17.07.2019 Aufrufe

Berliner Kurier 16.07.2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KURIER-Serie<br />

Die letzten<br />

Fischer vom<br />

Scharmützelsee<br />

SEITEN 18-19<br />

PostvertriebsstückA11916/Entgelt bezahlt<br />

Dienstag, 16. Juli 2019 •Berlin/Brandenburg1,20 ¤•D/Auswärts 1,30 ¤<br />

www.berliner-kurier.de •NR. 190/2019 –A11916<br />

ZEITUNG FÜR BERLIN-BRANDENBURG<br />

Gewobag kauft die<br />

Karl-Marx-Allee<br />

Landeseigenes Unternehmen schnappt der<br />

Deutschen Wohnen 670 Wohnungen weg SEITE 7<br />

ICE nach Usedom<br />

Die Ostsee soll<br />

<strong>Berliner</strong> werden<br />

Rein in den Zugund nix wie raus ans Meer –die Pläne für die neue 2-Stunden-Verbindung<br />

SEITEN 4-5<br />

Fotos: zVg, otto


*<br />

POLITIK<br />

MEINE<br />

MEINUNG<br />

Von<br />

Karl<br />

Doemens<br />

Der widerwärtige<br />

RassismusTrumps<br />

Trump ist ein skrupelloser<br />

Brandstifter. Nun hat er<br />

ein unterirdisches Niveau erreicht.<br />

Seine Twitter-Aufforderung<br />

„Geh doch zurück!“,<br />

statt „demamerikanischen<br />

Volk Ratschläge zu geben“ an<br />

eineinCincinnati geborene<br />

Schwarze wie die AbgeordneteAyanna<br />

Pressley, ist<br />

nichts anderes alsnackter,<br />

widerwärtiger Rassismus.<br />

Trump weiß genau, wie er<br />

mit Angst und Hass die niederen<br />

Instinkte seiner weißen<br />

Basis in der Unter- und<br />

Mittelschicht bedient. Genau<br />

darum geht es ihm im Vorfeld<br />

derPräsidentschaftswahlen<br />

im Herbst 2020.Erschreckendist,<br />

dass sich die<br />

einst stolze republikanische<br />

Partei widerstandslosergibt.<br />

DreiJahrenach Obamakann<br />

dessen Nachfolger Menschen<br />

wegen ihrer dunklen Hautfarbe<br />

bepöbeln und beleidigen,ohne<br />

dass er von seinen<br />

Parteifreunden auch nur ermahnt<br />

wird. Für die Demokraten<br />

muss das ein Weckruf<br />

sein. Allzu sehr ist die Partei<br />

mit sich selbstbeschäftigt.<br />

Trumps rassistischerAusbruch<br />

macht deutlich, wo der<br />

wahre Gegnersteht.Wenn<br />

die US-Demokraten das verinnerlichen<br />

würden, hätte<br />

der Vorfall immerhin eine<br />

positiveWirkung.<br />

MANN DESTAGES<br />

Hans Wallow<br />

20 Jahre ist es her, seit Hans<br />

Wallow zuletzt für die SPD<br />

im Deutschen Bundestag saß.<br />

Nun hat der 80-Jährige noch<br />

einmal Großes<br />

vor. Er<br />

bewirbt sich<br />

um den<br />

SPD-Parteivorsitz:<br />

„Da<br />

die Partei in<br />

einer Notlage<br />

ist und<br />

kreative,<br />

kompetente<br />

Köpfe benötigt,<br />

will ich meine Erfahrungen<br />

zur Verfügung stellen<br />

und an dem Wettbewerb der<br />

Ideen teilnehmen.“ Mit seiner<br />

Kandidatur möchte er<br />

ein Signal gegen zunehmenden<br />

Altersrassismus setzen.<br />

pvirat<br />

MinisterSpahn auf<br />

PflegersucheimKosovo<br />

In Pristina sollenkünftig dringend benötigte Fachkräfte angeworbenwerden<br />

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa<br />

Zwei Pflegerinnen<br />

schieben in einem<br />

Hamburger Klinikum<br />

Patienten mit Rollstühlen<br />

durch<br />

einen Flur.<br />

Pristina – Um die Pflege steht<br />

es in Deutschland nicht gut:<br />

Bis zu 40 000 Fachkräfte fehlen<br />

für eine adäquate Versorgung<br />

von Pflegebedürftigen.<br />

Um den Mangel zu bekämpfen,<br />

hat die GroKo einen<br />

Maßnahmenkatalog geschnürt.<br />

Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU)<br />

ist deshalb in das Kosovo gereist.<br />

Auf 100 offene Stellen in Pflegeberufen<br />

bewerben sich bundesweit<br />

im Schnitt 19 Interessenten.<br />

Bei aktuell 3,4 Millionen<br />

(Statistisches Bundesamt) Pflegebedürftigen<br />

verheißt das<br />

nichts Gutes. Denn diese Zahl<br />

dürfte bei einer alternden Gesellschaft<br />

weiter zunehmen.<br />

Bundesgesundheitsminister<br />

Spahn hat im Kosovo mit seinem<br />

Amtskollegen Uran Ismajli<br />

eine Vereinbarung zur Anwerbung<br />

von Pflegekräften<br />

unterzeichnet. „Besonders im<br />

Kosovo und in Albanien gibt es<br />

ein gutes Potenzial an jungen<br />

Fachkräften“, hatte er kürzlich<br />

erklärt. „Dort ist die Pflegeausbildung<br />

deutlich besser, als wir<br />

denken.“<br />

Der Pflegebevollmächtigte<br />

der Bundesregierung, Andreas<br />

Westerfellhaus (CDU), begrüßte<br />

die Bemühungen Spahns. Er<br />

rief die Bundesregierung dazu<br />

auf, schneller Visa für einwanderungswillige<br />

Pflegekräfte zu<br />

erteilen. Es sei „unerträglich,<br />

dass man innerhalb der deutschen<br />

Botschaft nicht alles daran<br />

wirft, die Visa zu beschleunigen“,<br />

sagte er im „Morgenmagazin“<br />

des ZDF. Das Außenministerium<br />

solle auch prüfen, ob<br />

die Visavergabe nicht aus den<br />

Botschaften nach Deutschland<br />

verlagert werden könnte. Ob<br />

eine Pflegekraft dauerhaft in<br />

Deutschland bleibe, hänge vor<br />

allem davon ab, ob die Kollegen<br />

sie hier wertschätzend empfangen<br />

und gut einarbeiten.<br />

Außerdem seien gute Sprachkenntnisse<br />

entscheidend für<br />

eine gelingende Integration.<br />

Dass die Pflegekräfte dann<br />

womöglich im Kosovo fehlen<br />

könnten, räumte Westerfellhaus<br />

aber ein. Dafür könnten<br />

die Pflegekräfte in Deutschland<br />

„womöglich Qualifikationen<br />

für die Zukunft des Kosovo“ gewinnen.<br />

Das kosovarische Gesundheitssystem<br />

hat bereits<br />

Foto: Britta Pedersen/dpa<br />

heute große Probleme. Blerim<br />

Syla, Direktor des Verbands der<br />

Gesundheitsgewerkschaften,<br />

sagt: „Eine Krankenschwester<br />

muss sich heute um bis zu 60<br />

Patienten kümmern. Zudem<br />

liegt das Durchschnittsalter des<br />

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister,möchte<br />

im Kosovo<br />

Pfleger anwerben.<br />

Pflegepersonals bereits bei 53<br />

Jahren.“<br />

Die deutsch-kosovarische<br />

Pflegehochschule in Pristina –<br />

für viele ein Sprungbrett Richtung<br />

Mitteleuropa – ist dennoch<br />

gut gebucht, obwohl eine<br />

Ausbildung dort 5000 Euro<br />

kostet. Für kosovarische Verhältnisse<br />

ist das ein kleines Vermögen.<br />

Die „Rekrutierungsreise“<br />

Spahns in das Kosovo ist ein<br />

Teil der „Konzertierten Aktion<br />

Pflege“, mit der die Bundesregierung<br />

die „Pflegelücke“<br />

schließen will. Dazu gehört<br />

auch, die Arbeitsbedingungen<br />

in der Pflege allgemein attraktiver<br />

zu machen. So könnten<br />

auch gelernte Pflegekräfte, die<br />

nicht mehr in ihrem Beruf<br />

arbeiten, zur Rückkehr in ihre<br />

alte Profession motiviert werden.<br />

Außerdem plant die Gro-<br />

Ko die Einführung eines Mindestgehalts<br />

in der Altenpflege.<br />

„Gute 14 Euro in der Stunde<br />

müssten es schon sein“, hatte<br />

Spahn erklärt. Das entspräche<br />

einem Bruttolohn von etwa<br />

2500 Euro. In der Krankenpflege<br />

liegen die Bezüge in der Regel<br />

höher.


*<br />

SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Hassgegen Liebe? Die<br />

demokratische Abgeordnete<br />

Alexandria Ocasio-Cortez, US-<br />

Präsident Donald Trump.<br />

NACHRICHTEN<br />

Maaßens Presse-Hetze<br />

Foto: JörgCarstensen/dpa<br />

Berlin – Bei einem kurzen<br />

Pressestatement in Paris hat<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) nach Luft gerungen.<br />

Dieauffällige undbisher nicht<br />

gesehene Kurzatmigkeit leistet<br />

der Sorge überden Gesundheitszustand<br />

der 64-Jährigen<br />

erneutVorschub.<br />

Was war passiert? Merkel<br />

war am Sonntag zu GastinParis.<br />

Die Franzosen begingen<br />

ihren Nationalfeiertag mit<br />

einer Parade. Auch die deutsche<br />

Regierungschefin war<br />

unter den Ehrengästen. Sie beobachtete<br />

die etwa zweistündige<br />

Veranstaltung die meiste<br />

Zeit stehend –ohne größere<br />

Zwischenfälle. Als sie aber im<br />

Anschluss an die Parade im<br />

Élysée-Palast in Paris eine<br />

kurze Erklärung vor deutschen<br />

Medienvertretern abgab,<br />

rang sie deutlich wahrnehmbar<br />

nach Luft. 20 Sekunden<br />

dauerte ihrStatement, dabei<br />

konnte die Kanzlerin keinen<br />

Satz sprechen, ohnemehrfach<br />

tief Luft zu holen. Das<br />

Statement war am Sonntag<br />

auch inder „Tagesschau“ um<br />

20 Uhr zu sehen (ab Minute<br />

1:59).<br />

Regierungssprecher Steffen<br />

Seibert erklärte die Kurzatmigkeit<br />

am Montag mit der Eile<br />

Merkels in der Situation.<br />

Trumps rüdeHassattacken<br />

Washington –Der US-Präsident<br />

hat offenbar die Nerven verloren<br />

und in einer rüden Verbalattacke<br />

namhafte Politikerinnen der Demokratischen<br />

Partei verunglimpft.<br />

Auf die Abgeordneten<br />

Alexandria Ocasio-Cortez, Ayanna<br />

Pressley und Ilhan Omar anspielend<br />

twitterte Trump, die<br />

Politikerinnen sollten „in ihre<br />

Länder zurückzugehen“ und dabei<br />

helfen, „die total kaputten und<br />

von Kriminalität befallenen Orte<br />

in Ordnung zu bringen, aus denen<br />

sie gekommen sind“.<br />

„So sieht Rassismus aus. Wir<br />

sind das, was Demokratie ist, wir<br />

Fühlen sich vomPräsidenten rassistisch beleidigt: die demokratischen<br />

Politikerinnen Ilhan Omar (o.), Rashida Tlaib (M.), Ayanna Pressley(u.)<br />

sowie Alexandria Ocasio-Cortez (großes Bild).<br />

Angela Merkel am Sonntag in Paris<br />

während der Parade zum französischen<br />

Nationalfeiertag.<br />

gehen nirgendwo hin“, twitterte<br />

die Abgeordnete Ayanna Pressley<br />

zurück. „Kein Bully, selbst dieser<br />

rassistische Präsident nicht“,<br />

werde sie von ihrer Arbeit für ihre<br />

Wähler abhalten, twitterte die in<br />

Detroit geborene Rashida Tlaib,<br />

ein Kind palästinensischer Eltern.<br />

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses<br />

und Frontfrau<br />

der Demokraten, Nancy Pelosi,<br />

nannte Trump einen Spalter.<br />

Trumps rüde Attacken fallen in<br />

eine Zeit innenpolitischer Spannungen,<br />

in der er Massenabschiebungen<br />

Tausender Migranten<br />

plant.<br />

Wieder SorgeumMerkel<br />

Kanzlerinwirktbei Statement für „Tagesschau“ ungewöhnlich kurzatmig. LagesamTreppensteigen?<br />

Foto: Jie Keichen/imago images<br />

Der nächste Termin habe gedrängt<br />

und die Kanzlerin sei<br />

unmittelbar vor dem Auftritt<br />

vor den TV-Kameras eine<br />

Treppe hochgestiegen, so Seibert.<br />

Nach Augenzeugenberichten<br />

handelte es sich um<br />

eine lange Treppe, die –auf<br />

normaleVerhältnisse übertragen<br />

–etwazweieinhalbStockwerken<br />

entspricht.Warum die<br />

Kanzlerin sich keine 30 Sekunden<br />

Zeit nahm, bis die<br />

Kurzatmigkeit verflogen war,<br />

bleibt unklar.<br />

Innerhalb von drei Wochen<br />

hatteMerkel drei Zitteranfälle<br />

erlitten –immer nach längerem<br />

Stehen.<br />

Fotos: Ron Sachs/dpa, Evan Vucci/AP/dpa, Nick Wagner/Austin American-Statesman/dpa, Jacquelyn Martin/AP/dpa, Stefani Reynolds/imago images<br />

Foto: Till M. Egen/dpa<br />

Berlin –Hans-Georg Maaßen,<br />

Ex-Verfassungsschutzpräsident,<br />

scheut nicht davor<br />

zurück, das Medienbashing<br />

eines rechten Leitmediums<br />

zu teilen. Am Sonntag kritisierte<br />

er in einem Tweet das<br />

ARD-Magazin „Panorama“,<br />

verlinkt mit dem rechtspopulistischen<br />

Portal „Journalistenwatch“.<br />

Lob für vonder Leyen<br />

Brüssel –KanzlerinAngela<br />

Merkel hat dieEntscheidung<br />

von Ursula von der Leyen<br />

(beide CDU), als Verteidigungsministerinzurückzutreten,<br />

als starkes Signalgewertet.Sie<br />

mache vorder heutigen<br />

Wahl deutlich,dass sie<br />

das Amtder EU-Kommissionspräsidentinmit<br />

ganzer<br />

Kraft anstrebe.<br />

Flüchtlinge evakuieren<br />

Berlin –Die Sea-Watch-Kapitänin<br />

Carola Rackete hat<br />

die Evakuierung aller Flüchtlinge<br />

aus Libyen gefordert.<br />

„Wir hören von einer halben<br />

Million Menschen, die in den<br />

Händen von Schleppern sind<br />

oder in libyschen Flüchtlingslagern,<br />

die wir rausholen<br />

müssen“, sagte sie „Bild“.<br />

Bund verkauft U-Boot<br />

Kiel –Der Bund hateinen<br />

Abnehmerfür dasausrangierte<br />

U-Boot „U25“ der deutschenMarinegefunden.<br />

Es<br />

geht für400000 Euro an ein<br />

europäischesAbwrackunternehmen,<br />

sagte ein Sprecher<br />

desVerwertungsunternehmens<br />

desBundes. „Das ist ein<br />

marktentsprechender Preis.“<br />

Minister auf US-Visite<br />

Teheran –Ein mehrtägiger<br />

Besuch des iranischen<br />

Außenministers Mohammed<br />

Dschawad Sarif in den USA<br />

nährt Spekulationen über<br />

mögliche Annäherungsversuche<br />

zwischen Teheran und<br />

Washington. Details über seine<br />

Termine in den USA wurden<br />

zunächst nicht bekannt.


*<br />

HINTERGRUND<br />

Schnell mal<br />

ans Meer<br />

Ohne Auto an den Strand:<br />

Dasist möglich. Nach Usedom<br />

gibt es zweistündlich<br />

eine Verbindung ab Berlin,<br />

auch Flixbus fährtdorthin.<br />

Nach Rügen und Rostock<br />

können die <strong>Berliner</strong> sogar<br />

im ICE reisen. Vorteil: In<br />

Fernzügen lassen sich<br />

Plätze reservieren. In Regionalexpresszügen,<br />

zu<br />

denen der Warnemünde-<br />

Express gehört, kann es<br />

bei gutem Wetter voll werden.<br />

Infos: www.bahn.de<br />

Bahn frei für den<br />

Bikini-Express!<br />

Mit dem ICE an den Ostseestrand: Für den Wiederaufbau der Strecke nach Usedom keimt Hoffnung<br />

Von<br />

PETERNEUMANN<br />

Joachim Trettin wirbt gern<br />

fürs Zugfahren. Das wird<br />

von ihm auch erwartet, denn<br />

er ist Chef von DB Regio<br />

Nordost. Wenn es jedoch um<br />

die Verbindung zur Ostseeinsel<br />

Usedom geht, hält sich<br />

der <strong>Berliner</strong> Bahnmanager<br />

derzeitzurück. Er weiß, dass<br />

für eine Fahrt von Berlin ins<br />

Seebad Heringsdorf vier<br />

Stunden einzuplanen sind.<br />

„Solche Reisezeiten sind<br />

nicht zeitgemäß“, gesteht<br />

Trettinein.<br />

Sicher, alle zwei Stunden<br />

gibt es eine Verbindung. Und<br />

mit dem Ostsee-Ticket reisen<br />

zwei Personen für 88 Euro<br />

von Berlin auf die Insel<br />

und wieder zurück –nach<br />

Zinnowitz, Koserow, Bansin,<br />

Ahlbeck und zu anderen Badeorten.<br />

Fahrgäste aus der<br />

Hauptstadt müssen aber einen<br />

Umweg fahren und im<br />

kleinen Ort Züssow umsteigen.<br />

Die direkte Verbindung<br />

wurde am Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs brutal gekappt.<br />

Als der Befehl „verbrannte<br />

Erde“ lautete, sprengten<br />

deutsche Soldaten 1945 den<br />

größten Teil der Bahnbrücke,<br />

die bei Karnin auf die Insel<br />

führte. Die Zweigstrecke,<br />

die damals von Ducherow<br />

nach Swinemünde (heute<br />

Swinoujscie) führte, wurde<br />

stillgelegt. Noch 1939 fuhren<br />

dort Schnellzüge, die vom<br />

damaligen Stettiner Bahnhof<br />

an der Invalidenstraße<br />

ins Seebad Ahlbeck laut<br />

Fahrplan nur knapp drei<br />

Stunden unterwegswaren.<br />

Aus und vorbei –bislang jedenfalls.<br />

Nur der 35 Meter<br />

hohe Mittelteil der Karniner<br />

Brücke blieb bei der Sprengung<br />

erhalten. Dunkel, fast<br />

schon unheimlich, ragt das<br />

stählerne Bauwerk aus dem<br />

Peenestrom empor. Wenn<br />

die Usedomer Eisenbahnfreunde<br />

am 3. August ihr<br />

achtes Brückenfest feiern,<br />

wird Trettin dabei sein und<br />

wieder auf die alte Hubbrücke<br />

klettern. Kein Problem<br />

für ihn: „Ich bin schwindelfrei“,<br />

so der Eisenbahner.<br />

Der <strong>Berliner</strong> hat das Bauwerk<br />

schon mit vielen Menschen<br />

erklommen, um für<br />

den Wiederaufbau der<br />

43 Kilometer langen Strecke<br />

zu werben. Doch auch die<br />

Bemühungen seiner Mitstreiter,<br />

zu denen der langjährige<br />

Grünen-Europaabgeordnete<br />

Michael Cramer<br />

und andere Politiker gehören,<br />

fruchteten nur wenig.<br />

„Dabei ist das Projekt aus<br />

regionaler Sicht sehr wichtig“,<br />

so Trettin. Auf der sonnenreichsten<br />

Insel des<br />

Landes sei der Tourismus<br />

seit Jahren auf Wachstumskurs.<br />

Wenn 2022 der Swinetunnel<br />

öffne, werde ein weiterer<br />

Anstieg des Autoverkehrs<br />

um 13 Prozent erwartet.<br />

Nur die Reaktivierung<br />

und Elektrifizierung der<br />

Bahnstrecke verhindere,<br />

dass Usedom von Autos<br />

überschwemmt wird, mahnt<br />

er. Sein Wunsch: Künftig soll<br />

die Bahnreise ab Berlin nur<br />

noch rund zwei Stunden<br />

dauern, und ICE-Züge sollten<br />

direkt nach Ahlbeck sowie<br />

Heringsdorf fahren.<br />

Nun zeichnet sich endlich<br />

ein Lichtstreif am Horizont<br />

ab. Heute hält auch das Land<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

die Wiederherstellung der<br />

Bahnlinie von Ducherow<br />

nach Swinoujscie für ein<br />

„wesentliches Verkehrsprojekt<br />

für die Insel“, wie es bei<br />

Infrastrukturminister Christian<br />

Pegel (SPD) heißt. „Bedauerlicherweise“<br />

wurde es<br />

2015 nicht in den Bundesverkehrswegeplan<br />

aufgenommen.<br />

„Die Landesregierung<br />

sieht die Verantwortung für<br />

solche Fernverkehrsprojekte<br />

der Bahn grundsätzlich<br />

beim Bund“, erklärt Pegels<br />

Sprecher ManuelSauer.<br />

Die Chancen für den<br />

nächsten Bundesverkehrswegeplan<br />

ließen sich aber<br />

verbessern –wenn bisherige<br />

Kostenschätzungen und<br />

Rahmenbedingungen konkreter<br />

gefasst werden. Darum<br />

wurden nun in dem Entwurf<br />

des Landeshaushalts<br />

2020/21 für Vorplanungen<br />

zur Karniner Brücke pro


*<br />

SEITE5<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Seit 74 Jahren ist kein Zug mehr zur Karniner Brücke<br />

gefahren. Seit Jahren wird gefordert, dassdie Trasse reaktiviertwird.<br />

Als die Brückenach<br />

Usedom noch komplett<br />

war. 1933 ging die<br />

Stahlkonstruktion, die<br />

bei Karnin auf die Insel<br />

führte, in Betrieb.<br />

1945 wurde ein Großteil<br />

zerstört.<br />

Jahr 1,4 Millionen Euro eingestellt.<br />

„Das Kabinett hat<br />

den Entwurf gebilligt, der<br />

Landtag muss darüber noch<br />

abstimmen. Die erste Lesung<br />

ist am 4. September geplant,<br />

die zweite am 11. Dezember.“<br />

„Die Entscheidung ist von<br />

großem Wert“, sagt Joachim<br />

Trettin. Falls sich das Projekt<br />

beschleunigt, lägen künftig<br />

Planungen in der Schublade.<br />

Die Entscheidung des<br />

Landes sei ein Grund zur<br />

Freude,jubelt GüntherJikeli,<br />

Vorsitzender der Usedomer<br />

Eisenbahnfreunde. Sven<br />

Krein aus Velten, der eine<br />

Parzelle am stillgelegten<br />

Bahndamm besitzt, sieht das<br />

anders. Er wundert sich, dass<br />

oft vergessen werde, dass<br />

Swinoujscie bereits per Bahn<br />

erreichbar sei –via Szczecin<br />

(Stettin). Bevor ein dreistelliger<br />

Millionenbetrag ausgegeben<br />

werde, um noch eine<br />

Strecke zubauen, sollte erst<br />

einmal der bestehende Verkehr<br />

verbessert werden.Weil<br />

das Land zuwenig Zugfahrten<br />

bestellt, sei es Richtung<br />

Usedom oft sehr voll, klagt er.<br />

Mit dem Verkehrsprojekt<br />

geht es voran. Der Bikini-Express,<br />

der von Berlin direkt<br />

zum Ostseestrand fährt,<br />

könnte Wirklichkeit werden,<br />

vielleicht schon in den 20er-<br />

Jahren. Doch die Anlieger<br />

haben gute Chancen, ihre Ruhe<br />

noch einige Zeit genießen<br />

zu können. „Zum heutigen<br />

Zeitpunkt ist es nicht möglich,<br />

verlässliche Aussagen zu<br />

einem möglichen Bau- und<br />

Betriebsbeginn zu treffen“,<br />

teilt ManuelSauer mit.<br />

Fotos: Imago Images:/Westend 61


***<br />

BERLIN<br />

PANKOW<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Klaus Freytag,<br />

58 Jahrealt,<br />

ist Brandenburgs<br />

Lausitz-<br />

Beauftragter.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Staatskanzlei Brandenburg<br />

Wieder so ein Typ aus<br />

der Verwaltung, und<br />

dann noch ein Wessi. So<br />

könnte der Brandenburger<br />

an sich über den neuen<br />

Beauftragten des Ministerpräsidenten<br />

für die Lausitz<br />

mosern. Aber trotz einer<br />

langen Karriere in Bergämtern<br />

und im brandenburgischen<br />

Wirtschaftsministerium<br />

wäre nichts falscher:<br />

Der Mann ist in jeder<br />

Hinsicht vom Fach. In<br />

Aachen, gleich neben einem<br />

riesigen Bergbaurevier,<br />

hat Klaus Freytag Bergbau<br />

studiert und in dem Fach<br />

seinen Doktor gemacht,<br />

dreckige Finger während<br />

der Ausbildung inbegriffen.<br />

In Pakistan und Indien<br />

hat er an UN-Projekten<br />

mitgearbeitet. Die Lausitz<br />

kennt er auch gut: Der<br />

Vater von vier Kindern<br />

lebt mit seiner Frau seit<br />

1993 in Cottbus. Jetzt hat<br />

er dort mit sechs Mitarbeitern<br />

ein Büro bezogen.<br />

Dort soll er ein Bindeglied<br />

zwischen Kommunen,<br />

Unternehmen sowie<br />

Leuten mit Ideen und der<br />

Landesregierung darstellen,<br />

um die Lausitz bei ihrem<br />

Weg weg von der<br />

Braunkohle in eine gute Zukunft<br />

zu begleiten. Unter<br />

anderem soll er wissenschaftliche<br />

Einrichtungen<br />

in die Region holen, an der<br />

Verbesserung ihrer Infrastruktur<br />

arbeiten. GL<br />

Foto: imago/Steinach<br />

Durchschnittskaufpreise<br />

für Eigentumswohnungen<br />

Durchschnittliches Preisniveau<br />

in Euro pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche, 2018<br />

1500 bis 2000 Euro<br />

2000 bis 2500 Euro<br />

2500 bis 3000 Euro<br />

3000 bis 3500 Euro<br />

3500 bis 4000 Euro<br />

4000 bis 4500 Euro<br />

4500 bis 5000 Euro<br />

über 5000 Euro<br />

Grafik/Galanty;Quelle:<br />

Immobilienmarktbericht ’18/’19<br />

Von<br />

ULRICH PAUL<br />

Berlin – Immobilien in Berlin<br />

sind weiter heiß begehrt. Im<br />

vergangenen Jahr wurden in<br />

der Hauptstadt Häuser,<br />

Wohnungen und Grundstücke<br />

im Wert von rund 19,2<br />

Milliarden Euro verkauft.<br />

Ein Umsatzplus von sechs<br />

Prozent gegenüber 2017. Und<br />

zugleich der höchste Wert<br />

seit der Wiedervereinigung.<br />

Die Zahlen gehen aus dem Immobilienmarktbericht<br />

Berlin<br />

REINICKENDORF<br />

2018/2019 des Gutachterausschusses<br />

für Grundstückswerte<br />

hervor. Der wurde am Montag<br />

veröffentlicht. Der Bericht beruht<br />

auf den tatsächlichen<br />

Kaufvertragsabschlüssen und<br />

ist damit die zuverlässigste<br />

Quelle über die Preise von Immobilien<br />

in Berlin.<br />

Eigentumswohnungen verteuerten<br />

sich im vergangenen<br />

Jahr im Schnitt um elf Prozent.<br />

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

sowie für Wohnund<br />

Geschäftshäuser zogen um<br />

13 Prozent an. Reine Mietwohnhäuser<br />

verteuerten sich<br />

um sieben Prozent. Besonders<br />

WEISSEN-<br />

SEE<br />

HOHEN-<br />

SCHÖN-<br />

HAUSEN<br />

WEDDING<br />

PRENZLAUER<br />

BERG<br />

SPANDAU<br />

MARZAHN<br />

TIERGARTEN<br />

LICHTEN-<br />

MITTE BERG HELLERS-<br />

CHARLOTTENBURG<br />

FRIEDRICHS-<br />

DORF<br />

HAIN<br />

KREUZBERG RUMMELS-<br />

WILMERS-<br />

BURG<br />

DORF<br />

GRUNEWALD SCHÖNE-<br />

BERG<br />

DAHLEM<br />

TREPTOW<br />

KÖPENICK<br />

NEUKÖLLN<br />

ZEHLENDORF STEGLITZ<br />

TEMPELHOF<br />

Immobilien<br />

machen<br />

Rekord-Reibach<br />

19,2 Milliarden Euro –soviel blätterten Käufer 2018 für Betongold hin<br />

gravierend aber: Der Bodenrichtwert<br />

für Grundstücke, auf<br />

denen Mehrfamilienhäuser<br />

entstehen sollen, wurde um 20<br />

Prozent angehoben. In Ortsteilen<br />

wie Wedding und Moabit<br />

sogar um 30 Prozent. Der Bodenrichtwert<br />

gibt Auskunft<br />

über den Wert eines Grundstücks.<br />

Je höher er liegt, umso<br />

schwieriger wird es, preiswerte<br />

Wohnungen zu errichten.<br />

Die Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung versucht das<br />

wenige Positive aus der Preisentwicklung<br />

herauszustellen.<br />

Bau-Staatssekretär Sebastian<br />

Scheel verweist auf die „erneut<br />

rückläufigen Umwandlungszahlen<br />

von Miet- in Eigentumswohnungen“<br />

um 22 Prozent<br />

und den Rückgang von Eigentumswohnungen<br />

bei Neubauvorhaben<br />

in Höhe von 15 Prozent.<br />

„Die Preisanstiege bei reinen<br />

Mietwohnhäusern machen<br />

aber auch deutlich, dass weitere<br />

mietpreisregulierende Gesetze<br />

notwendig sind, damit alle<br />

<strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong><br />

sich Wohnen auch zukünftig<br />

leisten können“, räumt Scheel<br />

aber ein.<br />

Der <strong>Berliner</strong> Mieterverein<br />

(BMV) zeigt sich besorgt. „Der<br />

durch die Preisentwicklung auf


***<br />

TilSchweiger<br />

Zoff um seine<br />

Förder-Millionen<br />

SEITE 16<br />

SEITE7<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Teuer sind Eigentumswohnungen<br />

in der City sowie im Südwesten<br />

Berlins, günstig am Stadtrand.<br />

Karl-Marx-Allee<br />

gehörtwieder Berlin<br />

Die Gewobag übernimmt dort670 Wohnungen<br />

Von<br />

ULRICH PAUL<br />

Berlin – Die Mieter von rund<br />

670 Wohnungen an der Karl-<br />

Marx-Allee in Friedrichshain<br />

können aufatmen. Der Senat<br />

hat sich in Gesprächen mit<br />

dem bisherigen Eigentümer,<br />

der Firma Predac, und der<br />

Deutsche Wohnen darauf<br />

verständigt, dass die landeseigene<br />

Gewobag die Wohnungen<br />

übernimmt. Der zunächst<br />

geplante Verkauf an<br />

die Deutsche Wohnen ist damit<br />

für diese Wohnungen<br />

endgültig vom Tisch.<br />

Am Freitag sei ein entsprechendes<br />

Vertragsangebot für die<br />

Wohnblöcke C-Nord, C-Süd<br />

sowie D-Nord zwischen Gewobag<br />

und Predac beurkundet<br />

worden, teilte das Presse- und<br />

Informationsamt des Landes<br />

am Montag mit. Das Vertragsangebot<br />

beinhalte die unverzügliche<br />

Übernahme aller<br />

Wohnungen und Gewerbeeinheiten,<br />

die nicht einzeln von<br />

Mietern erworben werden.<br />

Vereinbart worden sei überdies,<br />

dass den Mietern ein Angebot<br />

mit vollständigen Unterlagen<br />

und Zuordnung eines<br />

Kellers zur Eigentumsbildung<br />

unterbreitet werde. Falls die<br />

Mieter dieses Angebot nicht<br />

wahrnehmen möchten, sollen<br />

ihnen daraus keine Nachteile<br />

entstehen.<br />

Der Regierende Bürgermeister<br />

Michael Müller (SPD) hatte<br />

den Erfolg in Gesprächen mit<br />

der Deutsche Wohnen möglich<br />

gemacht. Die Einigung hatte<br />

sich bereits am Donnerstag angedeutet,<br />

als das Land Berlin<br />

und die Predac einen Verhandlungstermin<br />

vor dem Kammergericht<br />

um den Verkauf eines<br />

weiteren Blocks (F-Nord) nicht<br />

wahrgenommen hatten – um<br />

sich, wenn möglich, außergerichtlich<br />

zu verständigen.<br />

Im nun vereinbarten Vertrag<br />

über die rund 670 Wohnungen<br />

ist der Block F-Nord zwar nicht<br />

enthalten, doch ist anzunehmen,<br />

dass es auch für die dortigen<br />

150 Wohnungen eine Lösung<br />

gibt. Der Regierende Bürgermeister<br />

bezeichnete den<br />

Ankauf der rund 670 Wohnungen<br />

als „ersten guten Schritt“.<br />

Zugleich kündigte er an, weitere<br />

Gespräche mit der Deutsche<br />

Wohnen zu führen. Stadtentwicklungssenatorin<br />

Katrin<br />

Lompscher (Linke) bezeichnete<br />

die Rekommunalisierung der<br />

Wohnungen, die in den 90er-<br />

Jahren privatisiert worden waren,<br />

als „großartigen Erfolg von<br />

Senat, Bezirk und Mieterbeirat“.<br />

Finanzsenator Matthias<br />

Kollatz (SPD) sprach von einem<br />

„guten Tag für Berlin“. Zur<br />

Höhe des Kaufpreises wurden<br />

keine Angaben gemacht.<br />

dem Immobilien-und-Grundstücksmarkt<br />

erzeugte Druck<br />

auf die Mieter ist weiterhin<br />

sehr hoch“, sagt BMV-Geschäftsführer<br />

Reiner Wild.<br />

„Insbesondere die Kaufpreise<br />

für Wohn- und Geschäftshäuser<br />

bereiten uns Sorgen.“ Gegenüber<br />

2017 habe es hier ein<br />

Umsatzplus von 14 Prozent bei<br />

weniger Verkäufen gegeben.<br />

Der Bau von bezahlbaren Wohnungen<br />

werde massiv beeinträchtigt.<br />

Die Bodenrichtwerte<br />

für Bauland in den innerstädtischen<br />

Quartieren mit bis zu<br />

11000 Euro je Quadratmeter<br />

seien der „helle Wahnsinn“, so<br />

Wild. Der Verband Berlin-<br />

Brandenburgischer Wohnungsunternehmen<br />

(BBU) fordert:<br />

„Berlin muss dringend<br />

mehr Bauland mobilisieren“.<br />

Notwendig sei „eine breite Diskussion<br />

über Flächen wie die<br />

Ränder des Tempelhofer Feldes<br />

oder die Elisabeth-Aue“.<br />

Mit durchschnittlich rund<br />

5989 Euro je Quadratmeter waren<br />

Eigentumswohnungen im<br />

vergangenen Jahr im Ortsteil<br />

Dahlem am teuersten. Das<br />

zweithöchste Kaufpreisniveau<br />

ermittelte der Gutachterausschuss<br />

mit durchschnittlich<br />

5776 Euro je Quadratmeter<br />

Wohnfläche für den Ortsteil<br />

Mitte. Verkauft wurden im<br />

Jahr 2018 insgesamt 18850 Eigentumswohnungen<br />

– zwölf<br />

Prozent weniger als im Jahr davor.<br />

Ein- undZweifamilienhäuser<br />

kosteten im vergangenen<br />

Jahr im Schnitt 3085 Euro pro<br />

Quadratmeter Geschossfläche.<br />

Am teuersten waren Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser mit durchschnittlich<br />

9479 Euro je Quadratmeter<br />

Wohnfläche im Ortsteil<br />

Grunewald, gefolgt von<br />

Häusern in Dahlem mit einem<br />

Preisniveau inHöhe von rund<br />

8506 Euro je Quadratmeter<br />

Wohnfläche.<br />

Foto: Carsten Thesing/imago stock&people<br />

Die Mieter protestierten gegen den Verkauf an die Deutsche Wohnen.


8 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Fahndung nach Sextäter<br />

DasSchicksal vonGeorgine<br />

bewegt ganz Deutschland.<br />

DasMädchen verschwand<br />

vorfast 13 Jahren.<br />

Foto: Polizei<br />

Schöneberg –Die Polizei<br />

fahndet nach diesem Mann.<br />

Er soll im Dezember 2018<br />

am S-Bahnhof Südkreuz eine<br />

Frau (20) sexuell belästigt<br />

haben. Weitere Aufnahmen<br />

sind unter www.berlinerkurier.de<br />

zu sehen. Hinweise<br />

nimmt jede Polizeidienststelle<br />

entgegen.<br />

Wohngeld-Empfänger<br />

Berlin –Die Zahl der mit<br />

Wohngeld unterstützten<br />

Haushalte in Berlin ist 2018<br />

zurückgegangen. Insgesamt<br />

belief sich ihre Zahl<br />

laut Statistik-Amt Ende Dezember<br />

auf rund 23400.<br />

Kinderwagen brannte<br />

Staaken –Ineinem Hochhaus<br />

im Pillnitzer Weg ist<br />

am frühen Montagmorgen<br />

ein Kinderwagen in Flammen<br />

aufgegangen. Die Feuerwehr<br />

war mit etwa 50<br />

Kräften vor Ort. Eine Frau<br />

und ihre drei Kinder kamen<br />

vorsorglich ins Krankenhaus.<br />

Die Brandursache<br />

war zunächst unklar.<br />

Autoknacker erwischt<br />

Schöneberg –Zwei Autoeinbrecher<br />

(27) sind in der<br />

Nacht zu Montag in der<br />

Innsbrucker Straße auf frischer<br />

Tat ertappt und festgenommen<br />

worden. Zunächst<br />

flüchteten die Männer.<br />

Die Beamten konnten<br />

das Duo aber stellen.<br />

98 Verletzte im Verkehr<br />

Potsdam –AmWochenende<br />

sind bei Verkehrsunfällen<br />

in Brandenburg 98<br />

Menschen verletzt worden.<br />

ARCHE NOAH<br />

Georgi ... ist ein Kleiner Alexandersittich,<br />

der als Findling<br />

ins Tierheim kam. Er<br />

sucht eine nette Partnerin<br />

derselben Art. Als neues<br />

Zuhause wäre eine möglichst<br />

geräumige Außenhaltung<br />

ideal.<br />

Vermittlungs-Nr. 19/1924<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Georgine (14)<br />

Ermordet und in den<br />

Müll geworfen<br />

Am 31. Juli beginnt der Prozessgegen den mutmaßlichen Täter Ali K.<br />

Von<br />

LUTZ SCHNEDELBACH<br />

Moabit – Jahrelang suchten<br />

Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

nach der Leiche von<br />

Georgine Krüger. Jetzt<br />

gibt es einen grausigen<br />

Verdacht. Das tote Mädchen<br />

wurde vom tatverdächtigen<br />

Ali K. (44) im<br />

Müll entsorgt, am Tag als<br />

die BSR den Müll abholte<br />

und ihn zur Verbrennungsanlage<br />

brachte. Nach Informationen<br />

des KURIER wickelte<br />

er die Leiche zunächst<br />

in Plastiktüten,<br />

dann in einen Teppich und<br />

verschloss alles mit Panzerband.<br />

Das soll der mutmaßliche<br />

Mörder Ali K.<br />

(44) einem verdeckten Ermittler<br />

erzählt haben. Der<br />

Prozess wegen Mordes und<br />

Vergewaltigung beginnt<br />

am 31. Juli.<br />

25 Verhandlungstage sind<br />

angesetzt, mehr als 70 Zeugen<br />

sollen befragt werden.<br />

Anwälte schließen nicht aus,<br />

dass sich der Prozess in die<br />

Länge ziehen wird. Von der<br />

Leiche fehlt bis heute jede<br />

Spur. Das betrifft auch den<br />

Keller, in dem das Mädchen<br />

vermutlich getötet worden<br />

ist. Sie soll zunächst bewusstlos<br />

geschlagen und dann vergewaltigt<br />

worden sein. Aus<br />

Angst überführt zu werden,<br />

Ali K. soll das Mädchen<br />

vergewaltigt und dann<br />

in seinem Keller<br />

getötet haben. Der<br />

Mann hat drei Kinder.<br />

soll Ali K. dann das Mädchen<br />

erwürgt und aus dem Keller<br />

geschafft haben. Dem<br />

Deutsch-Türken gelang es,<br />

die Tat mehr als zehn Jahre<br />

zu verdecken.<br />

Der Fall Georgine bewegte<br />

jahrelang die Gemüter. Er gehört<br />

zu den langwierigsten<br />

Fällen in der <strong>Berliner</strong> Kriminalgeschichte.<br />

Am 25. September<br />

2006 war die damals<br />

14-Jährige um 13.45 Uhr aus<br />

einem Bus der Linie M27 an<br />

der Haltestelle Perleberger<br />

Straße Ecke Stendaler Straße<br />

gestiegen. Sie war glücklich,<br />

weil sie an jenem Montag erfahren<br />

hatte, dass sie als<br />

Komparsin für die ARD-Serie<br />

„Türkisch für Anfänger“ angenommen<br />

worden war. Bis<br />

nach Hause hatte sie 200 Meter<br />

zu laufen. Mittlerweile<br />

gehen Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

davon aus,<br />

dass Ali K., der ebenfalls<br />

in der Stendaler<br />

Straße wohnte, das<br />

Kind abfing und in<br />

den Keller lockte.<br />

In den folgenden<br />

Tagen durchkämmten Polizisten<br />

die Dachstühle und<br />

Keller von 272 Gebäuden.<br />

Auch Ali K. wurde befragt. Er<br />

stritt ab, das Mädchen zu<br />

kennen. Ein verdeckter Ermittler<br />

kam ihm auf die Spur.<br />

Ali K. soll ihm den Mord und<br />

die Vergewaltigung geschildert<br />

haben. Der Prozess wird<br />

es hoffentlich aufdecken.<br />

Fotos: Privat


10 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />

Wir wollen raus<br />

aus der Hartz-Falle<br />

Der KURIER besuchte Familie Elter in ihrer bescheidenen Marzahner Plattenbauwohnung<br />

Von<br />

KERSTIN HENSE<br />

Marzahn – Ein blau-beige angestrichener<br />

Plattenbau in<br />

Marzahn. Die Stufen im Treppenhaus<br />

mit Flecken übersät.<br />

Im dritten Stock wohnt Katharina<br />

Elter mit den drei Kindern<br />

Jessica (12), Jana (9) und<br />

Jasper (2) in einer Vierzimmerwohnung,<br />

bezahlt von<br />

Hartz IV. Ihre Geschichte ist<br />

eine von vielenindieser Stadt.<br />

Der KURIER wollte wissen:<br />

Wie lebt es sich mit Stütze?<br />

Und die Elters erzählen, wie<br />

sie trotz finanzieller Sorgen<br />

die Hoffnung nicht verlieren.<br />

Katharina Elter bezieht seit<br />

2007 Hartz IV. Sie bekommt zusätzlich<br />

zur monatlichen Miete<br />

(675 Euro), die ihr das Amt bezahlt,<br />

150 Euro Lebensunterhalt<br />

für sich und die Kinder sowie<br />

Kindergeld und Unterhaltsvorschuss.<br />

Das macht zusammen<br />

rund 1000 Euro im Monat. „Da-<br />

von müssen wir Lebensmittel,<br />

Versicherungen,<br />

Strom, Monatsfahrkarten<br />

und<br />

medizinische Hilfsmittel<br />

für meine kranke<br />

Tochter zahlen“,<br />

sagt sie. Für andere<br />

Sachen wird es eng.<br />

Das Schicksal der alleinerziehenden<br />

Katharina<br />

Elter ist hart.<br />

Trotzdem versucht<br />

sie, ihrenKindern eine<br />

liebevolle Mutter zu<br />

sein. Auf dem Herd<br />

brutzelt das Hack aus<br />

dem Sonderangebot<br />

des Discounters für<br />

die Bolognese. „Die<br />

Kinder haben schon<br />

so früh Hunger. Deshalb<br />

essen wir gegen 10.30 Uhr“,<br />

sagt Katharina Elter,die Kati genannt<br />

werden möchte. In der<br />

Hauptstadt gibt es viele Kinder,<br />

die aus Hartz-IV-Familien stammen,<br />

aber nur wenige wachsen<br />

in Liebe und Geborgenheit auf.<br />

„Viele Eltern haben sich selbst<br />

schon aufgegeben“, sagt Berlins<br />

Armutsbeauftragter Thomas de<br />

Vachroi vom Diakoniewerk Simeon.<br />

Katharina Elter und ihr<br />

Mann Martin, von dem sie seit<br />

acht Jahren getrennt lebt,haben<br />

sich nicht aufgegeben. Das ist das<br />

besondere an ihrer Geschichte<br />

Jasper liegt vor<br />

einem zusammengestürzten<br />

Parkhaus. Er hat im<br />

Wohnzimmer all seine<br />

Spielsachen<br />

verstreut.<br />

und warum der KURIER sie traf.<br />

Die Kinder müssen wegen der<br />

Ferien nicht in die Schule und in<br />

die Kita. Jasper sitzt auf dem<br />

Wohnzimmerboden und<br />

schiebt ein Spielzeugauto vor<br />

sich her. Die beiden Mädchen<br />

toben auf der Schlafcouch, die<br />

ihre Mutter nachts zum Bett<br />

umbaut, damit alle Kinder<br />

ein eigenes Zimmer haben.<br />

Am Nachmittag sollen die<br />

Mädchen von einem Fahrer<br />

der Arche, einer Einrichtung<br />

für bedürftige Kinder<br />

in Marzahn, abgeholt werden.<br />

Dann hat Kati Elter<br />

ein wenig Entlastung.<br />

„Viel bieten kann ich ihnen<br />

nicht. Ab und zu gehen<br />

wir mal in den Tierpark“,<br />

sagt sie.<br />

„Es ist nicht einfach,alle<br />

drei gleichzeitig zuHause<br />

zu bändigen. Besonders<br />

Jana ist sehr wild und unser<br />

Sorgenkind“, sagtsie und streicht<br />

ihr zärtlich über den Kopf. Jana<br />

kam miteinem Gendefekt,Trisomie15,<br />

zurWelt und braucht besondere<br />

Förderung.<br />

Das fehlende Geld macht den<br />

Alltag schwer. Den Zahnersatz<br />

für den fehlenden Frontzahn, den<br />

sich die Mutter „an einem kross<br />

gebratenen Hühnerschenkel“<br />

ausgebissen hat, will das Amt<br />

nicht bezahlen. „Meine Ex-Frau<br />

Schupos an den<br />

Beckenrand!<br />

Erster Politiker forderteine Polizei-Einheit<br />

zum Schutz vor brutalen Freibad-Pöblern<br />

Von<br />

MIKE WILMS<br />

Berlin – Macho-Gehabe bis<br />

hin zu Handgreiflichkeiten:<br />

Mehrere Freibäder waren in<br />

diesem Sommer schon ein<br />

Fall für die Polizei, weil die<br />

Stimmung kippte. Braucht<br />

Berlin zum Badengehen in<br />

Zukunft etwa Polizeischutz?<br />

Nicht abwegig klingt das für<br />

den FDP-Politiker Marcel Luthe.<br />

Er fordert, dass sich in Berlin<br />

über die Sommerzeit eine eigene<br />

Einsatzhundertschaft der<br />

Polizei um die Sicherheit in den<br />

Security-Männer<br />

mit Hund sind<br />

im Prinzenbad<br />

auf Patrouille.<br />

Bädern kümmert. Bisher würden<br />

die Beamten draußen gehalten:<br />

Der Senat überlasse die<br />

Konfliktführung privaten Sicherheitsunternehmen.<br />

Unter<br />

diesen Voraussetzungen seien<br />

Konflikte programmiert. Massenschlägereien,<br />

Kids besetzten<br />

den Sprungturm, Badelatschen-Schläge<br />

für Bademeister<br />

–das ist alles schon passiert.<br />

Doch so dramatisch die Vorkommnisse<br />

klingen: Es sind<br />

Einzelfälle, wenn man sich die<br />

Zahl der Einrichtungen (rund<br />

60, mit Hallenbädern) und der<br />

Badegäste (2018: 6,7 Millionen)<br />

vor Augen hält. In den letzten<br />

Jahren sei die Situation friedlicher<br />

geworden, sagt zumindest<br />

Matthias Oloew, Sprecher der<br />

<strong>Berliner</strong> Bäder. Grund sei, dass<br />

man „hinreichend viel“ für die<br />

Sicherheit unternehme. So fließe<br />

Jahr für Jahr ein hoher<br />

sechsstelliger Betrag in Sicherheitsleute.<br />

Das Sicherheitskonzept<br />

sei nicht mehr pauschal<br />

für alle Bäder, sondern auf die<br />

einzelnen Einrichtungen zugeschnitten<br />

worden. Viele Securitymänner<br />

haben türkische oder<br />

arabische Wurzeln. Darin sieht<br />

man den Vorteil, dass Diskussionen<br />

mit Beckenrand-Pöblern<br />

auch mal in Fremdsprachen<br />

geführt werden können.<br />

Fotos: Imago Images/ Steinert


BERLIN 11<br />

Familie Elter: Jessica,<br />

Kati mit Jasper,Martin<br />

und Jana (v.li.) zu Hause<br />

in ihrem Wohnzimmer der<br />

Vierzimmerwohnung.<br />

Foto: Gerd Engelsmann<br />

hat Angst vor dem Zahnarzt und<br />

braucht eine Vollnarkose“, erklärt<br />

Vater Martin Elter. „Schöner ist es,<br />

eigenes Geld zuhaben und unabhängig<br />

zu sein“, findet er.<br />

Wenn die Elters mehr Geld hätten,<br />

würden sie auch nicht in<br />

Marzahn leben, sondern nach<br />

Lichtenberg zurückkehren, sagen<br />

sie. „Die Menschen hier sind<br />

so negativ und wir mögen gar<br />

nicht sagen, wo wir herkommen.<br />

Dann wissen ja gleich alle, dass<br />

wir Hartz IV sind.“<br />

Der Makel klebt an ihnen. Der<br />

Vater hat nach eigenen Angaben<br />

50000 Euro Schulden. Die Mutter,<br />

eine Altenpflegerin, hatte einen<br />

Teilzeitjob. „Ich wurde in der<br />

Probezeit gefeuert, weil mein<br />

Kleiner krank war“, sagt sie. Zum<br />

1. August will sie es bei einem neuen<br />

Arbeitgeberprobieren.Martin<br />

Elter hat jetzt eine Schuldnerberatung<br />

aufgesucht, um seine Probleme<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Er sagt: „Meine Kinder sollen es<br />

besser haben als ich.“ Diese Hoffnung<br />

will er sich nicht nehmen<br />

lassen. Auf gar keinen Fall.<br />

Die Marzahner<br />

Platte, in der die<br />

Familie seit 2010<br />

lebt.Das Schicksal<br />

Hartz IV vertrieb sie<br />

aus ihrem alten<br />

Leben in Lichtenberg.<br />

automarkt<br />

ankäufe<br />

Autoverwertung kauft jeden Pkw.;<br />

Reparaturen, Ersatzteile, HU/AU.<br />

Autorecycling GmbH, Bln.-Marzahn,Boxberger<br />

Str. 9, T. 9309386<br />

stellenmarkt<br />

Dienstleistung/weitere Berufe<br />

WirsucheninBerlinabsofort Rangierer<br />

mit Reinigungstätigkeit<br />

nur mit Führerschein der Klassen<br />

C, D, C1E, CE, D1E für Teilund<br />

Vollzeit (zwischen 18:00<br />

und 6:00 Uhr), gern auch auf<br />

450 €-Basis. Bewerbungen telefonisch<br />

erbeten unter:<br />

0177-96 96 953 bzw. per Mail<br />

an: julia.englert@sasse.de<br />

Echtmotiviert!<br />

Ihr Stellenmarkt<br />

im <strong>Berliner</strong><strong>Kurier</strong><br />

Anzeigenannahme:<br />

030 2327-50<br />

Bekanntschaften<br />

Ein intelligenter u. lebenserfahrener<br />

Witzbold, aber mit ernsten<br />

Absichten, ist Holger, 70+/1,84,<br />

ö. D. Habe im Leben sehr viel<br />

erfahren, sowohl gut u. böse,<br />

wü. mir e. glückl. Beziehung mit<br />

lieber "Sie", mit der ich durch<br />

dick u. dünn gehen kann. Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Bist du oft einsam, auch wenn du<br />

gute Freunde hast? Dann geht<br />

es Dir wie mir. Handwerksmeister,<br />

75, möchte Freundschaft<br />

mit einer netten Frau bis<br />

Ende 70, tanzen, wandern, Geselligkeit,<br />

Gemütlichkeit, kochen<br />

zu zweit genießen.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Gina,50+, OP-Schwester, tolle Figur,<br />

sportl.-schl., chic, anschmiegsam<br />

u. zärtl., mag Romantik,<br />

schö. Zuhause, Reisen<br />

u.v.m., d. Sehnsucht nach Zweisam.<br />

wird immer größer, su. lieben<br />

Mann f. gemeins. Weg. Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

80 –ist nur eine Zahl! Hans, 1,78,<br />

Meister i. R., vital, verw., Pkw,<br />

mag Kurzreisen, su. Freizeitpartnerin!<br />

Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Gert, gerade 74, 1,84, verw., ehem.<br />

ö. D., jünger wirkend, mit Herz<br />

am rechten Fleck, leider zu früh<br />

allein, su. Sie! Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Habe nicht nicht studiert –trotzdem<br />

nicht auf den Kopf gefallen!<br />

Hartmut, 75/1,78, Pensionär,<br />

verwitwet, hat Hobbys,<br />

würde gern eine Frau kennenlernen,<br />

ohne Gewohntes aufzugeben.<br />

Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Ein Mann inden besten Jahren!<br />

Dieter, 65 J., Witwer, mit Format,<br />

sportl. Typ, mit Pkw, mag<br />

Natur, Klassik, Nah- u. Fernreisen,<br />

su. jung gebl. Partnerin,<br />

passenden Alters. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Beate, 64 J., etwas mollig, doch<br />

schöne Figur, seit längerer Zeit<br />

allein, ohne Altlasten, fleißig,<br />

romantisch, mit guten Kochkünsten,<br />

einem Herz voller Liebe,<br />

sucht Dich. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Kathrin, 50/1,65, Bürokauffrau,<br />

etwas zurückhaltend, samtbraune<br />

Augen, möchte nicht typisch<br />

Single werden, su. "Ihn"<br />

bis ca. 55 J., welcher Nähe zulässt,<br />

Zärtlichkeit mag. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Sylvia, 54 J., Akadem., blondes<br />

Haar, schlank, tauscht Freiheit<br />

gegen Zweisamkeit, mag Rad,<br />

Garten, kuscheln u. Gemütlichkeit,<br />

ist frohgelaunt su. "Ihn" bis<br />

ca. 67 J. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Man sagt, für die Liebe ist es nie<br />

zu spät! Vera, 72, Ärztin, sehr<br />

symp. u. herzlich, innen u. außen<br />

gut erhalten, su. netten Bekannten<br />

für gemeinsame Unternehmungen<br />

…Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Annonce einmalig u. ohne Wiederholung!<br />

Mai Ling, 61, angen.<br />

Optik, eine sympathische Asiatin<br />

mit gutem Beruf, möchte einen<br />

gepflegten Partner finden.<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Claus, 57/groß, stattl. Mann, verläßl.,<br />

mit 2 goldenen Händen,<br />

su. ehrl., natürl. Frau. Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Freizeitbekanntschaft gesucht,<br />

vielleicht auch eine neue Liebe?<br />

Dann einfach anrufen über<br />

Singlecontact Berlin: t 2823420<br />

Mann, 58, 1,80, 82 su. schlk. Frau<br />

z.Verwöhnen t (0160) 91864276<br />

<strong>Berliner</strong> adressen<br />

renov. preisw. v. A–Z,eig. Tap./Tepp.<br />

Laminat, Möbelrücken &Entrümpeln,<br />

10% Rabatt f. Senioren bei Leerwhg.<br />

telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

ankauf/Verkauf<br />

ankauf<br />

Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.<br />

Dr. Richter, 01705009959<br />

Vermischtes<br />

dienstleistungen<br />

Sofort,Entr.,Transp.,T.47556358


12 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />

Michael<br />

Grunst (Linke)<br />

schaut sich die<br />

Baustellen im Bezirk<br />

Lichtenbergmal<br />

persönlich an.<br />

Bis zum<br />

Ende der<br />

Sommerferien<br />

müssen die<br />

Bauarbeiter noch<br />

viel schuften.<br />

Studiefordert: Jedes zweiteKrankenhaus schließen!<br />

Licht aus im OP-Saal?<br />

Wegen Personalmangel: Weniger Kliniken, dafür mehr Qualität<br />

Von<br />

GERHARD LEHRKE<br />

Berlin/Gütersloh – Weniger<br />

Komplikationen und Todesfälle.<br />

Die Bertelsmann-Stiftung<br />

formuliert drastisch,<br />

um ihren Vorschlag plausibel<br />

zu machen: Die Zahl der deutschen<br />

Krankenhäuser solle<br />

von rund 1400 auf unter 600<br />

sinken, um den Rest besser zu<br />

machen. Das hieße für Berlin<br />

und Brandenburg, dass von<br />

den 140 Kliniken mit knapp<br />

36 000 Betten weniger als 60<br />

übrigblieben.<br />

Die Krankenhäuser leiden<br />

unter Personalmangel und sind<br />

zu wenig auf die Vielzahl von<br />

Krankheiten spezialisiert, meinen<br />

die Autoren. Würde man<br />

die Angebote konzentrieren,<br />

könnte man beiden Problemen<br />

begegnen. Schon deshalb, weil<br />

jedes dritte Krankenhaus in<br />

Deutschland defizitär arbeite.<br />

Die Studie beruht auf einer<br />

Untersuchung des Raums<br />

Köln/Leverkusen. Die Ergebnisse<br />

für die Region seien gut<br />

auf Deutschland übertragbar.<br />

Eine Auffassung, die bei bundesweit<br />

tätigen Ärzte- und<br />

Krankenhausorganisationen<br />

auf Widerspruch stößt. Auch in<br />

der Region mag man der Studie<br />

nicht folgen. Die Krankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg<br />

meint, dass man die kleinen<br />

Häuser in der Fläche brauche,<br />

damit die Wege nicht zu weit<br />

werden. Einige von ihnen zu<br />

vergrößern, gehe dagegen am<br />

Bedarf vorbei. Brandenburgs<br />

Gesundheitsstaatssekretär<br />

Andreas Büttner (Linke) hält<br />

die Dichte der Kliniken für bedarfsgerecht,<br />

seitdem viele geschlossen<br />

worden sind. 1990<br />

waren es 73, jetzt noch 57. Diese<br />

Strukturbereinigung sei nicht<br />

in allen Bundesländern erfolgt,<br />

was auch der CDU-Abgeordnete<br />

Raik Nowak im Bezug auf die<br />

in der Studie betrachtete Region<br />

so sieht. Um die Häuser zukunftssicher<br />

zu machen, baue<br />

man die Telemedizin aus und<br />

die Kooperation großer Kliniken<br />

mit kleinen Landkrankenhäusern.<br />

Die <strong>Berliner</strong> Krankenhausgesellschaft<br />

meint, dass<br />

die Schließung von kleinen<br />

Häusern eine Vergrößerung<br />

der bereits jetzt großen Kliniken<br />

nach sich ziehen müsste.<br />

Das koste Milliarden. Mit 400<br />

Betten im Schnitt seien Berlins<br />

Kliniken bereits größer als im<br />

Bund (300). Außerdem seien<br />

sie bereits spezialisiert.<br />

Die Senatsgesundheitsverwaltung<br />

stößt ins gleiche Horn:<br />

Bei einer 85-prozentigen Bettenauslastung<br />

in den 83 Häusern<br />

sei keinesfalls die Hälfte<br />

von ihnen entbehrlich.<br />

Prof. Dr. Reinhard Busse vom<br />

TU-Fachgebiet Management<br />

Einpacken oder weitermachen:<br />

Studie behauptet ein Überangebot<br />

vonKrankenhäusern.<br />

Foto: Paulus Ponizak<br />

im Gesundheitswesen dagegen<br />

gibt der Studie recht: „Deutschland<br />

hat 40 Prozent mehr Krankenhausfälle<br />

als andere Länder.<br />

Es gibt zu viele Betten und zu<br />

viele Kliniken.“ Sie stopften<br />

über ihre Notaufnahmen die<br />

Betten voll. Viele Angebote seien<br />

überdimensioniert: „In Berlin<br />

gibt es rund 20 Herzinfarkte<br />

am Tag, aber 22 Kliniken, die<br />

rund um die Uhr Infarktpatienten<br />

betreuen können.“


* BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Berlin – Jedes Jahr in den großen<br />

BERLIN 13<br />

EinBezirk bautdie Zukunft<br />

Im kinderreichen Lichtenbergentstehen Schulen und Sporthallen wie am Fließband<br />

Fotos: Christian Schulz<br />

Von<br />

MIKE WILMS<br />

Ferien geht der Bürgermeister auf<br />

Baustellen-Tour: Michael Grunst<br />

(Linke) will selbst in Augenschein<br />

nehmen, wo in Lichtenberg neue<br />

Schulen, Sporthallen und andere<br />

Bauwerke entstehen. Er muss sich<br />

ja um die Zukunft seines Bezirks<br />

kümmern. Dieses Jahr versetzte<br />

ihn seine Tour allerdings in nostalgische<br />

Stimmung. Denn sie führte<br />

ihn an den Ort, an dem er zu DDR-<br />

Zeiten selbst die Schulbank drückte.<br />

Der KURIER begleitete ihn.<br />

„Hier war’s! Hier bin ich auf die<br />

10. POS Lichtenberg gegangen“, sagt<br />

Michael Grunst beim Baustellen-Besuch<br />

an der Gensinger Straße. In der<br />

Sporthalle, die so nah an der Wohnung<br />

seiner Familie lag, habe er damals<br />

viele schöne Stunden mit Fußballspielen<br />

verbracht. Als Bezirksbürgermeister<br />

lässt Grunst die marode<br />

Sporthalle jetzt sanieren. Gleiches<br />

würde er wohl auch gern mit dem alten<br />

Schulhaus tun. Doch leider steht<br />

es schon lange nicht mehr. Nach der<br />

Wende wurden in den Ost-Bezirken<br />

viele Schulen geschlossen und abgerissen.<br />

„Aber die Zeiten ändern sich“,<br />

betont Grunst. „Heute machen wir in<br />

Berlin wieder eine Schulbauoffensive.“<br />

Allein in Lichtenberg sollen in<br />

den nächsten zehn Jahren 900 Millionen<br />

Euro in Schulbau, Schulsanierung<br />

und in die Wiedereröffnung geschlossener<br />

Schulen fließen.<br />

„Der Bedarf ist groß, denn immer<br />

mehr Familien mit schulpflichtigen<br />

Kindern ziehen in den Bezirk“, sagt<br />

Grunst. Ein Beispiel für die dringend<br />

nötige Wiederbelebung geschlossener<br />

Schulstandorte will er in<br />

der Paul-Junius-Straße 69<br />

vorführen. Dort sind die<br />

Bauarbeiten unter der<br />

Leitung von Architektin<br />

Jennifer Wenzel<br />

in vollem Gange.<br />

„Wir bringen die<br />

alte Schule vom<br />

DDR-Bautyp<br />

SK 68 in eine<br />

neue, zeitgemäße<br />

Form“,<br />

sagt sie. Kosten:<br />

11,1 Millionen<br />

Euro.<br />

Flott gehen<br />

soll es in Lichtenberg<br />

auch<br />

beim Neubau<br />

von Schulen.<br />

Deshalb testet<br />

man jetzt die sogenannte<br />

Holzmodul-Bauweise.<br />

In der Sewanstraße<br />

43 und der Konrad-<br />

Wolf-Straße 11 werden<br />

zwei Schulen nach diesem<br />

Prinzip errichtet. „Ein<br />

Vorteil ist neben der geringen<br />

Bauzeit von knapp einem<br />

Jahr auch die Preislage von 25 Millionen<br />

Euro pro Schule“, sagt Bezirksbürgermeister<br />

Grunst. Das Geld<br />

erhält Lichtenberg aus dem Topf der<br />

Schulbauoffensive des Landes Berlin.<br />

Arbeiter<br />

Frank Witschel<br />

(50) hat auf der<br />

Sporthallen-<br />

Baustelle alles<br />

im Griff.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong> Shop<br />

Echt heiß: Wissen fürBier- undGrillfans<br />

Versandkostenfrei<br />

bis23.7.<br />

Dasfette Buch –<br />

Burger,Bier,Fritten<br />

EntdeckenSie einzigartige<br />

Rezepte aus dem<br />

KölnerKult-Imbiss<br />

„Die FetteKuh“.<br />

Neben Anleitungenzur<br />

Eigenkreation,erlangen<br />

Sietiefe Einblickeindie<br />

Herkunft der Speisen<br />

undGetränke.<br />

Im Jahr 2014 wurdedas<br />

Restaurantsogar im<br />

GaultMillau erwähnt.<br />

111 Deutsche Biere,<br />

dieman getrunken haben muss<br />

In welcheBierhauptstadt<br />

pilgerndie Freundedes<br />

Gerstensaftes?<br />

Wo gibt es dasstärkste<br />

Bier der Welt?<br />

Welche Brauerei<br />

istfestinFrauenhand?<br />

111 Geschichten,<br />

Legenden undAnekdoten<br />

rund um die besten und<br />

interessantestenBiere<br />

Deutschlands.<br />

500Tipps fürBessergriller<br />

Werden Siezum Bessergriller undmachen Sie<br />

jedesGrillen zu einem besonderen Erlebnis.<br />

Mit500 feurigen Tippsund Tricks rund um<br />

Holzkohle-,Gasgrill, Smoker,DutchOven,<br />

Holzbackofen,Feuerstelle undCo. gelingt<br />

IhrBBQ leichter,<br />

besser und<br />

günstiger.<br />

Art.-Nr.<br />

1300001<br />

¤9,95*<br />

240Seiten<br />

Art.-Nr.<br />

1300002<br />

¤30,00*<br />

240Seiten<br />

Art.-Nr.<br />

1006111<br />

¤16,95*<br />

192Seiten<br />

www.berliner-kurier.de/shop<br />

030 -20164005 Schriftliche Bestellungen:<br />

*inkl. MwSt., bis einschließlich 23.Juli 2019 versandkostenfrei. Ihnen stehtein gesetzlichesWiderrufsrechtzu.<br />

Alle Informationenüber dieses Rechtund die Widerrufsbelehrungfinden Sieunterwww.berliner-kurier.de/shop<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong> Kundenservice,<br />

Am Buchberg 8, 74572 Blaufelden.<br />

EinAngebotder M. DuMontSchaubergExped.der Köln. Zeitung<br />

GmbH &CoKG, Amsterdamer Straße 192, 50735Köln.<br />

Der vonhier


14 BERLIN<br />

Müller ist am<br />

unpopulärsten<br />

Berlin –Der Regierende<br />

Bürgermeister Michael<br />

Müller ist einer neuen Umfrage<br />

zufolge der unbeliebteste<br />

Länderchef in<br />

Deutschland. Mit der Arbeit<br />

des SPD-Politikers sind<br />

einer Forsa-Umfrage zufolge<br />

nur 27 Prozent der<br />

Hauptstädter zufrieden.<br />

67 Prozent sind demnach<br />

unzufrieden, der Rest<br />

machte keine Angaben.<br />

Schon beim Ranking Ende<br />

2017 war Müller auf einem<br />

hinteren Platz gelandet.<br />

Nun sei sein Zustimmungswert<br />

im Vergleich aber<br />

noch einmal um elf Prozentpunkte<br />

gesunken.<br />

Selbst bei den Anhängern<br />

der SPD äußerten sich demnach<br />

nur 42 Prozent zufrieden<br />

mit der Arbeit Müllers,<br />

der eine Koalition von SPD,<br />

Linker und Grünen anführt.<br />

Der beliebteste Ministerpräsident<br />

in Deutschland<br />

ist demnach Winfried<br />

Kretschmann in Baden-<br />

Württemberg. Mit der Arbeit<br />

des Grünen-Politikers<br />

sind dort demnach 73 Prozent<br />

zufrieden und nur 23<br />

Prozent unzufrieden.<br />

Der Tyrann aus Tschetschenien<br />

Er schlug seine Frau mit einem Holzklotz,zwang sie<br />

zum Sex–und vor Gericht grinst er noch dreist<br />

Keine Lust auf Kameras:<br />

Yunadi A. verdeckt sein Gesicht.<br />

Moabit – Die Hochzeit war<br />

kaum vorbei, da setzte es<br />

erste Prügel: Yunadi A. (26)<br />

soll seine Frau wie eine Leibeigene<br />

behandelt, geschlagen,<br />

vergewaltigt haben. Bis<br />

Jana (22) aus der Ehe-Hölle<br />

floh.<br />

Der Mann aus Tschetschenien<br />

nun vor Gericht. Er grinste, als<br />

die Anklage verlesen wurde.<br />

Für Jana (Name geändert) war<br />

er ein völlig Fremder, als sie<br />

nach islamischem Recht heirateten.<br />

Die Staatsanwältin: „Auf<br />

Wunsch ihrer Eltern.“<br />

Häusliche Gewalt laut Anklage<br />

von Anfang an. Schläge mit<br />

einem Holzstück habe es gesetzt,<br />

„weil sie mit der linken<br />

Hand –anstatt mit der rechten<br />

wie für Muslime vorgesehen –<br />

aus einer Cola-Flasche getrunken<br />

hatte“. Er verbot ihr, Musik<br />

zu hören, zu malen. Er zwang<br />

sie zum Sex: „Wer bist du überhaupt,<br />

dass du Nein sagst!“<br />

Sie waren zehn Wochen verheiratet<br />

und lebten in einem<br />

Zimmer bei seinen Eltern in<br />

*<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Spandau, als Jana verzweifelt<br />

bei einer Rentnerin klingelte.<br />

Magdalena S. (83): „Es war 22<br />

Uhr, als sie zitternd vor dem<br />

Haus stand.“ Sie kannte die Seniorin<br />

nicht: „Sie hatte wohl<br />

Licht gesehen.“ Die Rentnerin<br />

ließ die ihr fremde Frau in den<br />

Hausflur. Magdalena S.: „Sie<br />

war völlig verängstigt und abgehetzt.“<br />

Immer wieder habe<br />

die Frau panisch gerufen:<br />

„Mann mit Messer!“<br />

Die Rentnerin: „Ich zog sie in<br />

den Flur und verriegelte die<br />

Tür.“ Die junge Frau habe auf<br />

ihre Beine gezeigt: „Mann hat<br />

getreten, geschlagen.“ Einen<br />

Schleier habe sie aus der Tasche<br />

geholt: „Ich soll tragen!“<br />

Anja verkroch sich hinter der<br />

Treppe. Die Rentnerin fragte:<br />

„Soll ich Polizei holen?“ Anja<br />

nickte. Beamte brachten sie in<br />

ein Krankenhaus, dann an einen<br />

sicheren Ort. Für Yunadi A.<br />

klickten die Handschellen. Nun<br />

schwieg er. Geprüft wird, ob er<br />

auf Dauer in die geschlossene<br />

Psychiatrie muss. Fortsetzung:<br />

Donnerstag.<br />

KE.<br />

Nur im<br />

E-Paper:<br />

Rätsel, Videos,<br />

Sonderausgaben<br />

u.v.m.<br />

Immer und überall.<br />

www.berliner-kurier.de/mobil


Leser-<br />

MEINUNG<br />

Die Leser-Seite<br />

in Ihrem KURIER<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

WIE ICH<br />

ES SEHE<br />

Von<br />

Ralf Rohrlach,<br />

Friedrichshain<br />

Schon jetzt ist Stau<br />

tägliche Realität<br />

Von mehr Platz für Radler<br />

und weniger für<br />

Autos in der Frankfurter Allee<br />

lese ich im KURIER. Ein<br />

kompletter Fahrstreifen<br />

soll den Autofahrern weggenommen<br />

werden. Das<br />

signalisiert mir wieder einmal<br />

die hinlängliche Praxis<br />

der Grünen –besonders im<br />

Bezirk Friedrichshain-<br />

Kreuzberg –, den Verkehrsfluss<br />

zu stoppen. Das Ziel<br />

ist stets, mehr Fahrradbiotope<br />

einzurichten. Aber<br />

eine Einengung stadtauswärts<br />

vorzunehmen, wird<br />

weder dem dort unabänderlichen<br />

Verkehr gerecht,<br />

noch den Anwohnern. Man<br />

vergesse nicht die schlechtere<br />

Luftqualität, die dann<br />

entsteht, weil die Autos nur<br />

noch stehen. Schon jetzt ist<br />

Stau in diesem Abschnitt<br />

tägliche Normalität. Wie<br />

soll das gehen, was meinen<br />

denn die Politiker, dort für<br />

Verbesserungen vorzunehmen?<br />

Haben Sie auch Interesse<br />

daran, hier auf der Leserseite<br />

Ihre Meinung zu äußern?<br />

Dann schreiben Sie<br />

uns. An: Leserredaktion<br />

<strong>Berliner</strong> KURIER, Alte<br />

Jakobstraße 105, 10969<br />

Berlin oder:<br />

leser-bk@dumont.de<br />

DANKE, KURIER!<br />

Große Angst,auf die Hilfe<br />

anderer angewiesen zu sein<br />

Ich freue mich, dass Sie sich<br />

dieses Themas annehmen.<br />

Vor dem Tod habe ich keine<br />

Angst, denn er steht jedem<br />

bevor. Er ist eine Tatsache,<br />

mit der man sich abfinden<br />

muss. Als heute 82-Jährige<br />

habe ich ein sehr aktives<br />

Leben geführt. Meine Angst<br />

besteht darin, dass ich auf<br />

die Hilfe anderer angewiesen<br />

bin.<br />

Giseal Dörr<br />

So erreichen<br />

Sie die<br />

Redaktion:<br />

Forum-Redaktion<br />

Alte Jakobstraße 105<br />

10969 Berlin<br />

Tel. 030/63 33 11 456 (Mo.-Fr. 10–16 Uhr)<br />

Fax: 030/63 33 11 499<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

CARTOON DESTAGES vonMario Lars<br />

WeitereCartoons unter www.berliner-kurier.de/cartoons<br />

„Vor manchen Radlern<br />

habe ich mehr Schiss“<br />

Zu: „Die Spaß-Plage: Kommt<br />

mal wieder runter“, v. 15. Juli<br />

Man gibt der Spaß-Gesellschaft<br />

ein neues Spielzeug und wundert<br />

sich, dass es wie ein solches<br />

benutzt wird!? Die meisten<br />

scheren sich nun einmal einen<br />

Dreck um Regeln.<br />

Markus Schulte, Facebook<br />

Ohne Rücksicht<br />

Berlin hat so einige Feindbilder,<br />

da fallen die Roller gar<br />

nicht ins Gewicht! Es gibt Radfahrer,<br />

vor denen habe ich<br />

mehr Schiss. Die fahren ohne<br />

Rücksicht auf Verluste.<br />

Andrea Andrea Lustig,<br />

Facebook<br />

„Das wird doch nie wasmit dem BER“<br />

Zu: „Zukunftsort TXL: So grün<br />

wird der Flughafen Tegel“, vom<br />

12. Juli<br />

Na, das kann ja noch circa 45<br />

Jahre dauern, bis es da losgeht.<br />

Erst mal muss der BER fertig<br />

sein. Maik Sternberg<br />

Der wird nie fertig.<br />

Michael Röper<br />

Noch ist der BER nicht fertig.<br />

Rauf auf den E-Roller und ab in die Gefahr! Der KURIER erläuterte in der<br />

gestrigen Ausgabe, wie die Dinger den Verkehr gefährden.<br />

Gesundheitsgefährdung<br />

Wann handelt der Senat und<br />

verbietet die Nutzung dieses<br />

Der Widerstand ist sehr groß,<br />

und ich glaube kaum, dass der<br />

Flughafen Tegel sterben wird.<br />

Es ist ja jetzt schon bewiesen,<br />

dass der BER zu klein ist, falls<br />

er irgendwann mal öffnet.<br />

Andreas Schwarz<br />

Der Flughafen bleibt, weil BER<br />

niemals öffnet!<br />

Jutta Haucke<br />

Spielzeugs im öffentlichen<br />

Straßenland, bevor es auch in<br />

Berlin Tote gibt? Warum hat<br />

der Bundesverkehrsminister<br />

Solche Landschaftsgärten sehen<br />

nur im Modell gut aus. In<br />

der Realität bedeuten sie langweilige<br />

Tristesse.<br />

Gilberto Bertolotti<br />

So viel zum Volksentscheid.<br />

Dass Ihr überhaupt noch was<br />

zu lachen habt, wenn man Euch<br />

nur belügt und betrügt.<br />

Kevin Demolli<br />

Tegel bleibt offen –Punkt!<br />

Patrick Maßenth<br />

KURIER<br />

kämpft!<br />

Ärger,Probleme, Fragen? Das<br />

„Kämpft-Team“ und die Profis<br />

kümmern sich um Ihre Sorgen.<br />

Schreiben Sie uns (ambesten mit<br />

Unterlagen), Absender und<br />

Telefonnummer nicht vergessen.<br />

vorsätzlich die Gefährdung der<br />

Gesundheit durch die Zulassung<br />

im Straßenverkehr in<br />

Kauf genommen? Hat er überhaupt<br />

ein Gewissen?<br />

Karl von Freyhold, Facebook<br />

Heizen über den Gehweg<br />

Zu: „Schreckliches Unglück: Britischer<br />

Internet-Star stirbt bei<br />

E-Roller-Crash“, vom 17. Juli<br />

Traurig, aber sie wird leider<br />

nicht die Einzige bleiben. Ich<br />

arbeite in der Nähe des Kudamms,<br />

da heizen sie mit den<br />

Dingern über den Gehweg.<br />

Wenn man da nicht fix genug<br />

ist, wird man umgefahren.<br />

Jeder darf sie fahren!<br />

Michaela Kuecken, Facebook<br />

Wird immer schlimmer<br />

Zu: „Die Kehr-Seite des Müll-<br />

Problems“, vom 10. Juli<br />

Diese unsäglichen Hinterlassenschaften<br />

sind das eine Ärgernis.<br />

Der tägliche Alkoholkonsum<br />

im öffentlichen Raum<br />

inklusive Scherbenhaufen<br />

überall ist das andere. Beides<br />

wird immer schlimmer. Das<br />

Biertrinken im öffentlichen Bereich<br />

sollte verboten werden.<br />

Manuel Retzmann, per Mail<br />

Es bleibt wie es ist<br />

Warum guckt man sich nichts<br />

von anderen Städten ab? Hier<br />

wird wieder so lange diskutiert,<br />

bis überhaupt keine Entscheidung<br />

getroffen wird. Und so<br />

bleibt es, wie es ist.<br />

Rick Hook, Facebook<br />

Ankauf für Plastik<br />

Warum gibt es keinen Ankauf<br />

für Plastik und Papier? So würde<br />

weniger Müll auf den Straßen<br />

sein. Es sollte nur wiederverwendbare<br />

Stoffe geben.<br />

Silvia Krosky, Facebook<br />

So diskutieren die Leser auf:<br />

www.berliner-kurier.de<br />

Jetzt verwechseln die Planer<br />

den BER mit dem Flughafen<br />

Tegel.<br />

Oliver Tyskie<br />

Wann denn? Das wird doch nie<br />

was mit dem BER.<br />

Danielle Mause


LEUTE<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Matt Dillon (v.l.), Emily<br />

Mortimer,Til Schweiger<br />

und MayRose bei der<br />

Europapremierevon<br />

„Head Full of<br />

Honey“ in Berlin.<br />

Til Schweiger<br />

Zoff um seine<br />

Förder-Millionen<br />

Fotos: dpa<br />

Politiker entsetzt: Flop-Film „Head Full of Honey“ mit 4,6 Mio. unterstützt<br />

Wieso bekommt ausgerechnet<br />

ein Film, der<br />

in Connecticut und<br />

London spielt und in dem kein<br />

Wort Deutsch gesprochen<br />

wird, Gelder von der Filmförderung?<br />

Für das gefloppte Hollywood-Remake<br />

„Head Full of<br />

Honey“ von Til Schweigers<br />

„Honig im Kopf“ sind 4,6 Millionen<br />

Euro an Filmfördergeldern<br />

geflossen, darunter auch<br />

600000 Euro vom Medienboard<br />

Berlin-Brandenburg.<br />

Kritik kommt vom Hamburger<br />

CDU-Abgeordneten Dietrich<br />

Wersich: „Es bewerben<br />

sich so viele Filme um die knappen<br />

Gelder. Wieso bekommt<br />

ausgerechnet dieses Remake so<br />

viel Geld?“ Immerhin hatte<br />

Schweiger schon 2014 für das<br />

deutsche Original Hunderttausende<br />

Euro Filmförderung bekommen.<br />

In US-Kritiken wurde<br />

der Streifen als „desaströs“<br />

bezeichnet, in Großbritannien<br />

als „Fiasko“. Und an den Kassen<br />

floppte er. „Head Full of Honey“<br />

funktionierte 2018 überhaupt<br />

nicht. Dabei sahen 2014<br />

in Deutschland fast acht Millionen<br />

Menschen das Original<br />

„Honig im Kopf“. Til Schweigers<br />

erfolgreichster Film!<br />

Dass Til Schweiger damals<br />

Geld von der Filmförderung bekam,<br />

unterstützt Wersich.<br />

„Aber ich verstehe nicht, wieso<br />

dann für das Remake noch einmal<br />

Geld fließt.“ Übrigens<br />

spendierte die Filmförderung<br />

zudem auch noch 45000 Euro<br />

Verleihförderung an Warner<br />

Brothers. Dabei kommen deutsche<br />

Schauspieler allenfalls in<br />

Kleinstrollen vor. So etwa Veronica<br />

Ferres in einem Kurzauftritt<br />

als Frau im Zug. Daher<br />

fordert Wersich, dass Filmförderung<br />

in Zukunft auf Erstproduktionen<br />

mit überwiegendem<br />

Produktionsschwerpunkt in<br />

Deutschland fließen sollte.<br />

Nicht zu vergessen: Til<br />

Schweigers „Honig im Kopf“<br />

war so erfolgreich, dass er allein<br />

in Deutschland 60 Millionen<br />

Euro einspielte. Da fragt<br />

Filmszene: Matt Dillon<br />

als Nick (r.), Nick Nolte<br />

als Großvater Amadeus<br />

und Sophia Lane Nolte<br />

als Matilda.<br />

sich auch Wersich: „Hat er es<br />

dann wirklich so nötig, für das<br />

Remake noch einmal die ohnehin<br />

knappen Fördergelder einzustreichen?“<br />

Im Frühjahr dieses<br />

Jahres lief der US-Aufguss<br />

mit Nick Nolte und Matt Dillon<br />

auch in Deutschland an. Wie<br />

nicht anders zu erwarten, wollte<br />

kaum jemand den Film sehen.<br />

SS<br />

Pink provoziertMahnmal-Debatte<br />

Fotos: dpa, Instagram<br />

Pink,schrill wie immer,bei<br />

ihrem Berlin-Auftritt im<br />

Olympiastadion. IhreKinder<br />

ließ sie durch die Stelen des<br />

Holocaust-Mahnmals laufen.<br />

Popsängerin Pink (39) hat ein<br />

Foto ihrer beiden Kinder gepostet,<br />

die durch die Stelen<br />

des Holocaust-Mahnmals laufen,<br />

und das Bild schon vorab<br />

vor Kritik verteidigt. „Die Person,<br />

die dies erschaffen hat,<br />

glaubte daran, dass Kinder<br />

Kinder sein können. Für mich<br />

hat es die Bedeutung, das Leben<br />

nach dem Tod zu feiern“,<br />

erklärte die US-Amerikanerin<br />

auf Instagram. Außerdem seien<br />

ihre Kinder, genauso wie<br />

sie und die gesamte Familie<br />

mütterlicherseits, jüdisch.<br />

Immer wieder gibt es Kritik,<br />

wenn Besucher des Mahnmals<br />

Selfies in dem Stelenfeld<br />

machen oder sich lachend<br />

dort zeigen.<br />

Pink („Just Like APill“, „So<br />

What“) spielte am Sonntagabend<br />

im Rahmen ihrer<br />

Deutschland-Tour ein zweistündiges<br />

Konzert im Olympiastadion<br />

und holte dabei<br />

auch ihre Tochter Willow (8)<br />

auf die Bühne. Von ihrem Aufenthalt<br />

postete sie außerdem<br />

ein Foto vom Gendarmenmarkt<br />

und davon, wie sie in einer<br />

Bar Cocktails mixt.


**<br />

RECHT<br />

NACHRICHTEN<br />

Keine Pauschalen<br />

Die wichtigsten<br />

Urteile der Woche<br />

Wenn die Feuerwehr ausrückt,<br />

besteht nicht jedesmal Grund<br />

zur Panik.<br />

**<br />

SEITE17<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Eine tarifvertragsersetzende<br />

Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

zwischen einer Gewerkschaft<br />

und ihrem Gesamtbetriebsrat<br />

ist unwirksam,<br />

soweit sie bestimmt,<br />

dass Gewerkschaftssekretäre,<br />

die im Rahmen vereinbarter<br />

Vertrauensarbeitszeit<br />

regelmäßig Mehrarbeit<br />

leisten, als Ausgleich hierfür<br />

pauschal eine näher bestimmteAnzahl<br />

freier Arbeitstage<br />

im Kalenderjahr<br />

erhalten, entschieddas Bundesarbeitsgericht(Az.:<br />

5<br />

AZR 452/18).<br />

TeemussWirkung haben<br />

Der Vertreibereines „Kinderwunsch-Tees“<br />

darf diesen<br />

nicht als solchen bezeichnen,<br />

wennerkeinen<br />

allgemein anerkannten wissenschaftlichen<br />

Nachweis<br />

erbringen kann, dass sich<br />

der Genuss des Tees förderlich<br />

auf die Empfängnis auswirkt<br />

(Oberlandesgericht<br />

Köln; Az.: 6U181/18).<br />

Helm statt Turban<br />

Wer aus religiösen Gründen<br />

einen Turban trägt,ist nicht<br />

bereitsdeshalb von der<br />

Helmpflicht beim Motorradfahren<br />

befreit. Das hat<br />

das Bundesverwaltungsgericht<br />

mit Urteil vom 4. Juli<br />

2019 entschieden (Az.: 3C<br />

24.17).<br />

Geld zurückerstatten<br />

Ein Vater muss zu Unrecht<br />

gezahltes Kindergeld auch<br />

dann der Familienkasse zurückerstatten,<br />

wenn es nicht<br />

an ihn, sondern auf seine<br />

Anweisung hin auf ein Konto<br />

der Mutter gezahlt wurde,<br />

auf das er keinen Zugriff<br />

hat (Finanzgericht Rheinland-Pfalz;<br />

Az.: 5K1182/19).<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Tel. 030/63 33 11-456<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />

Foto: imago/robertharding Foto: imago images /Westend61<br />

Foto: imago/lausitznews.de<br />

In vielen Bundesländern sind die Geräte schon Pflicht.Doch sie können ungenau sein<br />

Rauchmelder können Leben<br />

retten. Manchmal nerven die<br />

kleinen weißen Kästen aber<br />

auch –ganz besonders, wenn<br />

sie laut Alarm schlagen, ohne<br />

dass eine tatsächliche Gefahr<br />

vorliegt. Doch wer zahlt den<br />

Feuerwehreinsatz, wenn der<br />

Grund für das Ausrücken ein<br />

schlichter Fehlalarm war?<br />

Fehlalarm in privat und gewerblich<br />

betriebenen Räumen:<br />

In der Regel übernimmt<br />

die Feuerwehr die Kosten, zumindest<br />

wenn der Fehlalarm<br />

nicht leichtsinnig oder vorsätzlich<br />

herbeigeführt wurde. Damit<br />

soll vermieden werden, dass<br />

Privatleute die Geräte bewusst<br />

außer Betrieb setzen. Anders<br />

sieht es bei gewerblich betriebenen<br />

Gebäuden aus. In einem<br />

konkreten Fall war angebrannter<br />

Milchreis ineinem Wohnraum<br />

einer Bewohnerin eines<br />

Seniorenheims für den Fehlalarm<br />

verantwortlich. Als die<br />

Feuerwehr anrückte, war ein<br />

Einsatz nicht mehr nötig. Angestellte<br />

hatten den schwelenden<br />

Topf schon entsorgt und den<br />

verrauchten Raum gelüftet; die<br />

Bewohner kamen mit einem<br />

Schrecken davon. 22 Tage später<br />

löste der Rauchmelderineinem<br />

anderen Wohnraum einen<br />

Alarm aus. Erneut war angebranntes<br />

Essen aus der benachbarten<br />

Küche der Grund. Und<br />

wieder rückte die Feuerwehr –<br />

wie in den vergangenen Jahren<br />

schon ein paar Mal –vergeblich<br />

aus. Beim Eintreffen war kein<br />

Rauch mehr vorhanden. Aufgrund<br />

beider Einsätze erließ die<br />

Verbandsgemeinde als Trägerin<br />

der Feuerwehr zwei Kostenbescheide,<br />

in denen sie jeweils eine<br />

Einsatzkostenpauschale von<br />

400 Euro bei Fehlalarm einer<br />

Brandmeldeanlage festsetzte.<br />

Der Betreiber des Seniorenheimes<br />

klagte dagegen. Es habe<br />

sich nicht um Fehlalarme gehandelt,<br />

da ja in beiden Fällen<br />

angebranntes Essen den Alarm<br />

ausgelöst habe. Mit teilweisem<br />

Erfolg: Beim ersten Fall habe<br />

Info<br />

Rauchmelder<br />

Werhaftet bei<br />

Fehlalarm?<br />

nach Einschätzung des Gerichts<br />

eine objektive Gefahr bestanden,<br />

sodass dieser nicht als Fehlalarm<br />

einzustufenwar. Dies war<br />

jedoch beim zweiten Einsatz<br />

nicht der Fall, sodass für diesen<br />

die Kosten zu tragen waren.Das<br />

Gerichtstellteklar: Hinsichtlich<br />

des Falschalarmsmüsse der Kläger<br />

als Betreiber der Brandmeldeanlagen<br />

anlagespezifische Risiken<br />

tragen (VG Neustadt, Az.:<br />

5K491/14.NW).<br />

Wenn die Feuerwehr Schäden<br />

verursacht: Führt der<br />

Fehlalarm eines Rauchmelders<br />

dazu, dass die Feuerwehr anrückt<br />

und werden während des<br />

So können Sie einen Fehlalarm vermeiden<br />

Oft wird die Feuerwehr zu Brandeinsätzen<br />

gerufen, weil ein defekter<br />

Rauchwarnmelder in einer Wohnung<br />

falschen Alarm ausgelöst hat.<br />

Experten haben ein paar Tipps, wie<br />

sich ein Fehlalarm verhindern lässt:<br />

Nicht das billigste Gerät kaufen! Sie<br />

sollten ausschließlich geprüfte<br />

Rauchwarnmelder mit einem VDS-<br />

Siegel verwenden und spätestens<br />

nach anderthalb Jahren die Batterie<br />

wechseln. Die Luxusvariante<br />

sind funkunterstützte Melder,die<br />

das gesamte Haus warnen.<br />

Wenn Sie aus der Nachbarwohnung<br />

einen Warnton voneinem Rauchmelder<br />

vernehmen,sollten Sie erst<br />

mal klingeln und nachschauen, was<br />

sich dahinter verbirgt.Die meisten<br />

Geräte geben auch Warnsignale,<br />

wenn die Batterie ausgewechselt<br />

werden mussoder beim Kochen<br />

übermäßig viel Rauch entsteht.<br />

Voreinemlängeren Urlaub sollte<br />

überprüft werden, ob die Geräte ordnungsgemäß<br />

funktionieren.Denn<br />

gerade in den heißen Sommerferien<br />

kommteszuFehlalarmen.<br />

Einsatzes durch das Öffnen von<br />

Fenstern und Rollläden Schäden<br />

am Haus verursacht, kann<br />

der Hauseigentümer in der Regel<br />

keinen Schadensersatz geltend<br />

machen. In einem konkreten<br />

Fall gab während der Abwesenheit<br />

der Bewohner ein<br />

Rauchmelderein Alarmzeichen<br />

ab, worauf die städtische Feuerwehr<br />

anrollte. Weil die Haustür<br />

verschlossen war, mussten die<br />

Feuerwehrleute einen Rollladen<br />

hochschieben, der dabei beschädigt<br />

wurde. Auf der Rückseite<br />

des Hauses schlugen die<br />

Einsatzkräfte ein Fenster ein,<br />

um in das Innere des Hauses zu<br />

gelangen. Erst danach konnte<br />

festgestellt werden, dass es sich<br />

um den Fehlalarm eines Rauchmeldersgehandelt<br />

hatte.<br />

Der Hauseigentümer war der<br />

Auffassung, dass die Maßnahmen<br />

der Feuerwehr nicht notwendig<br />

gewesen seien und verlangte<br />

Schadensersatz. Die zuständigen<br />

Richter wiesen die<br />

Klage allerdings ab. Zwar habe<br />

ein Fehlalarm vorgelegen,<br />

trotzdem musste die Feuerwehr<br />

aufgrund der Warnsignale<br />

zunächst von der schlimmstmöglichen<br />

Situation ausgehen.<br />

Mildere Mittel als die von ihnen<br />

gewählten Maßnahmen<br />

hätten der Feuerwehr nicht zur<br />

Verfügung gestanden, urteilte<br />

das Gericht (LG Heidelberg,<br />

Az.: 1O98/13).


SERIE<br />

Dieletzten<br />

Ahoi,<br />

Berlin!<br />

GESCHICHTEN VOMWASSER<br />

Die große Ferien-Serie<br />

im KURIER –Teil8<br />

Fischervom<br />

Scharmützelsee<br />

Wieschmeckt Urlaub? Werseine Ferien<br />

gern am Seeverbringt,wird sagen: nach<br />

frischem Fisch. Den gibt’s unter anderem in<br />

Wendisch Rietz: Hier betreiben Uwe<br />

Grohmann (61)und Oliver Kobelt (49)<br />

das „Fischland“. Ein KURIER-Besuch<br />

UweGrohmann holt einen<br />

Wels aus dem See–der<br />

61-Jährige ist Fischer<br />

aus Leidenschaft.


VonFLORIAN THALMANN<br />

und VOLKMAR OTTO<br />

SEITE19<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Oliver Kobelt (49)<br />

vordem Räucherofen –<br />

hier werden fast täglich<br />

Aale geräuchert.<br />

Uwe Grohmann hat heute<br />

einen dicken Fisch an<br />

der Angel. Wobei: „An<br />

der Angel“ ist nicht ganz korrekt.<br />

Ein Welsist es, der in dem<br />

Kescher zappelt, den der 61-<br />

Jährige über der Wasseroberfläche<br />

hält. Das Tier ist groß –<br />

so groß, dass andere Fischer<br />

neidisch würden. Wenn sie hier<br />

wären. „Aber wir haben ja die<br />

Alleinherrschaft“, sagt er und<br />

lächelt. Grohmann meint: Die<br />

Alleinherrschaft über die Fische<br />

vom Scharmützelsee. Gemeinsam<br />

mit seinem Kollegen<br />

Oliver Kobelt (49) betreibt der<br />

61-Jährige das „Fischland“, eine<br />

Fischerei mit Räucherei und<br />

Gasthaus. Ein Ausflugsziel, mit<br />

dem die Männer die letzten Fischer<br />

des Scharmützelsees<br />

sind.<br />

Sie sitzen in Gartenstühlen<br />

auf der Terrasse des Lokals, nebenan<br />

essen Gäste die ersten<br />

frischen Fischbrötchen des Tages,<br />

neben dem Hauptgebäude<br />

qualmt der Räucherofen, ein<br />

viereckiges Ungetüm aus Metall,<br />

außen schon sehr rostig, innen<br />

schwarz. Seit Jahren schon<br />

wird hier, am Ende des<br />

Schwarzhorner Weges, der aus<br />

Wendisch Rietz direkt ans Ufer<br />

des Sees führt, gefischt und geräuchert<br />

–den Betrieb gab es<br />

bereits zu DDR-Zeiten. „Wir<br />

waren immer eine Genossenschaft“,<br />

sagt Oliver Kobelt. Er<br />

und Grohmann sind Mitglieder,<br />

kümmern sich seit Jahren um<br />

das Ausflugsziel.<br />

„Bis zur Wende war<br />

es ein reiner Fischereibetrieb,<br />

erst nach dem Mauerfall haben<br />

wir begonnen, alles weiter auszubauen.“<br />

Für das Thema Fischerei interessierten<br />

sich beide schon<br />

länger. Kobelt stammt aus Berlin,<br />

zog später an den See und<br />

begann nach der Zeit bei der<br />

Armee, für die Genossenschaft<br />

zu arbeiten. Grohmann wuchs<br />

direkt am See auf. „Ich ging<br />

schon als Kind angeln, und<br />

wenn es nur mit ’ner Haselrute<br />

war“, sagt er. „Wir sind ja immer<br />

mit den Kumpels draußen<br />

rumgepirscht.“ Später wollte er<br />

Schornsteinfeger werden, weil<br />

sein Vater in dem Beruf arbeitete.<br />

„Aber das war zu DDR-Zeiten<br />

nicht möglich, weil man<br />

nicht leicht an einen Job kam.“<br />

Sein Vater kannte den Vorsitzenden<br />

der Genossenschaft, organisierte<br />

ein Vorstellungsgespräch.<br />

Grohmann absolvierte<br />

die Lehre im Betrieb und blieb.<br />

„Damals kümmerten wir uns<br />

nur um die Fischerei, der Brigadeleiter<br />

sagte, was gemacht<br />

wird.“ So einfach sei es heute<br />

nicht mehr: Durch die Erweiterung<br />

zum Ausflugsziel müssen<br />

auch die Ferienhäuschen auf<br />

dem Grundstück verwaltet, der<br />

Bootsverleih betrieben und die<br />

Mitarbeiter des Restaurants angewiesen<br />

werden. „Wir haben<br />

immer was zu tun“, sagt Kobelt.<br />

„Es wäre schön, wenn man jeden<br />

Tag auf den See fahren<br />

könnte, dann hätte man Ruhe.<br />

Aber das geht leider nicht<br />

mehr.“ Die beiden Männer erweiterten<br />

den Betrieb auch,<br />

weil ein Leben allein von der Fischerei<br />

kaum möglich sei. „Es<br />

gab viele Fischer in Brandenburg,<br />

davon ist nur eine Handvoll<br />

übrig. Nur Fischerei ist einfach<br />

nicht mehr rentabel.“<br />

Am Scharmützelsee ist das<br />

Sterben des Handwerks gleichzeitig<br />

Kobelts und Grohmanns<br />

Glück: Über Jahre gab es noch<br />

einen anderen Betrieb, der aus<br />

Altersgründen schloss. Zuvor<br />

war der See aufgeteilt –einer<br />

befischte die Ost-, einer die<br />

Westseite. Nach der Schließung<br />

der anderen Firma bekamen<br />

Grohmann und Kobelt die<br />

neue Genehmigung: Für zwölf<br />

Jahre sind die Männer die alleinigen<br />

Fischer des Sees.<br />

Die Spitzenzeiten für die Fischer<br />

sind das Frühjahr und der<br />

Herbst: Dann gibt es Aale,<br />

Schleien, Barsche, Plötzen,<br />

Zander, Hechte. „Im Sommer<br />

ist das Wasser wärmer, da ziehen<br />

sich die Fische in die kalten<br />

Bereiche des Sees zurück“, sagt<br />

Grohmann. Auch in der warmen<br />

Jahreszeit sei den beiden<br />

aber das Glück hold. „Dann passiert<br />

es, dass wir plötzlich 30<br />

Kilo Aale in den Reusen haben.“<br />

Der Fisch wird verarbeitet,<br />

beispielsweise im Räucherofen.<br />

Zum Räuchern verwenden die<br />

Männer Erlenholz. „Viele nehmen<br />

Buchenspäne, wir machen<br />

offenes Feuer und lassen es<br />

runterglimmen.“ Anderthalb<br />

Stunden kommen die Fische in<br />

den Rauch, bevor sie vollendet<br />

sind –und idealerweise direkt<br />

auf dem Teller landen.<br />

Im Restaurant des<br />

Fischland können die<br />

Besucher die frischen<br />

Produkte probieren.<br />

I nfo<br />

Leckere Ausflugstipps:Hierkommt frischerFischauf den Teller<br />

Das FISCHLAND am Scharmützelsee<br />

liegt am Ufer des Sees in<br />

Wendisch Rietz. Hier gibt es Fischerei,<br />

Fischräucherei, Hofladen und<br />

Restaurant,außerdem werden Ferienhäuser<br />

und Ferienwohnungen<br />

vermietet und es können Boote ausgeliehen<br />

werden. Schwarzhorner<br />

Weg26, 15864 Wendisch Rietz,<br />

Tel. 033679/310, Infos im Internet<br />

unter fischland-scharmuetzelsee.de<br />

WerFisch mag, wird auch in der<br />

FISCHEREI AM WOLZIGER SEE fündig.<br />

Rund 30 Autominuten von Ber-<br />

lin entfernt können Besucher den<br />

Fischereibetrieb erkunden und frischen<br />

Fisch im Restaurant genießen.<br />

Sogardie Anreise mit dem eigenen<br />

Boot ist möglich. Blossiner Seeweg<br />

2, 15754 Heidesee, Ortsteil<br />

Blossin, Tel. 033767/80456, Infos<br />

unter www.fischerei-blossin.de<br />

Auf dem FISCHERHOF BERNER in<br />

Werder (Havel)werden täglich Fische<br />

im „Altonaer Räucherofen“ geräuchert.<br />

Im Hofladen können die<br />

Produkte gekauft und am Imbiss<br />

verköstigt werden. Phöbener<br />

Chaussee 5A,14542 Werder (Havel),<br />

03327/43446, Infos im Netz<br />

unter www.raeucherfisch-werder.de<br />

Ebenfalls frisch ist der Fisch der<br />

FISCHEREI MIELKE bei Neustadt.<br />

„Wir fangen unsere Fische selber<br />

auf der Kyritzer Seenkette sowie auf<br />

dem Seebei Bückwitz. Unsere Fische<br />

werden geräuchert, sauer eingelegt<br />

oder nach hauseigenen Rezepturen<br />

zubereitet“, heißt es. Auch<br />

hier gibt’s Hofladen und Imbiss.<br />

Kampehl 9, 16845 Neustadt/Dosse,<br />

www.fischerei-mielke.de


SPORT<br />

kompakt<br />

Andersson beworfen<br />

Da möchte man nicht Geburtstag<br />

haben! Sebastian<br />

Andersson wurde an seinem<br />

28. Ehrentag von der<br />

Mannschaft auf sehr eigenartige<br />

Weise gefeiert. Im<br />

Kreis stehend wurde er<br />

nach kurzem Applaus mit<br />

Bällen von den Kollegen befeuert.<br />

Wenigstens von den<br />

umstehenden Fans gab es<br />

ein Ständchen, als er an der<br />

Seitenlinie vorbei joggte.<br />

Ryerson joggt<br />

Die Wadenzerrung von Julian<br />

Ryerson scheint im Abklingen.<br />

Der norwegische<br />

U21-Nationalspieler mit<br />

US-amerikanischen Wurzeln<br />

konnte auf dem Nebenplatz<br />

unter der Anleitung<br />

von Reha-Trainer Christopher<br />

Busse schon wieder<br />

seine Runden drehen.<br />

Subotic zum Teil dabei<br />

Bei den Umschalt- und<br />

Überzahl- Simulationen<br />

konnte Neven Subotic ins<br />

Teamtraining einsteigen.<br />

Bei dieser Übung jagen<br />

zwei Teams dem Ball hinterher<br />

auf einem verengten<br />

Spielfeld und konnten das<br />

an den Außenlinien postierte<br />

dritte Team mit einbeziehen.<br />

Der Serbe wurde dabei<br />

allerdings nicht in die Mitte<br />

geschickt, um Zweikampfsituationen<br />

zu vermeiden.<br />

Später absolvierte er ebenso<br />

wie Suleiman Abdullahi ein<br />

Extraprogramm mit dem<br />

Fitnesscoach.<br />

Foto: Koch<br />

Fotos: Koch<br />

Florian Hübner dribbelt allein<br />

zwischen den Stangen durch.<br />

Die Anfahrtwar etwas beschwerlich.<br />

Fast eine<br />

Stunde dauerte es, bis die<br />

Eisernen vomHotel Dilly am<br />

Ziel angekommen waren,<br />

um bei einer Rafting-Tour zu<br />

entspannen. Teambildende<br />

Maßnahme nennt man so etwas.<br />

Auch wenn es nicht allen<br />

gefiel.<br />

„Man, in einer Stunde kann<br />

auch ans Meer fahren,<br />

maulte Christopher Lenz ein<br />

wenig vor sich hin, während<br />

er nach dem Morgentraining<br />

zurück ins Hotel schlenderte.<br />

Es wurde dann noch länger.<br />

Durch eine Vollsperrung<br />

des Bosrucktunnels<br />

Hübner plant<br />

Knieblessur zwingt den Innenverteidiger<br />

zum Einzeltraining. Er beobachtet genau,<br />

wie weit die Konkurrenz enteilt<br />

Aus dem Trainingslager<br />

berichtet MATHIASBUNKUS<br />

stand Busfahrer Sven Weinel<br />

eine Dreiviertelstunde<br />

im Stau. Doch dann ging es<br />

in Großreifling los in fünf<br />

Booten.<br />

„16 km die Salza herunter.<br />

Schönes Wildwasser der<br />

Stufe zwei, drei auf einer<br />

Skala von eins bis fünf“, erklärte<br />

Christoph<br />

Windischgarsten – Am Anfang<br />

war die <strong>Berliner</strong> Mauer. So<br />

nennt Unions Torwart Rafal<br />

Gikiewicz das aus Marvin<br />

Friedrich, Florian Hübner und<br />

ihm bestehende Abwehrtrio,<br />

das in der abgelaufenen Zweitligasaison<br />

dafür Sorge getragen<br />

hatte, dass der 1. FC Union<br />

mit der besten Abwehr der Liga<br />

den Aufstieg schaffte. Doch<br />

beim Trainingsstart war das<br />

Trio gesprengt.<br />

Marvin Friedrich ist mittlerweile<br />

aus Augsburg losgeeist und zurück<br />

in angestammten Gefilden.<br />

Aber Florian Hübner plagt sich<br />

mit einer Kapselverletzung im<br />

Knie. Nur die ersten beiden Tage<br />

konnte der gebürtige Wiesbadener<br />

alles mitmachen. Dann war<br />

Sense. „Ich denke nicht, dass es<br />

etwas schwerwiegendes ist“,<br />

Mutprobe für alle: Aus fünf Metern<br />

ins acht Grad kalte Wasser springen<br />

Zwei Stunden raften die Unioner in fünf Booten die Salza über 16 Kilometer herunter<br />

Strobel von AOS Adventures<br />

Outdoors Strobl.<br />

Knapp zwei Stunden dauerte<br />

das nasse Vergnügen. Höhepunkt<br />

warder Sprung aus<br />

fünf Metern ins acht Grad<br />

kalte Wasser.Jede Sekunde<br />

ein Abenteuer.Wie die Bundesligaeben.<br />

TV-TIPPS<br />

EUROSPORT<br />

11.45 -13.45 Handball, U21-WM:<br />

Norwegen -Dänemark 13.45 -<br />

15.45 Deutschland -Argentinien<br />

16.45 -18.45 Kroatien -Kosovo<br />

MDR<br />

20.15 -22.15 Fußball-Test: Dyn.<br />

Dresden -Paris Saint-Germain<br />

SPORT1<br />

20.25 -22.30 Frauen-Fußball,<br />

U19-EM: England -Deutschland<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />

Fotos: Koch<br />

Die Unioner<br />

paddeln im blauen<br />

Boot über den Fluss.


SEITE21<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

die große Aufholjagd<br />

meint Hübner zwar. Aber der<br />

„kleine Versuch“, in Windischgarsten<br />

wieder ins Mannschaftstraining<br />

einzusteigen, war nicht<br />

von Erfolg gekrönt. „Das ist<br />

nicht so gut. Da haben wir gesagt,<br />

ich kuriere das zu 100 Prozent<br />

aus“, meinte der 1,93 mgroße<br />

Innenverteidiger.<br />

Radfahrern geht, Kraftraum<br />

auch. „Ich würde lieber trainieren.<br />

Aber da kann man jetzt<br />

nichts ändern. Das ist nur einmal<br />

keine ganz so schöne Situation<br />

für mich“, so Hübi, der zusätzlich<br />

gequält wird dadurch, dass<br />

er die sich auf dem Rasen tummelnden<br />

Kollegen durch das<br />

Fenster des Fitness-Raumes im<br />

Hotel Dilly beim Ball spielen<br />

beobachten kann.<br />

Kuriosum am Rande. Auch im<br />

Vorjahr plagte sich Hübner mit<br />

Problemen beim Start. Damals<br />

war es aber eine rein muskuläre<br />

Geschichte. Und sowie er halbwegs<br />

fit war, führte kein Weg an<br />

ihm vorbei. Aus Leistungsgründen.<br />

Floh ist ins Hintertreffen geraten<br />

im anstehenden Konkurrenzkampf,<br />

in dem derzeit<br />

nichts drauf hindeutet, dass Urs<br />

Fischer von seiner gewohnten<br />

Formation abweichen wird. Und<br />

von einer Dreier- bzw. Fünferreihe<br />

war bislang auch nichts zu<br />

merken.<br />

Keine schönen Aussichten für<br />

den 28-Jährigen. Nils Schlotterbeck<br />

und Friedrich kämpfen<br />

sich täglich Stück für Stück an eine<br />

Ligaverfassung ran. Nicolai<br />

Rapp ist auchnoch da. Und auch<br />

Neven Subotic macht deutliche<br />

Fortschritte, kämpft sich nach<br />

einer noch in Frankreich erlittenen<br />

Knieblessur Stück für Stück<br />

heran. „Für einen Einsatz gegen<br />

Wien ist es vielleicht noch ein<br />

bisschen früh. Ich gehe davon<br />

aus, dass er erst einmal ein paar<br />

Trainingseinheiten komplett<br />

mit der Mannschaft bestreiten<br />

muss, ehe er komplett einsatzfähig<br />

ist“, sagt Trainer Urs Fischer.<br />

Dennoch ist damit zu rechnen,<br />

dass der Ex-Dortmunder nach<br />

der Rückkehr aus Österreich<br />

beim Test in Aue am Sonnabend<br />

die ersten Minuten erhält. Da<br />

kann Hübner eher noch nicht<br />

mitmachen.<br />

WasHübner hier<br />

wohl ins Visier<br />

genommen hat?<br />

Kerzeaus fünf Metern ins<br />

acht Grad kalte Wasser:<br />

Alle Unioner machten bei<br />

der Mutprobe mit.<br />

Sebastian Polter hat<br />

sichtlich Spaß beim<br />

Anlegen der Ausrüstung<br />

vordem Rafting-Trip.<br />

Christopher Trimmel (v.)<br />

hat nach dem Sprung ins<br />

kalte Wasser gut lachen.


22 SPORT BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Gekommen,<br />

um zu spielen:<br />

Eduard Löwen (22)<br />

sorgt ab heute für<br />

noch mehr Gerangel<br />

im Hertha-Kader.<br />

Konkurrenzkampf satt<br />

Drei DFB-<br />

Urlauber<br />

mischen<br />

Hertha auf<br />

Löwen, Maier und Mittelstädt erhöhen Druck im blau-weißen Team<br />

Von<br />

SEBASTIAN SCHMITT<br />

Berlin – Auf die Plätze, fertig,<br />

los! Bei den Blau-Weißen tobt<br />

spätestens ab dieser Woche<br />

der Konkurrenzkampf. Mit<br />

den drei U21-EM-Fahrern<br />

Eduard Löwen, Maximilian<br />

Mittelstädt und Arne Maier<br />

mischen drei potenzielle<br />

Stammspieler nach ihrem<br />

verlängerten Urlaub das Hertha-Training<br />

auf. Auf Trainer<br />

Ante Covic kommen harte<br />

Entscheidungen zu.<br />

„Es ist klar, dass danoch ein<br />

bisschen Veränderung stattfinden<br />

wird.“ Was Manager Michael<br />

Preetz zum Abschluss des<br />

Trainingslagers in Neuruppin<br />

ankündigte, tritt bereits jetzt<br />

ein: Mit dem DFB-Trio zählen<br />

28 Feldspieler und drei Torhüter<br />

zur Hertha-Truppe –deutlich<br />

zu viel! „Wir werden uns zusammensetzten<br />

und den Kader<br />

etwas redimensionieren“,<br />

erklärt Preetz die<br />

Planung für das zweite<br />

Trainingscamp im österreichischen<br />

Stegersbach<br />

(26. Juli bis 1. August).<br />

Preetz:„22 bis 25 Feldspieler,<br />

das ist so eine Range, mit<br />

der man arbeiten kann.“<br />

Die Kennenlernphase zwischen<br />

Covic und seinem neuen<br />

Team ist damit nach zwei Wochen<br />

endgültig vorbei. Bis kommenden<br />

Dienstag gilt es auszusieben.<br />

Besonders im Mittelfeld<br />

ist das Gerangel am größten.<br />

Auch, weil ab heute der teuerste<br />

Zugang der neuen Saison erstmals<br />

auf dem Schenckendorffplatz<br />

aufribbelt. Eduard Löwen,<br />

für den Preetz sieben Millionen<br />

Euro an den Erstliga-Absteiger<br />

1. FC Nürnberg überwies, steigt,<br />

weil er beim Junioren-<br />

Turnierunter Bundestrainer<br />

Stefan Kuntz<br />

gar nicht zum Einsatz<br />

kam, drei Tage<br />

vor seinen EM-Mit-<br />

Fotos:City-Press,Imago Images (2)<br />

... Mittelfeldmann<br />

Arne<br />

Maier (20)<br />

steigen am<br />

Freitag ins<br />

Hertha-<br />

Training ein.<br />

Linksverteidiger<br />

Maximilian<br />

Mittelstädt<br />

(22) und ...<br />

fahrern Mittelstädt<br />

und Maier ein.<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft<br />

– und bereitet Kopfschmerzen.<br />

„Bisher musste ich<br />

sie nur mitnehmen, auf den Weg<br />

bringen und noch keine Entscheidung<br />

treffen, mit der ich jemandem<br />

wehtue“, erklärt Covic.<br />

Der Deutsch-Kroate weiß, dass<br />

er schonbald knifflige Entscheidungen<br />

zu treffen hat: „Wenn es<br />

losgeht, wird es sich zeigen. Es<br />

können nur elf spielen.“<br />

Den Spagat, alle anderen trotzdem<br />

bei Laune und auf einem<br />

hohen Niveau zu halten, wird<br />

für Coviceine der größten Herausforderungen<br />

in seiner Debütsaison<br />

als Profitrainer. Deswegen<br />

stärkt er bereits jetzt das<br />

Kollektiv: „Ich bin der Meinung,<br />

dass sich eine Saison nicht auf<br />

den Positionen 1bis 11 entscheidet,<br />

sondern ab Position 12.“<br />

Für Neu-Eisbär Lapierrezählt nur der Titel<br />

Der Kanadier kann es zudem kaum erwarten, die Leidenschaft der EHC-Fans zu erleben<br />

Maxim Lapierrewill endlich mal<br />

Meister werden.<br />

Foto: imago images<br />

Berlin – Wie die anderen<br />

EHC-Profis aus Nordamerika<br />

wird der neue Eisbär Maxim<br />

Lapierre (34) erst Ende<br />

Juli in Berlin zu den Fitnesstests<br />

eintreffen. Im Kurz-Interview<br />

auf der Homepage<br />

verkündete er aber schon<br />

mal, dass er Großes vorhat.<br />

„Es gibt nur ein Ziel: Ich möchte<br />

eine Meisterschaft gewinnen“,<br />

sagte der Haudegen, der<br />

zuletzt in Lugano spielte und es<br />

auf 694 Spiele in der NHL<br />

bringt. Nachdem er mit den<br />

Vancouver Canucks im Finale<br />

um den Stanley Cup (2011)<br />

stand und mit seinem Schweizer<br />

Klub 2018 ebenfalls knapp<br />

den Titel verpasste, soll es jetzt<br />

endlich klappen. „Die Eisbären<br />

haben eine große Tradition, innerhalb<br />

der vergangenen 20<br />

Jahre viele Meisterschaften gewonnen“,<br />

übermittelte er per<br />

Videoschalte sein Wissen über<br />

den EHC.<br />

„Und mir wurde von einer<br />

großen Eishockeyleidenschaft<br />

in dieser schönen Stadt berichtet“,<br />

ergänzte Lapierre. Welche<br />

Stimmung die Bärenfans erzeugen<br />

können, wird er zum Saisonstart<br />

gegen die Grizzlys aus<br />

Wolfsburg (13. September)<br />

dann selbst erfahren. PAE


* BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

NACHRICHTEN<br />

Belgier im Sprint vorn<br />

SPORT 23<br />

Beckerfordert Respekt fürDjoker<br />

Serbe wird von den Fans als Spielverderber des großen Duells Federer-Nadal angefeindet<br />

Rad –Der Belgier Wout<br />

van Aert (Foto) gewinnt die<br />

zehnte Etappe der Tour de<br />

France nach 217,5 km zwischen<br />

Saint-Flour und Albi<br />

im Massensprint vor dem<br />

Italiener Elia Viviani. Im<br />

Gelben Trikot des Gesamtführenden<br />

fährt weiter der<br />

Franzose Julian Alaphilippe.<br />

Heute ist Ruhetag. Die<br />

elfte Etappe führt morgen<br />

von von Albi nach Toulouse.<br />

Riesen im EM-Jubel<br />

Basketball –Deutschland<br />

hat den Zuschlag für die<br />

EM vom 2. bis 19 September<br />

2021 mit insgesamt 24<br />

Teams erhalten. In Berlin<br />

wird um die Medaillen gespielt.<br />

Bitteres Comeback<br />

Wasserball –Die deutschen<br />

Männer verspielen in<br />

Südkorea beim WM-Comeback<br />

nach sechs Jahren Abstinenz<br />

gegen Japan eine<br />

5:2-Führung, erzielen erst<br />

vier Sekunden vor Schluss<br />

das 9:9. Kapitän Marko<br />

Stamm (Spandau) verletzt<br />

sich am Fuß, fällt mit Bänderriss<br />

fürs Turnier aus.<br />

Bullen warten auf Wolf<br />

Fußball –RBNeuzugang<br />

Hannes Wolf (20/Österreich)<br />

sieht sich nach dem<br />

Außenknöchel-Bruch bei<br />

der U21-EM erst zur Rückrunde<br />

wieder fit.<br />

VonViktoria zu 1860<br />

Fußball –Ex-U21-Nationalspieler<br />

Timo Gebhart<br />

(30), zuletzt beim FC Viktoria<br />

1889, wird zum dritten<br />

Mal ein „Löwe“, unterschreibt<br />

beim Drittligisten<br />

1860 bis Saisonende.<br />

Ticketansturm<br />

Fußball –Inder ersten<br />

Verkaufsphase für die Tickets<br />

der Euro 2020 gingen<br />

19,3 Millionen Anträge für<br />

1,5 Millionen Karten ein.<br />

Die Tickets werden jetzt<br />

verlost. Die nächste Verkaufsphase<br />

startet im Dezember.<br />

HAPPY BIRTHDAY<br />

Gerd Wessig (Hochspringer,OS1980)<br />

zum 60.<br />

UweHohn (Speerwerfer,warf1984<br />

in Berlin den Fabelweltrekord<br />

104,80 m) zum 57.<br />

AndreGreipel (Rad, Sprinter,11<br />

Tour-Etappen) zum 37.<br />

Miguel Indurain (Spanien, Rad,<br />

5x Tour,OS1996) zum 55.<br />

Foto: AFP<br />

Wimbledon – Boris Becker<br />

bricht nach dem denkwürdigen<br />

Wimbledon-Sieg von Novak<br />

Djokovic über Roger Federer<br />

eine Lanze für seinen<br />

Ex-Schützlings und fordert<br />

mehr Anerkennung für die<br />

Leistungen des Serben.<br />

KontaKte<br />

1. Gehe auf www.chatstrip.net/<br />

kostenlos<br />

2. Gib diesen Gutscheincode ein:<br />

2018-60-COOL<br />

3. Klickeauf Abschicken >>> und los gehts!<br />

Foto: AFP<br />

Girl desTages :Blanche<br />

,<br />

JETZT 60 MINUTEN<br />

GRATIS ZUSCHAUEN!<br />

www.chatstrip.net/kostenlos<br />

Boris Becker mit<br />

NovakDjokovic<br />

nach dessen<br />

Wimbledon-Sieg.<br />

Hallo mein Süßer.Ich<br />

bin Blanche und bei<br />

mir im Livechatauf<br />

chatstrip.net erwartet<br />

dich eineheiße Zeit<br />

mit mir.<br />

Geile Studennnen!<br />

09005-22 22 30 09 *<br />

Geile Hausfrauen!<br />

09005-22 22 30 51 *<br />

Schneller Quickie!<br />

09005-22 22 30 80 *<br />

*Nur99Cent/Min ausdem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend.<br />

Auch wenn die Fans Djokovic<br />

zunächst als Spielverderber der<br />

Federer-Nadal-Rivalität gesehen<br />

hätten, sollten sie sich nun<br />

der Größe des 16-maligen Major-Champions<br />

bewusst werden,<br />

sagte Beckerder BBC. Djokovic<br />

(31) hatte in einem epischen<br />

Fünfsatzkrimi über fast<br />

fünf Stunden gegen Publikumsliebling<br />

Roger Federer zwei<br />

Matchbälle abgewehrt und den<br />

fünften Titel in Wimbledon gewonnen.<br />

Die Zuschauer hatten<br />

während der Partie lautstark<br />

den Schweizerunterstützt. „Ich<br />

hoffe, es wird etwas ausgeglichener<br />

sein, wenn sie nächstes<br />

Jahr wieder aufeinandertreffen<br />

sollten“, sagte Becker<br />

Die mentale Stärke und der<br />

unstillbare Ehrgeiz des Weltranglistenersten<br />

könnten laut<br />

Becker dafür sorgen, dass Djokovic<br />

seine Kontrahenten Federer<br />

und Rafael Nadal in den Rekordbüchern<br />

hinter sich lässt.<br />

„Novak ist noch nicht glücklich.<br />

Er ist einer der Größten der Geschichte,<br />

aber er will der Größte<br />

werden“, sagte Becker, der Djokovic<br />

von 2014 bis 2016 zu sechs<br />

Grand-Slam-Titeln geführt hatte.<br />

Sie für ihn<br />

Neu! 4 junge Girls, 24 J. + 2 Trans, ab 21 J.<br />

www.gera.rotlichtmodelle.de -0176-987 23 393<br />

Karlsgartenstr. 3,bei Gera, tgl. 24h<br />

Ira<br />

privat<br />

Erlebe Deine erot. Träume mit mir,<br />

schlank mit großem Busen<br />

Lichtenberg–Landsberger Allee<br />

Termin tgl. 10 –19Uhr 0162 54 20 657<br />

Becker glaubt, dass Djokovic<br />

(16 Titel) Nadal (18) und Federer<br />

(20) in der Grand-Slam-Statistik<br />

überholen kann, das Rennen sei<br />

jedoch offen.<br />

14 -6<br />

Uhr<br />

Echtfesselnd!<br />

Der Erotikmarkt<br />

im <strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Anzeigenannahme:<br />

030 2327-50<br />

Straßmannstr.29,Fr´hain<br />

v 4264445<br />

18+<br />

www.carena-girls.de<br />

Berlin Bei nacht<br />

21-6 BETREUTES TRINKEN<br />

open<br />

6Girls 18+<br />

VIVA-BAR<br />

Siemensstr.27<br />

viva-girls.de v 53606093<br />

12459 Schöneweide<br />

KontaKte …täglich in Ihrem <strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong>! • Telefon: 030 2327-50 • Fax: 030 2327-6730 • E-Mail: kontakte@berliner-kurier.de<br />

Der von hier


24 SPORT<br />

*<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Werauffährt,<br />

hat schuld!<br />

Diese Regel gilt<br />

auch für Ferrari-<br />

Star Sebastian<br />

Vettel, der Max<br />

Verstappen ins<br />

Heck krachte.<br />

Immer Unfall-Ärger mit Hollands „Mad Max“<br />

Lockte Verstappen<br />

Vettel in die Falle?<br />

2016 Spa<br />

Der Crash in Silverstone ist nur einer<br />

von vielen in den vergangenen Jahren<br />

Schuldbewusst:<br />

Sebastian Vettel<br />

nach dem Crash<br />

In Spa stach Verstappen (l.) ohne Rücksicht auf Verluste in die La Source rein<br />

und provozierte eine Kollision der Ferrari.<br />

2017 Singapur<br />

In Singapur provozierte Verstappen (l.) den WM-entscheidenden Ferrari-<br />

Crash zwischen Räikkönen und Vettel.<br />

2018 Baku<br />

In Baku hinderte Verstappen (v.) Red-Bull-Kollege Ricciardo am Überholen<br />

und nahm ihren Hornochsencrash in Kauf.<br />

Fotos: imago,dpa (2), imago/HochZwei, imago/Perenyi<br />

Silverstone – Bei aller berechtigten<br />

Kritik am Auffahrunfall<br />

von Sebastian Vettel (32)<br />

mit Max Verstappen (21),<br />

eins muss man dem Ferrari-<br />

Star lassen: Er nahm den Fehler<br />

direkt auf seine Kappe<br />

und entschuldigte sich beim<br />

Holländer. Dennoch prasselt<br />

die Kritik auf Vettel ein. „Krise“,<br />

„Blamage“, „Psychodrama“,<br />

„Kopf verloren“ höhnen<br />

Italiens Gazzetten. Inzwischen<br />

fragt sogar der Vettelfreundliche<br />

„Blick“:<br />

„Schmeißt Vettel am Ende<br />

des Jahres den Bettel hin?“<br />

Doch da Vettel trotz aller Tiefschläge<br />

beharrt: „Ich werde<br />

auch nächstes Jahr hier sein“,<br />

sollte man auch mal die Frage<br />

stellen: Warum knallt es immer<br />

mit Verstappen?<br />

Es war schon der xste Crash<br />

bei Überholmanövern, in den<br />

„Mad Max“ verwickelt war,<br />

und auffällig oft ist Vettel der<br />

Leidtragende. Nach Ansicht aller<br />

Zeitlupen kommt der Verdacht<br />

auf: Lockte Verstappen<br />

Vettel in die Falle?<br />

Der Holländer fuhr beim Verteidigen<br />

in der 38. Runde wieder<br />

seinen berüchtigten Zickzack-Kurs<br />

–und schmiss Vettel<br />

bei dessen Ausweichmanöver<br />

knallhart die Tür zu.<br />

Als Unfallverursacher verkniff<br />

der sich Kritik und deutete<br />

nur an: „Erst ließ Max mir innen<br />

die Tür auf, dann ging die<br />

Lücke zu und als ich ausweichen<br />

wollte war ich schon zu<br />

nah und zu spät dran.“<br />

Ließ ihn der Holländer extra<br />

auflaufen? Exakt diesen Unfallverlauf<br />

sahen wir auch in Baku<br />

2018, als Verstappen seinen damaligen<br />

Red-Bull-Kollegen Daniel<br />

Ricciardo (30) am Überholen<br />

hinderte und ihren Hornochsencrash<br />

in Kauf nahm.<br />

In seinen ersten Formel-1-<br />

Jahren suchte Verstappen auffällig<br />

oft den Machtkampf mit<br />

Vettel und dessen Ferrari-<br />

Kumpel Kimi Räikkönen (39).<br />

In Spa 2016 stach er ohne<br />

Rücksicht auf Verluste in die<br />

Startkurve La Source rein und<br />

provozierte eine Kollision der<br />

Ferrari. Danach trieb er selbst<br />

den „Iceman“ mit seinen Harakiri-Manövern<br />

zur Weißglut.<br />

Kimi: „Sein einziges Interesse<br />

ist, mich von der Strecke zu<br />

drängen.“ Danach wollte Niki<br />

Lauda (✝70) Verstappen in die<br />

Psychiatrie schicken.<br />

Die Regelhüter sahen sich gezwungen,<br />

gegen den Zickzack-<br />

Kurs eine Anti-Verstappen-Regel<br />

zu erlassen. Doch in Mexiko<br />

ärgerte Verstappen Vettel wieder<br />

derart, dass der ihn als „Bastard“<br />

beschimpfte.<br />

In Singapur 2017 blieb Verstappen<br />

trotz verlorenem Start<br />

gegen Kimi auf dem Gas und<br />

provozierte den WM-entscheidenden<br />

Ferrari-Crash zwischen<br />

dem Finnen und Vettel.<br />

Auch Räikkönen-Nachfolger<br />

Charles Leclerc (21) wurde zuletzt<br />

in Spielberg ein Opfer Verstappens.<br />

Nach dessen nicht bestraftem<br />

Rempler zum Sieg sagte<br />

der Monegasse in Silverstone:<br />

„Seit Spielberg weiß ich,<br />

wie weit wir gehen können.“<br />

In Silverstone zeigten Leclerc<br />

und Verstappen nun ein rundenlanges<br />

Duell mit allen Finessen,<br />

das die 140000 Fans an<br />

der Strecke und 4,61 Millionen<br />

RTL-Zuschauer begeisterte –<br />

und unfallfrei ausging. Sky-Experte<br />

Ralf Schumacher (44)<br />

kommentierte treffend: „Zwei<br />

junge Fahrer duellieren sich so<br />

und einer der Alten mit Sebastian<br />

kriegt’s nicht hin. Das darf<br />

ihm nicht passieren.“<br />

Das weiß Vettel selbst: „Das<br />

war doof.“ Man darf gespannt<br />

sein, ob er auch auf seine alten<br />

Tage noch lernt und es in seinem<br />

Heimrennen in Hockenheim<br />

(28. Juli) besser macht.<br />

Inzwischen geht es nicht mehr<br />

um die WM, sondern um seinen<br />

ramponierten Ruf.<br />

Oliver Reuter<br />

Manipulations-Skandal erschüttertdie Formel E<br />

New York – Ein Manipulations-Skandal<br />

erschüttert die<br />

Elektro-Rennserie Formel E.<br />

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung<br />

des Franzosen<br />

Jean-Eric Vergne (28) beim Finale<br />

in New York wurde ein<br />

verräterischer Funkspruch bekannt.<br />

Während des ersten<br />

Rennens, in dem der DS-<br />

Techeetah-Pilot nur 15. wurde,<br />

habe er dreimal von der Teamleitung<br />

verlangt, sein Duisburger<br />

Teamkollege Andre Lotterer<br />

(37) solle einen Unfall und<br />

damit eine Safety-Car-Phase<br />

provozieren, damit er wieder<br />

nach vorne kommen kann. Das<br />

Team habe aber nicht reagiert.<br />

Dieser Vorfall erinnert fatal<br />

an den Manipulations-Skandal<br />

in der Formel 1 in Singapur<br />

2008 –und auch damals war es<br />

ein französisches Team: Renault-Fahrer<br />

Nelson Piquet jr.<br />

(33) baute auf Anweisung von<br />

Teamchef Flavio Briatore (69)<br />

einen Unfall. Der löste eine Safety-Car-Phase<br />

aus, wegen der<br />

Teamkollege Fernando Alonso<br />

(37) gewann. Briatore wurde<br />

daraufhin lebenslang gesperrt.<br />

Der Vergne-Vorfall wird nun<br />

von den Rennkommissaren geprüft.<br />

Gut möglich, dass ihm<br />

der Titel aberkannt wird.<br />

Foto: Getty<br />

Unangenehme Fragen<br />

für Jean-Eric Vergne


BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

BERLIN-RÄTSEL 25<br />

Abwandlung<br />

Freizeitfischer<br />

an<br />

dieser<br />

Stelle<br />

rastlos<br />

einige<br />

chem.<br />

Zeichen<br />

für Technetium<br />

Fragewort<br />

6<br />

Verband-,<br />

Füllmaterial<br />

griech.<br />

Vorsilbe:<br />

Ohr<br />

brutaler<br />

Rohling<br />

dt. Komponist<br />

†1983<br />

Verbrechen<br />

japanisches<br />

Längenmaß<br />

Volksstamm<br />

in<br />

Benin<br />

Staatsoberhaupt<br />

Transport<br />

mit<br />

einer<br />

Fähre<br />

darben<br />

magische<br />

Silbe der<br />

Brahmanen<br />

europäischer<br />

Inselstaat<br />

Bär im<br />

,Dschungelbuch‘<br />

dt.<br />

Comedian<br />

(Dirk)†<br />

Männerkurzname<br />

Ort am<br />

Ijssel-<br />

Meer<br />

Balkanbewohner<br />

(Mz.)<br />

Abk.:<br />

Teil der<br />

Bibel<br />

wörtliche<br />

Belegstelle<br />

Gewichtseinheit<br />

(Abk.)<br />

Großstadt<br />

in<br />

Pakistan<br />

Teil der<br />

Gitarre<br />

englisch:<br />

oder<br />

Empfehlung<br />

Vorname<br />

d. Schauspielers<br />

Connery<br />

Schonkost<br />

Form<br />

des<br />

Sauerstoffs<br />

Eiskunstlauf<br />

Abk.:<br />

ex<br />

officio<br />

Währung<br />

Europas<br />

Initialen<br />

Schillers<br />

ein<br />

Platinmetall<br />

Angelegenheit<br />

Knochengerüst<br />

Singvögel<br />

häufiger<br />

Fremdwortteil:<br />

vor<br />

Winkelfunktion<br />

dt. Weinlandschaft<br />

Lendentuch<br />

der<br />

Inder<br />

3<br />

Bedrängnis<br />

engl.<br />

Männername<br />

engl. Abk.<br />

für die<br />

Zeit am<br />

Vormittag<br />

spanisch:<br />

nein<br />

scherzhaft:<br />

US-<br />

Soldat<br />

Männerkurzname<br />

(engl.)<br />

förmliche<br />

Anrede<br />

Fluss<br />

durch<br />

Florenz<br />

schnelle<br />

Raubkatze<br />

Augenblick<br />

das ist<br />

(latein.)<br />

empfehlenswert<br />

altröm.<br />

Hausgötter<br />

Diskussion<br />

Fließbehinderung<br />

Schiffsleinwand<br />

afrikanischer<br />

Strom<br />

Untiefe<br />

ital.<br />

Name<br />

des<br />

Ätna<br />

ohne<br />

Vergnügen<br />

stacheliger<br />

Korbblütler<br />

Schutzwall<br />

hebr.<br />

Name<br />

von<br />

Babylon<br />

LÖSUNGSWORT:<br />

7<br />

Passatwinde<br />

a.<br />

Mittelmeer<br />

Stickstoffverbindung<br />

Gliedmaße<br />

Wirtschaftswald<br />

Teil der<br />

Synagoge<br />

11<br />

schweiz.<br />

Kantonshauptstadt<br />

Töpfermaterial<br />

Feier<br />

dt.<br />

Adelsprädikat<br />

irischer<br />

Heiliger<br />

chem.<br />

Zeichen<br />

für<br />

Neodym<br />

hohe<br />

Männersingstimme<br />

Heiliges<br />

Buch der<br />

Moslems<br />

Stadt am<br />

Weißen<br />

Meer<br />

Würfel<br />

Teil des<br />

Pfefferminzöls<br />

Gliedmaßenteil<br />

südostasiat.<br />

Volk<br />

abwandeln<br />

nordeurop.<br />

Hauptstadt<br />

1<br />

Sience<br />

Fiction-<br />

Serie<br />

(,Star ...‘)<br />

vollständiges<br />

Bienenvolk<br />

Region<br />

in Nord-<br />

Spanien<br />

besitzanzeigendes<br />

Fürwort<br />

Stadt<br />

am<br />

Nil<br />

Appsofort:<br />

Top-News<br />

aufsHandy.<br />

Gratis: Täglich zum Feierabend<br />

das Wichtigste des Tages direkt<br />

auf Dein Smartphone.<br />

Melde Dich jetzt an: berliner-kurier.de/whatsapp<br />

Vorsteher<br />

eines<br />

Klosters<br />

auf dem<br />

Rand<br />

stehend<br />

Insel vor<br />

Marseille<br />

Abk.:<br />

siehe<br />

auch<br />

dt.<br />

Filmstar<br />

(Klaus) †<br />

Fußpfad<br />

Augenflüssigkeit<br />

Kinderfrauen<br />

Theaterplatz<br />

Werkzeug<br />

Abk.: im<br />

Hause<br />

Erstsiedler<br />

in Süd-<br />

Afrika<br />

Romanfigur<br />

von<br />

Twain<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Biene<br />

geschnittenes<br />

Holz<br />

5<br />

strikte<br />

Anweisung<br />

chinesische<br />

Dynastie<br />

Gehalt<br />

int.<br />

Kfz-Z.<br />

Polen<br />

9<br />

Initialen<br />

Warhols<br />

8<br />

Kurort<br />

am<br />

Meer<br />

Zuckerrohrschnaps<br />

Medienarbeit<br />

(engl.<br />

Abk.)<br />

gleich<br />

Abk.:<br />

Royal<br />

Navy<br />

amer.<br />

Kleinkatze<br />

Kinderspielzeug<br />

(Flug)<br />

Abdeckung<br />

ideenloser<br />

Nachahmer<br />

leichte<br />

Beule<br />

erste Frau<br />

von Prinz<br />

Charles<br />

(Lady...) †<br />

BK-ta-sr-22x29-1998<br />

12<br />

Schöffengericht<br />

im MA.<br />

Einfahrt<br />

10<br />

Gewohnheit<br />

Entwässerungsgraben<br />

Fragewort<br />

früh.<br />

Rhein-<br />

Weinboot<br />

alter<br />

Tonträger<br />

(Abk.)<br />

Toilette<br />

(Abk.)<br />

Auflösung von gestern<br />

Auch morgen wieder ein<br />

Riesen-Rätsel in Ihrem KURIER<br />

2<br />

chines.<br />

Politiker<br />

†<br />

4<br />

Segelstange<br />

H A E P U B K<br />

U G ARM N DEBAR A DDIE R EGASUS S S UBBERN R ONSENS<br />

K USTAVE D N O A<br />

D N A O<br />

M A R M L D<br />

G B OOS AISI A T OK AS<br />

T E F E<br />

C L I U<br />

O E PFE N<br />

R A SUN T N<br />

PACHE F E B<br />

J K ETA R<br />

G M<br />

N H E T<br />

B I L ASE G E<br />

A A<br />

S T I E LLOD<br />

Z URNIER M D<br />

L<br />

T T O S O G U<br />

I E EFILLA RIA T O E PFER F EHE R<br />

R D E L AT G<br />

G O R G F R S<br />

I RFEO E B A U EE G L<br />

A P I N L E N II<br />

G N U P U D I P<br />

R ILDE R K O R BA L E O E<br />

S ES O U LAR AUE N G E R<br />

E O M C H F Z D E<br />

D E S T E N G F A N<br />

TITELGESTALT<br />

A<br />

M<br />

I<br />

G<br />

EBAREN<br />

U<br />

RA<br />

W<br />

A<br />

S<br />

EMINAR<br />

A<br />

S<br />

N<br />

B<br />

E<br />

S<br />

T<br />

R<br />

D E<br />

A<br />

U<br />

N B<br />

W<br />

ein<br />

Trinkgefäß<br />

I<br />

S<br />

O<br />

T<br />

I<br />

Z<br />

M<br />

R IT<br />

ASE<br />

T<br />

R<br />

S<br />

B<br />

R<br />

F<br />

E<br />

D<br />

I<br />

C<br />

A<br />

E<br />

B<br />

T<br />

E<br />

A<br />

R<br />

EA<br />

K<br />

ULTUR<br />

E<br />

SCHEN<br />

A<br />

EHNLICH<br />

S<br />

EEN<br />

L<br />

ESOTHO<br />

U<br />

TENA<br />

K<br />

R


26 FERNSEHEN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019


FERNSEHEN 27<br />

TV Einschaltquoten vonSonntag<br />

Deutschland (gesamt)<br />

Berlin<br />

1. Tatort(ARD) ................<br />

6,61 1. Abendschau (RBB) .........<br />

0,28<br />

2. Tagesschau (ARD) ..........<br />

6,18 2. Formel 1, Rennen (RTL) .....<br />

0,20<br />

3. Formel 1, Rennen (RTL) .....<br />

4,61 3. Tagesschau (RBB) ..........<br />

0,19<br />

4. Sommer im Allgäu (ZDF) . ...<br />

4,41 3. Tatort(ARD) ................<br />

0,19<br />

5. heute journal (ZDF) .........<br />

4,16 5. Tagesschau (ARD) ..........<br />

0,18<br />

6. heute (ZDF) ................<br />

3,50 6. heute (ZDF) .................<br />

0,14<br />

7. Terra X(ZDF) ...............<br />

3,25 7. Julia Leischik (Sat.1) ........<br />

0,13<br />

8. Julia Leischik ... (Sat.1) .....<br />

3,24 7. Terra X(ZDF) ...............<br />

0,13<br />

9. Mord auf Shetland (ARD) . . . 3,10 9. Sat.1-Nachrichten ...........<br />

0,11<br />

10. RTL aktuell ..................<br />

2,93 9. Sommer im Allgäu (ZDF) .....<br />

0,11<br />

(Angaben in Millionen)


28 WETTER/HOROSKOP<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Ihre Sterne<br />

vonAstrologin<br />

Anastacia Kaminsky<br />

Widder -21.3. -20.4.<br />

UnerwarteteMöglichkeiten ergeben<br />

sich, die Sie in jedem Falle nutzen<br />

sollten. Persönliche Veränderung<br />

bringtWachstum.<br />

Stier -21.4. -20.5.<br />

Schrauben Sie IhreAnsprücheherunter.IhreZielsetzung<br />

hat sich von<br />

der Wirklichkeit zu weit entfernt: im<br />

Job unangebracht!<br />

Zwillinge-21.5. -21.6.<br />

Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />

der Sonderklasse erwarten Sie. In<br />

diesenSuper-Stunden sehen Sie<br />

alles voneiner neuen Seite.<br />

Krebs -22.6. -22.7.<br />

Ihr Schwachpunkt ist der Kreislauf.<br />

Sauna und Wechselduschen helfen,<br />

die gesundheitlichen Spitzenzeiten<br />

zu verlängern.<br />

Löwe -23.7. -23.8.<br />

Stärken Sie Ihrenatürlichen Abwehrkräfte.<br />

Es genügen kleine gezielte<br />

Umstellungen, um dem Körper neue<br />

Kraft zu geben.<br />

Jungfrau -24.8. -23.9.<br />

Sie dachten, Sie wüssten alles über<br />

Alltagsprobleme. Ein Bekannter<br />

kennt sich aber doch noch eine Ecke<br />

besseraus und hilft Ihnen.<br />

Waage-24.9. -23.10.<br />

Sie werden auf Rosen gebettet.Möglich,<br />

dass Ihnen IhreFreiheit derzeit<br />

wertvoller ist, und Sie ziehendie<br />

Konsequenzen.<br />

Skorpion -24.10. -22.11.<br />

Harmonische Aspekte sorgen für<br />

Stunden der Ausgewogenheit. Die<br />

spielerischenSeiten stehen ganz im<br />

Vordergrund.<br />

Schütze -23.11. -21.12.<br />

Das Arbeitsleben ist vonerfreulich<br />

angenehmer Atmosphärebestimmt.<br />

Die materiellen Interessenhaben<br />

nicht immer Vorrang.<br />

Steinbock -22.12. -20.1.<br />

Die Sterne heben IhreAussichten<br />

gewaltig nach oben. SteckenSie Ihre<br />

Nase wieder in IhrebemerkenswertenberuflichenPläne.<br />

Wassermann-21.1. -20.2.<br />

Wenn Sie keinen Partner haben,<br />

der IhreSeele streichelt, brauchen<br />

Sie in diesen Tagenein sehr gutes<br />

Schmalzfilmangebot!<br />

Fische -21.2. -20.3.<br />

GehenSie nicht zu stürmisch und<br />

fordernd vor. Sie verfügen derzeit<br />

über zu viel Autorität. Der Partner ist<br />

nicht aus Eisen!<br />

TAGESZEITUNG<br />

FÜR BERLIN UND<br />

BRANDENBURG<br />

Chefredakteur: Elmar Jehn<br />

Mitglied der Chefredaktion:<br />

Jochen Arntz<br />

Newsdesk-Chefs<br />

(Nachrichten /Politik /Wirtschaft):<br />

Michael Heun, Tobias Miller,<br />

Michaela Pfisterer<br />

Textchefin: Bettina Cosack<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt<br />

Teams:<br />

Investigativ: KaiSchlieter<br />

Kultur: HarryNutt<br />

Regio: Karim Mahmoud, Arno Schupp<br />

Service: Klaus Kronsbein<br />

Sport: Markus Lotter<br />

Story: Christian Seidl<br />

Die für das jeweilige Team an erster Stelle<br />

Genannten sind verantwortliche Redakeure<br />

im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

ArtDirection:<br />

Annette Tiedge<br />

Newsleader Regio:<br />

Sabine Deckwerth, Stefan Henseke<br />

Newsleader Sport:<br />

Matthias Fritzsche, Christian Schwager<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong> am Sonntag:<br />

Dr.Michael Brettin<br />

Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH,<br />

Berlin24Digital GmbH<br />

Geschäftsführung: Aljoscha Brell,<br />

Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Lesertelefon: 030-63 33 11-456<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Verlag: <strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführung: Jens Kauerauf<br />

Postadresse: 11509 Berlin<br />

Besucher: Alte Jakobstraße 105,<br />

10969 Berlin Telefon (030) -2327-9<br />

Fax: (030) -2327-55-33<br />

Internet: www.berliner-verlag.de<br />

Einzige Gesellschafterin: BV Deutsche Zeitungsholding<br />

GmbH, Berlin<br />

Einzige Gesellschafterin der BV<br />

Deutsche Zeitungsholding GmbH:<br />

PMB Presse- und Medienhaus Berlin<br />

GmbH &Co. KG,Berlin<br />

Persönliche haftende Gesellschafterin der<br />

PMB Presse-und Medienhaus Berlin GmbH<br />

&Co. KG: PMB Presse- und Medienhaus<br />

Berlin Verwaltungs GmbH, Berlin Kommanditist<br />

der PMB Presse- undMedienhaus<br />

Berlin GmbH &Co. KG: DuMont Mediengruppe<br />

GmbH &Co. KG,Köln<br />

Vertrieb: BVZ <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH,<br />

KayRentsch.<br />

Leserservice: Tel.: 030 -232777;<br />

Fax: 030 -232776;<br />

www.berliner-kurier.de/leserservice<br />

Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH<br />

(BerlinMedien), Andree Fritsche.<br />

Anzeigen: Postfach 11 05 06,<br />

10 835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

Tel.: 030 -2327 50; Fax030 -2327 6697.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.34, gültig<br />

seit 1.1.2019.<br />

Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin.<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Bezugspreis monatlich<br />

(einschließlich 7% MwSt):<br />

Berlin /Brandenburg überregional<br />

Mo.-Sa. 25,30 Euro 27,40 Euro<br />

Mo.-So. 28,90 Euro 32,10 Euro<br />

So.5,50 Euro<br />

6,65 Euro<br />

Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf<br />

besteht kein Belieferungs- oder<br />

Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />

Gerichtsstand ist Berlin-Mitte. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

Keine Rücksendung.<br />

Die Auflage des BERLINER KURIER wird<br />

von der unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträgern geprüft.<br />

Der BERLINER KURIER erreicht<br />

laut Mediaanalyse 2018 in<br />

Berlin und Brandenburg<br />

täglich 214.000 Leser.<br />

I II III IV<br />

Sudoku täglich in Ihrem KURIER<br />

7<br />

1<br />

3<br />

6<br />

3<br />

8<br />

5<br />

9<br />

4<br />

1<br />

8<br />

2<br />

3<br />

6<br />

2<br />

4<br />

LEICHT<br />

9<br />

2<br />

8<br />

1<br />

3<br />

5<br />

9<br />

7<br />

9<br />

3<br />

7<br />

4<br />

8<br />

5<br />

9<br />

6<br />

2<br />

4<br />

7<br />

1<br />

5<br />

7<br />

4<br />

9<br />

5<br />

2<br />

6<br />

8<br />

7<br />

4<br />

SCHWER<br />

6<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

9<br />

7<br />

1<br />

8<br />

9<br />

2<br />

2<br />

1<br />

9<br />

Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1bis 9.<br />

In jeder Zeile und in jeder Spalte darf jede Zahl<br />

nur einmal vorkommen.<br />

Auch in jedem 3x3-Feld kommt jede Zahl nur<br />

einmal vor.<br />

Doppelungen sind nicht erlaubt.<br />

Auflösungen der letzten Rätsel:<br />

1<br />

4<br />

3<br />

5<br />

7<br />

6<br />

8<br />

2<br />

9<br />

5<br />

7<br />

8<br />

3<br />

9<br />

2<br />

4<br />

1<br />

6<br />

9<br />

2<br />

6<br />

1<br />

8<br />

4<br />

5<br />

7<br />

3<br />

3<br />

1<br />

9<br />

6<br />

2<br />

5<br />

7<br />

8<br />

4<br />

8<br />

6<br />

2<br />

7<br />

4<br />

9<br />

1<br />

3<br />

5<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

1<br />

3<br />

6<br />

9<br />

2<br />

6<br />

9<br />

1<br />

2<br />

5<br />

8<br />

3<br />

4<br />

7<br />

2<br />

8<br />

5<br />

4<br />

3<br />

7<br />

9<br />

6<br />

1<br />

7<br />

3<br />

4<br />

9<br />

6<br />

1<br />

2<br />

5<br />

8<br />

6<br />

9<br />

1<br />

8<br />

2<br />

5<br />

4<br />

3<br />

7<br />

8<br />

7<br />

4<br />

9<br />

1<br />

3<br />

2<br />

6<br />

5<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

6<br />

7<br />

9<br />

1<br />

8<br />

4<br />

6<br />

9<br />

3<br />

5<br />

2<br />

8<br />

7<br />

1<br />

1<br />

5<br />

2<br />

6<br />

7<br />

8<br />

3<br />

9<br />

4<br />

7<br />

3<br />

8<br />

1<br />

4<br />

9<br />

5<br />

2<br />

6<br />

5<br />

1<br />

6<br />

2<br />

9<br />

4<br />

7<br />

8<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

5<br />

3<br />

6<br />

1<br />

4<br />

9<br />

9<br />

4<br />

3<br />

7<br />

8<br />

1<br />

6<br />

5<br />

2


*<br />

PANORAMA<br />

SEITE29<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

NACHRICHTEN<br />

Cathy pendelt zu Mats<br />

Foto: dpa<br />

München –InMünchen<br />

präsentierte Cathy Hummels<br />

ihre neue Dirndlkollektion.<br />

Mit Gatte Mats<br />

Hummels, der vom FC Bayern<br />

zu Borussia Dortmund<br />

wechselte, führt sie derzeit<br />

eine Fernbeziehung. „Das<br />

gelingt uns im Moment<br />

ganz gut“, so die 31-Jährige.<br />

Kinder aus Bus gerettet<br />

Obersulm –Ein mit 28<br />

Kindern und zwei Betreuern<br />

besetzter Reisebus hat<br />

auf einer Bundesstraße in<br />

Baden-Württemberg Feuer<br />

gefangen. Alle Insassen<br />

blieben unverletzt. Die<br />

Gruppe war auf der Fahrt in<br />

eine Ferienfreizeit.<br />

Mondfahrtabgeblasen<br />

Sriharikota –Ein Problem<br />

an der Rakete hat Indiens<br />

Ambitionen, die vierte<br />

Mondlandenation der Welt<br />

zu werden, einen Dämpfer<br />

versetzt. Die Mission<br />

Chandrayaan-2 wurde kurz<br />

vor dem geplanten Start am<br />

Montag abgesagt.<br />

Mit Blaulicht in Knast<br />

München –Weil er Rettungssanitäter<br />

spielte und<br />

mit Blaulicht und Sirene<br />

durch München fuhr, muss<br />

ein 36-Jähriger ein halbes<br />

Jahr ins Gefängnis. Das<br />

Amtsgericht verurteilte ihn<br />

wegen Amtsanmaßung. Der<br />

Mann sollte den Wagen nur<br />

in die Werkstatt fahren.<br />

KENO-ZAHLEN<br />

3, 4, 5, 8, 15, 16, 20, 21, 22, 24,27,<br />

30, 33, 38, 44, 47,58, 66, 67,69;<br />

plus-5-Gewinnzahl:<br />

03681 (ohne Gewähr)<br />

LOTTO-QUOTEN<br />

6Richtige und<br />

Superzahl: 8301620,50 Euro,<br />

6Richtige: 1592759,80 Euro,<br />

5Richtige und<br />

Superzahl: 10618,30 Euro<br />

5Richtige: 3432,60 Euro<br />

4Richtige und<br />

Superzahl: 168,40 Euro<br />

4Richtige: 39,80 Euro<br />

3Richtige und<br />

Superzahl: 18,80 Euro<br />

3Richtige: 10,00 Euro<br />

2Richtige und<br />

Superzahl: 5,00 Euro (ohne Gewähr)<br />

Mit<br />

Flüstern<br />

zum<br />

Orgasmus<br />

Wassteckt hinter dem neuen Erotik-Trend?<br />

„Ich werde dir jetzt einige<br />

Instruktionen geben, die du<br />

zu befolgen hast. Damit<br />

wirst du deine Lust und deine<br />

Befriedigung steigern.“<br />

Das verspricht Hypnose-<br />

Therapeutin Dea Levina aus<br />

Bayern. Besser: Sie flüstert<br />

es, wispertdeutlich jede Silbe.<br />

Ihr Aund Oder Verführung.<br />

Mit ihren erotischen<br />

Hörbüchern folgt sie einem<br />

Trend, der sich seit einigen<br />

Jahren im Internet ausbreitet<br />

–bisher aber vor allem<br />

jenseits vonErotik:ASMR.<br />

Die Abkürzung steht für<br />

Autonomous Sensory Meridian<br />

Response. Eine gute<br />

deutsche Übersetzung gibt<br />

es nicht. ImGrunde geht es<br />

darum, dass Geräusche<br />

beim Zuhören entspannen<br />

oder auch ein Kribbeln auslösen<br />

können. Dabei ist so<br />

gut wie alles denkbar.Inunzähligen<br />

Videos etwa bei<br />

Youtube streichen Menschen<br />

mit Pinseln über Mikrofone,<br />

blättern Bücherseiten<br />

um, bürsten ihreHaare.<br />

Die Clips werden millionenfach<br />

angeklickt. Und<br />

immer wieder flüstern die<br />

Protagonisten auch in solchen<br />

Filmchen.<br />

Nun hat auch die Erotikbranche<br />

den Trend für sich<br />

entdeckt. Flüstern bis zum<br />

Orgasmus. Fred Graf, Mitgründer<br />

eines Onlineshops<br />

mit Sitz nahe München, bietet<br />

auch ASMR-Hörbücher<br />

an. „Das macht inzwischen<br />

schon gut ein Drittel des<br />

Umsatzes aus“, sagt er. Dea<br />

Levina ist eine von Grafs<br />

Autorinnen. Als „Mental<br />

Domina“ ziele sie mit ihren<br />

Texten hauptsächlich auf<br />

männliche Sklaven ab, erläutert<br />

sie. Funktionieren<br />

könne das aber bei jedem,<br />

der sich auf die erotischen<br />

Geschichten einlasse.<br />

Und wie spürt man ASMR<br />

dann? Los gehe es meist mit<br />

Kopfkribbeln, beschreibt<br />

die Sprecherin. „Ab und zu<br />

hat man auch Gänsehaut,<br />

zum Beispiel an den Armen<br />

oder im Nacken.“ Es breite<br />

sich eigentlich im ganzen<br />

Körper aus. „Und man reagiertauch<br />

im Lustzentrum“,<br />

„Mental Domina“ haucht ihre<br />

erotischen Texte in ein Mikro.<br />

Fotos: Matthias Balk/dpa, imago/Panthermedia<br />

ergänzt sie. „Das heißt,man<br />

wird geil davon.“<br />

Die einen erfahren durch<br />

ASMR Entspannung, andere<br />

Erregung. Wie passt das<br />

zusammen? „Bei vielen Dingen,<br />

die einen erst aufregen,<br />

gibt es nachher Entspannung“,<br />

sagt Claus-Christian<br />

Carbon, Psychologie-Professor<br />

an der Uni Bamberg.<br />

Deshalb würden auch viele<br />

nach dem Sex müde. Ein<br />

Medium könne zwei Auslöserprinzipien<br />

haben. „Es<br />

entwickelt sich in Sequenzen:<br />

Erst ist es aufwühlend.<br />

Über ständige Wiederholung<br />

stellt sich ein Gewohnheitseffekt<br />

ein.“ ASMR sei<br />

jedoch bisher kaum empirisch<br />

erforscht.„Aber Erotik<br />

funktioniertüber den Kopf“,<br />

ergänzt Carbon. Daher sei<br />

durchaus vorstellbar, dass<br />

es den einen oder anderen<br />

zum Höhepunkt bringe.


30 PANORAMA BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />

Land unter in Südasien<br />

130 Menschen<br />

sterben im<br />

Monsun<br />

Neu-Delhi – Der heftige Monsunregen<br />

in Südasien hat bereits<br />

mehr als 130 Menschen<br />

das Leben gekostet. Zuletzt<br />

starben bei einem Hauseinsturz<br />

im Norden Indiens mindestens<br />

zwölf Menschen. Damit steigt<br />

die Zahl der Todesopfer allein in<br />

diesem Land auf über 50.<br />

In Indiens Norden und Osten<br />

sind laut Behörden 4,5 Millionen<br />

Menschen von Erdrutschen,<br />

Überschwemmungen<br />

oder einstürzenden Häusern<br />

betroffen. In der Monsunzeit<br />

passiert esimmer wieder, dass<br />

baufällige Häuser unter den Regenmassen<br />

einstürzen.<br />

Im Nachbarland Nepal sind 30<br />

der 77 Bezirkebetroffen. 67 Todesopfer<br />

wurden bislang bestätigt.<br />

Zudem wurden 30 weitere<br />

noch vermisst. In dem Bezirk<br />

Dolpa laufen derweil die Bergungen<br />

nach einem Erdrutsch<br />

vom Sonntag noch auf Hochtouren.<br />

„Ein Kind konnte gerettet<br />

werden, und einige Leichen<br />

wurden geborgen“, sagte ein<br />

Polizeisprecher.<br />

Derweil steigt auch die Zahl<br />

der Toten in Bangladesch immer<br />

weiter an. Seit Beginn des<br />

Monsuns wurde hier 29 Todesopfer<br />

registriert. 18 von ihnen<br />

starben nach einem Blitzschlag,<br />

zehn kamen in überfüllten<br />

Flüchtlingslagern um.<br />

Rettungskräfte<br />

suchen in der<br />

indischen Stadt<br />

Solan nach<br />

Überlebenden.<br />

In Nepals<br />

Hauptstadt<br />

Kathmandu<br />

retten Soldaten<br />

Bewohner aus<br />

ihren Häusern.<br />

Flut in Mumbai:<br />

Häuser am Rand<br />

der indischen<br />

Metropole<br />

werden überschwemmt.<br />

Fotos: dpa<br />

„Ich bin trotzdem Arzt, ich<br />

schwörebei Gott“<br />

Falscher Mediziner steht vor Gericht und fleht um Nachsicht<br />

Kassel – Er beschwört Gott,<br />

fleht um Nachsicht und nennt<br />

den Richter „Chef“: Mit einem<br />

ungewöhnlichen Auftritt des<br />

Angeklagten hat gestern vor<br />

dem Kasseler Landgericht der<br />

Prozess gegen einen falschen<br />

Arzt begonnen. Der 37-Jährige<br />

soll sich mehrfach mit gefälschten<br />

Dokumenten erfolgreichbeworben<br />

haben. Selbst eine Haftstrafe<br />

konnte den Hochstapler<br />

nicht aufhalten. Zum Prozessauftakterklärt<br />

er: „Ich bin trotzdem<br />

Arzt, ich schwöre bei Gott.“<br />

Laut Anklage ist an dem Mann<br />

wenig echt: Zulassungen, Bescheinigungen<br />

über Promotionsverfahren,<br />

Zeugnisse, Unizertifikate<br />

–all das hatte er im<br />

Laufe der Jahre bei Kliniken<br />

und Praxen vorgelegt, und alles<br />

soll gefälscht gewesen sein. Später<br />

fälschte der Mann, der aus<br />

Libyen stammt, zudemeine Aufenthaltsbescheinigung.<br />

Ob er eine<br />

im Ausland abgeschlossene<br />

ärztliche Ausbildung hat, blieb<br />

unklar. Bei einer Kenntnisprüfung<br />

in Deutschland fiel er laut<br />

Gericht durch. Nach Darstellung<br />

der Staatsanwaltschaft erschlichsich<br />

der Mann zwischen<br />

Oktober 2017 und Mai 2018 Anstellungen<br />

als Arzt in einer Kasseler<br />

Praxis und in zwei Kliniken.<br />

Vorgeworfen werden ihm<br />

Urkundenfälschung, Betrug,<br />

versuchte gefährliche Körperverletzung,<br />

Nötigung, Straßenverkehrsgefährdung<br />

und Sachbeschädigung.<br />

Wie der Libyer es wiederholt<br />

schaffte, Personalchefs und<br />

Mediziner zu täuschen, blieb<br />

angesichts seines Auftritts vor<br />

Gericht offen: Wild gestikulierend<br />

und in gebrochenem<br />

Deutsch warf er mehr Fragen<br />

auf, als er beantwortete. So<br />

räumte der Mann Vorwürfe ein,<br />

Trotz gefälschter<br />

Papiereschaffte<br />

es der Betrüger,<br />

Anstellungen als<br />

Arzt zu bekommen.<br />

bestritt sie aber kurz darauf<br />

wieder: „Kann sein, glauben Sie<br />

mir, mein Kopf nicht gut.“<br />

Zweimal flehte der 37-Jährige<br />

minutenlang um Nachsicht.<br />

Seine drei Kinder brauchten ihren<br />

Vater. Er habe aus Fehlern<br />

gelernt. Tatsächlich hatte der<br />

Mann laut Staatsanwaltschaft<br />

aber noch als falscher Arzt gearbeitet,<br />

als er wegen ähnlicher<br />

Vergehen bereits zu zwei Jahren<br />

und fünf Monaten Haft verurteilt<br />

worden war. Er hatte<br />

sich gegen das Urteil gewehrt<br />

und so einen Aufschub erreicht,<br />

den er offenbar für neuen Betrug<br />

nutzte. Nun sitzt er in Haft.<br />

Dass keineMenschen zu Schaden<br />

kamen, war laut StaatsanwaltschaftZufall:Einem<br />

20 Tage<br />

alten Baby soll er ein Durchfallmittel<br />

für ältere Kinder verschrieben<br />

haben. Einer Nachbarin<br />

derMutter fiel das rechtzeitig<br />

auf. Zudem soll er dreimal versucht<br />

haben, einenVerteiler von<br />

Pizzawerbungzuüberfahren.<br />

Foto: dpa


PANORAMA 31<br />

Der Heilpraktiker bei einem seiner<br />

Gerichtstermine<br />

Heilpraktiker<br />

verurteiltt<br />

Krefeld –Wegen fahrlässi-<br />

ger Tötung von<br />

drei Krebsdas<br />

Landge-<br />

patientenhat<br />

richt Krefeld einen Heil-<br />

Jahren<br />

praktikerzuzwei<br />

Haft auf Bewährung verur-<br />

ha-<br />

teilt. Der 61-Jährige<br />

be den späterverstor-<br />

den Wirkstoff<br />

benen Patienten<br />

3-Bromopyruvat<br />

überdosiert<br />

verabreichtund<br />

einen „sorglosen<br />

Umgang<br />

mit dem<br />

Mittel praktiziert.<br />

Frau drucktsich<br />

Geld für Autokauf<br />

Kaiserslautern –In einem<br />

Autohaus in der Pfalz hat eine<br />

20-Jährige versucht, mit<br />

Falschgeld einen Wagen zu<br />

kaufen. Sie wurde am Freitag<br />

noch im Geschäft festgenommen,<br />

als sich die 15000<br />

Euro in bar als Blüten herausstellten.<br />

Es handelte um<br />

Kopien von 50- und 100-Euro-Scheinen,<br />

die die Frau offensichtlich<br />

mit einem handelsüblichen<br />

Tintenstrahldrucker<br />

erstellt hatte.<br />

Navi-System<br />

Galileo gestört<br />

Brüssel –Das europäische<br />

Navigationssystem Galileoist<br />

seitFreitag gestört.LautSatellitenagentur<br />

GSA verursachen<br />

„technischeProbleme in<br />

der Bodeninfrastruktur“den<br />

Dienstausfall. Man arbeite daran,den<br />

Dienst,der bislang<br />

nur in der Erprobungsphase<br />

läuft, „so schnell wie möglich“<br />

wieder zum Laufenzubringen.Mit<br />

dem milliardenschweren<br />

ProjektGalileowill<br />

Europaunabhängigvomamerikanischen<br />

GPS werden.<br />

Eine Darstellung eines Galileo-Satelliten<br />

im All<br />

Foto: dpa<br />

Foto: PierreCarril/ESA/dpa<br />

Franky Zapata<br />

steuert sein<br />

Flyboard Air mit<br />

der Verlagerung<br />

seines Körpergewichts.<br />

Zapataschwebt<br />

durch die Luft,<br />

im Hintergrund<br />

erstrecken sich<br />

die Champs-<br />

Élysées.<br />

Traumplatz am Meer<br />

Im Strandkorb kann man nun auch übernachten<br />

Norderney – Übernachten<br />

unter dem Sternenhimmel am<br />

Strand –ander Nordseeküste<br />

und auf den Inseln ist das möglich,<br />

hier können Gäste Schlafstrandkörbe<br />

buchen.<br />

Für die versprochene Romantik<br />

nehmen die Touristen<br />

dann auch gerne mal Abstriche<br />

in punctoKomfort hin –zumal<br />

die Schlafstrandkörbe auch<br />

günstiger sind als ein Hotelzimmer.Das<br />

Angebot wird gut<br />

Paris – Er war die große Attraktion<br />

bei der Militärparade<br />

am Sonntag in Paris: Extremsportler<br />

Franky Zapata (40)<br />

schwebte vor den Augen Tausender<br />

staunender Besucher<br />

mit seinem Flyboard Air über<br />

die französischen Hauptstadt.<br />

Schon immer habe er davon geträumt<br />

zu fliegen, sagte er einmal<br />

in einem Interview. Seit<br />

Jahren arbeitet er an diesem<br />

Traum, jetzt konnte er ihn vor<br />

der gesamten Nation ausleben.<br />

Zapata kam 1978 im südfranzösischen<br />

Marseille zur Welt.<br />

Tempo, Risiko und das Austesten<br />

von Grenzen gehörten<br />

schon immer fest zu seinem Leben.<br />

Mit 16 Jahrenentdeckteer<br />

das Jetskifahren für sich. In 16<br />

Jahren als Profisportler wurde<br />

er zweimal Welt- und siebenmal<br />

Europameister.<br />

Seinem Traum vom Fliegen<br />

blieb Zapata aber treu –und<br />

der Jetski sollte ihm helfen.<br />

2012 brachte er mit<br />

seinem Unternehmen<br />

Zapata Racing<br />

erstmals ein Flyboard<br />

auf den Markt.<br />

Das Modell war jedoch<br />

noch auf den<br />

Gebrauch auf dem<br />

Wasser beschränkt.<br />

Ein Schlauch, der das<br />

Board mit einem Jetski<br />

verband, hielt es<br />

angenommen. Die beiden<br />

Strandkörbe auf Norderney<br />

sind den kompletten Juli ausgebucht.<br />

Die rund 1,30 Meter breiten<br />

Körbe sind per wetterfester Abdeckunggegen<br />

Wind und Regen<br />

geschützt, gegen neugierige Passanten<br />

gibt es blickdichte Fenster.<br />

Die Preise sind dabei ganz<br />

unterschiedlich. Auf Norderney<br />

kostet eine Nacht 79 Euro, auf<br />

dem Festland nur49Euro.<br />

Franky Zapata,<br />

der fliegende<br />

Franzose<br />

Sein nächstes Ziel ist ein Ritt durch die Wolken<br />

durch Wasserdruck in der Luft.<br />

Rund 10 000 dieser Geräte<br />

wurden bereits verkauft.<br />

Doch Zapata wollte sich unabhängig<br />

vom Wasser machen.<br />

Kurz nach der Vorstellung seines<br />

ersten Flyboards tüftelte er<br />

weiter.<br />

Sein Ziel: Eine Art Hoverboard,<br />

wie aus dem Film „Zurück<br />

in die Zukunft“, das überall<br />

fliegen kann. Nach vier Jahren<br />

Entwicklungszeit war der<br />

Testflug erfolgreich: Das 20 Kilogramm<br />

schwere Board, in<br />

dem die Füße des Piloten festgeschnallt<br />

werden, schwebte<br />

mit der Kraft von fünf Düsentriebwerken<br />

über dem Boden.<br />

Das Kerosin hatte er in einem<br />

Beutel auf dem Rücken. Gesteuertwird<br />

durch die Verlagerung<br />

des Körpergewichts.<br />

Zapata hat das Gerät in den<br />

vergangenen drei Jahren immer<br />

weiter verbessert. Inzwischen<br />

schafft es Spitzengeschwindigkeiten<br />

von<br />

140 Stundenkilometern<br />

und kann in eine<br />

Höhe von 150 Metern<br />

vordringen. Die maximale<br />

Flugzeit beträgt<br />

Minuten.<br />

Foto: Janis Meyer/zvg<br />

zehn<br />

Erfinder<br />

Franky Zapata<br />

Doch dabei soll es nicht bleiben.<br />

Zapata träumt von 30-Minuten-Flügen<br />

in drei Kilometern<br />

Höhe. „Ich will durch die<br />

Wolken fliegen“, sagte er schon<br />

2016.<br />

Belächelt wird Franky Zapata<br />

für derart kühne Aussagen<br />

schon lange nicht mehr. Sein<br />

Erfolg hat sich rumgesprochen<br />

–dass er seine Erfindung nun<br />

auch vor zahlreichen europäischen<br />

Spitzenpolitikern vorführen<br />

durfte, wird sicher<br />

nicht geschadet haben.<br />

An der Nordseeküste und auf den Inseln werden spezielle Strandkörbe zum<br />

Übernachten geboten. Dieser steht auf Norderney, Bettwäsche gibt es dazu.<br />

Fotos: AFP,Clement Mahoudeau/IP/Getty Images


Nachwuchs-Star<br />

Lashana Lynch spielt<br />

in „Bond 25“ die<br />

Geheimagentin mit<br />

dem Codenamen 007.<br />

Dienstag, 16. Juli 2019<br />

WITZDES TAGES<br />

Der Wanderzirkus hat sein Quartier aufgeschlagen.<br />

Stürzt der Direktor aufgeregt<br />

aus seinem Wohnwagen: „Schnell, holt<br />

das Zebra rein, es fängt an zu regnen!“<br />

WUSSTEN SIE SCHON...<br />

... dass ab dem 14. September die iTAN-<br />

Liste für Überweisungen nicht mehr gültig<br />

ist? Denn dann müssen sich Bankkunden<br />

immer mit zwei von drei Faktoren<br />

identifizieren, erklärt der Bankenverband.<br />

Infrage kommen dafür etwa biometrische<br />

Merkmale wie ein Fingerabdruck,<br />

eine PIN oder ein Smartphone. Grund für<br />

diese Veränderungen ist die europäische<br />

Zahlungsdiensterichtlinie PSD2.<br />

www.sam-4u.de<br />

Wird sie<br />

die neue<br />

Agentin 007?<br />

www.sam-4u.de<br />

WASBEDEUTET...<br />

... Flüstern? Das Flüstern ist eine Art des<br />

stimmlosenSprechens, bei der die Sprachlaute<br />

nicht mit Kehlkopfröhren, dem Klang<br />

der Stimme, gebildetwerden.Die Stimmlippen<br />

stehenbeim Flüstern in Paramedianstellung.<br />

Die aus der Lungeströmende Luft<br />

reibt an den Stimmlippen, es entsteht ein<br />

Geräusch. Entgegen der verbreiteten Annahme<br />

ist Flüstern nicht stimmschonend.<br />

ZULETZT<br />

Mann schiebt Auto auf Autobahn<br />

Erst ging ihm der Sprit aus und dann auch<br />

noch die Puste: Weil sein Auto liegenblieb,<br />

begann ein Mann auf der A4 in<br />

Sachsen, den Wagen zu schieben. Weil es<br />

wegen einer Baustelle dort nur einen<br />

Fahrstreifen gab, zuckelten Hunderte Autofahrer<br />

im Schritttempo hinter ihm her.<br />

Zehn Kilometer Stau hatte der 43-Jährige<br />

verursacht, bis er 100 Meter vor einem<br />

Rasthof aufgab.<br />

4<br />

194050<br />

301203<br />

21029<br />

Fotos: Imago/Matrix,dpa<br />

Daniel Craig hörtals James Bond<br />

auf,Lashana Lynch soll übernehmen<br />

Der 25. James-Bond-Film<br />

(2020 im Kino) wird der<br />

letzte für Daniel Craig<br />

(52) sein. Der Brite hat<br />

keine Lust mehr auf den<br />

Spion im Auftrag ihrer<br />

Majestät. Unterdessen<br />

wird nach einem Nachfolger<br />

gesucht. Zur Wahl<br />

stünden einige große Namen<br />

–alles Männer. Nun<br />

sollten sich 007-Fans aber<br />

auf eine echte Überraschung<br />

gefasst machen.<br />

Immer wieder gibt es Gerüchte,<br />

Hollywood-Star Idris<br />

Elba (46, Durchbruch<br />

mit „Luther“) könnte gar<br />

der neue und damit erste<br />

schwarze Bond werden −<br />

allerdings dementiert der<br />

britische Schauspieler entsprechende<br />

Berichte.<br />

Aber was ist mit Darstellerinnen:<br />

007 als Frau? Produzentin<br />

Barbara Broccoli<br />

erteilte diesen Spekulationen<br />

jüngst in einem Interview<br />

mit der Zeitung „Guardian“<br />

eine deutliche Absage:<br />

„Bond ist ein männlicher<br />

Charakter. [...] Er wird<br />

wahrscheinlich immer<br />

männlich bleiben.“<br />

Doch nun die große Überraschung:<br />

Denn 007 soll im<br />

neuen Bond-Film nicht nur<br />

schwarz, sondern auch eine<br />

Frau sein! Die britische<br />

Schauspielerin Lashana<br />

Lynch (31, „Captain Marvel“)<br />

übernimmt laut der<br />

„Mail“ die Rolle des Spionage-Königs.<br />

Ein Film-Insider hat angeblich<br />

eine Schlüsselszene<br />

des neuen Geheimagenten-<br />

Thrillers verraten, wonach<br />

Lynch auf den Codenamen<br />

007 ins Büro des MI6-Chefs<br />

gerufen werde!<br />

Ist die Nachfolge von Daniel<br />

Craig somit endlich geklärt?<br />

Offenbar nicht. „Bond<br />

ist immer noch Bond“, so<br />

der Insider zur Zeitung.<br />

Lynch soll demnach nicht<br />

Bond-Comeback für Christoph<br />

Waltz? Der Oscar-Gewinner soll<br />

als Bösewicht zurückkehren.<br />

Daniel Craig dreht derzeit<br />

seinen letzten Bond-Film<br />

auf Dauer 007 spielen, sondern<br />

ihre eigene Rolle als<br />

Geheimagentin erhalten.<br />

Das Rätselraten um den<br />

nächsten Bond-Darsteller<br />

geht also (erst mal) weiter.<br />

Eine zweite Besetzung im<br />

noch unbetitelten Film<br />

sorgt aber ebenfalls für Furore.<br />

Oscar-Preisträger<br />

Christoph Waltz („Inglourious<br />

Basterds“) soll im<br />

nächsten James-Bond-Film<br />

erneut auftreten. Der 62-<br />

Jährige wurde laut Szenekenner<br />

Baz Bamigboye von<br />

„Daily Mail“ bei den Dreharbeiten<br />

in den Pinewood<br />

Studios nahe London gesichtet.<br />

Das berichtete Bamigboye,<br />

der in Sachen James<br />

Bond als sehr gut informiert<br />

gilt, auf Twitter. Bamigboye<br />

frotzelte in Anspielung auf<br />

einen klassischen Bond-<br />

Schurken-Satz: „Wir haben<br />

Sie erwartet.“ Ein Passant<br />

habe Waltz angesprochen.<br />

Der soll gesagt haben: „Sie<br />

haben mich hier nicht gesehen!“<br />

Schon im letzten Bond-<br />

Film „Spectre“ (2015) hatte<br />

Waltz den Bösewicht Blofeld<br />

gespielt, der am Ende<br />

des Films ins Gefängnis<br />

wandert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!