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KURIER-Serie<br />
Die letzten<br />
Fischer vom<br />
Scharmützelsee<br />
SEITEN 18-19<br />
PostvertriebsstückA11916/Entgelt bezahlt<br />
Dienstag, 16. Juli 2019 •Berlin/Brandenburg1,20 ¤•D/Auswärts 1,30 ¤<br />
www.berliner-kurier.de •NR. 190/2019 –A11916<br />
ZEITUNG FÜR BERLIN-BRANDENBURG<br />
Gewobag kauft die<br />
Karl-Marx-Allee<br />
Landeseigenes Unternehmen schnappt der<br />
Deutschen Wohnen 670 Wohnungen weg SEITE 7<br />
ICE nach Usedom<br />
Die Ostsee soll<br />
<strong>Berliner</strong> werden<br />
Rein in den Zugund nix wie raus ans Meer –die Pläne für die neue 2-Stunden-Verbindung<br />
SEITEN 4-5<br />
Fotos: zVg, otto
*<br />
POLITIK<br />
MEINE<br />
MEINUNG<br />
Von<br />
Karl<br />
Doemens<br />
Der widerwärtige<br />
RassismusTrumps<br />
Trump ist ein skrupelloser<br />
Brandstifter. Nun hat er<br />
ein unterirdisches Niveau erreicht.<br />
Seine Twitter-Aufforderung<br />
„Geh doch zurück!“,<br />
statt „demamerikanischen<br />
Volk Ratschläge zu geben“ an<br />
eineinCincinnati geborene<br />
Schwarze wie die AbgeordneteAyanna<br />
Pressley, ist<br />
nichts anderes alsnackter,<br />
widerwärtiger Rassismus.<br />
Trump weiß genau, wie er<br />
mit Angst und Hass die niederen<br />
Instinkte seiner weißen<br />
Basis in der Unter- und<br />
Mittelschicht bedient. Genau<br />
darum geht es ihm im Vorfeld<br />
derPräsidentschaftswahlen<br />
im Herbst 2020.Erschreckendist,<br />
dass sich die<br />
einst stolze republikanische<br />
Partei widerstandslosergibt.<br />
DreiJahrenach Obamakann<br />
dessen Nachfolger Menschen<br />
wegen ihrer dunklen Hautfarbe<br />
bepöbeln und beleidigen,ohne<br />
dass er von seinen<br />
Parteifreunden auch nur ermahnt<br />
wird. Für die Demokraten<br />
muss das ein Weckruf<br />
sein. Allzu sehr ist die Partei<br />
mit sich selbstbeschäftigt.<br />
Trumps rassistischerAusbruch<br />
macht deutlich, wo der<br />
wahre Gegnersteht.Wenn<br />
die US-Demokraten das verinnerlichen<br />
würden, hätte<br />
der Vorfall immerhin eine<br />
positiveWirkung.<br />
MANN DESTAGES<br />
Hans Wallow<br />
20 Jahre ist es her, seit Hans<br />
Wallow zuletzt für die SPD<br />
im Deutschen Bundestag saß.<br />
Nun hat der 80-Jährige noch<br />
einmal Großes<br />
vor. Er<br />
bewirbt sich<br />
um den<br />
SPD-Parteivorsitz:<br />
„Da<br />
die Partei in<br />
einer Notlage<br />
ist und<br />
kreative,<br />
kompetente<br />
Köpfe benötigt,<br />
will ich meine Erfahrungen<br />
zur Verfügung stellen<br />
und an dem Wettbewerb der<br />
Ideen teilnehmen.“ Mit seiner<br />
Kandidatur möchte er<br />
ein Signal gegen zunehmenden<br />
Altersrassismus setzen.<br />
pvirat<br />
MinisterSpahn auf<br />
PflegersucheimKosovo<br />
In Pristina sollenkünftig dringend benötigte Fachkräfte angeworbenwerden<br />
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa<br />
Zwei Pflegerinnen<br />
schieben in einem<br />
Hamburger Klinikum<br />
Patienten mit Rollstühlen<br />
durch<br />
einen Flur.<br />
Pristina – Um die Pflege steht<br />
es in Deutschland nicht gut:<br />
Bis zu 40 000 Fachkräfte fehlen<br />
für eine adäquate Versorgung<br />
von Pflegebedürftigen.<br />
Um den Mangel zu bekämpfen,<br />
hat die GroKo einen<br />
Maßnahmenkatalog geschnürt.<br />
Bundesgesundheitsminister<br />
Jens Spahn (CDU)<br />
ist deshalb in das Kosovo gereist.<br />
Auf 100 offene Stellen in Pflegeberufen<br />
bewerben sich bundesweit<br />
im Schnitt 19 Interessenten.<br />
Bei aktuell 3,4 Millionen<br />
(Statistisches Bundesamt) Pflegebedürftigen<br />
verheißt das<br />
nichts Gutes. Denn diese Zahl<br />
dürfte bei einer alternden Gesellschaft<br />
weiter zunehmen.<br />
Bundesgesundheitsminister<br />
Spahn hat im Kosovo mit seinem<br />
Amtskollegen Uran Ismajli<br />
eine Vereinbarung zur Anwerbung<br />
von Pflegekräften<br />
unterzeichnet. „Besonders im<br />
Kosovo und in Albanien gibt es<br />
ein gutes Potenzial an jungen<br />
Fachkräften“, hatte er kürzlich<br />
erklärt. „Dort ist die Pflegeausbildung<br />
deutlich besser, als wir<br />
denken.“<br />
Der Pflegebevollmächtigte<br />
der Bundesregierung, Andreas<br />
Westerfellhaus (CDU), begrüßte<br />
die Bemühungen Spahns. Er<br />
rief die Bundesregierung dazu<br />
auf, schneller Visa für einwanderungswillige<br />
Pflegekräfte zu<br />
erteilen. Es sei „unerträglich,<br />
dass man innerhalb der deutschen<br />
Botschaft nicht alles daran<br />
wirft, die Visa zu beschleunigen“,<br />
sagte er im „Morgenmagazin“<br />
des ZDF. Das Außenministerium<br />
solle auch prüfen, ob<br />
die Visavergabe nicht aus den<br />
Botschaften nach Deutschland<br />
verlagert werden könnte. Ob<br />
eine Pflegekraft dauerhaft in<br />
Deutschland bleibe, hänge vor<br />
allem davon ab, ob die Kollegen<br />
sie hier wertschätzend empfangen<br />
und gut einarbeiten.<br />
Außerdem seien gute Sprachkenntnisse<br />
entscheidend für<br />
eine gelingende Integration.<br />
Dass die Pflegekräfte dann<br />
womöglich im Kosovo fehlen<br />
könnten, räumte Westerfellhaus<br />
aber ein. Dafür könnten<br />
die Pflegekräfte in Deutschland<br />
„womöglich Qualifikationen<br />
für die Zukunft des Kosovo“ gewinnen.<br />
Das kosovarische Gesundheitssystem<br />
hat bereits<br />
Foto: Britta Pedersen/dpa<br />
heute große Probleme. Blerim<br />
Syla, Direktor des Verbands der<br />
Gesundheitsgewerkschaften,<br />
sagt: „Eine Krankenschwester<br />
muss sich heute um bis zu 60<br />
Patienten kümmern. Zudem<br />
liegt das Durchschnittsalter des<br />
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister,möchte<br />
im Kosovo<br />
Pfleger anwerben.<br />
Pflegepersonals bereits bei 53<br />
Jahren.“<br />
Die deutsch-kosovarische<br />
Pflegehochschule in Pristina –<br />
für viele ein Sprungbrett Richtung<br />
Mitteleuropa – ist dennoch<br />
gut gebucht, obwohl eine<br />
Ausbildung dort 5000 Euro<br />
kostet. Für kosovarische Verhältnisse<br />
ist das ein kleines Vermögen.<br />
Die „Rekrutierungsreise“<br />
Spahns in das Kosovo ist ein<br />
Teil der „Konzertierten Aktion<br />
Pflege“, mit der die Bundesregierung<br />
die „Pflegelücke“<br />
schließen will. Dazu gehört<br />
auch, die Arbeitsbedingungen<br />
in der Pflege allgemein attraktiver<br />
zu machen. So könnten<br />
auch gelernte Pflegekräfte, die<br />
nicht mehr in ihrem Beruf<br />
arbeiten, zur Rückkehr in ihre<br />
alte Profession motiviert werden.<br />
Außerdem plant die Gro-<br />
Ko die Einführung eines Mindestgehalts<br />
in der Altenpflege.<br />
„Gute 14 Euro in der Stunde<br />
müssten es schon sein“, hatte<br />
Spahn erklärt. Das entspräche<br />
einem Bruttolohn von etwa<br />
2500 Euro. In der Krankenpflege<br />
liegen die Bezüge in der Regel<br />
höher.
*<br />
SEITE3<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Hassgegen Liebe? Die<br />
demokratische Abgeordnete<br />
Alexandria Ocasio-Cortez, US-<br />
Präsident Donald Trump.<br />
NACHRICHTEN<br />
Maaßens Presse-Hetze<br />
Foto: JörgCarstensen/dpa<br />
Berlin – Bei einem kurzen<br />
Pressestatement in Paris hat<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) nach Luft gerungen.<br />
Dieauffällige undbisher nicht<br />
gesehene Kurzatmigkeit leistet<br />
der Sorge überden Gesundheitszustand<br />
der 64-Jährigen<br />
erneutVorschub.<br />
Was war passiert? Merkel<br />
war am Sonntag zu GastinParis.<br />
Die Franzosen begingen<br />
ihren Nationalfeiertag mit<br />
einer Parade. Auch die deutsche<br />
Regierungschefin war<br />
unter den Ehrengästen. Sie beobachtete<br />
die etwa zweistündige<br />
Veranstaltung die meiste<br />
Zeit stehend –ohne größere<br />
Zwischenfälle. Als sie aber im<br />
Anschluss an die Parade im<br />
Élysée-Palast in Paris eine<br />
kurze Erklärung vor deutschen<br />
Medienvertretern abgab,<br />
rang sie deutlich wahrnehmbar<br />
nach Luft. 20 Sekunden<br />
dauerte ihrStatement, dabei<br />
konnte die Kanzlerin keinen<br />
Satz sprechen, ohnemehrfach<br />
tief Luft zu holen. Das<br />
Statement war am Sonntag<br />
auch inder „Tagesschau“ um<br />
20 Uhr zu sehen (ab Minute<br />
1:59).<br />
Regierungssprecher Steffen<br />
Seibert erklärte die Kurzatmigkeit<br />
am Montag mit der Eile<br />
Merkels in der Situation.<br />
Trumps rüdeHassattacken<br />
Washington –Der US-Präsident<br />
hat offenbar die Nerven verloren<br />
und in einer rüden Verbalattacke<br />
namhafte Politikerinnen der Demokratischen<br />
Partei verunglimpft.<br />
Auf die Abgeordneten<br />
Alexandria Ocasio-Cortez, Ayanna<br />
Pressley und Ilhan Omar anspielend<br />
twitterte Trump, die<br />
Politikerinnen sollten „in ihre<br />
Länder zurückzugehen“ und dabei<br />
helfen, „die total kaputten und<br />
von Kriminalität befallenen Orte<br />
in Ordnung zu bringen, aus denen<br />
sie gekommen sind“.<br />
„So sieht Rassismus aus. Wir<br />
sind das, was Demokratie ist, wir<br />
Fühlen sich vomPräsidenten rassistisch beleidigt: die demokratischen<br />
Politikerinnen Ilhan Omar (o.), Rashida Tlaib (M.), Ayanna Pressley(u.)<br />
sowie Alexandria Ocasio-Cortez (großes Bild).<br />
Angela Merkel am Sonntag in Paris<br />
während der Parade zum französischen<br />
Nationalfeiertag.<br />
gehen nirgendwo hin“, twitterte<br />
die Abgeordnete Ayanna Pressley<br />
zurück. „Kein Bully, selbst dieser<br />
rassistische Präsident nicht“,<br />
werde sie von ihrer Arbeit für ihre<br />
Wähler abhalten, twitterte die in<br />
Detroit geborene Rashida Tlaib,<br />
ein Kind palästinensischer Eltern.<br />
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses<br />
und Frontfrau<br />
der Demokraten, Nancy Pelosi,<br />
nannte Trump einen Spalter.<br />
Trumps rüde Attacken fallen in<br />
eine Zeit innenpolitischer Spannungen,<br />
in der er Massenabschiebungen<br />
Tausender Migranten<br />
plant.<br />
Wieder SorgeumMerkel<br />
Kanzlerinwirktbei Statement für „Tagesschau“ ungewöhnlich kurzatmig. LagesamTreppensteigen?<br />
Foto: Jie Keichen/imago images<br />
Der nächste Termin habe gedrängt<br />
und die Kanzlerin sei<br />
unmittelbar vor dem Auftritt<br />
vor den TV-Kameras eine<br />
Treppe hochgestiegen, so Seibert.<br />
Nach Augenzeugenberichten<br />
handelte es sich um<br />
eine lange Treppe, die –auf<br />
normaleVerhältnisse übertragen<br />
–etwazweieinhalbStockwerken<br />
entspricht.Warum die<br />
Kanzlerin sich keine 30 Sekunden<br />
Zeit nahm, bis die<br />
Kurzatmigkeit verflogen war,<br />
bleibt unklar.<br />
Innerhalb von drei Wochen<br />
hatteMerkel drei Zitteranfälle<br />
erlitten –immer nach längerem<br />
Stehen.<br />
Fotos: Ron Sachs/dpa, Evan Vucci/AP/dpa, Nick Wagner/Austin American-Statesman/dpa, Jacquelyn Martin/AP/dpa, Stefani Reynolds/imago images<br />
Foto: Till M. Egen/dpa<br />
Berlin –Hans-Georg Maaßen,<br />
Ex-Verfassungsschutzpräsident,<br />
scheut nicht davor<br />
zurück, das Medienbashing<br />
eines rechten Leitmediums<br />
zu teilen. Am Sonntag kritisierte<br />
er in einem Tweet das<br />
ARD-Magazin „Panorama“,<br />
verlinkt mit dem rechtspopulistischen<br />
Portal „Journalistenwatch“.<br />
Lob für vonder Leyen<br />
Brüssel –KanzlerinAngela<br />
Merkel hat dieEntscheidung<br />
von Ursula von der Leyen<br />
(beide CDU), als Verteidigungsministerinzurückzutreten,<br />
als starkes Signalgewertet.Sie<br />
mache vorder heutigen<br />
Wahl deutlich,dass sie<br />
das Amtder EU-Kommissionspräsidentinmit<br />
ganzer<br />
Kraft anstrebe.<br />
Flüchtlinge evakuieren<br />
Berlin –Die Sea-Watch-Kapitänin<br />
Carola Rackete hat<br />
die Evakuierung aller Flüchtlinge<br />
aus Libyen gefordert.<br />
„Wir hören von einer halben<br />
Million Menschen, die in den<br />
Händen von Schleppern sind<br />
oder in libyschen Flüchtlingslagern,<br />
die wir rausholen<br />
müssen“, sagte sie „Bild“.<br />
Bund verkauft U-Boot<br />
Kiel –Der Bund hateinen<br />
Abnehmerfür dasausrangierte<br />
U-Boot „U25“ der deutschenMarinegefunden.<br />
Es<br />
geht für400000 Euro an ein<br />
europäischesAbwrackunternehmen,<br />
sagte ein Sprecher<br />
desVerwertungsunternehmens<br />
desBundes. „Das ist ein<br />
marktentsprechender Preis.“<br />
Minister auf US-Visite<br />
Teheran –Ein mehrtägiger<br />
Besuch des iranischen<br />
Außenministers Mohammed<br />
Dschawad Sarif in den USA<br />
nährt Spekulationen über<br />
mögliche Annäherungsversuche<br />
zwischen Teheran und<br />
Washington. Details über seine<br />
Termine in den USA wurden<br />
zunächst nicht bekannt.
*<br />
HINTERGRUND<br />
Schnell mal<br />
ans Meer<br />
Ohne Auto an den Strand:<br />
Dasist möglich. Nach Usedom<br />
gibt es zweistündlich<br />
eine Verbindung ab Berlin,<br />
auch Flixbus fährtdorthin.<br />
Nach Rügen und Rostock<br />
können die <strong>Berliner</strong> sogar<br />
im ICE reisen. Vorteil: In<br />
Fernzügen lassen sich<br />
Plätze reservieren. In Regionalexpresszügen,<br />
zu<br />
denen der Warnemünde-<br />
Express gehört, kann es<br />
bei gutem Wetter voll werden.<br />
Infos: www.bahn.de<br />
Bahn frei für den<br />
Bikini-Express!<br />
Mit dem ICE an den Ostseestrand: Für den Wiederaufbau der Strecke nach Usedom keimt Hoffnung<br />
Von<br />
PETERNEUMANN<br />
Joachim Trettin wirbt gern<br />
fürs Zugfahren. Das wird<br />
von ihm auch erwartet, denn<br />
er ist Chef von DB Regio<br />
Nordost. Wenn es jedoch um<br />
die Verbindung zur Ostseeinsel<br />
Usedom geht, hält sich<br />
der <strong>Berliner</strong> Bahnmanager<br />
derzeitzurück. Er weiß, dass<br />
für eine Fahrt von Berlin ins<br />
Seebad Heringsdorf vier<br />
Stunden einzuplanen sind.<br />
„Solche Reisezeiten sind<br />
nicht zeitgemäß“, gesteht<br />
Trettinein.<br />
Sicher, alle zwei Stunden<br />
gibt es eine Verbindung. Und<br />
mit dem Ostsee-Ticket reisen<br />
zwei Personen für 88 Euro<br />
von Berlin auf die Insel<br />
und wieder zurück –nach<br />
Zinnowitz, Koserow, Bansin,<br />
Ahlbeck und zu anderen Badeorten.<br />
Fahrgäste aus der<br />
Hauptstadt müssen aber einen<br />
Umweg fahren und im<br />
kleinen Ort Züssow umsteigen.<br />
Die direkte Verbindung<br />
wurde am Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs brutal gekappt.<br />
Als der Befehl „verbrannte<br />
Erde“ lautete, sprengten<br />
deutsche Soldaten 1945 den<br />
größten Teil der Bahnbrücke,<br />
die bei Karnin auf die Insel<br />
führte. Die Zweigstrecke,<br />
die damals von Ducherow<br />
nach Swinemünde (heute<br />
Swinoujscie) führte, wurde<br />
stillgelegt. Noch 1939 fuhren<br />
dort Schnellzüge, die vom<br />
damaligen Stettiner Bahnhof<br />
an der Invalidenstraße<br />
ins Seebad Ahlbeck laut<br />
Fahrplan nur knapp drei<br />
Stunden unterwegswaren.<br />
Aus und vorbei –bislang jedenfalls.<br />
Nur der 35 Meter<br />
hohe Mittelteil der Karniner<br />
Brücke blieb bei der Sprengung<br />
erhalten. Dunkel, fast<br />
schon unheimlich, ragt das<br />
stählerne Bauwerk aus dem<br />
Peenestrom empor. Wenn<br />
die Usedomer Eisenbahnfreunde<br />
am 3. August ihr<br />
achtes Brückenfest feiern,<br />
wird Trettin dabei sein und<br />
wieder auf die alte Hubbrücke<br />
klettern. Kein Problem<br />
für ihn: „Ich bin schwindelfrei“,<br />
so der Eisenbahner.<br />
Der <strong>Berliner</strong> hat das Bauwerk<br />
schon mit vielen Menschen<br />
erklommen, um für<br />
den Wiederaufbau der<br />
43 Kilometer langen Strecke<br />
zu werben. Doch auch die<br />
Bemühungen seiner Mitstreiter,<br />
zu denen der langjährige<br />
Grünen-Europaabgeordnete<br />
Michael Cramer<br />
und andere Politiker gehören,<br />
fruchteten nur wenig.<br />
„Dabei ist das Projekt aus<br />
regionaler Sicht sehr wichtig“,<br />
so Trettin. Auf der sonnenreichsten<br />
Insel des<br />
Landes sei der Tourismus<br />
seit Jahren auf Wachstumskurs.<br />
Wenn 2022 der Swinetunnel<br />
öffne, werde ein weiterer<br />
Anstieg des Autoverkehrs<br />
um 13 Prozent erwartet.<br />
Nur die Reaktivierung<br />
und Elektrifizierung der<br />
Bahnstrecke verhindere,<br />
dass Usedom von Autos<br />
überschwemmt wird, mahnt<br />
er. Sein Wunsch: Künftig soll<br />
die Bahnreise ab Berlin nur<br />
noch rund zwei Stunden<br />
dauern, und ICE-Züge sollten<br />
direkt nach Ahlbeck sowie<br />
Heringsdorf fahren.<br />
Nun zeichnet sich endlich<br />
ein Lichtstreif am Horizont<br />
ab. Heute hält auch das Land<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
die Wiederherstellung der<br />
Bahnlinie von Ducherow<br />
nach Swinoujscie für ein<br />
„wesentliches Verkehrsprojekt<br />
für die Insel“, wie es bei<br />
Infrastrukturminister Christian<br />
Pegel (SPD) heißt. „Bedauerlicherweise“<br />
wurde es<br />
2015 nicht in den Bundesverkehrswegeplan<br />
aufgenommen.<br />
„Die Landesregierung<br />
sieht die Verantwortung für<br />
solche Fernverkehrsprojekte<br />
der Bahn grundsätzlich<br />
beim Bund“, erklärt Pegels<br />
Sprecher ManuelSauer.<br />
Die Chancen für den<br />
nächsten Bundesverkehrswegeplan<br />
ließen sich aber<br />
verbessern –wenn bisherige<br />
Kostenschätzungen und<br />
Rahmenbedingungen konkreter<br />
gefasst werden. Darum<br />
wurden nun in dem Entwurf<br />
des Landeshaushalts<br />
2020/21 für Vorplanungen<br />
zur Karniner Brücke pro
*<br />
SEITE5<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Seit 74 Jahren ist kein Zug mehr zur Karniner Brücke<br />
gefahren. Seit Jahren wird gefordert, dassdie Trasse reaktiviertwird.<br />
Als die Brückenach<br />
Usedom noch komplett<br />
war. 1933 ging die<br />
Stahlkonstruktion, die<br />
bei Karnin auf die Insel<br />
führte, in Betrieb.<br />
1945 wurde ein Großteil<br />
zerstört.<br />
Jahr 1,4 Millionen Euro eingestellt.<br />
„Das Kabinett hat<br />
den Entwurf gebilligt, der<br />
Landtag muss darüber noch<br />
abstimmen. Die erste Lesung<br />
ist am 4. September geplant,<br />
die zweite am 11. Dezember.“<br />
„Die Entscheidung ist von<br />
großem Wert“, sagt Joachim<br />
Trettin. Falls sich das Projekt<br />
beschleunigt, lägen künftig<br />
Planungen in der Schublade.<br />
Die Entscheidung des<br />
Landes sei ein Grund zur<br />
Freude,jubelt GüntherJikeli,<br />
Vorsitzender der Usedomer<br />
Eisenbahnfreunde. Sven<br />
Krein aus Velten, der eine<br />
Parzelle am stillgelegten<br />
Bahndamm besitzt, sieht das<br />
anders. Er wundert sich, dass<br />
oft vergessen werde, dass<br />
Swinoujscie bereits per Bahn<br />
erreichbar sei –via Szczecin<br />
(Stettin). Bevor ein dreistelliger<br />
Millionenbetrag ausgegeben<br />
werde, um noch eine<br />
Strecke zubauen, sollte erst<br />
einmal der bestehende Verkehr<br />
verbessert werden.Weil<br />
das Land zuwenig Zugfahrten<br />
bestellt, sei es Richtung<br />
Usedom oft sehr voll, klagt er.<br />
Mit dem Verkehrsprojekt<br />
geht es voran. Der Bikini-Express,<br />
der von Berlin direkt<br />
zum Ostseestrand fährt,<br />
könnte Wirklichkeit werden,<br />
vielleicht schon in den 20er-<br />
Jahren. Doch die Anlieger<br />
haben gute Chancen, ihre Ruhe<br />
noch einige Zeit genießen<br />
zu können. „Zum heutigen<br />
Zeitpunkt ist es nicht möglich,<br />
verlässliche Aussagen zu<br />
einem möglichen Bau- und<br />
Betriebsbeginn zu treffen“,<br />
teilt ManuelSauer mit.<br />
Fotos: Imago Images:/Westend 61
***<br />
BERLIN<br />
PANKOW<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Klaus Freytag,<br />
58 Jahrealt,<br />
ist Brandenburgs<br />
Lausitz-<br />
Beauftragter.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: Staatskanzlei Brandenburg<br />
Wieder so ein Typ aus<br />
der Verwaltung, und<br />
dann noch ein Wessi. So<br />
könnte der Brandenburger<br />
an sich über den neuen<br />
Beauftragten des Ministerpräsidenten<br />
für die Lausitz<br />
mosern. Aber trotz einer<br />
langen Karriere in Bergämtern<br />
und im brandenburgischen<br />
Wirtschaftsministerium<br />
wäre nichts falscher:<br />
Der Mann ist in jeder<br />
Hinsicht vom Fach. In<br />
Aachen, gleich neben einem<br />
riesigen Bergbaurevier,<br />
hat Klaus Freytag Bergbau<br />
studiert und in dem Fach<br />
seinen Doktor gemacht,<br />
dreckige Finger während<br />
der Ausbildung inbegriffen.<br />
In Pakistan und Indien<br />
hat er an UN-Projekten<br />
mitgearbeitet. Die Lausitz<br />
kennt er auch gut: Der<br />
Vater von vier Kindern<br />
lebt mit seiner Frau seit<br />
1993 in Cottbus. Jetzt hat<br />
er dort mit sechs Mitarbeitern<br />
ein Büro bezogen.<br />
Dort soll er ein Bindeglied<br />
zwischen Kommunen,<br />
Unternehmen sowie<br />
Leuten mit Ideen und der<br />
Landesregierung darstellen,<br />
um die Lausitz bei ihrem<br />
Weg weg von der<br />
Braunkohle in eine gute Zukunft<br />
zu begleiten. Unter<br />
anderem soll er wissenschaftliche<br />
Einrichtungen<br />
in die Region holen, an der<br />
Verbesserung ihrer Infrastruktur<br />
arbeiten. GL<br />
Foto: imago/Steinach<br />
Durchschnittskaufpreise<br />
für Eigentumswohnungen<br />
Durchschnittliches Preisniveau<br />
in Euro pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche, 2018<br />
1500 bis 2000 Euro<br />
2000 bis 2500 Euro<br />
2500 bis 3000 Euro<br />
3000 bis 3500 Euro<br />
3500 bis 4000 Euro<br />
4000 bis 4500 Euro<br />
4500 bis 5000 Euro<br />
über 5000 Euro<br />
Grafik/Galanty;Quelle:<br />
Immobilienmarktbericht ’18/’19<br />
Von<br />
ULRICH PAUL<br />
Berlin – Immobilien in Berlin<br />
sind weiter heiß begehrt. Im<br />
vergangenen Jahr wurden in<br />
der Hauptstadt Häuser,<br />
Wohnungen und Grundstücke<br />
im Wert von rund 19,2<br />
Milliarden Euro verkauft.<br />
Ein Umsatzplus von sechs<br />
Prozent gegenüber 2017. Und<br />
zugleich der höchste Wert<br />
seit der Wiedervereinigung.<br />
Die Zahlen gehen aus dem Immobilienmarktbericht<br />
Berlin<br />
REINICKENDORF<br />
2018/2019 des Gutachterausschusses<br />
für Grundstückswerte<br />
hervor. Der wurde am Montag<br />
veröffentlicht. Der Bericht beruht<br />
auf den tatsächlichen<br />
Kaufvertragsabschlüssen und<br />
ist damit die zuverlässigste<br />
Quelle über die Preise von Immobilien<br />
in Berlin.<br />
Eigentumswohnungen verteuerten<br />
sich im vergangenen<br />
Jahr im Schnitt um elf Prozent.<br />
Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
sowie für Wohnund<br />
Geschäftshäuser zogen um<br />
13 Prozent an. Reine Mietwohnhäuser<br />
verteuerten sich<br />
um sieben Prozent. Besonders<br />
WEISSEN-<br />
SEE<br />
HOHEN-<br />
SCHÖN-<br />
HAUSEN<br />
WEDDING<br />
PRENZLAUER<br />
BERG<br />
SPANDAU<br />
MARZAHN<br />
TIERGARTEN<br />
LICHTEN-<br />
MITTE BERG HELLERS-<br />
CHARLOTTENBURG<br />
FRIEDRICHS-<br />
DORF<br />
HAIN<br />
KREUZBERG RUMMELS-<br />
WILMERS-<br />
BURG<br />
DORF<br />
GRUNEWALD SCHÖNE-<br />
BERG<br />
DAHLEM<br />
TREPTOW<br />
KÖPENICK<br />
NEUKÖLLN<br />
ZEHLENDORF STEGLITZ<br />
TEMPELHOF<br />
Immobilien<br />
machen<br />
Rekord-Reibach<br />
19,2 Milliarden Euro –soviel blätterten Käufer 2018 für Betongold hin<br />
gravierend aber: Der Bodenrichtwert<br />
für Grundstücke, auf<br />
denen Mehrfamilienhäuser<br />
entstehen sollen, wurde um 20<br />
Prozent angehoben. In Ortsteilen<br />
wie Wedding und Moabit<br />
sogar um 30 Prozent. Der Bodenrichtwert<br />
gibt Auskunft<br />
über den Wert eines Grundstücks.<br />
Je höher er liegt, umso<br />
schwieriger wird es, preiswerte<br />
Wohnungen zu errichten.<br />
Die Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung versucht das<br />
wenige Positive aus der Preisentwicklung<br />
herauszustellen.<br />
Bau-Staatssekretär Sebastian<br />
Scheel verweist auf die „erneut<br />
rückläufigen Umwandlungszahlen<br />
von Miet- in Eigentumswohnungen“<br />
um 22 Prozent<br />
und den Rückgang von Eigentumswohnungen<br />
bei Neubauvorhaben<br />
in Höhe von 15 Prozent.<br />
„Die Preisanstiege bei reinen<br />
Mietwohnhäusern machen<br />
aber auch deutlich, dass weitere<br />
mietpreisregulierende Gesetze<br />
notwendig sind, damit alle<br />
<strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong><br />
sich Wohnen auch zukünftig<br />
leisten können“, räumt Scheel<br />
aber ein.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Mieterverein<br />
(BMV) zeigt sich besorgt. „Der<br />
durch die Preisentwicklung auf
***<br />
TilSchweiger<br />
Zoff um seine<br />
Förder-Millionen<br />
SEITE 16<br />
SEITE7<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Teuer sind Eigentumswohnungen<br />
in der City sowie im Südwesten<br />
Berlins, günstig am Stadtrand.<br />
Karl-Marx-Allee<br />
gehörtwieder Berlin<br />
Die Gewobag übernimmt dort670 Wohnungen<br />
Von<br />
ULRICH PAUL<br />
Berlin – Die Mieter von rund<br />
670 Wohnungen an der Karl-<br />
Marx-Allee in Friedrichshain<br />
können aufatmen. Der Senat<br />
hat sich in Gesprächen mit<br />
dem bisherigen Eigentümer,<br />
der Firma Predac, und der<br />
Deutsche Wohnen darauf<br />
verständigt, dass die landeseigene<br />
Gewobag die Wohnungen<br />
übernimmt. Der zunächst<br />
geplante Verkauf an<br />
die Deutsche Wohnen ist damit<br />
für diese Wohnungen<br />
endgültig vom Tisch.<br />
Am Freitag sei ein entsprechendes<br />
Vertragsangebot für die<br />
Wohnblöcke C-Nord, C-Süd<br />
sowie D-Nord zwischen Gewobag<br />
und Predac beurkundet<br />
worden, teilte das Presse- und<br />
Informationsamt des Landes<br />
am Montag mit. Das Vertragsangebot<br />
beinhalte die unverzügliche<br />
Übernahme aller<br />
Wohnungen und Gewerbeeinheiten,<br />
die nicht einzeln von<br />
Mietern erworben werden.<br />
Vereinbart worden sei überdies,<br />
dass den Mietern ein Angebot<br />
mit vollständigen Unterlagen<br />
und Zuordnung eines<br />
Kellers zur Eigentumsbildung<br />
unterbreitet werde. Falls die<br />
Mieter dieses Angebot nicht<br />
wahrnehmen möchten, sollen<br />
ihnen daraus keine Nachteile<br />
entstehen.<br />
Der Regierende Bürgermeister<br />
Michael Müller (SPD) hatte<br />
den Erfolg in Gesprächen mit<br />
der Deutsche Wohnen möglich<br />
gemacht. Die Einigung hatte<br />
sich bereits am Donnerstag angedeutet,<br />
als das Land Berlin<br />
und die Predac einen Verhandlungstermin<br />
vor dem Kammergericht<br />
um den Verkauf eines<br />
weiteren Blocks (F-Nord) nicht<br />
wahrgenommen hatten – um<br />
sich, wenn möglich, außergerichtlich<br />
zu verständigen.<br />
Im nun vereinbarten Vertrag<br />
über die rund 670 Wohnungen<br />
ist der Block F-Nord zwar nicht<br />
enthalten, doch ist anzunehmen,<br />
dass es auch für die dortigen<br />
150 Wohnungen eine Lösung<br />
gibt. Der Regierende Bürgermeister<br />
bezeichnete den<br />
Ankauf der rund 670 Wohnungen<br />
als „ersten guten Schritt“.<br />
Zugleich kündigte er an, weitere<br />
Gespräche mit der Deutsche<br />
Wohnen zu führen. Stadtentwicklungssenatorin<br />
Katrin<br />
Lompscher (Linke) bezeichnete<br />
die Rekommunalisierung der<br />
Wohnungen, die in den 90er-<br />
Jahren privatisiert worden waren,<br />
als „großartigen Erfolg von<br />
Senat, Bezirk und Mieterbeirat“.<br />
Finanzsenator Matthias<br />
Kollatz (SPD) sprach von einem<br />
„guten Tag für Berlin“. Zur<br />
Höhe des Kaufpreises wurden<br />
keine Angaben gemacht.<br />
dem Immobilien-und-Grundstücksmarkt<br />
erzeugte Druck<br />
auf die Mieter ist weiterhin<br />
sehr hoch“, sagt BMV-Geschäftsführer<br />
Reiner Wild.<br />
„Insbesondere die Kaufpreise<br />
für Wohn- und Geschäftshäuser<br />
bereiten uns Sorgen.“ Gegenüber<br />
2017 habe es hier ein<br />
Umsatzplus von 14 Prozent bei<br />
weniger Verkäufen gegeben.<br />
Der Bau von bezahlbaren Wohnungen<br />
werde massiv beeinträchtigt.<br />
Die Bodenrichtwerte<br />
für Bauland in den innerstädtischen<br />
Quartieren mit bis zu<br />
11000 Euro je Quadratmeter<br />
seien der „helle Wahnsinn“, so<br />
Wild. Der Verband Berlin-<br />
Brandenburgischer Wohnungsunternehmen<br />
(BBU) fordert:<br />
„Berlin muss dringend<br />
mehr Bauland mobilisieren“.<br />
Notwendig sei „eine breite Diskussion<br />
über Flächen wie die<br />
Ränder des Tempelhofer Feldes<br />
oder die Elisabeth-Aue“.<br />
Mit durchschnittlich rund<br />
5989 Euro je Quadratmeter waren<br />
Eigentumswohnungen im<br />
vergangenen Jahr im Ortsteil<br />
Dahlem am teuersten. Das<br />
zweithöchste Kaufpreisniveau<br />
ermittelte der Gutachterausschuss<br />
mit durchschnittlich<br />
5776 Euro je Quadratmeter<br />
Wohnfläche für den Ortsteil<br />
Mitte. Verkauft wurden im<br />
Jahr 2018 insgesamt 18850 Eigentumswohnungen<br />
– zwölf<br />
Prozent weniger als im Jahr davor.<br />
Ein- undZweifamilienhäuser<br />
kosteten im vergangenen<br />
Jahr im Schnitt 3085 Euro pro<br />
Quadratmeter Geschossfläche.<br />
Am teuersten waren Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser mit durchschnittlich<br />
9479 Euro je Quadratmeter<br />
Wohnfläche im Ortsteil<br />
Grunewald, gefolgt von<br />
Häusern in Dahlem mit einem<br />
Preisniveau inHöhe von rund<br />
8506 Euro je Quadratmeter<br />
Wohnfläche.<br />
Foto: Carsten Thesing/imago stock&people<br />
Die Mieter protestierten gegen den Verkauf an die Deutsche Wohnen.
8 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Fahndung nach Sextäter<br />
DasSchicksal vonGeorgine<br />
bewegt ganz Deutschland.<br />
DasMädchen verschwand<br />
vorfast 13 Jahren.<br />
Foto: Polizei<br />
Schöneberg –Die Polizei<br />
fahndet nach diesem Mann.<br />
Er soll im Dezember 2018<br />
am S-Bahnhof Südkreuz eine<br />
Frau (20) sexuell belästigt<br />
haben. Weitere Aufnahmen<br />
sind unter www.berlinerkurier.de<br />
zu sehen. Hinweise<br />
nimmt jede Polizeidienststelle<br />
entgegen.<br />
Wohngeld-Empfänger<br />
Berlin –Die Zahl der mit<br />
Wohngeld unterstützten<br />
Haushalte in Berlin ist 2018<br />
zurückgegangen. Insgesamt<br />
belief sich ihre Zahl<br />
laut Statistik-Amt Ende Dezember<br />
auf rund 23400.<br />
Kinderwagen brannte<br />
Staaken –Ineinem Hochhaus<br />
im Pillnitzer Weg ist<br />
am frühen Montagmorgen<br />
ein Kinderwagen in Flammen<br />
aufgegangen. Die Feuerwehr<br />
war mit etwa 50<br />
Kräften vor Ort. Eine Frau<br />
und ihre drei Kinder kamen<br />
vorsorglich ins Krankenhaus.<br />
Die Brandursache<br />
war zunächst unklar.<br />
Autoknacker erwischt<br />
Schöneberg –Zwei Autoeinbrecher<br />
(27) sind in der<br />
Nacht zu Montag in der<br />
Innsbrucker Straße auf frischer<br />
Tat ertappt und festgenommen<br />
worden. Zunächst<br />
flüchteten die Männer.<br />
Die Beamten konnten<br />
das Duo aber stellen.<br />
98 Verletzte im Verkehr<br />
Potsdam –AmWochenende<br />
sind bei Verkehrsunfällen<br />
in Brandenburg 98<br />
Menschen verletzt worden.<br />
ARCHE NOAH<br />
Georgi ... ist ein Kleiner Alexandersittich,<br />
der als Findling<br />
ins Tierheim kam. Er<br />
sucht eine nette Partnerin<br />
derselben Art. Als neues<br />
Zuhause wäre eine möglichst<br />
geräumige Außenhaltung<br />
ideal.<br />
Vermittlungs-Nr. 19/1924<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: Tierheim Berlin<br />
Georgine (14)<br />
Ermordet und in den<br />
Müll geworfen<br />
Am 31. Juli beginnt der Prozessgegen den mutmaßlichen Täter Ali K.<br />
Von<br />
LUTZ SCHNEDELBACH<br />
Moabit – Jahrelang suchten<br />
Polizei und Staatsanwaltschaft<br />
nach der Leiche von<br />
Georgine Krüger. Jetzt<br />
gibt es einen grausigen<br />
Verdacht. Das tote Mädchen<br />
wurde vom tatverdächtigen<br />
Ali K. (44) im<br />
Müll entsorgt, am Tag als<br />
die BSR den Müll abholte<br />
und ihn zur Verbrennungsanlage<br />
brachte. Nach Informationen<br />
des KURIER wickelte<br />
er die Leiche zunächst<br />
in Plastiktüten,<br />
dann in einen Teppich und<br />
verschloss alles mit Panzerband.<br />
Das soll der mutmaßliche<br />
Mörder Ali K.<br />
(44) einem verdeckten Ermittler<br />
erzählt haben. Der<br />
Prozess wegen Mordes und<br />
Vergewaltigung beginnt<br />
am 31. Juli.<br />
25 Verhandlungstage sind<br />
angesetzt, mehr als 70 Zeugen<br />
sollen befragt werden.<br />
Anwälte schließen nicht aus,<br />
dass sich der Prozess in die<br />
Länge ziehen wird. Von der<br />
Leiche fehlt bis heute jede<br />
Spur. Das betrifft auch den<br />
Keller, in dem das Mädchen<br />
vermutlich getötet worden<br />
ist. Sie soll zunächst bewusstlos<br />
geschlagen und dann vergewaltigt<br />
worden sein. Aus<br />
Angst überführt zu werden,<br />
Ali K. soll das Mädchen<br />
vergewaltigt und dann<br />
in seinem Keller<br />
getötet haben. Der<br />
Mann hat drei Kinder.<br />
soll Ali K. dann das Mädchen<br />
erwürgt und aus dem Keller<br />
geschafft haben. Dem<br />
Deutsch-Türken gelang es,<br />
die Tat mehr als zehn Jahre<br />
zu verdecken.<br />
Der Fall Georgine bewegte<br />
jahrelang die Gemüter. Er gehört<br />
zu den langwierigsten<br />
Fällen in der <strong>Berliner</strong> Kriminalgeschichte.<br />
Am 25. September<br />
2006 war die damals<br />
14-Jährige um 13.45 Uhr aus<br />
einem Bus der Linie M27 an<br />
der Haltestelle Perleberger<br />
Straße Ecke Stendaler Straße<br />
gestiegen. Sie war glücklich,<br />
weil sie an jenem Montag erfahren<br />
hatte, dass sie als<br />
Komparsin für die ARD-Serie<br />
„Türkisch für Anfänger“ angenommen<br />
worden war. Bis<br />
nach Hause hatte sie 200 Meter<br />
zu laufen. Mittlerweile<br />
gehen Polizei und Staatsanwaltschaft<br />
davon aus,<br />
dass Ali K., der ebenfalls<br />
in der Stendaler<br />
Straße wohnte, das<br />
Kind abfing und in<br />
den Keller lockte.<br />
In den folgenden<br />
Tagen durchkämmten Polizisten<br />
die Dachstühle und<br />
Keller von 272 Gebäuden.<br />
Auch Ali K. wurde befragt. Er<br />
stritt ab, das Mädchen zu<br />
kennen. Ein verdeckter Ermittler<br />
kam ihm auf die Spur.<br />
Ali K. soll ihm den Mord und<br />
die Vergewaltigung geschildert<br />
haben. Der Prozess wird<br />
es hoffentlich aufdecken.<br />
Fotos: Privat
10 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />
Wir wollen raus<br />
aus der Hartz-Falle<br />
Der KURIER besuchte Familie Elter in ihrer bescheidenen Marzahner Plattenbauwohnung<br />
Von<br />
KERSTIN HENSE<br />
Marzahn – Ein blau-beige angestrichener<br />
Plattenbau in<br />
Marzahn. Die Stufen im Treppenhaus<br />
mit Flecken übersät.<br />
Im dritten Stock wohnt Katharina<br />
Elter mit den drei Kindern<br />
Jessica (12), Jana (9) und<br />
Jasper (2) in einer Vierzimmerwohnung,<br />
bezahlt von<br />
Hartz IV. Ihre Geschichte ist<br />
eine von vielenindieser Stadt.<br />
Der KURIER wollte wissen:<br />
Wie lebt es sich mit Stütze?<br />
Und die Elters erzählen, wie<br />
sie trotz finanzieller Sorgen<br />
die Hoffnung nicht verlieren.<br />
Katharina Elter bezieht seit<br />
2007 Hartz IV. Sie bekommt zusätzlich<br />
zur monatlichen Miete<br />
(675 Euro), die ihr das Amt bezahlt,<br />
150 Euro Lebensunterhalt<br />
für sich und die Kinder sowie<br />
Kindergeld und Unterhaltsvorschuss.<br />
Das macht zusammen<br />
rund 1000 Euro im Monat. „Da-<br />
von müssen wir Lebensmittel,<br />
Versicherungen,<br />
Strom, Monatsfahrkarten<br />
und<br />
medizinische Hilfsmittel<br />
für meine kranke<br />
Tochter zahlen“,<br />
sagt sie. Für andere<br />
Sachen wird es eng.<br />
Das Schicksal der alleinerziehenden<br />
Katharina<br />
Elter ist hart.<br />
Trotzdem versucht<br />
sie, ihrenKindern eine<br />
liebevolle Mutter zu<br />
sein. Auf dem Herd<br />
brutzelt das Hack aus<br />
dem Sonderangebot<br />
des Discounters für<br />
die Bolognese. „Die<br />
Kinder haben schon<br />
so früh Hunger. Deshalb<br />
essen wir gegen 10.30 Uhr“,<br />
sagt Katharina Elter,die Kati genannt<br />
werden möchte. In der<br />
Hauptstadt gibt es viele Kinder,<br />
die aus Hartz-IV-Familien stammen,<br />
aber nur wenige wachsen<br />
in Liebe und Geborgenheit auf.<br />
„Viele Eltern haben sich selbst<br />
schon aufgegeben“, sagt Berlins<br />
Armutsbeauftragter Thomas de<br />
Vachroi vom Diakoniewerk Simeon.<br />
Katharina Elter und ihr<br />
Mann Martin, von dem sie seit<br />
acht Jahren getrennt lebt,haben<br />
sich nicht aufgegeben. Das ist das<br />
besondere an ihrer Geschichte<br />
Jasper liegt vor<br />
einem zusammengestürzten<br />
Parkhaus. Er hat im<br />
Wohnzimmer all seine<br />
Spielsachen<br />
verstreut.<br />
und warum der KURIER sie traf.<br />
Die Kinder müssen wegen der<br />
Ferien nicht in die Schule und in<br />
die Kita. Jasper sitzt auf dem<br />
Wohnzimmerboden und<br />
schiebt ein Spielzeugauto vor<br />
sich her. Die beiden Mädchen<br />
toben auf der Schlafcouch, die<br />
ihre Mutter nachts zum Bett<br />
umbaut, damit alle Kinder<br />
ein eigenes Zimmer haben.<br />
Am Nachmittag sollen die<br />
Mädchen von einem Fahrer<br />
der Arche, einer Einrichtung<br />
für bedürftige Kinder<br />
in Marzahn, abgeholt werden.<br />
Dann hat Kati Elter<br />
ein wenig Entlastung.<br />
„Viel bieten kann ich ihnen<br />
nicht. Ab und zu gehen<br />
wir mal in den Tierpark“,<br />
sagt sie.<br />
„Es ist nicht einfach,alle<br />
drei gleichzeitig zuHause<br />
zu bändigen. Besonders<br />
Jana ist sehr wild und unser<br />
Sorgenkind“, sagtsie und streicht<br />
ihr zärtlich über den Kopf. Jana<br />
kam miteinem Gendefekt,Trisomie15,<br />
zurWelt und braucht besondere<br />
Förderung.<br />
Das fehlende Geld macht den<br />
Alltag schwer. Den Zahnersatz<br />
für den fehlenden Frontzahn, den<br />
sich die Mutter „an einem kross<br />
gebratenen Hühnerschenkel“<br />
ausgebissen hat, will das Amt<br />
nicht bezahlen. „Meine Ex-Frau<br />
Schupos an den<br />
Beckenrand!<br />
Erster Politiker forderteine Polizei-Einheit<br />
zum Schutz vor brutalen Freibad-Pöblern<br />
Von<br />
MIKE WILMS<br />
Berlin – Macho-Gehabe bis<br />
hin zu Handgreiflichkeiten:<br />
Mehrere Freibäder waren in<br />
diesem Sommer schon ein<br />
Fall für die Polizei, weil die<br />
Stimmung kippte. Braucht<br />
Berlin zum Badengehen in<br />
Zukunft etwa Polizeischutz?<br />
Nicht abwegig klingt das für<br />
den FDP-Politiker Marcel Luthe.<br />
Er fordert, dass sich in Berlin<br />
über die Sommerzeit eine eigene<br />
Einsatzhundertschaft der<br />
Polizei um die Sicherheit in den<br />
Security-Männer<br />
mit Hund sind<br />
im Prinzenbad<br />
auf Patrouille.<br />
Bädern kümmert. Bisher würden<br />
die Beamten draußen gehalten:<br />
Der Senat überlasse die<br />
Konfliktführung privaten Sicherheitsunternehmen.<br />
Unter<br />
diesen Voraussetzungen seien<br />
Konflikte programmiert. Massenschlägereien,<br />
Kids besetzten<br />
den Sprungturm, Badelatschen-Schläge<br />
für Bademeister<br />
–das ist alles schon passiert.<br />
Doch so dramatisch die Vorkommnisse<br />
klingen: Es sind<br />
Einzelfälle, wenn man sich die<br />
Zahl der Einrichtungen (rund<br />
60, mit Hallenbädern) und der<br />
Badegäste (2018: 6,7 Millionen)<br />
vor Augen hält. In den letzten<br />
Jahren sei die Situation friedlicher<br />
geworden, sagt zumindest<br />
Matthias Oloew, Sprecher der<br />
<strong>Berliner</strong> Bäder. Grund sei, dass<br />
man „hinreichend viel“ für die<br />
Sicherheit unternehme. So fließe<br />
Jahr für Jahr ein hoher<br />
sechsstelliger Betrag in Sicherheitsleute.<br />
Das Sicherheitskonzept<br />
sei nicht mehr pauschal<br />
für alle Bäder, sondern auf die<br />
einzelnen Einrichtungen zugeschnitten<br />
worden. Viele Securitymänner<br />
haben türkische oder<br />
arabische Wurzeln. Darin sieht<br />
man den Vorteil, dass Diskussionen<br />
mit Beckenrand-Pöblern<br />
auch mal in Fremdsprachen<br />
geführt werden können.<br />
Fotos: Imago Images/ Steinert
BERLIN 11<br />
Familie Elter: Jessica,<br />
Kati mit Jasper,Martin<br />
und Jana (v.li.) zu Hause<br />
in ihrem Wohnzimmer der<br />
Vierzimmerwohnung.<br />
Foto: Gerd Engelsmann<br />
hat Angst vor dem Zahnarzt und<br />
braucht eine Vollnarkose“, erklärt<br />
Vater Martin Elter. „Schöner ist es,<br />
eigenes Geld zuhaben und unabhängig<br />
zu sein“, findet er.<br />
Wenn die Elters mehr Geld hätten,<br />
würden sie auch nicht in<br />
Marzahn leben, sondern nach<br />
Lichtenberg zurückkehren, sagen<br />
sie. „Die Menschen hier sind<br />
so negativ und wir mögen gar<br />
nicht sagen, wo wir herkommen.<br />
Dann wissen ja gleich alle, dass<br />
wir Hartz IV sind.“<br />
Der Makel klebt an ihnen. Der<br />
Vater hat nach eigenen Angaben<br />
50000 Euro Schulden. Die Mutter,<br />
eine Altenpflegerin, hatte einen<br />
Teilzeitjob. „Ich wurde in der<br />
Probezeit gefeuert, weil mein<br />
Kleiner krank war“, sagt sie. Zum<br />
1. August will sie es bei einem neuen<br />
Arbeitgeberprobieren.Martin<br />
Elter hat jetzt eine Schuldnerberatung<br />
aufgesucht, um seine Probleme<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Er sagt: „Meine Kinder sollen es<br />
besser haben als ich.“ Diese Hoffnung<br />
will er sich nicht nehmen<br />
lassen. Auf gar keinen Fall.<br />
Die Marzahner<br />
Platte, in der die<br />
Familie seit 2010<br />
lebt.Das Schicksal<br />
Hartz IV vertrieb sie<br />
aus ihrem alten<br />
Leben in Lichtenberg.<br />
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Ende 70, tanzen, wandern, Geselligkeit,<br />
Gemütlichkeit, kochen<br />
zu zweit genießen.<br />
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Gina,50+, OP-Schwester, tolle Figur,<br />
sportl.-schl., chic, anschmiegsam<br />
u. zärtl., mag Romantik,<br />
schö. Zuhause, Reisen<br />
u.v.m., d. Sehnsucht nach Zweisam.<br />
wird immer größer, su. lieben<br />
Mann f. gemeins. Weg. Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
80 –ist nur eine Zahl! Hans, 1,78,<br />
Meister i. R., vital, verw., Pkw,<br />
mag Kurzreisen, su. Freizeitpartnerin!<br />
Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Gert, gerade 74, 1,84, verw., ehem.<br />
ö. D., jünger wirkend, mit Herz<br />
am rechten Fleck, leider zu früh<br />
allein, su. Sie! Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Habe nicht nicht studiert –trotzdem<br />
nicht auf den Kopf gefallen!<br />
Hartmut, 75/1,78, Pensionär,<br />
verwitwet, hat Hobbys,<br />
würde gern eine Frau kennenlernen,<br />
ohne Gewohntes aufzugeben.<br />
Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Ein Mann inden besten Jahren!<br />
Dieter, 65 J., Witwer, mit Format,<br />
sportl. Typ, mit Pkw, mag<br />
Natur, Klassik, Nah- u. Fernreisen,<br />
su. jung gebl. Partnerin,<br />
passenden Alters. HERZBLATT-<br />
BERLIN: t 20459745<br />
Beate, 64 J., etwas mollig, doch<br />
schöne Figur, seit längerer Zeit<br />
allein, ohne Altlasten, fleißig,<br />
romantisch, mit guten Kochkünsten,<br />
einem Herz voller Liebe,<br />
sucht Dich. HERZBLATT-<br />
BERLIN: t 20459745<br />
Kathrin, 50/1,65, Bürokauffrau,<br />
etwas zurückhaltend, samtbraune<br />
Augen, möchte nicht typisch<br />
Single werden, su. "Ihn"<br />
bis ca. 55 J., welcher Nähe zulässt,<br />
Zärtlichkeit mag. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Sylvia, 54 J., Akadem., blondes<br />
Haar, schlank, tauscht Freiheit<br />
gegen Zweisamkeit, mag Rad,<br />
Garten, kuscheln u. Gemütlichkeit,<br />
ist frohgelaunt su. "Ihn" bis<br />
ca. 67 J. HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Man sagt, für die Liebe ist es nie<br />
zu spät! Vera, 72, Ärztin, sehr<br />
symp. u. herzlich, innen u. außen<br />
gut erhalten, su. netten Bekannten<br />
für gemeinsame Unternehmungen<br />
…Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
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Mai Ling, 61, angen.<br />
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mit gutem Beruf, möchte einen<br />
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Claus, 57/groß, stattl. Mann, verläßl.,<br />
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12 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019 *<br />
Michael<br />
Grunst (Linke)<br />
schaut sich die<br />
Baustellen im Bezirk<br />
Lichtenbergmal<br />
persönlich an.<br />
Bis zum<br />
Ende der<br />
Sommerferien<br />
müssen die<br />
Bauarbeiter noch<br />
viel schuften.<br />
Studiefordert: Jedes zweiteKrankenhaus schließen!<br />
Licht aus im OP-Saal?<br />
Wegen Personalmangel: Weniger Kliniken, dafür mehr Qualität<br />
Von<br />
GERHARD LEHRKE<br />
Berlin/Gütersloh – Weniger<br />
Komplikationen und Todesfälle.<br />
Die Bertelsmann-Stiftung<br />
formuliert drastisch,<br />
um ihren Vorschlag plausibel<br />
zu machen: Die Zahl der deutschen<br />
Krankenhäuser solle<br />
von rund 1400 auf unter 600<br />
sinken, um den Rest besser zu<br />
machen. Das hieße für Berlin<br />
und Brandenburg, dass von<br />
den 140 Kliniken mit knapp<br />
36 000 Betten weniger als 60<br />
übrigblieben.<br />
Die Krankenhäuser leiden<br />
unter Personalmangel und sind<br />
zu wenig auf die Vielzahl von<br />
Krankheiten spezialisiert, meinen<br />
die Autoren. Würde man<br />
die Angebote konzentrieren,<br />
könnte man beiden Problemen<br />
begegnen. Schon deshalb, weil<br />
jedes dritte Krankenhaus in<br />
Deutschland defizitär arbeite.<br />
Die Studie beruht auf einer<br />
Untersuchung des Raums<br />
Köln/Leverkusen. Die Ergebnisse<br />
für die Region seien gut<br />
auf Deutschland übertragbar.<br />
Eine Auffassung, die bei bundesweit<br />
tätigen Ärzte- und<br />
Krankenhausorganisationen<br />
auf Widerspruch stößt. Auch in<br />
der Region mag man der Studie<br />
nicht folgen. Die Krankenhausgesellschaft<br />
Brandenburg<br />
meint, dass man die kleinen<br />
Häuser in der Fläche brauche,<br />
damit die Wege nicht zu weit<br />
werden. Einige von ihnen zu<br />
vergrößern, gehe dagegen am<br />
Bedarf vorbei. Brandenburgs<br />
Gesundheitsstaatssekretär<br />
Andreas Büttner (Linke) hält<br />
die Dichte der Kliniken für bedarfsgerecht,<br />
seitdem viele geschlossen<br />
worden sind. 1990<br />
waren es 73, jetzt noch 57. Diese<br />
Strukturbereinigung sei nicht<br />
in allen Bundesländern erfolgt,<br />
was auch der CDU-Abgeordnete<br />
Raik Nowak im Bezug auf die<br />
in der Studie betrachtete Region<br />
so sieht. Um die Häuser zukunftssicher<br />
zu machen, baue<br />
man die Telemedizin aus und<br />
die Kooperation großer Kliniken<br />
mit kleinen Landkrankenhäusern.<br />
Die <strong>Berliner</strong> Krankenhausgesellschaft<br />
meint, dass<br />
die Schließung von kleinen<br />
Häusern eine Vergrößerung<br />
der bereits jetzt großen Kliniken<br />
nach sich ziehen müsste.<br />
Das koste Milliarden. Mit 400<br />
Betten im Schnitt seien Berlins<br />
Kliniken bereits größer als im<br />
Bund (300). Außerdem seien<br />
sie bereits spezialisiert.<br />
Die Senatsgesundheitsverwaltung<br />
stößt ins gleiche Horn:<br />
Bei einer 85-prozentigen Bettenauslastung<br />
in den 83 Häusern<br />
sei keinesfalls die Hälfte<br />
von ihnen entbehrlich.<br />
Prof. Dr. Reinhard Busse vom<br />
TU-Fachgebiet Management<br />
Einpacken oder weitermachen:<br />
Studie behauptet ein Überangebot<br />
vonKrankenhäusern.<br />
Foto: Paulus Ponizak<br />
im Gesundheitswesen dagegen<br />
gibt der Studie recht: „Deutschland<br />
hat 40 Prozent mehr Krankenhausfälle<br />
als andere Länder.<br />
Es gibt zu viele Betten und zu<br />
viele Kliniken.“ Sie stopften<br />
über ihre Notaufnahmen die<br />
Betten voll. Viele Angebote seien<br />
überdimensioniert: „In Berlin<br />
gibt es rund 20 Herzinfarkte<br />
am Tag, aber 22 Kliniken, die<br />
rund um die Uhr Infarktpatienten<br />
betreuen können.“
* BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Berlin – Jedes Jahr in den großen<br />
BERLIN 13<br />
EinBezirk bautdie Zukunft<br />
Im kinderreichen Lichtenbergentstehen Schulen und Sporthallen wie am Fließband<br />
Fotos: Christian Schulz<br />
Von<br />
MIKE WILMS<br />
Ferien geht der Bürgermeister auf<br />
Baustellen-Tour: Michael Grunst<br />
(Linke) will selbst in Augenschein<br />
nehmen, wo in Lichtenberg neue<br />
Schulen, Sporthallen und andere<br />
Bauwerke entstehen. Er muss sich<br />
ja um die Zukunft seines Bezirks<br />
kümmern. Dieses Jahr versetzte<br />
ihn seine Tour allerdings in nostalgische<br />
Stimmung. Denn sie führte<br />
ihn an den Ort, an dem er zu DDR-<br />
Zeiten selbst die Schulbank drückte.<br />
Der KURIER begleitete ihn.<br />
„Hier war’s! Hier bin ich auf die<br />
10. POS Lichtenberg gegangen“, sagt<br />
Michael Grunst beim Baustellen-Besuch<br />
an der Gensinger Straße. In der<br />
Sporthalle, die so nah an der Wohnung<br />
seiner Familie lag, habe er damals<br />
viele schöne Stunden mit Fußballspielen<br />
verbracht. Als Bezirksbürgermeister<br />
lässt Grunst die marode<br />
Sporthalle jetzt sanieren. Gleiches<br />
würde er wohl auch gern mit dem alten<br />
Schulhaus tun. Doch leider steht<br />
es schon lange nicht mehr. Nach der<br />
Wende wurden in den Ost-Bezirken<br />
viele Schulen geschlossen und abgerissen.<br />
„Aber die Zeiten ändern sich“,<br />
betont Grunst. „Heute machen wir in<br />
Berlin wieder eine Schulbauoffensive.“<br />
Allein in Lichtenberg sollen in<br />
den nächsten zehn Jahren 900 Millionen<br />
Euro in Schulbau, Schulsanierung<br />
und in die Wiedereröffnung geschlossener<br />
Schulen fließen.<br />
„Der Bedarf ist groß, denn immer<br />
mehr Familien mit schulpflichtigen<br />
Kindern ziehen in den Bezirk“, sagt<br />
Grunst. Ein Beispiel für die dringend<br />
nötige Wiederbelebung geschlossener<br />
Schulstandorte will er in<br />
der Paul-Junius-Straße 69<br />
vorführen. Dort sind die<br />
Bauarbeiten unter der<br />
Leitung von Architektin<br />
Jennifer Wenzel<br />
in vollem Gange.<br />
„Wir bringen die<br />
alte Schule vom<br />
DDR-Bautyp<br />
SK 68 in eine<br />
neue, zeitgemäße<br />
Form“,<br />
sagt sie. Kosten:<br />
11,1 Millionen<br />
Euro.<br />
Flott gehen<br />
soll es in Lichtenberg<br />
auch<br />
beim Neubau<br />
von Schulen.<br />
Deshalb testet<br />
man jetzt die sogenannte<br />
Holzmodul-Bauweise.<br />
In der Sewanstraße<br />
43 und der Konrad-<br />
Wolf-Straße 11 werden<br />
zwei Schulen nach diesem<br />
Prinzip errichtet. „Ein<br />
Vorteil ist neben der geringen<br />
Bauzeit von knapp einem<br />
Jahr auch die Preislage von 25 Millionen<br />
Euro pro Schule“, sagt Bezirksbürgermeister<br />
Grunst. Das Geld<br />
erhält Lichtenberg aus dem Topf der<br />
Schulbauoffensive des Landes Berlin.<br />
Arbeiter<br />
Frank Witschel<br />
(50) hat auf der<br />
Sporthallen-<br />
Baustelle alles<br />
im Griff.<br />
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Der vonhier
14 BERLIN<br />
Müller ist am<br />
unpopulärsten<br />
Berlin –Der Regierende<br />
Bürgermeister Michael<br />
Müller ist einer neuen Umfrage<br />
zufolge der unbeliebteste<br />
Länderchef in<br />
Deutschland. Mit der Arbeit<br />
des SPD-Politikers sind<br />
einer Forsa-Umfrage zufolge<br />
nur 27 Prozent der<br />
Hauptstädter zufrieden.<br />
67 Prozent sind demnach<br />
unzufrieden, der Rest<br />
machte keine Angaben.<br />
Schon beim Ranking Ende<br />
2017 war Müller auf einem<br />
hinteren Platz gelandet.<br />
Nun sei sein Zustimmungswert<br />
im Vergleich aber<br />
noch einmal um elf Prozentpunkte<br />
gesunken.<br />
Selbst bei den Anhängern<br />
der SPD äußerten sich demnach<br />
nur 42 Prozent zufrieden<br />
mit der Arbeit Müllers,<br />
der eine Koalition von SPD,<br />
Linker und Grünen anführt.<br />
Der beliebteste Ministerpräsident<br />
in Deutschland<br />
ist demnach Winfried<br />
Kretschmann in Baden-<br />
Württemberg. Mit der Arbeit<br />
des Grünen-Politikers<br />
sind dort demnach 73 Prozent<br />
zufrieden und nur 23<br />
Prozent unzufrieden.<br />
Der Tyrann aus Tschetschenien<br />
Er schlug seine Frau mit einem Holzklotz,zwang sie<br />
zum Sex–und vor Gericht grinst er noch dreist<br />
Keine Lust auf Kameras:<br />
Yunadi A. verdeckt sein Gesicht.<br />
Moabit – Die Hochzeit war<br />
kaum vorbei, da setzte es<br />
erste Prügel: Yunadi A. (26)<br />
soll seine Frau wie eine Leibeigene<br />
behandelt, geschlagen,<br />
vergewaltigt haben. Bis<br />
Jana (22) aus der Ehe-Hölle<br />
floh.<br />
Der Mann aus Tschetschenien<br />
nun vor Gericht. Er grinste, als<br />
die Anklage verlesen wurde.<br />
Für Jana (Name geändert) war<br />
er ein völlig Fremder, als sie<br />
nach islamischem Recht heirateten.<br />
Die Staatsanwältin: „Auf<br />
Wunsch ihrer Eltern.“<br />
Häusliche Gewalt laut Anklage<br />
von Anfang an. Schläge mit<br />
einem Holzstück habe es gesetzt,<br />
„weil sie mit der linken<br />
Hand –anstatt mit der rechten<br />
wie für Muslime vorgesehen –<br />
aus einer Cola-Flasche getrunken<br />
hatte“. Er verbot ihr, Musik<br />
zu hören, zu malen. Er zwang<br />
sie zum Sex: „Wer bist du überhaupt,<br />
dass du Nein sagst!“<br />
Sie waren zehn Wochen verheiratet<br />
und lebten in einem<br />
Zimmer bei seinen Eltern in<br />
*<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Spandau, als Jana verzweifelt<br />
bei einer Rentnerin klingelte.<br />
Magdalena S. (83): „Es war 22<br />
Uhr, als sie zitternd vor dem<br />
Haus stand.“ Sie kannte die Seniorin<br />
nicht: „Sie hatte wohl<br />
Licht gesehen.“ Die Rentnerin<br />
ließ die ihr fremde Frau in den<br />
Hausflur. Magdalena S.: „Sie<br />
war völlig verängstigt und abgehetzt.“<br />
Immer wieder habe<br />
die Frau panisch gerufen:<br />
„Mann mit Messer!“<br />
Die Rentnerin: „Ich zog sie in<br />
den Flur und verriegelte die<br />
Tür.“ Die junge Frau habe auf<br />
ihre Beine gezeigt: „Mann hat<br />
getreten, geschlagen.“ Einen<br />
Schleier habe sie aus der Tasche<br />
geholt: „Ich soll tragen!“<br />
Anja verkroch sich hinter der<br />
Treppe. Die Rentnerin fragte:<br />
„Soll ich Polizei holen?“ Anja<br />
nickte. Beamte brachten sie in<br />
ein Krankenhaus, dann an einen<br />
sicheren Ort. Für Yunadi A.<br />
klickten die Handschellen. Nun<br />
schwieg er. Geprüft wird, ob er<br />
auf Dauer in die geschlossene<br />
Psychiatrie muss. Fortsetzung:<br />
Donnerstag.<br />
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Leser-<br />
MEINUNG<br />
Die Leser-Seite<br />
in Ihrem KURIER<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
WIE ICH<br />
ES SEHE<br />
Von<br />
Ralf Rohrlach,<br />
Friedrichshain<br />
Schon jetzt ist Stau<br />
tägliche Realität<br />
Von mehr Platz für Radler<br />
und weniger für<br />
Autos in der Frankfurter Allee<br />
lese ich im KURIER. Ein<br />
kompletter Fahrstreifen<br />
soll den Autofahrern weggenommen<br />
werden. Das<br />
signalisiert mir wieder einmal<br />
die hinlängliche Praxis<br />
der Grünen –besonders im<br />
Bezirk Friedrichshain-<br />
Kreuzberg –, den Verkehrsfluss<br />
zu stoppen. Das Ziel<br />
ist stets, mehr Fahrradbiotope<br />
einzurichten. Aber<br />
eine Einengung stadtauswärts<br />
vorzunehmen, wird<br />
weder dem dort unabänderlichen<br />
Verkehr gerecht,<br />
noch den Anwohnern. Man<br />
vergesse nicht die schlechtere<br />
Luftqualität, die dann<br />
entsteht, weil die Autos nur<br />
noch stehen. Schon jetzt ist<br />
Stau in diesem Abschnitt<br />
tägliche Normalität. Wie<br />
soll das gehen, was meinen<br />
denn die Politiker, dort für<br />
Verbesserungen vorzunehmen?<br />
Haben Sie auch Interesse<br />
daran, hier auf der Leserseite<br />
Ihre Meinung zu äußern?<br />
Dann schreiben Sie<br />
uns. An: Leserredaktion<br />
<strong>Berliner</strong> KURIER, Alte<br />
Jakobstraße 105, 10969<br />
Berlin oder:<br />
leser-bk@dumont.de<br />
DANKE, KURIER!<br />
Große Angst,auf die Hilfe<br />
anderer angewiesen zu sein<br />
Ich freue mich, dass Sie sich<br />
dieses Themas annehmen.<br />
Vor dem Tod habe ich keine<br />
Angst, denn er steht jedem<br />
bevor. Er ist eine Tatsache,<br />
mit der man sich abfinden<br />
muss. Als heute 82-Jährige<br />
habe ich ein sehr aktives<br />
Leben geführt. Meine Angst<br />
besteht darin, dass ich auf<br />
die Hilfe anderer angewiesen<br />
bin.<br />
Giseal Dörr<br />
So erreichen<br />
Sie die<br />
Redaktion:<br />
Forum-Redaktion<br />
Alte Jakobstraße 105<br />
10969 Berlin<br />
Tel. 030/63 33 11 456 (Mo.-Fr. 10–16 Uhr)<br />
Fax: 030/63 33 11 499<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
CARTOON DESTAGES vonMario Lars<br />
WeitereCartoons unter www.berliner-kurier.de/cartoons<br />
„Vor manchen Radlern<br />
habe ich mehr Schiss“<br />
Zu: „Die Spaß-Plage: Kommt<br />
mal wieder runter“, v. 15. Juli<br />
Man gibt der Spaß-Gesellschaft<br />
ein neues Spielzeug und wundert<br />
sich, dass es wie ein solches<br />
benutzt wird!? Die meisten<br />
scheren sich nun einmal einen<br />
Dreck um Regeln.<br />
Markus Schulte, Facebook<br />
Ohne Rücksicht<br />
Berlin hat so einige Feindbilder,<br />
da fallen die Roller gar<br />
nicht ins Gewicht! Es gibt Radfahrer,<br />
vor denen habe ich<br />
mehr Schiss. Die fahren ohne<br />
Rücksicht auf Verluste.<br />
Andrea Andrea Lustig,<br />
Facebook<br />
„Das wird doch nie wasmit dem BER“<br />
Zu: „Zukunftsort TXL: So grün<br />
wird der Flughafen Tegel“, vom<br />
12. Juli<br />
Na, das kann ja noch circa 45<br />
Jahre dauern, bis es da losgeht.<br />
Erst mal muss der BER fertig<br />
sein. Maik Sternberg<br />
Der wird nie fertig.<br />
Michael Röper<br />
Noch ist der BER nicht fertig.<br />
Rauf auf den E-Roller und ab in die Gefahr! Der KURIER erläuterte in der<br />
gestrigen Ausgabe, wie die Dinger den Verkehr gefährden.<br />
Gesundheitsgefährdung<br />
Wann handelt der Senat und<br />
verbietet die Nutzung dieses<br />
Der Widerstand ist sehr groß,<br />
und ich glaube kaum, dass der<br />
Flughafen Tegel sterben wird.<br />
Es ist ja jetzt schon bewiesen,<br />
dass der BER zu klein ist, falls<br />
er irgendwann mal öffnet.<br />
Andreas Schwarz<br />
Der Flughafen bleibt, weil BER<br />
niemals öffnet!<br />
Jutta Haucke<br />
Spielzeugs im öffentlichen<br />
Straßenland, bevor es auch in<br />
Berlin Tote gibt? Warum hat<br />
der Bundesverkehrsminister<br />
Solche Landschaftsgärten sehen<br />
nur im Modell gut aus. In<br />
der Realität bedeuten sie langweilige<br />
Tristesse.<br />
Gilberto Bertolotti<br />
So viel zum Volksentscheid.<br />
Dass Ihr überhaupt noch was<br />
zu lachen habt, wenn man Euch<br />
nur belügt und betrügt.<br />
Kevin Demolli<br />
Tegel bleibt offen –Punkt!<br />
Patrick Maßenth<br />
KURIER<br />
kämpft!<br />
Ärger,Probleme, Fragen? Das<br />
„Kämpft-Team“ und die Profis<br />
kümmern sich um Ihre Sorgen.<br />
Schreiben Sie uns (ambesten mit<br />
Unterlagen), Absender und<br />
Telefonnummer nicht vergessen.<br />
vorsätzlich die Gefährdung der<br />
Gesundheit durch die Zulassung<br />
im Straßenverkehr in<br />
Kauf genommen? Hat er überhaupt<br />
ein Gewissen?<br />
Karl von Freyhold, Facebook<br />
Heizen über den Gehweg<br />
Zu: „Schreckliches Unglück: Britischer<br />
Internet-Star stirbt bei<br />
E-Roller-Crash“, vom 17. Juli<br />
Traurig, aber sie wird leider<br />
nicht die Einzige bleiben. Ich<br />
arbeite in der Nähe des Kudamms,<br />
da heizen sie mit den<br />
Dingern über den Gehweg.<br />
Wenn man da nicht fix genug<br />
ist, wird man umgefahren.<br />
Jeder darf sie fahren!<br />
Michaela Kuecken, Facebook<br />
Wird immer schlimmer<br />
Zu: „Die Kehr-Seite des Müll-<br />
Problems“, vom 10. Juli<br />
Diese unsäglichen Hinterlassenschaften<br />
sind das eine Ärgernis.<br />
Der tägliche Alkoholkonsum<br />
im öffentlichen Raum<br />
inklusive Scherbenhaufen<br />
überall ist das andere. Beides<br />
wird immer schlimmer. Das<br />
Biertrinken im öffentlichen Bereich<br />
sollte verboten werden.<br />
Manuel Retzmann, per Mail<br />
Es bleibt wie es ist<br />
Warum guckt man sich nichts<br />
von anderen Städten ab? Hier<br />
wird wieder so lange diskutiert,<br />
bis überhaupt keine Entscheidung<br />
getroffen wird. Und so<br />
bleibt es, wie es ist.<br />
Rick Hook, Facebook<br />
Ankauf für Plastik<br />
Warum gibt es keinen Ankauf<br />
für Plastik und Papier? So würde<br />
weniger Müll auf den Straßen<br />
sein. Es sollte nur wiederverwendbare<br />
Stoffe geben.<br />
Silvia Krosky, Facebook<br />
So diskutieren die Leser auf:<br />
www.berliner-kurier.de<br />
Jetzt verwechseln die Planer<br />
den BER mit dem Flughafen<br />
Tegel.<br />
Oliver Tyskie<br />
Wann denn? Das wird doch nie<br />
was mit dem BER.<br />
Danielle Mause
LEUTE<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Matt Dillon (v.l.), Emily<br />
Mortimer,Til Schweiger<br />
und MayRose bei der<br />
Europapremierevon<br />
„Head Full of<br />
Honey“ in Berlin.<br />
Til Schweiger<br />
Zoff um seine<br />
Förder-Millionen<br />
Fotos: dpa<br />
Politiker entsetzt: Flop-Film „Head Full of Honey“ mit 4,6 Mio. unterstützt<br />
Wieso bekommt ausgerechnet<br />
ein Film, der<br />
in Connecticut und<br />
London spielt und in dem kein<br />
Wort Deutsch gesprochen<br />
wird, Gelder von der Filmförderung?<br />
Für das gefloppte Hollywood-Remake<br />
„Head Full of<br />
Honey“ von Til Schweigers<br />
„Honig im Kopf“ sind 4,6 Millionen<br />
Euro an Filmfördergeldern<br />
geflossen, darunter auch<br />
600000 Euro vom Medienboard<br />
Berlin-Brandenburg.<br />
Kritik kommt vom Hamburger<br />
CDU-Abgeordneten Dietrich<br />
Wersich: „Es bewerben<br />
sich so viele Filme um die knappen<br />
Gelder. Wieso bekommt<br />
ausgerechnet dieses Remake so<br />
viel Geld?“ Immerhin hatte<br />
Schweiger schon 2014 für das<br />
deutsche Original Hunderttausende<br />
Euro Filmförderung bekommen.<br />
In US-Kritiken wurde<br />
der Streifen als „desaströs“<br />
bezeichnet, in Großbritannien<br />
als „Fiasko“. Und an den Kassen<br />
floppte er. „Head Full of Honey“<br />
funktionierte 2018 überhaupt<br />
nicht. Dabei sahen 2014<br />
in Deutschland fast acht Millionen<br />
Menschen das Original<br />
„Honig im Kopf“. Til Schweigers<br />
erfolgreichster Film!<br />
Dass Til Schweiger damals<br />
Geld von der Filmförderung bekam,<br />
unterstützt Wersich.<br />
„Aber ich verstehe nicht, wieso<br />
dann für das Remake noch einmal<br />
Geld fließt.“ Übrigens<br />
spendierte die Filmförderung<br />
zudem auch noch 45000 Euro<br />
Verleihförderung an Warner<br />
Brothers. Dabei kommen deutsche<br />
Schauspieler allenfalls in<br />
Kleinstrollen vor. So etwa Veronica<br />
Ferres in einem Kurzauftritt<br />
als Frau im Zug. Daher<br />
fordert Wersich, dass Filmförderung<br />
in Zukunft auf Erstproduktionen<br />
mit überwiegendem<br />
Produktionsschwerpunkt in<br />
Deutschland fließen sollte.<br />
Nicht zu vergessen: Til<br />
Schweigers „Honig im Kopf“<br />
war so erfolgreich, dass er allein<br />
in Deutschland 60 Millionen<br />
Euro einspielte. Da fragt<br />
Filmszene: Matt Dillon<br />
als Nick (r.), Nick Nolte<br />
als Großvater Amadeus<br />
und Sophia Lane Nolte<br />
als Matilda.<br />
sich auch Wersich: „Hat er es<br />
dann wirklich so nötig, für das<br />
Remake noch einmal die ohnehin<br />
knappen Fördergelder einzustreichen?“<br />
Im Frühjahr dieses<br />
Jahres lief der US-Aufguss<br />
mit Nick Nolte und Matt Dillon<br />
auch in Deutschland an. Wie<br />
nicht anders zu erwarten, wollte<br />
kaum jemand den Film sehen.<br />
SS<br />
Pink provoziertMahnmal-Debatte<br />
Fotos: dpa, Instagram<br />
Pink,schrill wie immer,bei<br />
ihrem Berlin-Auftritt im<br />
Olympiastadion. IhreKinder<br />
ließ sie durch die Stelen des<br />
Holocaust-Mahnmals laufen.<br />
Popsängerin Pink (39) hat ein<br />
Foto ihrer beiden Kinder gepostet,<br />
die durch die Stelen<br />
des Holocaust-Mahnmals laufen,<br />
und das Bild schon vorab<br />
vor Kritik verteidigt. „Die Person,<br />
die dies erschaffen hat,<br />
glaubte daran, dass Kinder<br />
Kinder sein können. Für mich<br />
hat es die Bedeutung, das Leben<br />
nach dem Tod zu feiern“,<br />
erklärte die US-Amerikanerin<br />
auf Instagram. Außerdem seien<br />
ihre Kinder, genauso wie<br />
sie und die gesamte Familie<br />
mütterlicherseits, jüdisch.<br />
Immer wieder gibt es Kritik,<br />
wenn Besucher des Mahnmals<br />
Selfies in dem Stelenfeld<br />
machen oder sich lachend<br />
dort zeigen.<br />
Pink („Just Like APill“, „So<br />
What“) spielte am Sonntagabend<br />
im Rahmen ihrer<br />
Deutschland-Tour ein zweistündiges<br />
Konzert im Olympiastadion<br />
und holte dabei<br />
auch ihre Tochter Willow (8)<br />
auf die Bühne. Von ihrem Aufenthalt<br />
postete sie außerdem<br />
ein Foto vom Gendarmenmarkt<br />
und davon, wie sie in einer<br />
Bar Cocktails mixt.
**<br />
RECHT<br />
NACHRICHTEN<br />
Keine Pauschalen<br />
Die wichtigsten<br />
Urteile der Woche<br />
Wenn die Feuerwehr ausrückt,<br />
besteht nicht jedesmal Grund<br />
zur Panik.<br />
**<br />
SEITE17<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Eine tarifvertragsersetzende<br />
Gesamtbetriebsvereinbarung<br />
zwischen einer Gewerkschaft<br />
und ihrem Gesamtbetriebsrat<br />
ist unwirksam,<br />
soweit sie bestimmt,<br />
dass Gewerkschaftssekretäre,<br />
die im Rahmen vereinbarter<br />
Vertrauensarbeitszeit<br />
regelmäßig Mehrarbeit<br />
leisten, als Ausgleich hierfür<br />
pauschal eine näher bestimmteAnzahl<br />
freier Arbeitstage<br />
im Kalenderjahr<br />
erhalten, entschieddas Bundesarbeitsgericht(Az.:<br />
5<br />
AZR 452/18).<br />
TeemussWirkung haben<br />
Der Vertreibereines „Kinderwunsch-Tees“<br />
darf diesen<br />
nicht als solchen bezeichnen,<br />
wennerkeinen<br />
allgemein anerkannten wissenschaftlichen<br />
Nachweis<br />
erbringen kann, dass sich<br />
der Genuss des Tees förderlich<br />
auf die Empfängnis auswirkt<br />
(Oberlandesgericht<br />
Köln; Az.: 6U181/18).<br />
Helm statt Turban<br />
Wer aus religiösen Gründen<br />
einen Turban trägt,ist nicht<br />
bereitsdeshalb von der<br />
Helmpflicht beim Motorradfahren<br />
befreit. Das hat<br />
das Bundesverwaltungsgericht<br />
mit Urteil vom 4. Juli<br />
2019 entschieden (Az.: 3C<br />
24.17).<br />
Geld zurückerstatten<br />
Ein Vater muss zu Unrecht<br />
gezahltes Kindergeld auch<br />
dann der Familienkasse zurückerstatten,<br />
wenn es nicht<br />
an ihn, sondern auf seine<br />
Anweisung hin auf ein Konto<br />
der Mutter gezahlt wurde,<br />
auf das er keinen Zugriff<br />
hat (Finanzgericht Rheinland-Pfalz;<br />
Az.: 5K1182/19).<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Tel. 030/63 33 11-456<br />
(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />
E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />
Foto: imago/robertharding Foto: imago images /Westend61<br />
Foto: imago/lausitznews.de<br />
In vielen Bundesländern sind die Geräte schon Pflicht.Doch sie können ungenau sein<br />
Rauchmelder können Leben<br />
retten. Manchmal nerven die<br />
kleinen weißen Kästen aber<br />
auch –ganz besonders, wenn<br />
sie laut Alarm schlagen, ohne<br />
dass eine tatsächliche Gefahr<br />
vorliegt. Doch wer zahlt den<br />
Feuerwehreinsatz, wenn der<br />
Grund für das Ausrücken ein<br />
schlichter Fehlalarm war?<br />
Fehlalarm in privat und gewerblich<br />
betriebenen Räumen:<br />
In der Regel übernimmt<br />
die Feuerwehr die Kosten, zumindest<br />
wenn der Fehlalarm<br />
nicht leichtsinnig oder vorsätzlich<br />
herbeigeführt wurde. Damit<br />
soll vermieden werden, dass<br />
Privatleute die Geräte bewusst<br />
außer Betrieb setzen. Anders<br />
sieht es bei gewerblich betriebenen<br />
Gebäuden aus. In einem<br />
konkreten Fall war angebrannter<br />
Milchreis ineinem Wohnraum<br />
einer Bewohnerin eines<br />
Seniorenheims für den Fehlalarm<br />
verantwortlich. Als die<br />
Feuerwehr anrückte, war ein<br />
Einsatz nicht mehr nötig. Angestellte<br />
hatten den schwelenden<br />
Topf schon entsorgt und den<br />
verrauchten Raum gelüftet; die<br />
Bewohner kamen mit einem<br />
Schrecken davon. 22 Tage später<br />
löste der Rauchmelderineinem<br />
anderen Wohnraum einen<br />
Alarm aus. Erneut war angebranntes<br />
Essen aus der benachbarten<br />
Küche der Grund. Und<br />
wieder rückte die Feuerwehr –<br />
wie in den vergangenen Jahren<br />
schon ein paar Mal –vergeblich<br />
aus. Beim Eintreffen war kein<br />
Rauch mehr vorhanden. Aufgrund<br />
beider Einsätze erließ die<br />
Verbandsgemeinde als Trägerin<br />
der Feuerwehr zwei Kostenbescheide,<br />
in denen sie jeweils eine<br />
Einsatzkostenpauschale von<br />
400 Euro bei Fehlalarm einer<br />
Brandmeldeanlage festsetzte.<br />
Der Betreiber des Seniorenheimes<br />
klagte dagegen. Es habe<br />
sich nicht um Fehlalarme gehandelt,<br />
da ja in beiden Fällen<br />
angebranntes Essen den Alarm<br />
ausgelöst habe. Mit teilweisem<br />
Erfolg: Beim ersten Fall habe<br />
Info<br />
Rauchmelder<br />
Werhaftet bei<br />
Fehlalarm?<br />
nach Einschätzung des Gerichts<br />
eine objektive Gefahr bestanden,<br />
sodass dieser nicht als Fehlalarm<br />
einzustufenwar. Dies war<br />
jedoch beim zweiten Einsatz<br />
nicht der Fall, sodass für diesen<br />
die Kosten zu tragen waren.Das<br />
Gerichtstellteklar: Hinsichtlich<br />
des Falschalarmsmüsse der Kläger<br />
als Betreiber der Brandmeldeanlagen<br />
anlagespezifische Risiken<br />
tragen (VG Neustadt, Az.:<br />
5K491/14.NW).<br />
Wenn die Feuerwehr Schäden<br />
verursacht: Führt der<br />
Fehlalarm eines Rauchmelders<br />
dazu, dass die Feuerwehr anrückt<br />
und werden während des<br />
So können Sie einen Fehlalarm vermeiden<br />
Oft wird die Feuerwehr zu Brandeinsätzen<br />
gerufen, weil ein defekter<br />
Rauchwarnmelder in einer Wohnung<br />
falschen Alarm ausgelöst hat.<br />
Experten haben ein paar Tipps, wie<br />
sich ein Fehlalarm verhindern lässt:<br />
Nicht das billigste Gerät kaufen! Sie<br />
sollten ausschließlich geprüfte<br />
Rauchwarnmelder mit einem VDS-<br />
Siegel verwenden und spätestens<br />
nach anderthalb Jahren die Batterie<br />
wechseln. Die Luxusvariante<br />
sind funkunterstützte Melder,die<br />
das gesamte Haus warnen.<br />
Wenn Sie aus der Nachbarwohnung<br />
einen Warnton voneinem Rauchmelder<br />
vernehmen,sollten Sie erst<br />
mal klingeln und nachschauen, was<br />
sich dahinter verbirgt.Die meisten<br />
Geräte geben auch Warnsignale,<br />
wenn die Batterie ausgewechselt<br />
werden mussoder beim Kochen<br />
übermäßig viel Rauch entsteht.<br />
Voreinemlängeren Urlaub sollte<br />
überprüft werden, ob die Geräte ordnungsgemäß<br />
funktionieren.Denn<br />
gerade in den heißen Sommerferien<br />
kommteszuFehlalarmen.<br />
Einsatzes durch das Öffnen von<br />
Fenstern und Rollläden Schäden<br />
am Haus verursacht, kann<br />
der Hauseigentümer in der Regel<br />
keinen Schadensersatz geltend<br />
machen. In einem konkreten<br />
Fall gab während der Abwesenheit<br />
der Bewohner ein<br />
Rauchmelderein Alarmzeichen<br />
ab, worauf die städtische Feuerwehr<br />
anrollte. Weil die Haustür<br />
verschlossen war, mussten die<br />
Feuerwehrleute einen Rollladen<br />
hochschieben, der dabei beschädigt<br />
wurde. Auf der Rückseite<br />
des Hauses schlugen die<br />
Einsatzkräfte ein Fenster ein,<br />
um in das Innere des Hauses zu<br />
gelangen. Erst danach konnte<br />
festgestellt werden, dass es sich<br />
um den Fehlalarm eines Rauchmeldersgehandelt<br />
hatte.<br />
Der Hauseigentümer war der<br />
Auffassung, dass die Maßnahmen<br />
der Feuerwehr nicht notwendig<br />
gewesen seien und verlangte<br />
Schadensersatz. Die zuständigen<br />
Richter wiesen die<br />
Klage allerdings ab. Zwar habe<br />
ein Fehlalarm vorgelegen,<br />
trotzdem musste die Feuerwehr<br />
aufgrund der Warnsignale<br />
zunächst von der schlimmstmöglichen<br />
Situation ausgehen.<br />
Mildere Mittel als die von ihnen<br />
gewählten Maßnahmen<br />
hätten der Feuerwehr nicht zur<br />
Verfügung gestanden, urteilte<br />
das Gericht (LG Heidelberg,<br />
Az.: 1O98/13).
SERIE<br />
Dieletzten<br />
Ahoi,<br />
Berlin!<br />
GESCHICHTEN VOMWASSER<br />
Die große Ferien-Serie<br />
im KURIER –Teil8<br />
Fischervom<br />
Scharmützelsee<br />
Wieschmeckt Urlaub? Werseine Ferien<br />
gern am Seeverbringt,wird sagen: nach<br />
frischem Fisch. Den gibt’s unter anderem in<br />
Wendisch Rietz: Hier betreiben Uwe<br />
Grohmann (61)und Oliver Kobelt (49)<br />
das „Fischland“. Ein KURIER-Besuch<br />
UweGrohmann holt einen<br />
Wels aus dem See–der<br />
61-Jährige ist Fischer<br />
aus Leidenschaft.
VonFLORIAN THALMANN<br />
und VOLKMAR OTTO<br />
SEITE19<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Oliver Kobelt (49)<br />
vordem Räucherofen –<br />
hier werden fast täglich<br />
Aale geräuchert.<br />
Uwe Grohmann hat heute<br />
einen dicken Fisch an<br />
der Angel. Wobei: „An<br />
der Angel“ ist nicht ganz korrekt.<br />
Ein Welsist es, der in dem<br />
Kescher zappelt, den der 61-<br />
Jährige über der Wasseroberfläche<br />
hält. Das Tier ist groß –<br />
so groß, dass andere Fischer<br />
neidisch würden. Wenn sie hier<br />
wären. „Aber wir haben ja die<br />
Alleinherrschaft“, sagt er und<br />
lächelt. Grohmann meint: Die<br />
Alleinherrschaft über die Fische<br />
vom Scharmützelsee. Gemeinsam<br />
mit seinem Kollegen<br />
Oliver Kobelt (49) betreibt der<br />
61-Jährige das „Fischland“, eine<br />
Fischerei mit Räucherei und<br />
Gasthaus. Ein Ausflugsziel, mit<br />
dem die Männer die letzten Fischer<br />
des Scharmützelsees<br />
sind.<br />
Sie sitzen in Gartenstühlen<br />
auf der Terrasse des Lokals, nebenan<br />
essen Gäste die ersten<br />
frischen Fischbrötchen des Tages,<br />
neben dem Hauptgebäude<br />
qualmt der Räucherofen, ein<br />
viereckiges Ungetüm aus Metall,<br />
außen schon sehr rostig, innen<br />
schwarz. Seit Jahren schon<br />
wird hier, am Ende des<br />
Schwarzhorner Weges, der aus<br />
Wendisch Rietz direkt ans Ufer<br />
des Sees führt, gefischt und geräuchert<br />
–den Betrieb gab es<br />
bereits zu DDR-Zeiten. „Wir<br />
waren immer eine Genossenschaft“,<br />
sagt Oliver Kobelt. Er<br />
und Grohmann sind Mitglieder,<br />
kümmern sich seit Jahren um<br />
das Ausflugsziel.<br />
„Bis zur Wende war<br />
es ein reiner Fischereibetrieb,<br />
erst nach dem Mauerfall haben<br />
wir begonnen, alles weiter auszubauen.“<br />
Für das Thema Fischerei interessierten<br />
sich beide schon<br />
länger. Kobelt stammt aus Berlin,<br />
zog später an den See und<br />
begann nach der Zeit bei der<br />
Armee, für die Genossenschaft<br />
zu arbeiten. Grohmann wuchs<br />
direkt am See auf. „Ich ging<br />
schon als Kind angeln, und<br />
wenn es nur mit ’ner Haselrute<br />
war“, sagt er. „Wir sind ja immer<br />
mit den Kumpels draußen<br />
rumgepirscht.“ Später wollte er<br />
Schornsteinfeger werden, weil<br />
sein Vater in dem Beruf arbeitete.<br />
„Aber das war zu DDR-Zeiten<br />
nicht möglich, weil man<br />
nicht leicht an einen Job kam.“<br />
Sein Vater kannte den Vorsitzenden<br />
der Genossenschaft, organisierte<br />
ein Vorstellungsgespräch.<br />
Grohmann absolvierte<br />
die Lehre im Betrieb und blieb.<br />
„Damals kümmerten wir uns<br />
nur um die Fischerei, der Brigadeleiter<br />
sagte, was gemacht<br />
wird.“ So einfach sei es heute<br />
nicht mehr: Durch die Erweiterung<br />
zum Ausflugsziel müssen<br />
auch die Ferienhäuschen auf<br />
dem Grundstück verwaltet, der<br />
Bootsverleih betrieben und die<br />
Mitarbeiter des Restaurants angewiesen<br />
werden. „Wir haben<br />
immer was zu tun“, sagt Kobelt.<br />
„Es wäre schön, wenn man jeden<br />
Tag auf den See fahren<br />
könnte, dann hätte man Ruhe.<br />
Aber das geht leider nicht<br />
mehr.“ Die beiden Männer erweiterten<br />
den Betrieb auch,<br />
weil ein Leben allein von der Fischerei<br />
kaum möglich sei. „Es<br />
gab viele Fischer in Brandenburg,<br />
davon ist nur eine Handvoll<br />
übrig. Nur Fischerei ist einfach<br />
nicht mehr rentabel.“<br />
Am Scharmützelsee ist das<br />
Sterben des Handwerks gleichzeitig<br />
Kobelts und Grohmanns<br />
Glück: Über Jahre gab es noch<br />
einen anderen Betrieb, der aus<br />
Altersgründen schloss. Zuvor<br />
war der See aufgeteilt –einer<br />
befischte die Ost-, einer die<br />
Westseite. Nach der Schließung<br />
der anderen Firma bekamen<br />
Grohmann und Kobelt die<br />
neue Genehmigung: Für zwölf<br />
Jahre sind die Männer die alleinigen<br />
Fischer des Sees.<br />
Die Spitzenzeiten für die Fischer<br />
sind das Frühjahr und der<br />
Herbst: Dann gibt es Aale,<br />
Schleien, Barsche, Plötzen,<br />
Zander, Hechte. „Im Sommer<br />
ist das Wasser wärmer, da ziehen<br />
sich die Fische in die kalten<br />
Bereiche des Sees zurück“, sagt<br />
Grohmann. Auch in der warmen<br />
Jahreszeit sei den beiden<br />
aber das Glück hold. „Dann passiert<br />
es, dass wir plötzlich 30<br />
Kilo Aale in den Reusen haben.“<br />
Der Fisch wird verarbeitet,<br />
beispielsweise im Räucherofen.<br />
Zum Räuchern verwenden die<br />
Männer Erlenholz. „Viele nehmen<br />
Buchenspäne, wir machen<br />
offenes Feuer und lassen es<br />
runterglimmen.“ Anderthalb<br />
Stunden kommen die Fische in<br />
den Rauch, bevor sie vollendet<br />
sind –und idealerweise direkt<br />
auf dem Teller landen.<br />
Im Restaurant des<br />
Fischland können die<br />
Besucher die frischen<br />
Produkte probieren.<br />
I nfo<br />
Leckere Ausflugstipps:Hierkommt frischerFischauf den Teller<br />
Das FISCHLAND am Scharmützelsee<br />
liegt am Ufer des Sees in<br />
Wendisch Rietz. Hier gibt es Fischerei,<br />
Fischräucherei, Hofladen und<br />
Restaurant,außerdem werden Ferienhäuser<br />
und Ferienwohnungen<br />
vermietet und es können Boote ausgeliehen<br />
werden. Schwarzhorner<br />
Weg26, 15864 Wendisch Rietz,<br />
Tel. 033679/310, Infos im Internet<br />
unter fischland-scharmuetzelsee.de<br />
WerFisch mag, wird auch in der<br />
FISCHEREI AM WOLZIGER SEE fündig.<br />
Rund 30 Autominuten von Ber-<br />
lin entfernt können Besucher den<br />
Fischereibetrieb erkunden und frischen<br />
Fisch im Restaurant genießen.<br />
Sogardie Anreise mit dem eigenen<br />
Boot ist möglich. Blossiner Seeweg<br />
2, 15754 Heidesee, Ortsteil<br />
Blossin, Tel. 033767/80456, Infos<br />
unter www.fischerei-blossin.de<br />
Auf dem FISCHERHOF BERNER in<br />
Werder (Havel)werden täglich Fische<br />
im „Altonaer Räucherofen“ geräuchert.<br />
Im Hofladen können die<br />
Produkte gekauft und am Imbiss<br />
verköstigt werden. Phöbener<br />
Chaussee 5A,14542 Werder (Havel),<br />
03327/43446, Infos im Netz<br />
unter www.raeucherfisch-werder.de<br />
Ebenfalls frisch ist der Fisch der<br />
FISCHEREI MIELKE bei Neustadt.<br />
„Wir fangen unsere Fische selber<br />
auf der Kyritzer Seenkette sowie auf<br />
dem Seebei Bückwitz. Unsere Fische<br />
werden geräuchert, sauer eingelegt<br />
oder nach hauseigenen Rezepturen<br />
zubereitet“, heißt es. Auch<br />
hier gibt’s Hofladen und Imbiss.<br />
Kampehl 9, 16845 Neustadt/Dosse,<br />
www.fischerei-mielke.de
SPORT<br />
kompakt<br />
Andersson beworfen<br />
Da möchte man nicht Geburtstag<br />
haben! Sebastian<br />
Andersson wurde an seinem<br />
28. Ehrentag von der<br />
Mannschaft auf sehr eigenartige<br />
Weise gefeiert. Im<br />
Kreis stehend wurde er<br />
nach kurzem Applaus mit<br />
Bällen von den Kollegen befeuert.<br />
Wenigstens von den<br />
umstehenden Fans gab es<br />
ein Ständchen, als er an der<br />
Seitenlinie vorbei joggte.<br />
Ryerson joggt<br />
Die Wadenzerrung von Julian<br />
Ryerson scheint im Abklingen.<br />
Der norwegische<br />
U21-Nationalspieler mit<br />
US-amerikanischen Wurzeln<br />
konnte auf dem Nebenplatz<br />
unter der Anleitung<br />
von Reha-Trainer Christopher<br />
Busse schon wieder<br />
seine Runden drehen.<br />
Subotic zum Teil dabei<br />
Bei den Umschalt- und<br />
Überzahl- Simulationen<br />
konnte Neven Subotic ins<br />
Teamtraining einsteigen.<br />
Bei dieser Übung jagen<br />
zwei Teams dem Ball hinterher<br />
auf einem verengten<br />
Spielfeld und konnten das<br />
an den Außenlinien postierte<br />
dritte Team mit einbeziehen.<br />
Der Serbe wurde dabei<br />
allerdings nicht in die Mitte<br />
geschickt, um Zweikampfsituationen<br />
zu vermeiden.<br />
Später absolvierte er ebenso<br />
wie Suleiman Abdullahi ein<br />
Extraprogramm mit dem<br />
Fitnesscoach.<br />
Foto: Koch<br />
Fotos: Koch<br />
Florian Hübner dribbelt allein<br />
zwischen den Stangen durch.<br />
Die Anfahrtwar etwas beschwerlich.<br />
Fast eine<br />
Stunde dauerte es, bis die<br />
Eisernen vomHotel Dilly am<br />
Ziel angekommen waren,<br />
um bei einer Rafting-Tour zu<br />
entspannen. Teambildende<br />
Maßnahme nennt man so etwas.<br />
Auch wenn es nicht allen<br />
gefiel.<br />
„Man, in einer Stunde kann<br />
auch ans Meer fahren,<br />
maulte Christopher Lenz ein<br />
wenig vor sich hin, während<br />
er nach dem Morgentraining<br />
zurück ins Hotel schlenderte.<br />
Es wurde dann noch länger.<br />
Durch eine Vollsperrung<br />
des Bosrucktunnels<br />
Hübner plant<br />
Knieblessur zwingt den Innenverteidiger<br />
zum Einzeltraining. Er beobachtet genau,<br />
wie weit die Konkurrenz enteilt<br />
Aus dem Trainingslager<br />
berichtet MATHIASBUNKUS<br />
stand Busfahrer Sven Weinel<br />
eine Dreiviertelstunde<br />
im Stau. Doch dann ging es<br />
in Großreifling los in fünf<br />
Booten.<br />
„16 km die Salza herunter.<br />
Schönes Wildwasser der<br />
Stufe zwei, drei auf einer<br />
Skala von eins bis fünf“, erklärte<br />
Christoph<br />
Windischgarsten – Am Anfang<br />
war die <strong>Berliner</strong> Mauer. So<br />
nennt Unions Torwart Rafal<br />
Gikiewicz das aus Marvin<br />
Friedrich, Florian Hübner und<br />
ihm bestehende Abwehrtrio,<br />
das in der abgelaufenen Zweitligasaison<br />
dafür Sorge getragen<br />
hatte, dass der 1. FC Union<br />
mit der besten Abwehr der Liga<br />
den Aufstieg schaffte. Doch<br />
beim Trainingsstart war das<br />
Trio gesprengt.<br />
Marvin Friedrich ist mittlerweile<br />
aus Augsburg losgeeist und zurück<br />
in angestammten Gefilden.<br />
Aber Florian Hübner plagt sich<br />
mit einer Kapselverletzung im<br />
Knie. Nur die ersten beiden Tage<br />
konnte der gebürtige Wiesbadener<br />
alles mitmachen. Dann war<br />
Sense. „Ich denke nicht, dass es<br />
etwas schwerwiegendes ist“,<br />
Mutprobe für alle: Aus fünf Metern<br />
ins acht Grad kalte Wasser springen<br />
Zwei Stunden raften die Unioner in fünf Booten die Salza über 16 Kilometer herunter<br />
Strobel von AOS Adventures<br />
Outdoors Strobl.<br />
Knapp zwei Stunden dauerte<br />
das nasse Vergnügen. Höhepunkt<br />
warder Sprung aus<br />
fünf Metern ins acht Grad<br />
kalte Wasser.Jede Sekunde<br />
ein Abenteuer.Wie die Bundesligaeben.<br />
TV-TIPPS<br />
EUROSPORT<br />
11.45 -13.45 Handball, U21-WM:<br />
Norwegen -Dänemark 13.45 -<br />
15.45 Deutschland -Argentinien<br />
16.45 -18.45 Kroatien -Kosovo<br />
MDR<br />
20.15 -22.15 Fußball-Test: Dyn.<br />
Dresden -Paris Saint-Germain<br />
SPORT1<br />
20.25 -22.30 Frauen-Fußball,<br />
U19-EM: England -Deutschland<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />
Fotos: Koch<br />
Die Unioner<br />
paddeln im blauen<br />
Boot über den Fluss.
SEITE21<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
die große Aufholjagd<br />
meint Hübner zwar. Aber der<br />
„kleine Versuch“, in Windischgarsten<br />
wieder ins Mannschaftstraining<br />
einzusteigen, war nicht<br />
von Erfolg gekrönt. „Das ist<br />
nicht so gut. Da haben wir gesagt,<br />
ich kuriere das zu 100 Prozent<br />
aus“, meinte der 1,93 mgroße<br />
Innenverteidiger.<br />
Radfahrern geht, Kraftraum<br />
auch. „Ich würde lieber trainieren.<br />
Aber da kann man jetzt<br />
nichts ändern. Das ist nur einmal<br />
keine ganz so schöne Situation<br />
für mich“, so Hübi, der zusätzlich<br />
gequält wird dadurch, dass<br />
er die sich auf dem Rasen tummelnden<br />
Kollegen durch das<br />
Fenster des Fitness-Raumes im<br />
Hotel Dilly beim Ball spielen<br />
beobachten kann.<br />
Kuriosum am Rande. Auch im<br />
Vorjahr plagte sich Hübner mit<br />
Problemen beim Start. Damals<br />
war es aber eine rein muskuläre<br />
Geschichte. Und sowie er halbwegs<br />
fit war, führte kein Weg an<br />
ihm vorbei. Aus Leistungsgründen.<br />
Floh ist ins Hintertreffen geraten<br />
im anstehenden Konkurrenzkampf,<br />
in dem derzeit<br />
nichts drauf hindeutet, dass Urs<br />
Fischer von seiner gewohnten<br />
Formation abweichen wird. Und<br />
von einer Dreier- bzw. Fünferreihe<br />
war bislang auch nichts zu<br />
merken.<br />
Keine schönen Aussichten für<br />
den 28-Jährigen. Nils Schlotterbeck<br />
und Friedrich kämpfen<br />
sich täglich Stück für Stück an eine<br />
Ligaverfassung ran. Nicolai<br />
Rapp ist auchnoch da. Und auch<br />
Neven Subotic macht deutliche<br />
Fortschritte, kämpft sich nach<br />
einer noch in Frankreich erlittenen<br />
Knieblessur Stück für Stück<br />
heran. „Für einen Einsatz gegen<br />
Wien ist es vielleicht noch ein<br />
bisschen früh. Ich gehe davon<br />
aus, dass er erst einmal ein paar<br />
Trainingseinheiten komplett<br />
mit der Mannschaft bestreiten<br />
muss, ehe er komplett einsatzfähig<br />
ist“, sagt Trainer Urs Fischer.<br />
Dennoch ist damit zu rechnen,<br />
dass der Ex-Dortmunder nach<br />
der Rückkehr aus Österreich<br />
beim Test in Aue am Sonnabend<br />
die ersten Minuten erhält. Da<br />
kann Hübner eher noch nicht<br />
mitmachen.<br />
WasHübner hier<br />
wohl ins Visier<br />
genommen hat?<br />
Kerzeaus fünf Metern ins<br />
acht Grad kalte Wasser:<br />
Alle Unioner machten bei<br />
der Mutprobe mit.<br />
Sebastian Polter hat<br />
sichtlich Spaß beim<br />
Anlegen der Ausrüstung<br />
vordem Rafting-Trip.<br />
Christopher Trimmel (v.)<br />
hat nach dem Sprung ins<br />
kalte Wasser gut lachen.
22 SPORT BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Gekommen,<br />
um zu spielen:<br />
Eduard Löwen (22)<br />
sorgt ab heute für<br />
noch mehr Gerangel<br />
im Hertha-Kader.<br />
Konkurrenzkampf satt<br />
Drei DFB-<br />
Urlauber<br />
mischen<br />
Hertha auf<br />
Löwen, Maier und Mittelstädt erhöhen Druck im blau-weißen Team<br />
Von<br />
SEBASTIAN SCHMITT<br />
Berlin – Auf die Plätze, fertig,<br />
los! Bei den Blau-Weißen tobt<br />
spätestens ab dieser Woche<br />
der Konkurrenzkampf. Mit<br />
den drei U21-EM-Fahrern<br />
Eduard Löwen, Maximilian<br />
Mittelstädt und Arne Maier<br />
mischen drei potenzielle<br />
Stammspieler nach ihrem<br />
verlängerten Urlaub das Hertha-Training<br />
auf. Auf Trainer<br />
Ante Covic kommen harte<br />
Entscheidungen zu.<br />
„Es ist klar, dass danoch ein<br />
bisschen Veränderung stattfinden<br />
wird.“ Was Manager Michael<br />
Preetz zum Abschluss des<br />
Trainingslagers in Neuruppin<br />
ankündigte, tritt bereits jetzt<br />
ein: Mit dem DFB-Trio zählen<br />
28 Feldspieler und drei Torhüter<br />
zur Hertha-Truppe –deutlich<br />
zu viel! „Wir werden uns zusammensetzten<br />
und den Kader<br />
etwas redimensionieren“,<br />
erklärt Preetz die<br />
Planung für das zweite<br />
Trainingscamp im österreichischen<br />
Stegersbach<br />
(26. Juli bis 1. August).<br />
Preetz:„22 bis 25 Feldspieler,<br />
das ist so eine Range, mit<br />
der man arbeiten kann.“<br />
Die Kennenlernphase zwischen<br />
Covic und seinem neuen<br />
Team ist damit nach zwei Wochen<br />
endgültig vorbei. Bis kommenden<br />
Dienstag gilt es auszusieben.<br />
Besonders im Mittelfeld<br />
ist das Gerangel am größten.<br />
Auch, weil ab heute der teuerste<br />
Zugang der neuen Saison erstmals<br />
auf dem Schenckendorffplatz<br />
aufribbelt. Eduard Löwen,<br />
für den Preetz sieben Millionen<br />
Euro an den Erstliga-Absteiger<br />
1. FC Nürnberg überwies, steigt,<br />
weil er beim Junioren-<br />
Turnierunter Bundestrainer<br />
Stefan Kuntz<br />
gar nicht zum Einsatz<br />
kam, drei Tage<br />
vor seinen EM-Mit-<br />
Fotos:City-Press,Imago Images (2)<br />
... Mittelfeldmann<br />
Arne<br />
Maier (20)<br />
steigen am<br />
Freitag ins<br />
Hertha-<br />
Training ein.<br />
Linksverteidiger<br />
Maximilian<br />
Mittelstädt<br />
(22) und ...<br />
fahrern Mittelstädt<br />
und Maier ein.<br />
Konkurrenz belebt das Geschäft<br />
– und bereitet Kopfschmerzen.<br />
„Bisher musste ich<br />
sie nur mitnehmen, auf den Weg<br />
bringen und noch keine Entscheidung<br />
treffen, mit der ich jemandem<br />
wehtue“, erklärt Covic.<br />
Der Deutsch-Kroate weiß, dass<br />
er schonbald knifflige Entscheidungen<br />
zu treffen hat: „Wenn es<br />
losgeht, wird es sich zeigen. Es<br />
können nur elf spielen.“<br />
Den Spagat, alle anderen trotzdem<br />
bei Laune und auf einem<br />
hohen Niveau zu halten, wird<br />
für Coviceine der größten Herausforderungen<br />
in seiner Debütsaison<br />
als Profitrainer. Deswegen<br />
stärkt er bereits jetzt das<br />
Kollektiv: „Ich bin der Meinung,<br />
dass sich eine Saison nicht auf<br />
den Positionen 1bis 11 entscheidet,<br />
sondern ab Position 12.“<br />
Für Neu-Eisbär Lapierrezählt nur der Titel<br />
Der Kanadier kann es zudem kaum erwarten, die Leidenschaft der EHC-Fans zu erleben<br />
Maxim Lapierrewill endlich mal<br />
Meister werden.<br />
Foto: imago images<br />
Berlin – Wie die anderen<br />
EHC-Profis aus Nordamerika<br />
wird der neue Eisbär Maxim<br />
Lapierre (34) erst Ende<br />
Juli in Berlin zu den Fitnesstests<br />
eintreffen. Im Kurz-Interview<br />
auf der Homepage<br />
verkündete er aber schon<br />
mal, dass er Großes vorhat.<br />
„Es gibt nur ein Ziel: Ich möchte<br />
eine Meisterschaft gewinnen“,<br />
sagte der Haudegen, der<br />
zuletzt in Lugano spielte und es<br />
auf 694 Spiele in der NHL<br />
bringt. Nachdem er mit den<br />
Vancouver Canucks im Finale<br />
um den Stanley Cup (2011)<br />
stand und mit seinem Schweizer<br />
Klub 2018 ebenfalls knapp<br />
den Titel verpasste, soll es jetzt<br />
endlich klappen. „Die Eisbären<br />
haben eine große Tradition, innerhalb<br />
der vergangenen 20<br />
Jahre viele Meisterschaften gewonnen“,<br />
übermittelte er per<br />
Videoschalte sein Wissen über<br />
den EHC.<br />
„Und mir wurde von einer<br />
großen Eishockeyleidenschaft<br />
in dieser schönen Stadt berichtet“,<br />
ergänzte Lapierre. Welche<br />
Stimmung die Bärenfans erzeugen<br />
können, wird er zum Saisonstart<br />
gegen die Grizzlys aus<br />
Wolfsburg (13. September)<br />
dann selbst erfahren. PAE
* BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
NACHRICHTEN<br />
Belgier im Sprint vorn<br />
SPORT 23<br />
Beckerfordert Respekt fürDjoker<br />
Serbe wird von den Fans als Spielverderber des großen Duells Federer-Nadal angefeindet<br />
Rad –Der Belgier Wout<br />
van Aert (Foto) gewinnt die<br />
zehnte Etappe der Tour de<br />
France nach 217,5 km zwischen<br />
Saint-Flour und Albi<br />
im Massensprint vor dem<br />
Italiener Elia Viviani. Im<br />
Gelben Trikot des Gesamtführenden<br />
fährt weiter der<br />
Franzose Julian Alaphilippe.<br />
Heute ist Ruhetag. Die<br />
elfte Etappe führt morgen<br />
von von Albi nach Toulouse.<br />
Riesen im EM-Jubel<br />
Basketball –Deutschland<br />
hat den Zuschlag für die<br />
EM vom 2. bis 19 September<br />
2021 mit insgesamt 24<br />
Teams erhalten. In Berlin<br />
wird um die Medaillen gespielt.<br />
Bitteres Comeback<br />
Wasserball –Die deutschen<br />
Männer verspielen in<br />
Südkorea beim WM-Comeback<br />
nach sechs Jahren Abstinenz<br />
gegen Japan eine<br />
5:2-Führung, erzielen erst<br />
vier Sekunden vor Schluss<br />
das 9:9. Kapitän Marko<br />
Stamm (Spandau) verletzt<br />
sich am Fuß, fällt mit Bänderriss<br />
fürs Turnier aus.<br />
Bullen warten auf Wolf<br />
Fußball –RBNeuzugang<br />
Hannes Wolf (20/Österreich)<br />
sieht sich nach dem<br />
Außenknöchel-Bruch bei<br />
der U21-EM erst zur Rückrunde<br />
wieder fit.<br />
VonViktoria zu 1860<br />
Fußball –Ex-U21-Nationalspieler<br />
Timo Gebhart<br />
(30), zuletzt beim FC Viktoria<br />
1889, wird zum dritten<br />
Mal ein „Löwe“, unterschreibt<br />
beim Drittligisten<br />
1860 bis Saisonende.<br />
Ticketansturm<br />
Fußball –Inder ersten<br />
Verkaufsphase für die Tickets<br />
der Euro 2020 gingen<br />
19,3 Millionen Anträge für<br />
1,5 Millionen Karten ein.<br />
Die Tickets werden jetzt<br />
verlost. Die nächste Verkaufsphase<br />
startet im Dezember.<br />
HAPPY BIRTHDAY<br />
Gerd Wessig (Hochspringer,OS1980)<br />
zum 60.<br />
UweHohn (Speerwerfer,warf1984<br />
in Berlin den Fabelweltrekord<br />
104,80 m) zum 57.<br />
AndreGreipel (Rad, Sprinter,11<br />
Tour-Etappen) zum 37.<br />
Miguel Indurain (Spanien, Rad,<br />
5x Tour,OS1996) zum 55.<br />
Foto: AFP<br />
Wimbledon – Boris Becker<br />
bricht nach dem denkwürdigen<br />
Wimbledon-Sieg von Novak<br />
Djokovic über Roger Federer<br />
eine Lanze für seinen<br />
Ex-Schützlings und fordert<br />
mehr Anerkennung für die<br />
Leistungen des Serben.<br />
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Foto: AFP<br />
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Boris Becker mit<br />
NovakDjokovic<br />
nach dessen<br />
Wimbledon-Sieg.<br />
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Auch wenn die Fans Djokovic<br />
zunächst als Spielverderber der<br />
Federer-Nadal-Rivalität gesehen<br />
hätten, sollten sie sich nun<br />
der Größe des 16-maligen Major-Champions<br />
bewusst werden,<br />
sagte Beckerder BBC. Djokovic<br />
(31) hatte in einem epischen<br />
Fünfsatzkrimi über fast<br />
fünf Stunden gegen Publikumsliebling<br />
Roger Federer zwei<br />
Matchbälle abgewehrt und den<br />
fünften Titel in Wimbledon gewonnen.<br />
Die Zuschauer hatten<br />
während der Partie lautstark<br />
den Schweizerunterstützt. „Ich<br />
hoffe, es wird etwas ausgeglichener<br />
sein, wenn sie nächstes<br />
Jahr wieder aufeinandertreffen<br />
sollten“, sagte Becker<br />
Die mentale Stärke und der<br />
unstillbare Ehrgeiz des Weltranglistenersten<br />
könnten laut<br />
Becker dafür sorgen, dass Djokovic<br />
seine Kontrahenten Federer<br />
und Rafael Nadal in den Rekordbüchern<br />
hinter sich lässt.<br />
„Novak ist noch nicht glücklich.<br />
Er ist einer der Größten der Geschichte,<br />
aber er will der Größte<br />
werden“, sagte Becker, der Djokovic<br />
von 2014 bis 2016 zu sechs<br />
Grand-Slam-Titeln geführt hatte.<br />
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(16 Titel) Nadal (18) und Federer<br />
(20) in der Grand-Slam-Statistik<br />
überholen kann, das Rennen sei<br />
jedoch offen.<br />
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BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Werauffährt,<br />
hat schuld!<br />
Diese Regel gilt<br />
auch für Ferrari-<br />
Star Sebastian<br />
Vettel, der Max<br />
Verstappen ins<br />
Heck krachte.<br />
Immer Unfall-Ärger mit Hollands „Mad Max“<br />
Lockte Verstappen<br />
Vettel in die Falle?<br />
2016 Spa<br />
Der Crash in Silverstone ist nur einer<br />
von vielen in den vergangenen Jahren<br />
Schuldbewusst:<br />
Sebastian Vettel<br />
nach dem Crash<br />
In Spa stach Verstappen (l.) ohne Rücksicht auf Verluste in die La Source rein<br />
und provozierte eine Kollision der Ferrari.<br />
2017 Singapur<br />
In Singapur provozierte Verstappen (l.) den WM-entscheidenden Ferrari-<br />
Crash zwischen Räikkönen und Vettel.<br />
2018 Baku<br />
In Baku hinderte Verstappen (v.) Red-Bull-Kollege Ricciardo am Überholen<br />
und nahm ihren Hornochsencrash in Kauf.<br />
Fotos: imago,dpa (2), imago/HochZwei, imago/Perenyi<br />
Silverstone – Bei aller berechtigten<br />
Kritik am Auffahrunfall<br />
von Sebastian Vettel (32)<br />
mit Max Verstappen (21),<br />
eins muss man dem Ferrari-<br />
Star lassen: Er nahm den Fehler<br />
direkt auf seine Kappe<br />
und entschuldigte sich beim<br />
Holländer. Dennoch prasselt<br />
die Kritik auf Vettel ein. „Krise“,<br />
„Blamage“, „Psychodrama“,<br />
„Kopf verloren“ höhnen<br />
Italiens Gazzetten. Inzwischen<br />
fragt sogar der Vettelfreundliche<br />
„Blick“:<br />
„Schmeißt Vettel am Ende<br />
des Jahres den Bettel hin?“<br />
Doch da Vettel trotz aller Tiefschläge<br />
beharrt: „Ich werde<br />
auch nächstes Jahr hier sein“,<br />
sollte man auch mal die Frage<br />
stellen: Warum knallt es immer<br />
mit Verstappen?<br />
Es war schon der xste Crash<br />
bei Überholmanövern, in den<br />
„Mad Max“ verwickelt war,<br />
und auffällig oft ist Vettel der<br />
Leidtragende. Nach Ansicht aller<br />
Zeitlupen kommt der Verdacht<br />
auf: Lockte Verstappen<br />
Vettel in die Falle?<br />
Der Holländer fuhr beim Verteidigen<br />
in der 38. Runde wieder<br />
seinen berüchtigten Zickzack-Kurs<br />
–und schmiss Vettel<br />
bei dessen Ausweichmanöver<br />
knallhart die Tür zu.<br />
Als Unfallverursacher verkniff<br />
der sich Kritik und deutete<br />
nur an: „Erst ließ Max mir innen<br />
die Tür auf, dann ging die<br />
Lücke zu und als ich ausweichen<br />
wollte war ich schon zu<br />
nah und zu spät dran.“<br />
Ließ ihn der Holländer extra<br />
auflaufen? Exakt diesen Unfallverlauf<br />
sahen wir auch in Baku<br />
2018, als Verstappen seinen damaligen<br />
Red-Bull-Kollegen Daniel<br />
Ricciardo (30) am Überholen<br />
hinderte und ihren Hornochsencrash<br />
in Kauf nahm.<br />
In seinen ersten Formel-1-<br />
Jahren suchte Verstappen auffällig<br />
oft den Machtkampf mit<br />
Vettel und dessen Ferrari-<br />
Kumpel Kimi Räikkönen (39).<br />
In Spa 2016 stach er ohne<br />
Rücksicht auf Verluste in die<br />
Startkurve La Source rein und<br />
provozierte eine Kollision der<br />
Ferrari. Danach trieb er selbst<br />
den „Iceman“ mit seinen Harakiri-Manövern<br />
zur Weißglut.<br />
Kimi: „Sein einziges Interesse<br />
ist, mich von der Strecke zu<br />
drängen.“ Danach wollte Niki<br />
Lauda (✝70) Verstappen in die<br />
Psychiatrie schicken.<br />
Die Regelhüter sahen sich gezwungen,<br />
gegen den Zickzack-<br />
Kurs eine Anti-Verstappen-Regel<br />
zu erlassen. Doch in Mexiko<br />
ärgerte Verstappen Vettel wieder<br />
derart, dass der ihn als „Bastard“<br />
beschimpfte.<br />
In Singapur 2017 blieb Verstappen<br />
trotz verlorenem Start<br />
gegen Kimi auf dem Gas und<br />
provozierte den WM-entscheidenden<br />
Ferrari-Crash zwischen<br />
dem Finnen und Vettel.<br />
Auch Räikkönen-Nachfolger<br />
Charles Leclerc (21) wurde zuletzt<br />
in Spielberg ein Opfer Verstappens.<br />
Nach dessen nicht bestraftem<br />
Rempler zum Sieg sagte<br />
der Monegasse in Silverstone:<br />
„Seit Spielberg weiß ich,<br />
wie weit wir gehen können.“<br />
In Silverstone zeigten Leclerc<br />
und Verstappen nun ein rundenlanges<br />
Duell mit allen Finessen,<br />
das die 140000 Fans an<br />
der Strecke und 4,61 Millionen<br />
RTL-Zuschauer begeisterte –<br />
und unfallfrei ausging. Sky-Experte<br />
Ralf Schumacher (44)<br />
kommentierte treffend: „Zwei<br />
junge Fahrer duellieren sich so<br />
und einer der Alten mit Sebastian<br />
kriegt’s nicht hin. Das darf<br />
ihm nicht passieren.“<br />
Das weiß Vettel selbst: „Das<br />
war doof.“ Man darf gespannt<br />
sein, ob er auch auf seine alten<br />
Tage noch lernt und es in seinem<br />
Heimrennen in Hockenheim<br />
(28. Juli) besser macht.<br />
Inzwischen geht es nicht mehr<br />
um die WM, sondern um seinen<br />
ramponierten Ruf.<br />
Oliver Reuter<br />
Manipulations-Skandal erschüttertdie Formel E<br />
New York – Ein Manipulations-Skandal<br />
erschüttert die<br />
Elektro-Rennserie Formel E.<br />
Nach der erfolgreichen Titelverteidigung<br />
des Franzosen<br />
Jean-Eric Vergne (28) beim Finale<br />
in New York wurde ein<br />
verräterischer Funkspruch bekannt.<br />
Während des ersten<br />
Rennens, in dem der DS-<br />
Techeetah-Pilot nur 15. wurde,<br />
habe er dreimal von der Teamleitung<br />
verlangt, sein Duisburger<br />
Teamkollege Andre Lotterer<br />
(37) solle einen Unfall und<br />
damit eine Safety-Car-Phase<br />
provozieren, damit er wieder<br />
nach vorne kommen kann. Das<br />
Team habe aber nicht reagiert.<br />
Dieser Vorfall erinnert fatal<br />
an den Manipulations-Skandal<br />
in der Formel 1 in Singapur<br />
2008 –und auch damals war es<br />
ein französisches Team: Renault-Fahrer<br />
Nelson Piquet jr.<br />
(33) baute auf Anweisung von<br />
Teamchef Flavio Briatore (69)<br />
einen Unfall. Der löste eine Safety-Car-Phase<br />
aus, wegen der<br />
Teamkollege Fernando Alonso<br />
(37) gewann. Briatore wurde<br />
daraufhin lebenslang gesperrt.<br />
Der Vergne-Vorfall wird nun<br />
von den Rennkommissaren geprüft.<br />
Gut möglich, dass ihm<br />
der Titel aberkannt wird.<br />
Foto: Getty<br />
Unangenehme Fragen<br />
für Jean-Eric Vergne
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
BERLIN-RÄTSEL 25<br />
Abwandlung<br />
Freizeitfischer<br />
an<br />
dieser<br />
Stelle<br />
rastlos<br />
einige<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für Technetium<br />
Fragewort<br />
6<br />
Verband-,<br />
Füllmaterial<br />
griech.<br />
Vorsilbe:<br />
Ohr<br />
brutaler<br />
Rohling<br />
dt. Komponist<br />
†1983<br />
Verbrechen<br />
japanisches<br />
Längenmaß<br />
Volksstamm<br />
in<br />
Benin<br />
Staatsoberhaupt<br />
Transport<br />
mit<br />
einer<br />
Fähre<br />
darben<br />
magische<br />
Silbe der<br />
Brahmanen<br />
europäischer<br />
Inselstaat<br />
Bär im<br />
,Dschungelbuch‘<br />
dt.<br />
Comedian<br />
(Dirk)†<br />
Männerkurzname<br />
Ort am<br />
Ijssel-<br />
Meer<br />
Balkanbewohner<br />
(Mz.)<br />
Abk.:<br />
Teil der<br />
Bibel<br />
wörtliche<br />
Belegstelle<br />
Gewichtseinheit<br />
(Abk.)<br />
Großstadt<br />
in<br />
Pakistan<br />
Teil der<br />
Gitarre<br />
englisch:<br />
oder<br />
Empfehlung<br />
Vorname<br />
d. Schauspielers<br />
Connery<br />
Schonkost<br />
Form<br />
des<br />
Sauerstoffs<br />
Eiskunstlauf<br />
Abk.:<br />
ex<br />
officio<br />
Währung<br />
Europas<br />
Initialen<br />
Schillers<br />
ein<br />
Platinmetall<br />
Angelegenheit<br />
Knochengerüst<br />
Singvögel<br />
häufiger<br />
Fremdwortteil:<br />
vor<br />
Winkelfunktion<br />
dt. Weinlandschaft<br />
Lendentuch<br />
der<br />
Inder<br />
3<br />
Bedrängnis<br />
engl.<br />
Männername<br />
engl. Abk.<br />
für die<br />
Zeit am<br />
Vormittag<br />
spanisch:<br />
nein<br />
scherzhaft:<br />
US-<br />
Soldat<br />
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(engl.)<br />
förmliche<br />
Anrede<br />
Fluss<br />
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Florenz<br />
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Raubkatze<br />
Augenblick<br />
das ist<br />
(latein.)<br />
empfehlenswert<br />
altröm.<br />
Hausgötter<br />
Diskussion<br />
Fließbehinderung<br />
Schiffsleinwand<br />
afrikanischer<br />
Strom<br />
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ital.<br />
Name<br />
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Ätna<br />
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Name<br />
von<br />
Babylon<br />
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7<br />
Passatwinde<br />
a.<br />
Mittelmeer<br />
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Synagoge<br />
11<br />
schweiz.<br />
Kantonshauptstadt<br />
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dt.<br />
Adelsprädikat<br />
irischer<br />
Heiliger<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
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Neodym<br />
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Heiliges<br />
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Moslems<br />
Stadt am<br />
Weißen<br />
Meer<br />
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Pfefferminzöls<br />
Gliedmaßenteil<br />
südostasiat.<br />
Volk<br />
abwandeln<br />
nordeurop.<br />
Hauptstadt<br />
1<br />
Sience<br />
Fiction-<br />
Serie<br />
(,Star ...‘)<br />
vollständiges<br />
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Rand<br />
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Insel vor<br />
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(Klaus) †<br />
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Biene<br />
geschnittenes<br />
Holz<br />
5<br />
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Anweisung<br />
chinesische<br />
Dynastie<br />
Gehalt<br />
int.<br />
Kfz-Z.<br />
Polen<br />
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10<br />
Gewohnheit<br />
Entwässerungsgraben<br />
Fragewort<br />
früh.<br />
Rhein-<br />
Weinboot<br />
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Tonträger<br />
(Abk.)<br />
Toilette<br />
(Abk.)<br />
Auflösung von gestern<br />
Auch morgen wieder ein<br />
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2<br />
chines.<br />
Politiker<br />
†<br />
4<br />
Segelstange<br />
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K USTAVE D N O A<br />
D N A O<br />
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T E F E<br />
C L I U<br />
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PACHE F E B<br />
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G M<br />
N H E T<br />
B I L ASE G E<br />
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S T I E LLOD<br />
Z URNIER M D<br />
L<br />
T T O S O G U<br />
I E EFILLA RIA T O E PFER F EHE R<br />
R D E L AT G<br />
G O R G F R S<br />
I RFEO E B A U EE G L<br />
A P I N L E N II<br />
G N U P U D I P<br />
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26 FERNSEHEN BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019
FERNSEHEN 27<br />
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2. Tagesschau (ARD) ..........<br />
6,18 2. Formel 1, Rennen (RTL) .....<br />
0,20<br />
3. Formel 1, Rennen (RTL) .....<br />
4,61 3. Tagesschau (RBB) ..........<br />
0,19<br />
4. Sommer im Allgäu (ZDF) . ...<br />
4,41 3. Tatort(ARD) ................<br />
0,19<br />
5. heute journal (ZDF) .........<br />
4,16 5. Tagesschau (ARD) ..........<br />
0,18<br />
6. heute (ZDF) ................<br />
3,50 6. heute (ZDF) .................<br />
0,14<br />
7. Terra X(ZDF) ...............<br />
3,25 7. Julia Leischik (Sat.1) ........<br />
0,13<br />
8. Julia Leischik ... (Sat.1) .....<br />
3,24 7. Terra X(ZDF) ...............<br />
0,13<br />
9. Mord auf Shetland (ARD) . . . 3,10 9. Sat.1-Nachrichten ...........<br />
0,11<br />
10. RTL aktuell ..................<br />
2,93 9. Sommer im Allgäu (ZDF) .....<br />
0,11<br />
(Angaben in Millionen)
28 WETTER/HOROSKOP<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Ihre Sterne<br />
vonAstrologin<br />
Anastacia Kaminsky<br />
Widder -21.3. -20.4.<br />
UnerwarteteMöglichkeiten ergeben<br />
sich, die Sie in jedem Falle nutzen<br />
sollten. Persönliche Veränderung<br />
bringtWachstum.<br />
Stier -21.4. -20.5.<br />
Schrauben Sie IhreAnsprücheherunter.IhreZielsetzung<br />
hat sich von<br />
der Wirklichkeit zu weit entfernt: im<br />
Job unangebracht!<br />
Zwillinge-21.5. -21.6.<br />
Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
der Sonderklasse erwarten Sie. In<br />
diesenSuper-Stunden sehen Sie<br />
alles voneiner neuen Seite.<br />
Krebs -22.6. -22.7.<br />
Ihr Schwachpunkt ist der Kreislauf.<br />
Sauna und Wechselduschen helfen,<br />
die gesundheitlichen Spitzenzeiten<br />
zu verlängern.<br />
Löwe -23.7. -23.8.<br />
Stärken Sie Ihrenatürlichen Abwehrkräfte.<br />
Es genügen kleine gezielte<br />
Umstellungen, um dem Körper neue<br />
Kraft zu geben.<br />
Jungfrau -24.8. -23.9.<br />
Sie dachten, Sie wüssten alles über<br />
Alltagsprobleme. Ein Bekannter<br />
kennt sich aber doch noch eine Ecke<br />
besseraus und hilft Ihnen.<br />
Waage-24.9. -23.10.<br />
Sie werden auf Rosen gebettet.Möglich,<br />
dass Ihnen IhreFreiheit derzeit<br />
wertvoller ist, und Sie ziehendie<br />
Konsequenzen.<br />
Skorpion -24.10. -22.11.<br />
Harmonische Aspekte sorgen für<br />
Stunden der Ausgewogenheit. Die<br />
spielerischenSeiten stehen ganz im<br />
Vordergrund.<br />
Schütze -23.11. -21.12.<br />
Das Arbeitsleben ist vonerfreulich<br />
angenehmer Atmosphärebestimmt.<br />
Die materiellen Interessenhaben<br />
nicht immer Vorrang.<br />
Steinbock -22.12. -20.1.<br />
Die Sterne heben IhreAussichten<br />
gewaltig nach oben. SteckenSie Ihre<br />
Nase wieder in IhrebemerkenswertenberuflichenPläne.<br />
Wassermann-21.1. -20.2.<br />
Wenn Sie keinen Partner haben,<br />
der IhreSeele streichelt, brauchen<br />
Sie in diesen Tagenein sehr gutes<br />
Schmalzfilmangebot!<br />
Fische -21.2. -20.3.<br />
GehenSie nicht zu stürmisch und<br />
fordernd vor. Sie verfügen derzeit<br />
über zu viel Autorität. Der Partner ist<br />
nicht aus Eisen!<br />
TAGESZEITUNG<br />
FÜR BERLIN UND<br />
BRANDENBURG<br />
Chefredakteur: Elmar Jehn<br />
Mitglied der Chefredaktion:<br />
Jochen Arntz<br />
Newsdesk-Chefs<br />
(Nachrichten /Politik /Wirtschaft):<br />
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Investigativ: KaiSchlieter<br />
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Die für das jeweilige Team an erster Stelle<br />
Genannten sind verantwortliche Redakeure<br />
im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />
ArtDirection:<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong> am Sonntag:<br />
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Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf<br />
besteht kein Belieferungs- oder<br />
Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />
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eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />
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Die Auflage des BERLINER KURIER wird<br />
von der unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung<br />
von Werbeträgern geprüft.<br />
Der BERLINER KURIER erreicht<br />
laut Mediaanalyse 2018 in<br />
Berlin und Brandenburg<br />
täglich 214.000 Leser.<br />
I II III IV<br />
Sudoku täglich in Ihrem KURIER<br />
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Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1bis 9.<br />
In jeder Zeile und in jeder Spalte darf jede Zahl<br />
nur einmal vorkommen.<br />
Auch in jedem 3x3-Feld kommt jede Zahl nur<br />
einmal vor.<br />
Doppelungen sind nicht erlaubt.<br />
Auflösungen der letzten Rätsel:<br />
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*<br />
PANORAMA<br />
SEITE29<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
NACHRICHTEN<br />
Cathy pendelt zu Mats<br />
Foto: dpa<br />
München –InMünchen<br />
präsentierte Cathy Hummels<br />
ihre neue Dirndlkollektion.<br />
Mit Gatte Mats<br />
Hummels, der vom FC Bayern<br />
zu Borussia Dortmund<br />
wechselte, führt sie derzeit<br />
eine Fernbeziehung. „Das<br />
gelingt uns im Moment<br />
ganz gut“, so die 31-Jährige.<br />
Kinder aus Bus gerettet<br />
Obersulm –Ein mit 28<br />
Kindern und zwei Betreuern<br />
besetzter Reisebus hat<br />
auf einer Bundesstraße in<br />
Baden-Württemberg Feuer<br />
gefangen. Alle Insassen<br />
blieben unverletzt. Die<br />
Gruppe war auf der Fahrt in<br />
eine Ferienfreizeit.<br />
Mondfahrtabgeblasen<br />
Sriharikota –Ein Problem<br />
an der Rakete hat Indiens<br />
Ambitionen, die vierte<br />
Mondlandenation der Welt<br />
zu werden, einen Dämpfer<br />
versetzt. Die Mission<br />
Chandrayaan-2 wurde kurz<br />
vor dem geplanten Start am<br />
Montag abgesagt.<br />
Mit Blaulicht in Knast<br />
München –Weil er Rettungssanitäter<br />
spielte und<br />
mit Blaulicht und Sirene<br />
durch München fuhr, muss<br />
ein 36-Jähriger ein halbes<br />
Jahr ins Gefängnis. Das<br />
Amtsgericht verurteilte ihn<br />
wegen Amtsanmaßung. Der<br />
Mann sollte den Wagen nur<br />
in die Werkstatt fahren.<br />
KENO-ZAHLEN<br />
3, 4, 5, 8, 15, 16, 20, 21, 22, 24,27,<br />
30, 33, 38, 44, 47,58, 66, 67,69;<br />
plus-5-Gewinnzahl:<br />
03681 (ohne Gewähr)<br />
LOTTO-QUOTEN<br />
6Richtige und<br />
Superzahl: 8301620,50 Euro,<br />
6Richtige: 1592759,80 Euro,<br />
5Richtige und<br />
Superzahl: 10618,30 Euro<br />
5Richtige: 3432,60 Euro<br />
4Richtige und<br />
Superzahl: 168,40 Euro<br />
4Richtige: 39,80 Euro<br />
3Richtige und<br />
Superzahl: 18,80 Euro<br />
3Richtige: 10,00 Euro<br />
2Richtige und<br />
Superzahl: 5,00 Euro (ohne Gewähr)<br />
Mit<br />
Flüstern<br />
zum<br />
Orgasmus<br />
Wassteckt hinter dem neuen Erotik-Trend?<br />
„Ich werde dir jetzt einige<br />
Instruktionen geben, die du<br />
zu befolgen hast. Damit<br />
wirst du deine Lust und deine<br />
Befriedigung steigern.“<br />
Das verspricht Hypnose-<br />
Therapeutin Dea Levina aus<br />
Bayern. Besser: Sie flüstert<br />
es, wispertdeutlich jede Silbe.<br />
Ihr Aund Oder Verführung.<br />
Mit ihren erotischen<br />
Hörbüchern folgt sie einem<br />
Trend, der sich seit einigen<br />
Jahren im Internet ausbreitet<br />
–bisher aber vor allem<br />
jenseits vonErotik:ASMR.<br />
Die Abkürzung steht für<br />
Autonomous Sensory Meridian<br />
Response. Eine gute<br />
deutsche Übersetzung gibt<br />
es nicht. ImGrunde geht es<br />
darum, dass Geräusche<br />
beim Zuhören entspannen<br />
oder auch ein Kribbeln auslösen<br />
können. Dabei ist so<br />
gut wie alles denkbar.Inunzähligen<br />
Videos etwa bei<br />
Youtube streichen Menschen<br />
mit Pinseln über Mikrofone,<br />
blättern Bücherseiten<br />
um, bürsten ihreHaare.<br />
Die Clips werden millionenfach<br />
angeklickt. Und<br />
immer wieder flüstern die<br />
Protagonisten auch in solchen<br />
Filmchen.<br />
Nun hat auch die Erotikbranche<br />
den Trend für sich<br />
entdeckt. Flüstern bis zum<br />
Orgasmus. Fred Graf, Mitgründer<br />
eines Onlineshops<br />
mit Sitz nahe München, bietet<br />
auch ASMR-Hörbücher<br />
an. „Das macht inzwischen<br />
schon gut ein Drittel des<br />
Umsatzes aus“, sagt er. Dea<br />
Levina ist eine von Grafs<br />
Autorinnen. Als „Mental<br />
Domina“ ziele sie mit ihren<br />
Texten hauptsächlich auf<br />
männliche Sklaven ab, erläutert<br />
sie. Funktionieren<br />
könne das aber bei jedem,<br />
der sich auf die erotischen<br />
Geschichten einlasse.<br />
Und wie spürt man ASMR<br />
dann? Los gehe es meist mit<br />
Kopfkribbeln, beschreibt<br />
die Sprecherin. „Ab und zu<br />
hat man auch Gänsehaut,<br />
zum Beispiel an den Armen<br />
oder im Nacken.“ Es breite<br />
sich eigentlich im ganzen<br />
Körper aus. „Und man reagiertauch<br />
im Lustzentrum“,<br />
„Mental Domina“ haucht ihre<br />
erotischen Texte in ein Mikro.<br />
Fotos: Matthias Balk/dpa, imago/Panthermedia<br />
ergänzt sie. „Das heißt,man<br />
wird geil davon.“<br />
Die einen erfahren durch<br />
ASMR Entspannung, andere<br />
Erregung. Wie passt das<br />
zusammen? „Bei vielen Dingen,<br />
die einen erst aufregen,<br />
gibt es nachher Entspannung“,<br />
sagt Claus-Christian<br />
Carbon, Psychologie-Professor<br />
an der Uni Bamberg.<br />
Deshalb würden auch viele<br />
nach dem Sex müde. Ein<br />
Medium könne zwei Auslöserprinzipien<br />
haben. „Es<br />
entwickelt sich in Sequenzen:<br />
Erst ist es aufwühlend.<br />
Über ständige Wiederholung<br />
stellt sich ein Gewohnheitseffekt<br />
ein.“ ASMR sei<br />
jedoch bisher kaum empirisch<br />
erforscht.„Aber Erotik<br />
funktioniertüber den Kopf“,<br />
ergänzt Carbon. Daher sei<br />
durchaus vorstellbar, dass<br />
es den einen oder anderen<br />
zum Höhepunkt bringe.
30 PANORAMA BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Juli 2019<br />
Land unter in Südasien<br />
130 Menschen<br />
sterben im<br />
Monsun<br />
Neu-Delhi – Der heftige Monsunregen<br />
in Südasien hat bereits<br />
mehr als 130 Menschen<br />
das Leben gekostet. Zuletzt<br />
starben bei einem Hauseinsturz<br />
im Norden Indiens mindestens<br />
zwölf Menschen. Damit steigt<br />
die Zahl der Todesopfer allein in<br />
diesem Land auf über 50.<br />
In Indiens Norden und Osten<br />
sind laut Behörden 4,5 Millionen<br />
Menschen von Erdrutschen,<br />
Überschwemmungen<br />
oder einstürzenden Häusern<br />
betroffen. In der Monsunzeit<br />
passiert esimmer wieder, dass<br />
baufällige Häuser unter den Regenmassen<br />
einstürzen.<br />
Im Nachbarland Nepal sind 30<br />
der 77 Bezirkebetroffen. 67 Todesopfer<br />
wurden bislang bestätigt.<br />
Zudem wurden 30 weitere<br />
noch vermisst. In dem Bezirk<br />
Dolpa laufen derweil die Bergungen<br />
nach einem Erdrutsch<br />
vom Sonntag noch auf Hochtouren.<br />
„Ein Kind konnte gerettet<br />
werden, und einige Leichen<br />
wurden geborgen“, sagte ein<br />
Polizeisprecher.<br />
Derweil steigt auch die Zahl<br />
der Toten in Bangladesch immer<br />
weiter an. Seit Beginn des<br />
Monsuns wurde hier 29 Todesopfer<br />
registriert. 18 von ihnen<br />
starben nach einem Blitzschlag,<br />
zehn kamen in überfüllten<br />
Flüchtlingslagern um.<br />
Rettungskräfte<br />
suchen in der<br />
indischen Stadt<br />
Solan nach<br />
Überlebenden.<br />
In Nepals<br />
Hauptstadt<br />
Kathmandu<br />
retten Soldaten<br />
Bewohner aus<br />
ihren Häusern.<br />
Flut in Mumbai:<br />
Häuser am Rand<br />
der indischen<br />
Metropole<br />
werden überschwemmt.<br />
Fotos: dpa<br />
„Ich bin trotzdem Arzt, ich<br />
schwörebei Gott“<br />
Falscher Mediziner steht vor Gericht und fleht um Nachsicht<br />
Kassel – Er beschwört Gott,<br />
fleht um Nachsicht und nennt<br />
den Richter „Chef“: Mit einem<br />
ungewöhnlichen Auftritt des<br />
Angeklagten hat gestern vor<br />
dem Kasseler Landgericht der<br />
Prozess gegen einen falschen<br />
Arzt begonnen. Der 37-Jährige<br />
soll sich mehrfach mit gefälschten<br />
Dokumenten erfolgreichbeworben<br />
haben. Selbst eine Haftstrafe<br />
konnte den Hochstapler<br />
nicht aufhalten. Zum Prozessauftakterklärt<br />
er: „Ich bin trotzdem<br />
Arzt, ich schwöre bei Gott.“<br />
Laut Anklage ist an dem Mann<br />
wenig echt: Zulassungen, Bescheinigungen<br />
über Promotionsverfahren,<br />
Zeugnisse, Unizertifikate<br />
–all das hatte er im<br />
Laufe der Jahre bei Kliniken<br />
und Praxen vorgelegt, und alles<br />
soll gefälscht gewesen sein. Später<br />
fälschte der Mann, der aus<br />
Libyen stammt, zudemeine Aufenthaltsbescheinigung.<br />
Ob er eine<br />
im Ausland abgeschlossene<br />
ärztliche Ausbildung hat, blieb<br />
unklar. Bei einer Kenntnisprüfung<br />
in Deutschland fiel er laut<br />
Gericht durch. Nach Darstellung<br />
der Staatsanwaltschaft erschlichsich<br />
der Mann zwischen<br />
Oktober 2017 und Mai 2018 Anstellungen<br />
als Arzt in einer Kasseler<br />
Praxis und in zwei Kliniken.<br />
Vorgeworfen werden ihm<br />
Urkundenfälschung, Betrug,<br />
versuchte gefährliche Körperverletzung,<br />
Nötigung, Straßenverkehrsgefährdung<br />
und Sachbeschädigung.<br />
Wie der Libyer es wiederholt<br />
schaffte, Personalchefs und<br />
Mediziner zu täuschen, blieb<br />
angesichts seines Auftritts vor<br />
Gericht offen: Wild gestikulierend<br />
und in gebrochenem<br />
Deutsch warf er mehr Fragen<br />
auf, als er beantwortete. So<br />
räumte der Mann Vorwürfe ein,<br />
Trotz gefälschter<br />
Papiereschaffte<br />
es der Betrüger,<br />
Anstellungen als<br />
Arzt zu bekommen.<br />
bestritt sie aber kurz darauf<br />
wieder: „Kann sein, glauben Sie<br />
mir, mein Kopf nicht gut.“<br />
Zweimal flehte der 37-Jährige<br />
minutenlang um Nachsicht.<br />
Seine drei Kinder brauchten ihren<br />
Vater. Er habe aus Fehlern<br />
gelernt. Tatsächlich hatte der<br />
Mann laut Staatsanwaltschaft<br />
aber noch als falscher Arzt gearbeitet,<br />
als er wegen ähnlicher<br />
Vergehen bereits zu zwei Jahren<br />
und fünf Monaten Haft verurteilt<br />
worden war. Er hatte<br />
sich gegen das Urteil gewehrt<br />
und so einen Aufschub erreicht,<br />
den er offenbar für neuen Betrug<br />
nutzte. Nun sitzt er in Haft.<br />
Dass keineMenschen zu Schaden<br />
kamen, war laut StaatsanwaltschaftZufall:Einem<br />
20 Tage<br />
alten Baby soll er ein Durchfallmittel<br />
für ältere Kinder verschrieben<br />
haben. Einer Nachbarin<br />
derMutter fiel das rechtzeitig<br />
auf. Zudem soll er dreimal versucht<br />
haben, einenVerteiler von<br />
Pizzawerbungzuüberfahren.<br />
Foto: dpa
PANORAMA 31<br />
Der Heilpraktiker bei einem seiner<br />
Gerichtstermine<br />
Heilpraktiker<br />
verurteiltt<br />
Krefeld –Wegen fahrlässi-<br />
ger Tötung von<br />
drei Krebsdas<br />
Landge-<br />
patientenhat<br />
richt Krefeld einen Heil-<br />
Jahren<br />
praktikerzuzwei<br />
Haft auf Bewährung verur-<br />
ha-<br />
teilt. Der 61-Jährige<br />
be den späterverstor-<br />
den Wirkstoff<br />
benen Patienten<br />
3-Bromopyruvat<br />
überdosiert<br />
verabreichtund<br />
einen „sorglosen<br />
Umgang<br />
mit dem<br />
Mittel praktiziert.<br />
Frau drucktsich<br />
Geld für Autokauf<br />
Kaiserslautern –In einem<br />
Autohaus in der Pfalz hat eine<br />
20-Jährige versucht, mit<br />
Falschgeld einen Wagen zu<br />
kaufen. Sie wurde am Freitag<br />
noch im Geschäft festgenommen,<br />
als sich die 15000<br />
Euro in bar als Blüten herausstellten.<br />
Es handelte um<br />
Kopien von 50- und 100-Euro-Scheinen,<br />
die die Frau offensichtlich<br />
mit einem handelsüblichen<br />
Tintenstrahldrucker<br />
erstellt hatte.<br />
Navi-System<br />
Galileo gestört<br />
Brüssel –Das europäische<br />
Navigationssystem Galileoist<br />
seitFreitag gestört.LautSatellitenagentur<br />
GSA verursachen<br />
„technischeProbleme in<br />
der Bodeninfrastruktur“den<br />
Dienstausfall. Man arbeite daran,den<br />
Dienst,der bislang<br />
nur in der Erprobungsphase<br />
läuft, „so schnell wie möglich“<br />
wieder zum Laufenzubringen.Mit<br />
dem milliardenschweren<br />
ProjektGalileowill<br />
Europaunabhängigvomamerikanischen<br />
GPS werden.<br />
Eine Darstellung eines Galileo-Satelliten<br />
im All<br />
Foto: dpa<br />
Foto: PierreCarril/ESA/dpa<br />
Franky Zapata<br />
steuert sein<br />
Flyboard Air mit<br />
der Verlagerung<br />
seines Körpergewichts.<br />
Zapataschwebt<br />
durch die Luft,<br />
im Hintergrund<br />
erstrecken sich<br />
die Champs-<br />
Élysées.<br />
Traumplatz am Meer<br />
Im Strandkorb kann man nun auch übernachten<br />
Norderney – Übernachten<br />
unter dem Sternenhimmel am<br />
Strand –ander Nordseeküste<br />
und auf den Inseln ist das möglich,<br />
hier können Gäste Schlafstrandkörbe<br />
buchen.<br />
Für die versprochene Romantik<br />
nehmen die Touristen<br />
dann auch gerne mal Abstriche<br />
in punctoKomfort hin –zumal<br />
die Schlafstrandkörbe auch<br />
günstiger sind als ein Hotelzimmer.Das<br />
Angebot wird gut<br />
Paris – Er war die große Attraktion<br />
bei der Militärparade<br />
am Sonntag in Paris: Extremsportler<br />
Franky Zapata (40)<br />
schwebte vor den Augen Tausender<br />
staunender Besucher<br />
mit seinem Flyboard Air über<br />
die französischen Hauptstadt.<br />
Schon immer habe er davon geträumt<br />
zu fliegen, sagte er einmal<br />
in einem Interview. Seit<br />
Jahren arbeitet er an diesem<br />
Traum, jetzt konnte er ihn vor<br />
der gesamten Nation ausleben.<br />
Zapata kam 1978 im südfranzösischen<br />
Marseille zur Welt.<br />
Tempo, Risiko und das Austesten<br />
von Grenzen gehörten<br />
schon immer fest zu seinem Leben.<br />
Mit 16 Jahrenentdeckteer<br />
das Jetskifahren für sich. In 16<br />
Jahren als Profisportler wurde<br />
er zweimal Welt- und siebenmal<br />
Europameister.<br />
Seinem Traum vom Fliegen<br />
blieb Zapata aber treu –und<br />
der Jetski sollte ihm helfen.<br />
2012 brachte er mit<br />
seinem Unternehmen<br />
Zapata Racing<br />
erstmals ein Flyboard<br />
auf den Markt.<br />
Das Modell war jedoch<br />
noch auf den<br />
Gebrauch auf dem<br />
Wasser beschränkt.<br />
Ein Schlauch, der das<br />
Board mit einem Jetski<br />
verband, hielt es<br />
angenommen. Die beiden<br />
Strandkörbe auf Norderney<br />
sind den kompletten Juli ausgebucht.<br />
Die rund 1,30 Meter breiten<br />
Körbe sind per wetterfester Abdeckunggegen<br />
Wind und Regen<br />
geschützt, gegen neugierige Passanten<br />
gibt es blickdichte Fenster.<br />
Die Preise sind dabei ganz<br />
unterschiedlich. Auf Norderney<br />
kostet eine Nacht 79 Euro, auf<br />
dem Festland nur49Euro.<br />
Franky Zapata,<br />
der fliegende<br />
Franzose<br />
Sein nächstes Ziel ist ein Ritt durch die Wolken<br />
durch Wasserdruck in der Luft.<br />
Rund 10 000 dieser Geräte<br />
wurden bereits verkauft.<br />
Doch Zapata wollte sich unabhängig<br />
vom Wasser machen.<br />
Kurz nach der Vorstellung seines<br />
ersten Flyboards tüftelte er<br />
weiter.<br />
Sein Ziel: Eine Art Hoverboard,<br />
wie aus dem Film „Zurück<br />
in die Zukunft“, das überall<br />
fliegen kann. Nach vier Jahren<br />
Entwicklungszeit war der<br />
Testflug erfolgreich: Das 20 Kilogramm<br />
schwere Board, in<br />
dem die Füße des Piloten festgeschnallt<br />
werden, schwebte<br />
mit der Kraft von fünf Düsentriebwerken<br />
über dem Boden.<br />
Das Kerosin hatte er in einem<br />
Beutel auf dem Rücken. Gesteuertwird<br />
durch die Verlagerung<br />
des Körpergewichts.<br />
Zapata hat das Gerät in den<br />
vergangenen drei Jahren immer<br />
weiter verbessert. Inzwischen<br />
schafft es Spitzengeschwindigkeiten<br />
von<br />
140 Stundenkilometern<br />
und kann in eine<br />
Höhe von 150 Metern<br />
vordringen. Die maximale<br />
Flugzeit beträgt<br />
Minuten.<br />
Foto: Janis Meyer/zvg<br />
zehn<br />
Erfinder<br />
Franky Zapata<br />
Doch dabei soll es nicht bleiben.<br />
Zapata träumt von 30-Minuten-Flügen<br />
in drei Kilometern<br />
Höhe. „Ich will durch die<br />
Wolken fliegen“, sagte er schon<br />
2016.<br />
Belächelt wird Franky Zapata<br />
für derart kühne Aussagen<br />
schon lange nicht mehr. Sein<br />
Erfolg hat sich rumgesprochen<br />
–dass er seine Erfindung nun<br />
auch vor zahlreichen europäischen<br />
Spitzenpolitikern vorführen<br />
durfte, wird sicher<br />
nicht geschadet haben.<br />
An der Nordseeküste und auf den Inseln werden spezielle Strandkörbe zum<br />
Übernachten geboten. Dieser steht auf Norderney, Bettwäsche gibt es dazu.<br />
Fotos: AFP,Clement Mahoudeau/IP/Getty Images
Nachwuchs-Star<br />
Lashana Lynch spielt<br />
in „Bond 25“ die<br />
Geheimagentin mit<br />
dem Codenamen 007.<br />
Dienstag, 16. Juli 2019<br />
WITZDES TAGES<br />
Der Wanderzirkus hat sein Quartier aufgeschlagen.<br />
Stürzt der Direktor aufgeregt<br />
aus seinem Wohnwagen: „Schnell, holt<br />
das Zebra rein, es fängt an zu regnen!“<br />
WUSSTEN SIE SCHON...<br />
... dass ab dem 14. September die iTAN-<br />
Liste für Überweisungen nicht mehr gültig<br />
ist? Denn dann müssen sich Bankkunden<br />
immer mit zwei von drei Faktoren<br />
identifizieren, erklärt der Bankenverband.<br />
Infrage kommen dafür etwa biometrische<br />
Merkmale wie ein Fingerabdruck,<br />
eine PIN oder ein Smartphone. Grund für<br />
diese Veränderungen ist die europäische<br />
Zahlungsdiensterichtlinie PSD2.<br />
www.sam-4u.de<br />
Wird sie<br />
die neue<br />
Agentin 007?<br />
www.sam-4u.de<br />
WASBEDEUTET...<br />
... Flüstern? Das Flüstern ist eine Art des<br />
stimmlosenSprechens, bei der die Sprachlaute<br />
nicht mit Kehlkopfröhren, dem Klang<br />
der Stimme, gebildetwerden.Die Stimmlippen<br />
stehenbeim Flüstern in Paramedianstellung.<br />
Die aus der Lungeströmende Luft<br />
reibt an den Stimmlippen, es entsteht ein<br />
Geräusch. Entgegen der verbreiteten Annahme<br />
ist Flüstern nicht stimmschonend.<br />
ZULETZT<br />
Mann schiebt Auto auf Autobahn<br />
Erst ging ihm der Sprit aus und dann auch<br />
noch die Puste: Weil sein Auto liegenblieb,<br />
begann ein Mann auf der A4 in<br />
Sachsen, den Wagen zu schieben. Weil es<br />
wegen einer Baustelle dort nur einen<br />
Fahrstreifen gab, zuckelten Hunderte Autofahrer<br />
im Schritttempo hinter ihm her.<br />
Zehn Kilometer Stau hatte der 43-Jährige<br />
verursacht, bis er 100 Meter vor einem<br />
Rasthof aufgab.<br />
4<br />
194050<br />
301203<br />
21029<br />
Fotos: Imago/Matrix,dpa<br />
Daniel Craig hörtals James Bond<br />
auf,Lashana Lynch soll übernehmen<br />
Der 25. James-Bond-Film<br />
(2020 im Kino) wird der<br />
letzte für Daniel Craig<br />
(52) sein. Der Brite hat<br />
keine Lust mehr auf den<br />
Spion im Auftrag ihrer<br />
Majestät. Unterdessen<br />
wird nach einem Nachfolger<br />
gesucht. Zur Wahl<br />
stünden einige große Namen<br />
–alles Männer. Nun<br />
sollten sich 007-Fans aber<br />
auf eine echte Überraschung<br />
gefasst machen.<br />
Immer wieder gibt es Gerüchte,<br />
Hollywood-Star Idris<br />
Elba (46, Durchbruch<br />
mit „Luther“) könnte gar<br />
der neue und damit erste<br />
schwarze Bond werden −<br />
allerdings dementiert der<br />
britische Schauspieler entsprechende<br />
Berichte.<br />
Aber was ist mit Darstellerinnen:<br />
007 als Frau? Produzentin<br />
Barbara Broccoli<br />
erteilte diesen Spekulationen<br />
jüngst in einem Interview<br />
mit der Zeitung „Guardian“<br />
eine deutliche Absage:<br />
„Bond ist ein männlicher<br />
Charakter. [...] Er wird<br />
wahrscheinlich immer<br />
männlich bleiben.“<br />
Doch nun die große Überraschung:<br />
Denn 007 soll im<br />
neuen Bond-Film nicht nur<br />
schwarz, sondern auch eine<br />
Frau sein! Die britische<br />
Schauspielerin Lashana<br />
Lynch (31, „Captain Marvel“)<br />
übernimmt laut der<br />
„Mail“ die Rolle des Spionage-Königs.<br />
Ein Film-Insider hat angeblich<br />
eine Schlüsselszene<br />
des neuen Geheimagenten-<br />
Thrillers verraten, wonach<br />
Lynch auf den Codenamen<br />
007 ins Büro des MI6-Chefs<br />
gerufen werde!<br />
Ist die Nachfolge von Daniel<br />
Craig somit endlich geklärt?<br />
Offenbar nicht. „Bond<br />
ist immer noch Bond“, so<br />
der Insider zur Zeitung.<br />
Lynch soll demnach nicht<br />
Bond-Comeback für Christoph<br />
Waltz? Der Oscar-Gewinner soll<br />
als Bösewicht zurückkehren.<br />
Daniel Craig dreht derzeit<br />
seinen letzten Bond-Film<br />
auf Dauer 007 spielen, sondern<br />
ihre eigene Rolle als<br />
Geheimagentin erhalten.<br />
Das Rätselraten um den<br />
nächsten Bond-Darsteller<br />
geht also (erst mal) weiter.<br />
Eine zweite Besetzung im<br />
noch unbetitelten Film<br />
sorgt aber ebenfalls für Furore.<br />
Oscar-Preisträger<br />
Christoph Waltz („Inglourious<br />
Basterds“) soll im<br />
nächsten James-Bond-Film<br />
erneut auftreten. Der 62-<br />
Jährige wurde laut Szenekenner<br />
Baz Bamigboye von<br />
„Daily Mail“ bei den Dreharbeiten<br />
in den Pinewood<br />
Studios nahe London gesichtet.<br />
Das berichtete Bamigboye,<br />
der in Sachen James<br />
Bond als sehr gut informiert<br />
gilt, auf Twitter. Bamigboye<br />
frotzelte in Anspielung auf<br />
einen klassischen Bond-<br />
Schurken-Satz: „Wir haben<br />
Sie erwartet.“ Ein Passant<br />
habe Waltz angesprochen.<br />
Der soll gesagt haben: „Sie<br />
haben mich hier nicht gesehen!“<br />
Schon im letzten Bond-<br />
Film „Spectre“ (2015) hatte<br />
Waltz den Bösewicht Blofeld<br />
gespielt, der am Ende<br />
des Films ins Gefängnis<br />
wandert.