensburger<br />

AG.<br />

Spielehersteller Vor allem einer<br />

Kugelbahn verdankt der<br />

Spielehersteller Ravensburger<br />

ein Umsatzplus im vergangenen<br />

Jahr. Das vom Unternehmen<br />

entwickelte Spielsystem „Gravi-<br />

Trax“ sei der größte Wachstumstreiber<br />

und das am besten<br />

verkaufte Produkt<br />

in Deutschland<br />

gewesen,<br />

sagte Vorstandschef<br />

Clemens<br />

Maier. Die 2150<br />

Mitarbeiter erwirtschafteten<br />

im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz<br />

von 492<br />

Millionen Euro,<br />

das sind 4 Prozent<br />

mehr als<br />

2017. Der Jahresüberschuss legte<br />

um 8 auf 32 Millionen Euro<br />

zu. Ravensburger will internationaler<br />

werden. Daher seien Vertrieb<br />

und Lieferkette neu geordnet<br />

worden. Stellen seien dadurch<br />

nicht weggefallen, sagte<br />

Maier.[!]<br />

pau<br />

Entlassungen<br />

bei Walther<br />

Sanierung Der Ulmer Waffenhersteller<br />

Walther trennt sich<br />

von 57 seiner insgesamt 290 Mitarbeiter.<br />

Das Unternehmen hat<br />

35 Mitarbeitern gekündigt und<br />

lässt außerdem die befristeten<br />

Verträge von 22 Beschäftigten<br />

auslaufen. Zudem gingen acht<br />

Mitarbeiter in Rente. „Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht hätten<br />

wir eigentlich 50 Mitarbeitern<br />

kündigen müssen“, erklärt<br />

Geschäftsführer Bernhard Knöbel.<br />

In den sehr fairen Gespräche<br />

mit der Gewerkschaft IG<br />

Metall und dem Betriebsrat<br />

habe das Unternehmen die Zahl<br />

auf 35 gesenkt. Während die<br />

Sportwaffensparte des Ulmer<br />

Herstellers stetig wachse, geht<br />

der Verkauf von Pistolen an Privatleute<br />

stark zurück, vor allem<br />

in den USA. Im vergangenen<br />

Jahr war der Umsatz auf 59 Millionen<br />

Euro gesunken. „Vom<br />

Jahr 2020 an wollen wir wieder<br />

wachsen“, sagt Geschäftsführer<br />

Knöbel. Das Unternehmen gehört<br />

seit dem Jahr 1993 zur<br />

Umarex-Gruppe. [!]<br />

jkl<br />

Hilfe für IT-Informatik<br />

Leuze investiert<br />

Krise Mit einer Sanierung in eigener<br />

Verwaltung will das Ulmer<br />

Systemhaus IT-Informatik<br />

seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

hinter sich lassen. Damit<br />

kann IT-Informatik unter<br />

Gläubigerschutz selbst die nötigen<br />

Maßnahmen einleiten und<br />

umsetzen. Der Geschäftsbetrieb<br />

läuft weiter. 370 der 400 Mitarbeiter<br />

sind in Ulm tätig. Darüber<br />

hinaus gibt es Standorte in Berlin,<br />

Hamburg und Barcelona.<br />

Michael Pluta von der gleichnamigen<br />

Ulmer Kanzlei ist in dem<br />

Verfahren Sachwalter der Gläubiger.<br />

Martin Mucha von der<br />

Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger<br />

unterstützt als Generalbevollmächtigter<br />

das Management<br />

bei der Restrukturierung, die<br />

vom Investor, der Beteiligungsgesellschaft<br />

BWK, mitgetragen<br />

wird. [!]<br />

kö<br />

Expansion Der Sensorspezialist<br />

Leuze Electronic investiert aufgrund<br />

seines kräftigen Wachstums<br />

in seine internen Strukturen.<br />

In Unterlenningen, vier Kilometer<br />

vom Firmensitz Owen<br />

entfernt, baut das Unternehmen<br />

ein neues Distributionszentrum<br />

für einen zweistelligen Millionenbetrag.<br />

Das soll in der ersten<br />

Ausbaustufe 4000 Quadratmeter<br />

umfassen. Hintergrund<br />

sei der kontinuierlich hohe Auftragseingang,<br />

der eine neue<br />

Form der weltweiten Lagerlogistik<br />

erfordere, sagt Chief Operating<br />

OfficerJochen Wimmer.<br />

Auch in Singapur entsteht derzeit<br />

ein neues Logistikzentrum,<br />

das im August eröffnet werden<br />

soll. 2018 steigerte die Leuze<br />

Electronic GmbH & Co. KG den<br />

Umsatz auf 214 Millionen Euro.<br />

Sie beschäftigt 1300 Mitarbeiter,<br />

davon die Hälfte in Owen. [!]<br />

amb

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