KB_Ost_Estate-19
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Neue Sachlichkeit<br />
Kunst in der Weimarer Republik<br />
Bis 25. August 20<strong>19</strong><br />
Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren<br />
100 Jahre nach Verkündung<br />
der Weimarer Verfassung eine<br />
umfangreiche Sonderausstellung zur Kunst<br />
der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik.<br />
In der Ausstellung mit 120 Gemälden,<br />
Grafiken und Fotografien aus den Beständen<br />
der Kunstsammlungen am Theaterplatz<br />
und des Museum Gunzenhauser werden<br />
sowohl Werke überregional bekannter als<br />
auch regionaler Künstlerinnen und Künstler<br />
gezeigt. Die Kunst der Neuen Sachlichkeit<br />
war von vergleichsweise kurzer Dauer, ihre<br />
Wirkmächtigkeit ist aber immens. Wie in<br />
kaum einer anderen Kunstrichtung spiegeln<br />
sich die politischen, gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Entwicklungen der Epoche<br />
wider. Die Erfahrungen der Jahre <strong>19</strong>18 bis<br />
<strong>19</strong>33 werden in der Ausstellung Neue Sachlichkeit.<br />
Kunst in der Weimarer Republik im<br />
Museum Gunzenhauser im Kontext der Zeit<br />
sichtbar gemacht. Waren die frühen Jahre<br />
der Weimarer Republik, unmittelbar nach<br />
dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs,<br />
von politischen Umwälzungen und sozialer<br />
Not geprägt, folgte von <strong>19</strong>24 bis <strong>19</strong>29<br />
eine Phase des Aufschwunges, in der Kultur<br />
und Wirtschaft florierten. Mit der im Oktober<br />
<strong>19</strong>29 einsetzenden Weltwirtschaftskrise<br />
endeten die „Goldenen Zwanziger“ und<br />
Armut und Elend breiteten sich aus. Diese<br />
Wirklichkeit spiegelt sich in einer Kunst,<br />
deren Künstler sich einer gegenwartsnahen<br />
bzw. gegenstandsbetonenden Darstellung<br />
ihres Umfeldes verpflichtet fühlten. Auch<br />
in Reaktion auf den gefühlsbetonten Expressionismus<br />
der Vorkriegszeit richteten<br />
Künstlerinnen und Künstler mit kühlem<br />
Blick ihre Aufmerksamkeit auf den Alltag;<br />
die Welt und die Dinge sollten gemalt werden,<br />
wie sie wirklich sind. So beleuchtet<br />
die Ausstellung in thematischen Schwerpunkten<br />
sowohl die Krisen der ersten deutschen<br />
Demokratie – der verlorene Krieg,<br />
Verarmung, Arbeitslosigkeit, soziales Elend,<br />
Wohnungsnot und Obdachlosigkeit, Hunger<br />
und Prostitution, als auch die Errungenschaften<br />
– kulturelle Blüte, Modernisierung<br />
41