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Verfahrenstechnik 7-8/2019

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19098<br />

7-8<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

August <strong>2019</strong><br />

Auf Expansionskurs<br />

90 Jahre Zerkleinerungs- und<br />

Pumptechnik von Vogelsang<br />

Trenntechnik<br />

Filterreinigungssystem in<br />

Modulbauweise<br />

Top-Thema Armaturen<br />

Ventile regeln Dampf, Vakuum<br />

und Flüssigkeiten<br />

Füllstandüberwachung<br />

Sicherheit, Anlagenverfügbarkeit<br />

und Rentabilität steigern


EDITORIAL<br />

Angepasst und agil<br />

Die Hitze ist anstrengend. Wir sind zwar von Natur aus mit einem<br />

eingebauten Kühlsystem ausgestattet, das Schweiß auf nackter Haut<br />

schnell verdunsten lässt. Aber trotz optimaler Regulierung des<br />

Wärmehaushalts fühlt sich alles wie eine körperliche und geistige<br />

Höchstleistung an. Doch so langsam gewöhnt man sich dann an das<br />

Wetter, indem man Tempo, Leistung, Ess- und Trinkverhalten<br />

entsprechend anpasst.<br />

Auch in der Prozessindustrie ist Anpassung ein wichtiger Aspekt. Die<br />

Kunden erwarten maßgeschneiderte Produkte – mit konventionellen<br />

Anlagen sind die notwendigen kurzen Entwicklungs- und Produktlebenszyklen<br />

kaum machbar. Modulare Komponenten und Anlagen<br />

sind deshalb weltweit gefragt, sie ermöglichen Flexibilität im<br />

Hinblick auf Produktionskapazitäten und Produktvielfalt. Ein<br />

Hersteller bietet jetzt zum Beispiel ein neues Filterreinigungssystem<br />

an, das sich dank seines modularen Aufbaus nach dem Baukastenprinzip<br />

exakt an die spezifischen Anforderungen seiner Anwender<br />

anpassen lässt (S. 14). Auch die Gerätekombination aus Zerkleinerungs-<br />

und Pumplösungen, die wir auf S. 30 vorstellen, kann individuell<br />

auf die Bedürfnisse des Anwenders zugeschnitten werden. Viel<br />

anpassen lässt sich bei der Mühle im Beitrag auf S. 16: Hier können<br />

alle möglichen Veränderungen an den Stiftscheiben vorgenommen<br />

werden – je nach Produkt und Wunsch des Kunden.<br />

Sogar beim Thema Unternehmensführung kommen wir<br />

im Interview mit dem Firmenchef auf S. 10 auf das<br />

Thema Anpassung zu sprechen. Für ihn muss sich<br />

ein erfolgreiches Unternehmen immer wieder<br />

anpassen, um bestehen zu können. Er setzt diesen<br />

Prozess mit Veränderung gleich, und wenn man<br />

Veränderung in einem Unternehmen als etwas<br />

Gutes betrachte, bleibe es agil. Das klingt doch<br />

positiv: anpassen und gleichzeitig agil bleiben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch<br />

einen agilen Sommer.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de


INHALT<br />

10 24 38<br />

Gefeiert: Gericke blickt auf 125 Jahre<br />

Firmengeschichte zurück und wird heute in<br />

der 4. Generation geführt<br />

Geschrumpft: Eine Ventilknotenlösung<br />

erspart Verrohrungsarbeiten und minimiert<br />

den Einbauraum<br />

Geschützt: Elektrostatische Ladungen<br />

können zu Bränden oder im Extremfall zu<br />

Explosionen führen<br />

AKTUELLES<br />

6 Die Verfahrensingenieurin – Anika Nakladal<br />

7 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

8 Digitalisierung: Live erleben, was wirklich wichtig ist<br />

9 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

10 Die Firma Gericke begeht ein besonderes Jubiläum<br />

12 Will & Hahnenstein GmbH feiert 100-jähriges Bestehen<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

14 Filterreinigungssystem passt sich den Anwenderanforderungen<br />

an<br />

16 Herstellung feiner Polymerpulver für die additive Fertigung<br />

18 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

34 Wiederkehrende Prüfung sicherheitsgerichteter<br />

Instrumentierungssysteme<br />

36 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

38 Abfüllen von Toluol in einen Behälter<br />

40 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

40 Impressum<br />

42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

TOP-THEMA ARMATUREN & DICHTUNGEN<br />

24 Ventile regeln Dampf, Vakuum und Flüssigkeiten im<br />

Dampfsterilisator<br />

26 Wechselarmaturen optimieren die pH-Messung<br />

28 Produktinformationen<br />

ANZEIGE<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

30 TITEL 90 Jahre Zerkleinerungs- und Pumptechnik von<br />

Vogelsang<br />

33 Produktinformationen<br />

TITELBILD<br />

Vogelsang GmbH & Co. KG,<br />

Essen/Oldb.<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


AKTUELLES I PERSÖNLICH<br />

Die Verfahrensingenieurin<br />

ANIKA NAKLADAL<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, nach dem Besuch eines<br />

musischen Gymnasiums Chemie- und Bioingenieurwesen zu<br />

studieren?<br />

Ich war schon immer vielseitig interessiert und so habe ich zwar<br />

gerne Saxophon gespielt, aber hatte auch immer viel Spaß an<br />

Mathe, Physik, Bio und Chemie. Ausschlaggebend war am Ende<br />

eine Masterandin auf einer Berufsmesse, die mir über ihre Masterarbeit<br />

über die Produktion von Nudeln erzählte. Das formte<br />

mein erstes Bild, was eigentlich hinter <strong>Verfahrenstechnik</strong> steckt.<br />

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />

Eine kunterbunte Mischung aus E-Mails beantworten, telefonieren,<br />

Meetings, in die Anlagen gehen und den Ist-Stand überprüfen<br />

und verstehen, Versuche in Pilotanlagen planen, betreuen, und<br />

manchmal selber durchführen, Fließbilder zeichnen und jede<br />

Menge kommunizieren. Gemeinsam Mittag zu essen sowie Erkenntnisse<br />

und Erlebnisse zu teilen, gehört natürlich auch dazu.<br />

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?<br />

Die Vielfalt! Kein Tag ist wie der andere, es gibt unendlich viel zu<br />

lernen, jede Anlage ist anders und hat ihre eigenen Tücken. Dabei<br />

den Prozess von Anfang bis Ende im Auge zu behalten, ist immer<br />

herausfordernd. Besonders gefällt mir aber die Arbeit mit so vielen<br />

verschiedenen Leuten: Von Operatoren, Tagschichtmeistern,<br />

Schlossern, Elektrikern über Ingenieure, Projektmanager, Betriebsleiter<br />

und Co. trägt jeder mit seiner Sicht zum Gelingen meiner<br />

Projekte bei und ich lerne jede Menge dazu.<br />

gerne für den VDI engagiert, weil sich dort über die Jahre sehr<br />

schöne Freundschaften entwickelt haben. Gemeinsam an neuen<br />

Projekten zu arbeiten und direkt Resultate zu erzielen, macht<br />

einfach Spaß.<br />

Was sollten Arbeitgeber und Politik Ihrer Meinung nach tun, um<br />

mehr Frauen in Ingenieurberufe zu bekommen?<br />

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann war es, dass es<br />

eben nicht komisch beäugt wurde, wenn ich Lust hatte, mit Lego<br />

zu spielen, zu handwerken und an Solarzellen zu basteln und das<br />

auch unterstützt wurde. Ich denke, es sollte weiterhin viele Programme<br />

und MINT-Tage geben, die mehr Mädchen die Chance<br />

geben, sich in Technik zu verlieben. Wichtig ist in meinen Augen<br />

„Man sollte Mädchen die Chance geben,<br />

sich in Technik zu verlieben.“<br />

aber auch, Frauen die Angst zu nehmen, als Ingenieurin eine Karriere<br />

machen zu müssen, die viel Arbeit, wenig Zeit und keinen<br />

Raum für Kinder bedeutet. In Sachen flexible Arbeitszeiten und<br />

Jobsharing ist hier noch viel Potenzial nach oben, vor allem im<br />

Bereich der Produktion.<br />

(eli)<br />

Wie wichtig war der sechsmonatige Auslandsaufenthalt für Ihre<br />

berufliche Entwicklung?<br />

Das Praktikum an sich hat mich entgegen meiner Erwartungen doch<br />

dazu gebracht, in die Chemieindustrie zu gehen und somit auch zu<br />

meinem jetzigen Job. Mir hat mal ein Professor erzählt: „Irgendwann<br />

kommt der Moment, in dem ihr vor so einer Chemieanlage<br />

steht und euch denkt: ja, das ist geil.“ Diesen Moment gab es dann<br />

tatsächlich. Der Aufenthalt selbst hat mein Englisch ordentlich verbessert,<br />

mir mehr Selbstvertrauen gegeben und mir gezeigt, dass<br />

man jede Ecke der Welt zu schätzen lernen kann. Und es ist auch<br />

schön, immer noch gute Kontakte zu haben.<br />

In Ihrer Freizeit sind Sie als Kitesurferin auf dem Wasser und sind<br />

auch ausgebildete Kitesurf-Lehrerin. Wirkt sich dieses Hobby<br />

positiv auf Ihren Job aus?<br />

Ich denke schon. Man trifft die unterschiedlichsten Menschen<br />

und versucht, ihnen etwas beizubringen, sodass sie dabei auch<br />

noch Spaß haben. Das schult die Menschenkenntnis.<br />

Nebenbei sind Sie auch ehrenamtlich beim VDI engagiert.<br />

Müssen Frauen im Ingenieursberuf mehr leisten als Männer, um<br />

anerkannt zu werden?<br />

Viele meiner männlichen Kollegen sind sogar noch aktiver in<br />

Fachausschüssen und Gremien unterwegs. Ich denke nicht, dass<br />

das zwingend am Geschlecht liegt. Ich habe mich einfach immer<br />

Anika Nakladal,<br />

Particle Processing,<br />

Process Technology & Engineering,<br />

Evonik Technology & Infrastructure<br />

GmbH, Marl<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


AKTUELLES<br />

150 Jahre Afriso<br />

Die Geschichte der Firma Afriso beginnt 1869 in Schmiedefeld<br />

(Thüringen) mit Adalbert Fritz, der mit der Gründung eines „Unternehmens<br />

zum Bau von Thermometern“ den Grundstein legte. Mit<br />

anfangs zwei Glasbläsern und einem Schreiber fertigt er Glasthermometer,<br />

Aräometer, Laborglas- und später auch medizinische<br />

Glasinstrumente für verschiedenste Industriezweige in Europa und<br />

Amerika. Als Adalbert Fritz 1918 verstirbt, tritt sein Sohn Franz in<br />

die Firma ein und übernimmt die Geschäfte. Das Unternehmen firmiert<br />

zu „Adalbert Fritz und Sohn“ – aus der Telegrammabkürzung<br />

Afriso resultiert der Firmenname.<br />

1924 ist es dann soweit:<br />

Eine kleine, dünnwandige,<br />

kreisförmige, konzentrisch<br />

gewellte Blechscheibe<br />

verändert das Unternehmen<br />

ganz entscheidend: Zwei<br />

Membranhalbschalen bilden<br />

eine Kapselfeder, die sich<br />

druckabhängig entweder<br />

ausdehnt oder zusammenzieht. Diese seinerzeit bahnbrechende<br />

Erfindung war die Geburtsstunde des Kapselfedermanometers und<br />

Wegbereiter für eine Vielzahl innovativer Produkte. Durch den Umzug<br />

nach Güglingen und unter Georg Fritz bricht eine völlig neue<br />

Ära an: Aus Druckmessgeräten werden pneumatische Füllstandmessgeräte,<br />

überwiegend für Heizöl-Lagertanks, entwickelt. Es folgen<br />

Überfüllsicherungen, Leckwarngeräte und Lecküberwachungssysteme<br />

zur sicheren Lagerung von Mineralölprodukten. Durch die<br />

Europäisierung wird der Firmenname Afriso zu Afriso-Euro-Index<br />

umgewandelt. Immer wieder werden neue Produkte für Haus- und<br />

Industrietechnik entwickelt. Viele Pionierleistungen des Unternehmens<br />

sind dem langjährigen Geschäftsführer Günther Blasinger<br />

zuzuschreiben, der auch das OEM-Geschäft zu einer eigenen Sparte<br />

ausgebaut hat. Die Gruppe umfasst heute 19 Mitglieder mit über<br />

1 100 Mitarbeitern und ist in über 65 Ländern vertreten. Die Firmenleitung<br />

ist mit Elmar und Jürgen Fritz mittlerweile in der vierten<br />

Generation angelangt.<br />

www.afriso.de<br />

Neue Geschäftsführung bei Badger Meter<br />

Seit Kurzem hat Badger<br />

Meter Europa GmbH zwei<br />

neue Geschäftsführer:<br />

Kenneth C. Bockhorst<br />

(links) und Greg Gomez<br />

(rechts), Greg Gomez übernimmt<br />

die operative Geschäftsführung.<br />

Grund für<br />

den Geschäftsführungswechsel<br />

ist das Ausscheiden<br />

von Dr.-Ing. Horst Gras, der sich nach 26 erfolgreichen Jahren<br />

bei Badger Meter mit 62 Jahren zur Ruhe gesetzt hat. Mit seinem<br />

Engagement hat er maßgeblich zum Wachstum und zum Erfolg der<br />

internationalen Aktivitäten in Europa, im Nahen Osten und in Asien<br />

beigetragen. Badger Meter bietet innovative Lösungen im Bereich<br />

der Mess- und Regeltechnik für smartes Wassermanagement,<br />

Gebäudemanagement und intelligente Industrieprozesse. „Ich bin<br />

begeistert, Teil dieser großartigen Organisation zu sein, einem Unternehmen,<br />

das sich für qualitativ hochwertige Produkte, neue<br />

Technologien und die Unterstützung der nachhaltigen Verbesserung<br />

des Wasserverbrauchs seiner Kunden engagiert“, so Gomez.<br />

www.badgermeter.de<br />

40 Jahre Atex-Pumpen bei Bühler<br />

Seit 40 Jahren entwickelt bzw. vertreibt die Firma Bühler Technologies<br />

Atex-zertifizierte Messgaspumpen. Kaum traten 1979 die neuen<br />

Rahmenrichtlinien für den Explosionsschutz mit europaweiter<br />

Gültigkeit in Kraft, vertrieb Bühler noch im gleichen Jahr ein Produktmodell,<br />

das den neuesten Ex-Auflagen entsprach: Die Messgaspumpe<br />

P 2.2 Atex. Die langlebige und robuste Pumpe ist besonders<br />

für Anwendungen in Chemie, Petrochemie, Lebensmittel, zertifizierte<br />

Systeme und Kraftwerke geeignet. Überdies verfügt sie<br />

über Atex- und IEC Ex-Zulassungen<br />

für Zone 1- und 2-Bereiche<br />

sowie über internationale<br />

Zulassungen für Class 1<br />

Division 2.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

Damstahl: Müller-Bernhardt neuer<br />

Geschäftsführer<br />

Stefan Müller-Bernhardt ist mit Wirkung zum 1. Juli <strong>2019</strong> zum Geschäftsführer<br />

der Damstahl GmbH ernannt worden. Seit 2017 hatte<br />

er die Position als Chief Operating Officer (COO) bei Damstahl inne<br />

und blickt außerdem auf langjährige Erfahrungen<br />

im Management von Edelstahlhandelsunternehmen<br />

in Deutschland und im europäischen<br />

Ausland zurück. Damstahl ist ein<br />

europaweit agierender Großhändler für Edelstahl,<br />

der in acht Ländern vertreten und in Familienbesitz<br />

ist. Das Unternehmen ist ein Teil<br />

der Neumo-Ehrenberg-Group.<br />

www.damstahl.de<br />

Flux baut Präsenz in Skandinavien aus<br />

Mit dem Pumpenanbieter Telfa hat die Firma Flux-Geräte aus<br />

Maulbronn einen neuen Vertriebspartner in Schweden gewonnen.<br />

„Mit Telfa haben wir einen Partner, der bereits seit Jahren als erfolgreicher<br />

Pumpenanbieter in Schweden etabliert ist, und der für dieselben<br />

Werte steht, für die auch Flux steht: Kundenorientierung,<br />

Qualität und Sicherheit. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit,<br />

die es uns ermöglicht, unsere Kundenzufriedenheit<br />

und Marktposition in Schweden weiter auszubauen“, so die zuständige<br />

Flux Area Sales Managerin Jasmin Kolašinac.<br />

www.flux-pumps.com<br />

160 Aussteller auf der MSR-Spezialmesse<br />

​Die Meorga veranstaltet am 18. September <strong>2019</strong> in der Friedrich-<br />

Ebert-Halle in Ludwigshafen eine regionale Spezialmesse für<br />

Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik.<br />

160 Fachfirmen zeigen Geräte und Systeme,<br />

Engineering- und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im Bereich der<br />

Automatisierung, 36 begleitende<br />

Fachvorträge sollen die Besucher<br />

umfassend informieren.<br />

www.meorga.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 7


AKTUELLES<br />

DIGITALISIERUNG:<br />

LIVE ERLEBEN, WAS<br />

WIRKLICH WICHTIG IST<br />

Am 28. und 29. Oktober <strong>2019</strong> veranstalten<br />

O+P Fluidtechnik und der VDMA in der Stadthalle<br />

Sindelfingen den 1. Fach-Congress HydrauliX.<br />

Wir sprachen mit Carmen Nawrath,<br />

Organisatorin des Events, über die Details.<br />

Frau Nawrath, Ende Oktober startet der 1. Fach-Congress<br />

HydrauliX zum Thema Digitalisierung in der Hydraulik.<br />

Warum gerade jetzt?<br />

Der Digitalisierungsbedarf in der Industrie steigt stetig und stellt<br />

die Hydraulik vor neue Herausforderungen. Er bestimmt den<br />

Transformationsbedarf der gesamten Wertschöpfungskette über<br />

nahezu alle Branchen der Industrie. Gerade deshalb ist es so<br />

wichtig, für die beteiligten Akteure eine Plattform für den informationellen<br />

Austausch zu schaffen. Der Fachverband Fluidtechnik<br />

im VDMA als inhaltlicher Träger und der Veranstalter Vereinigte<br />

Fachverlage GmbH schaffen gemeinsam mit der Redaktion<br />

O+P Fluidtechnik eine hochkarätige Veranstaltung.<br />

Warum ist der Fach-Congress HydrauliX ein Muss-Termin<br />

für alle Hydrauliker?<br />

Digitalisierte, vernetzte und intelligent gesteuerte fluidtechnische<br />

Produkte ermöglichen die Entwicklung neuer Lösungen und Services<br />

in den verschiedensten Anwenderbranchen. Das macht die<br />

Unternehmen auch in der Hydraulik fit für die Zukunft und erfolgreich<br />

im Wettberwerbsumfeld. Den Teilnehmer erwarten hochkarätige<br />

Vorträge und Präsentationen im Congress und eine Ausstellung<br />

von innovativen Highlights, die wertvolle, anwenderbezogene<br />

Impulse geben.<br />

Welche Themen sind die Fokus-Themen?<br />

In den Keynotes zeigen Prof. Dr.-Ing. Jürgen Weber, Technische<br />

Universität Dresden, und Dr. Steffen Haack, Bosch Rexroth AG,<br />

den Status quo der Branche und geben einen Ausblick in die zukünftige<br />

rasante Entwicklung in der Digitalisierung der Hydraulik.<br />

Auf den Marktplätzen der begleitenden Ausstellung werden die<br />

Themengruppen „IoT-Produkte“, „Sensorik & Connectivity“ sowie<br />

„Datenmanagement, digitaler Zwilling und entsprechende Business-Modelle“<br />

anwendungsbezogen demonstriert. Darüber hinaus<br />

erwarten den Besucher spannende Vorträge aus Sicht des<br />

Maschinenherstellers und des -betreibers. Zu den weiteren Highlights<br />

des Programms zählen auch eine Podiumsdiskussion, Innovationspitches<br />

sowie eine Awardverleihung.<br />

Was hat es mit dem Award auf sich?<br />

Innovative Produkte werden den Teilnehmern in Kurzpräsentationen<br />

während des Kongresses vorgestellt. Anschließend entscheiden<br />

die Teilnehmer in einer Live-Online-Abstimmung, welches<br />

Produkt den „HydrauliX Innovation Award“ erhält. Der Sieger<br />

wird im Anschluss in „O+P Fluidtechnik“ präsentiert.<br />

HYDRAULIX 1. FACH-CONGRESS<br />

„DIGITALISIERUNG IN DER HYDRAULIK“<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Der Fach-Congress ist eine Kooperations-Veranstaltung des<br />

Fachverbandes Fluidtechnik im VDMA und O+P Fluidtechnik.<br />

Zwei starke Partner schaffen eine wirkungsvolle Plattform<br />

zum Austausch zwischen Hersteller, Anwender und Betreiber.<br />

HydrauliX liefert Antworten auf die aktuellen Fragestellungen;<br />

Megatrends wie die digitale Transformation und<br />

Industrie 4.0 stellen auch die Hydraulikbranche vor neue<br />

Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Welcher Transformationsbedarf und folglich welche<br />

Anforderungen entstehen durch diesen Technologie-Wandel?<br />

Dies steht im Fokus der Veranstaltung.<br />

MARKTPLÄTZE DER INNOVATIONEN<br />

Die begleitende Ausstellung zeigt an verschiedenen<br />

Themen-Plätzen Anwendungen und Exponate der<br />

Innovationstreiber der Branche.<br />

Marktplatz 1 „IoT-Produkte“<br />

Marktplatz 2 „Sensorik & Connectivity“<br />

Marktplatz 3 „Daten, digitaler Zwilling, Business-Modelle“<br />

Jetzt anmelden: www.hydraulix-congress.de<br />

oder bit.ly/hydraulix<br />

Es lohnt sich, bereits am Vorabend anzureisen, oder?<br />

Schon am Vorabend treffen sich die Teilnehmer mit den Ausstellern<br />

und Referenten zum Come-Together in der Stadthalle<br />

Sindelfingen. Hier gibt es Gelegenheit zu guten Fachgesprächen<br />

und regem Networking. HydrauliX ist das Event des Jahres – ein<br />

Muss für Hersteller, Maschinenbauer und Endanwender der<br />

Hydraulik!<br />

www.hydraulix-congress.de<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


AKTUELLES<br />

Fristam in Indien<br />

Fristam India bezog vor Kurzem<br />

ein neues Produktionsgebäude<br />

in Pune, da die Kapazitäten der<br />

alten Fabrik nicht mehr ausreichten,<br />

um die wachsende<br />

Nachfrage aus dem lokalen<br />

Markt entsprechend zu bedienen.<br />

In der neuen Niederlassung<br />

beschäftigt Fristam India<br />

fast 50 Mitarbeiter, die Kreiselpumpen<br />

der FP-Serie produzieren<br />

und FL-Drehkolbenpumpen<br />

montieren. Mit dem Umzug<br />

verdreifacht Fristam seine lokalen<br />

Produktionskapazitäten auf<br />

über 200 Kreiselpumpen pro<br />

Monat. Hinzu kommt die Endmontage<br />

von FL-Pumpen aus<br />

Baugruppen, die aus Deutschland<br />

zugeliefert werden.<br />

www.fristam.de<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

SEMINAR Wärmenutzungsanlagen zur<br />

Wärmeauskopplung aus Rauchgasen<br />

FORTBILDUNG Immissions- und Störfallbeauftragte,<br />

Schwerpunkt TA Luft<br />

SEMINAR Vom Mitarbeiter zum<br />

Vorgesetzten<br />

GRUNDLAGENKURS Durchflussmessung,<br />

Schwerpunkt Wasserapplikationen<br />

22./23.08.19,<br />

Timm. Strand<br />

26./27.08.19,<br />

Offenbach<br />

02./03.09.19,<br />

Wuppertal<br />

10.09.19,<br />

Berlin<br />

WORKSHOP Infrarot-Messgeräte 12.09.19,<br />

Bremen<br />

WORKSHOP Fest-Flüssig-Trennung 16.–20.09.19,<br />

Karlsruhe<br />

SEMINAR Gasmesstechnik 17.09.19,<br />

Karlsruhe<br />

TAGUNG 13. Essener Explosionsschutztage 18./19.09.19,<br />

Essen<br />

PRAXISFORUM Umweltbeauftragte 24./25.09.19,<br />

Köln<br />

FACHTAGUNG Schüttgutfördertechnik 25./26.09.19,<br />

Magdeburg<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

Flexim, Tel. 030/93667660,<br />

www. flexim.com<br />

Optris, Tel. 030/500197-0,<br />

www.optris.de<br />

Inst.für Mech. <strong>Verfahrenstechnik</strong> und Mechanik,<br />

Tel. 0721/608-42401, www.mvm.kit.edu<br />

AMA Weiterbildung, Tel. 030/22190362-0,<br />

www.ama-weiterbildung.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-76,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM),<br />

Tel. 0391/67-58780, www.ilm.ovgu.de/schuettgut<br />

Jacob mit neuem Logistikzentrum<br />

Die Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Porta Westfalica<br />

hat für ihre Rohrsysteme nach dem Baukastenprinzip ein neues<br />

Logistikzentrum gebaut. „Damit haben wir seit diesem Jahr unsere<br />

Lieferfähigkeit deutlich verbessert“, berichtet Geschäftsführer Patrick<br />

Jacob. Im Speditionsversand verlassen die Standardartikel<br />

nach zwei Tagen das Lager, im Express-Paketversand spätestens am<br />

Tag nach der Bestellung. So werden bis zu 25 000 Teile täglich versendet.<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />

www.jacob-rohre.de<br />

100 Jahre Kaeser Kompressoren<br />

In diesem Jahr feiert der Kompressoren-Hersteller und Druckluft-<br />

Systemanbieter Kaeser sein hundertjähriges Bestehen. Alles begann<br />

mit Carl Kaeser Senior in Coburg. 1919 wurden in der Maschinenbauwerkstatt<br />

zunächst Zahnräder produziert und Automotoren<br />

überholt. Auf dem vorhandenen Know-how des Motorenbaus fußend,<br />

wurden im Jahr 1948 Kolbenkompressoren in das Produktprogramm<br />

aufgenommen – der erste Meilenstein war gesetzt. Weitere<br />

folgten mit der Entwicklung der Kaeser Schraubenkompressoren<br />

mit Sigma Profil Anfang der 70er-Jahre, der Inbetriebnahme der<br />

modernsten deutschen Kältetrocknerproduktion in Gera im Jahr<br />

1994 und der Einführung der revolutionären Kompressor-Steuerung<br />

Sigma Control um die Jahrtausendwende. Mit dem Start des<br />

innovativen Druckluft-Managementsystems Sigma Air Manager 4.0<br />

im Jahr 2001 war der Weg für die Digitalisierung geebnet. Heute arbeiten<br />

über 6 000 Menschen weltweit bei Kaeser Kompressoren.<br />

Das Unternehmen ist mit eigenen Tochtergesellschaften und exklusiven<br />

Vertriebspartnern in<br />

über 100 Ländern präsent,<br />

hat aber als Familienunternehmen<br />

seine deutschen<br />

Wurzeln nie aus dem Blick<br />

verloren.<br />

www.kaeser.com<br />

www.ruwac.de<br />

05226-9830-0<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 9<br />

Ruwac.indd 1 12.03.2018 15:56:13


AKTUELLES I INTERVIEW<br />

125 Jahre<br />

und trotzdem agil<br />

Die Firma Gericke begeht<br />

ein besonderes Jubiläum<br />

Markus H. Gericke mit seinem<br />

Vater Dr. Hermann Gericke<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


INTERVIEW I AKTUELLES<br />

Nicht viele Unternehmen können<br />

ihren 125. Geburtstag feiern – die<br />

Firma Gericke aus Regensdorf in der<br />

Schweiz gehört dazu: Das<br />

Familienunternehmen, das von<br />

Markus H. Gericke in der<br />

4. Generation geführt wird, will<br />

auch in Zukunft für seine Kunden<br />

im Schüttgutbereich mit positiven<br />

Veränderungen agil bleiben.<br />

Die Firma Gericke wurde 1894 von<br />

Ing. Walther H. Gericke in Zürich als<br />

Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt<br />

gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

wurden erste Vertikalmischer konstruiert<br />

und große Erfolge mit der patentierten Soder-Mühle<br />

gefeiert, die eine höhere Ausbeute<br />

erzielen konnte.<br />

Innovation stand auch in den 40er-Jahren<br />

im Vordergrund mit dem Bau von pneumatischen<br />

Fördersystemen und Vibrationsdosiergeräten<br />

oder mit Stahlbandförderern<br />

für die Schokoladenindustrie. In dieser<br />

Periode stand bereits die 2. Generation mit<br />

Otto und Walter Gericke am Steuer der Firma.<br />

Ab den 60er-Jahren setzten Dr. Hermann und<br />

Willi Gericke bedeutende Meilensteine mit<br />

der Internationalisierung, wobei über Lizenzverträge<br />

mit US-Unternehmen hier wenig<br />

verbreitete Maschinentypen ins Programm<br />

gelangten. Dazu gehörten die Differenzialdosierwaagen,<br />

Sackverdichter oder kontinuierliche<br />

Granulatoren.<br />

Markus Gericke führt heute die Firmengruppe<br />

in der 4. Generation. Die Engineering-<br />

und Anlagenbaukompetenz wurde<br />

inzwischen auf neue Standorte in Asien,<br />

Nordamerika und Südamerika ausgeweitet.<br />

Die Gruppe beschäftigt weltweit mehr als<br />

300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

zwölf Standorten.<br />

Erfolgreiches Kundenseminar<br />

Dieser Doppelwellenmischer ist ein recht neues Produkt der Firma Gericke<br />

Herr Gericke, Ihr Unternehmen kann auf<br />

125 Jahre Firmengeschichte blicken.<br />

Worauf sind Sie persönlich besonders<br />

stolz?<br />

Wir dürfen stolz sein, dass wir auf der ganzen<br />

Welt Kunden haben, die mit unseren<br />

Maschinen und Anlagen erfolgreich ihre<br />

Produkte herstellen und damit sehr zufrieden<br />

sind. Gleichermaßen bin ich stolz auf<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Asien, Amerika und Europa, die an einem<br />

Strick ziehen und deren Wissen in die<br />

Firma einbringen. Wir haben dazu einen<br />

Leitspruch entwickelt, der heißt: „Many<br />

Voices – One Sound“. Damit ist gemeint,<br />

dass wir verschiedene Meinungen, unterschiedliche<br />

Erfahrung und Ausbildung<br />

sowie andersartige Persönlichkeiten und<br />

Gewohnheiten wertschätzen und pflegen,<br />

und diese dann zu einer gemeinsamen<br />

Ausrichtung zusammenführen.<br />

Was ist das „Geheimnis“ eines erfolgreichen<br />

Unternehmens?<br />

Ca. 40 Teilnehmer konnte die Firma Gericke am 14. Mai in Regensdorf bei Zürich zu<br />

ihrem Kundenseminar begrüßen. Markus H. Gericke nahm die Veranstaltung zum<br />

Anlass, um in seiner Einführungspräsentation kurz auf die Firmengeschichte einzugehen<br />

– Gericke kann in diesem Jahr den 125. Geburtstag feiern: „Wir möchten uns<br />

weiterhin auf unsere Stärken konzentrieren, und das sind Konstruktion und Herstellung<br />

von Maschinen und Anlagen für moderne Schüttgutprozesse sowie die<br />

dazugehörige Beratung und die kompetenten Serviceleistungen.“ Tobias Weber,<br />

Dr. Ralf Weinekötter und Dr. Christian Nied referierten im Anschluss ausführlich zu<br />

den Themen pneumatische Förderung, Mischprozesse und Dosiertechnik und<br />

beantworteten die Fragen der interessierten Kunden. Am Nachmittag konnten die<br />

Teilnehmer im Gericke Test Center verschiedene Maschinen im Live-Betrieb erleben.<br />

„Das“ Geheimnis zu kennen, wäre fast<br />

etwas vorlaut. Wichtig ist die Unternehmenskultur,<br />

sie ist Ausdruck davon, wie<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den<br />

Dialog mit Kunden, Lieferanten und untereinander<br />

angehen und pflegen und wie sie<br />

Aufgaben lösen. Sie spiegelt sozusagen die<br />

täglich gelebten Werte und die Motivation<br />

aller Beteiligten wider. Ist sie positiv, entwickelt<br />

sich ein äußerst wirksames Momentum,<br />

das dann die vielgepriesene<br />

Innovationsbereitschaft oder die Kundenorientierung<br />

umsetzt. Ein Unternehmen<br />

wird oft als etwas Starres, Unveränderliches<br />

wahrgenommen. Veränderungen<br />

werden in der Gesellschaft kritisch gesehen<br />

und lösen vielfach Abwehrreaktionen aus.<br />

Dabei bleibt in der Welt kein Stein auf dem<br />

anderen. Ein erfolgreiches Unternehmen<br />

muss sich also dauernd anpassen, um<br />

bestehen zu können. Betrachtet man Veränderung<br />

in einem Unternehmen als<br />

etwas Gutes, wird es agil bleiben.<br />

Was lesen wir über die Firma Gericke in<br />

Zukunft?<br />

Ein Blick in die Glaskugel? Es wird nicht<br />

alles dem Zufall überlassen. Strategische<br />

Planung, Umsetzung von Entwicklungsvorhaben,<br />

Führen mit Zielsetzungen, Analysen<br />

von Erreichtem und Unerreichtem,<br />

Mitarbeiterentwicklung und -nachfolgen.<br />

Das sind einige Elemente, die den Kurs<br />

festlegen und halten sollen. Wir haben<br />

eine ausgezeichnete Präsenz in vielen<br />

Schlüsselmärkten und Anwendungen.<br />

Trotzdem wird es immer Lücken geben –<br />

sei es in der geografischen Abdeckung<br />

oder im Sortiment. Am liebsten werden<br />

wir auch in Zukunft auf Testimonials zufriedener<br />

Kunden hinweisen, denn dann<br />

haben wir einiges richtig gemacht. (eli)<br />

Fotos: Gericke<br />

www.gerickegroup.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 11


AKTUELLES I INTERVIEW<br />

Vom Schubkarren zum<br />

thermischen Apparatebau<br />

Will & Hahnenstein GmbH feiert 100-jähriges Bestehen<br />

In diesem Jahr feiert die Will &<br />

Hahnenstein GmbH ein besonderes<br />

Firmenjubiläum. Vor 100 Jahren als<br />

Handelsgesellschaft für Werkzeuge<br />

und Geräte gegründet, hat sich das<br />

Unternehmen zu einem weltweit<br />

erfolgreichen Spezialisten im<br />

thermischen Apparatebau<br />

entwickelt. Bereits seit über zwei<br />

Jahrzehnten ist Dipl.-Ing. Uwe<br />

Hahnenstein, ein Enkel des<br />

Firmengründers, in der<br />

Geschäftsführung und präsentiert<br />

damit geradezu klassisch ein<br />

erfolgreiches, mittelständisches<br />

Familienunternehmen.<br />

Herr Hahnenstein, nicht viele<br />

Unternehmen können ihren<br />

100. Geburtstag feiern. Worauf sind Sie<br />

persönlich besonders stolz?<br />

Mich freut besonders jeden Tag, dass<br />

unsere Firma mit der eigenen Bodenständigkeit<br />

eines „alten“ Mittelständlers die<br />

Anforderungen und Herausforderungen<br />

der modernen Prozessindustrie mit ihren<br />

globalen Playern so gut erfüllen kann.<br />

Was hat sich am Produktspektrum und an<br />

der Firmenphilosophie in der langen Zeit<br />

verändert und was ist geblieben?<br />

Grundsätzlich sind wir der Philosophie<br />

eines am jeweiligen Bedarf des Kunden<br />

ausgerichteten Spezialanbieters treu geblieben.<br />

Im heute für uns wichtigsten<br />

Geschäftsfeld der thermischen <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

konzipieren wir die maßgeschneiderte<br />

Lösung für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

genauso wie mein Großvater in<br />

den 1920er-Jahren Sonder-Kippgeräte für<br />

Glasballone der noch jungen chemischen<br />

Industrie angeboten hat. Natürlich sind die<br />

Produkte wie Temperöfen oder Trocknungsstationen<br />

und selbst die einfacheren<br />

Wärmekammern heute in vielen Bereichen<br />

komplexer, die Steuerungen kompatibler,<br />

Dämmungen und Schweißkonstruktionen<br />

auf Basis genormter Qualität hochwertiger<br />

als vor 65 Jahren, als wir den ersten Fassheizer<br />

und die ersten Wärmeschränke (z. T.<br />

noch ohne Umluft) verkauft haben. Geblieben<br />

ist der Anspruch, die Veränderung von<br />

Stoffeigenschaften wie Viskosität, Feuchtegehalt,<br />

Oberflächenbeschaffenheit oder<br />

Bauteilfestigkeit durch abgestimmte thermische<br />

Behandlungsschritte definiert und<br />

energieeffizient zu erreichen.<br />

Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Kurze Informationswege und Mitdenken<br />

auf allen Ebenen. Dies ist eine perma-<br />

Geschäftsführer<br />

Uwe Hahnenstein<br />

ist der Enkel des<br />

Firmengründers<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


nente Leitlinie für alle in der Firma in alle<br />

Richtungen.<br />

Und was war Ihr größter persönlicher<br />

Erfolg?<br />

Der geglückte Einstieg und die gute Entwicklung<br />

nach der Übernahme der alleinigen<br />

Verantwortung als Geschäftsführer<br />

seit 1998. Und in den letzten Jahren war<br />

es die saubere Abwicklung von Groß ­<br />

projekten für internationale Kunden.<br />

Wie gehen Sie mit den Themen Globalisierung<br />

und Digitalisierung um?<br />

Globale Geschäftsbeziehungen pflegt<br />

unsere Firma schon seit den 60er-Jahren.<br />

Dabei hat sich die Alleinstellung deutscher<br />

Maschinen und Apparate durch<br />

den Aufholprozess in vielen Ländern<br />

verändert. Heute müssen wir nicht nur<br />

die besten und effektivsten Maschinen<br />

anbieten, sondern diese auch noch zu<br />

einem günstigen Preis. Der Euro hat hier<br />

gerade für den deutschen Mittelstand im<br />

Export eine große Unterstützung entfaltet.<br />

Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse<br />

bringt natürlich eine erhebliche<br />

Beschleunigung besonders in der Kommunikation<br />

und erlaubt bei unseren<br />

Apparaten über kompatible Steuerungen<br />

eine Vernetzung mit bisher nicht geahnten<br />

Vorteilen. Allerdings muss der<br />

Mensch hierbei die ordnende Übersicht<br />

behalten und die Beurteilung über Sinnvolles<br />

und nicht Sinnvolles täglich neu<br />

vornehmen.<br />

Was lesen wir über die Firma Will &<br />

Hahnenstein in zehn Jahren?<br />

Dass wir im kleinen Kreis den 110. Geburtstag<br />

gefeiert haben.<br />

(eli)<br />

Fotos: Will & Hahnenstein<br />

www.will-hahnenstein.de<br />

Firmengeschichte<br />

Die Gründer Adolf Hahnenstein und Otto Will begannen 1919 in Siegen mit dem<br />

Handel von Schubkarren, Hubwägen, leichten Kränen und anderen Transporthilfen.<br />

Doch schon die Glasballonkipper „Kippfix“ führten in den 30er-Jahren zur Chemieindustrie<br />

als wichtigem Kunden und zu einer seit 1936 ununterbrochenen Teilnahme<br />

an der Achema in Frankfurt. Die in vielen Herstellungsprozessen notwendige<br />

Viskositätsänderung von festen Rohstoffen wie Wachsen, Fetten, Vaseline etc. zur<br />

Verflüssigung, zum Abfüllen sowie zum Mischen, ermöglichte Will & Hahnenstein<br />

bereits in den 50er-Jahren mit Fassheizern und davon ausgehend mit immer größeren<br />

Wärmekammern für Fässer und Container sowie mit elektrisch beheizten<br />

Thermalöl-Schmelzbehältern. Neben der reinen Erwärmung sind heute Temperprozesse<br />

und Trocknungsaufgaben für zahlreiche Industrieanwendungen eine<br />

häufige Aufgabenstellung von Kunden aus dem gesamten Bereich der Prozessindustrie.<br />

Auch im Bereich des schonenden Aufschmelzens bei niedrigen Temperaturen<br />

und von außen bewegten Gebinden durch Dreheinrichtungen oder Rüttelplatten<br />

hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht.


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Alles aus einer Hand<br />

Filterreinigungssystem passt sich<br />

den Anwenderanforderungen an<br />

Beim Einsatz von Filterreinigungssystemen<br />

sind modulare Produkte,<br />

die standardisierte Einzelteile zu<br />

einer maßgeschneiderten und<br />

anwenderspezifischen Lösung<br />

vereinen, zunehmend gefragt.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde<br />

ein neues Filterreinigungssystem<br />

entwickelt, das mit seiner<br />

individuellen Modulbauweise und<br />

mit effizienten Reinigungsprozessen<br />

bei optimierten Betriebsdrücken<br />

überzeugen soll.<br />

Immer mehr Anwender setzen auf das<br />

Prinzip „Alles aus einer Hand“ und beziehen<br />

ihre Filterreinigungssysteme als Allin-One-Lösung<br />

von einem einzigen Anbieter,<br />

statt Ventile, Tanks und andere Komponenten<br />

bei verschiedenen Lieferanten zu<br />

kaufen. Eine neue Serie erfüllt genau dieses<br />

Prinzip und ist dabei gleichzeitig wesentlich<br />

güns tiger als ein oftmals aufwändiger Behälterbau<br />

in Eigenregie und die Installation<br />

von Zukaufteilen.<br />

Konstruktion und Fertigung des neuen<br />

Flex-on-Systems basieren auf den Anforderungen<br />

der zur Druckgeräterichtlinie<br />

2014/68/EU harmonisierten Norm EN<br />

13445. Damit ist ein sicherer Einsatz des<br />

Druckbehälters von der ersten Inbetriebnahme<br />

an ge währleistet, weitere Druckprüfungen<br />

und Gefahrenanalysen durch<br />

den Anwender entfallen. Das spart sowohl<br />

Zeit als auch Kosten.<br />

Modularer Aufbau<br />

Dank seines modularen Aufbaus nach dem<br />

Baukastenprinzip lässt sich das neue<br />

Flex-on-System exakt an die spezifischen<br />

Anforderungen seiner Anwender anpassen.<br />

Der neue Online-Konfigurator bietet<br />

Anwendern die Möglichkeit, ihr maßge­<br />

01 Das neue Filterreinigungssystem<br />

ist in Kürze erhältlich<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

schneidertes System selbst zu erstellen:<br />

Parameter wie Tanklänge, Ventilanzahl,<br />

-typ oder -größe sind über ein Drop-<br />

Down-Menü indi viduell einstellbar. Technische<br />

Daten und CAD-Ansichten in mehr<br />

als 60 verschie denen Formaten können<br />

anschließend bequem in 2-D oder 3-D<br />

herunterge laden werden.<br />

Die Integration des Systems in bestehende<br />

Anlagen erfolgt schnell und einfach per<br />

plug and play. Ein bis zu 3 m langer Tank<br />

mit einem Innendurchmesser von 220 mm<br />

bildet die Grundlage des Systems. Dieser<br />

Tank besteht aus einem korrosionsbeständigen<br />

und langlebigen Aluminiumprofil,<br />

das wegen seiner glatten Oberfläche besonders<br />

unempfindlich gegenüber Staub<br />

und Schmutz ist. Selbst ein Einsatz in streng<br />

regulierten Lebensmittelanwendungen ist<br />

problemlos möglich.<br />

Je nach Anforderung lässt sich der Tank mit<br />

Filterventilen der Nennweiten DN40 bis 65<br />

bestücken, bei maximaler Länge bietet er<br />

Platz für bis zu 20 Ventile. Sie überzeugen<br />

mit hohen Druckspitzen, einer geringen<br />

Umlenkung des Spülgases und extrem<br />

schnellen Öffnungs- und Schließzeiten, die<br />

durch den Einsatz hochwertiger TPE-Membranen<br />

realisiert werden.<br />

Effiziente Abreinigung<br />

Die Abreinigung der Filterelemente ist<br />

damit besonders effizient, gleichzeitig<br />

sinken die Betriebskosten. Die Flex-on-<br />

Baureihe ist ausgelegt für einen maximalen<br />

Druckabfall auf 0 bar. Das System arbeitet<br />

ohne Druckverlust und Leckagen bei einer<br />

Medientemperatur zwischen – 20 und<br />

+ 85 °C, der maximale Betriebsdruck beträgt<br />

8 bar. Abhängig vom Einsatzbereich<br />

kann das System um weitere Komponenten<br />

ergänzt werden, so bspw. durch Filtersteuerungen<br />

– diese zeigen den Verschmutzungsgrad<br />

einzelner Filterelemente<br />

zu verlässig an und geben das Signal zur<br />

Abreinigung, sobald der obere Schwellenwert<br />

überschritten ist.<br />

Auch Wartungseinheiten ergänzen das<br />

System: Ob modulares Einzelgerät oder<br />

komplett vormontierte Einheit – die Wartungseinheit<br />

sorgt mit neuen Sicherheitsfunktionen<br />

und einem kompakten, leichten<br />

und dennoch robusten Design für den<br />

störungsfreien Betrieb von Anlagen.<br />

Fotos: IMI Precision Engineering, Fotolia<br />

(#54937299, Dbrus)<br />

www.imi-precision.com/de<br />

Herr Beckmann, beschreiben Sie doch<br />

bitte ganz kurz, wie das neue Filterreinigungssystem<br />

funktioniert.<br />

Bei der Filterabreinigung dient unser<br />

neues Flex-on-System als Druckspeicher,<br />

in dem große Mengen Druckluft<br />

sozusagen zwischengelagert werden.<br />

Sobald die Filtermedien – in der Regel<br />

Schläuche oder Patronen – mit einer<br />

Staubschicht bedeckt sind und ein<br />

Signal zur Abreinigung eintrifft, öffnen<br />

die in das Filterreinigungssystem integrierten<br />

Ventile nacheinander und<br />

senden innerhalb von Millisekunden<br />

kurze, starke Druckluftimpulse in die<br />

Filtermedien. Diese blähen sich ruckartig<br />

auf, wodurch die Staubschicht<br />

abgelöst wird. Da der Speicher ein<br />

großes Druckluftvolumen fasst und<br />

die eingebauten Ventile dank schneller<br />

Öffnungs- und Schließzeiten starke<br />

Impulse senden, verläuft der Reinigungsprozess<br />

besonders effizient.<br />

Welche Branchen/Anwender hatten<br />

Sie bei der Entwicklung im Kopf? Gibt es<br />

hier auch Grenzen in der Anwendung?<br />

Wir wollten mit unserem neuen System<br />

vor allem den Betreibern von Großfilteranlagen<br />

eine effiziente Lösung anbieten.<br />

Überall dort, wo große Filterflächen<br />

eingesetzt werden und starke Druckluft-<br />

impulse nötig sind, kommen kleinere<br />

Reinigungssysteme einfach an ihre<br />

Grenzen – eine größere Lösung muss her.<br />

Bei der Entwicklung hatten wir deshalb<br />

keine spezielle Branche im Hinterkopf.<br />

Unsere neuen Systeme sind für den<br />

Einsatz in Müllverbrennungsanlagen<br />

ebenso geeignet wie in Zementwerken<br />

oder in der Stahlindustrie.<br />

Welche Rolle spielen die Themen<br />

Explosionsschutz und Wartung/Instandhaltung<br />

beim Filterreinigungssystem?<br />

Da unsere Systeme ausschließlich in<br />

staubbelasteten Atmosphären zum Einsatz<br />

kommen, spielt das Thema Explosionsschutz<br />

natürlich eine zentrale Rolle. Mittlerweile<br />

sind wir seit über 30 Jahren im<br />

Filtergeschäft tätig und daher mit allen<br />

Anforderungen, die den Ex-Schutz betreffen,<br />

bestens vertraut: Unsere elektromagnetisch<br />

angesteuerten Ventile sind genauestens<br />

darauf abgestimmt und werden kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Erst kürzlich<br />

haben wir eine vollständig modifizierte<br />

Ex-Magnet-Generation auf den Markt<br />

gebracht, die den aktuellen Fassungen<br />

der Atex- und IECEx-Richtlinien uneingeschränkt<br />

gerecht wird. Auch in Sachen<br />

Wartung und Instandhaltung sind wir<br />

bestens aufgestellt: Bei unseren Filterventilen<br />

setzen wir auf bewährte Membrantechnologie,<br />

die ebenso robust wie lang-<br />

02 Hans-Joachim Beckmann, Business<br />

Development Manager Filtertechnik bei<br />

IMI Precision Engineering<br />

lebig ist und durch verlängerte Laufzeiten<br />

und Wartungsintervalle überzeugt.<br />

Der Online-Konfigurator klingt schon fast<br />

nach Industrie 4.0. Verlangen Ihre Kunden<br />

solche Tools mittlerweile verstärkt?<br />

Der Trend geht klar in Richtung Konfiguratoren<br />

und ähnlicher Tools. Damit haben<br />

Anwender die Möglichkeit, selbst tätig zu<br />

werden, ihre Systeme nach individuellen<br />

Anforderungen zu gestalten und die ersten<br />

Planungsunterlagen direkt in ihre technischen<br />

Ausarbeitungen einfließen zu lassen.<br />

Auf diese Weise werden Arbeitsprozesse<br />

schneller und flexibler. (eli)<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 15


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Eiskalt vermahlen<br />

Herstellung feiner Polymerpulver für die additive Fertigung<br />

Bei der kryogenen Zerkleinerung<br />

werden Kunststoffgranulate durch<br />

flüssigen Stickstoff versprödet und<br />

in einer Stiftmühle zerkleinert. Der<br />

spezifische Verbrauch an Flüssigstickstoff<br />

stellt einen wesentlichen<br />

Kostenfaktor dar. Mit einem<br />

effizienten Mühle-Klassierer-<br />

Kreislauf können die Produktanforderungen<br />

sichergestellt und<br />

die Betriebskosten minimiert werden.<br />

Die additive Fertigung von Bauteilen aus<br />

Metall oder Polymeren rückt für viele<br />

Industriebereiche immer mehr in den<br />

Fokus. Ein wichtiges Verfahren für den<br />

3-D-Druck von Polymeren stellt das Selective<br />

Laser Sintering (SLS) dar. Dabei werden feine<br />

Polymerpulver im Pulverbett mittels Laser zu<br />

dreidimensionalen Körpern gesintert. Dieses<br />

Druckverfahren erfordert jedoch Polymerpulver<br />

mit einer Partikelgröße von etwa<br />

d 90<br />

= 100 μm. Die Herstellung solch feiner<br />

Pulver erfolgt unter anderem durch kryogene<br />

Zerkleinerung.<br />

Dabei muss das Aufgabematerial zunächst<br />

versprödet werden. Dazu wird es in<br />

einem Wirbelschneckenkühler (WSK) mittels<br />

Zugabe von LN 2<br />

auf eine Temperatur<br />

von ungefähr – 190 °C gekühlt. Die Verweilzeit<br />

im WSK wird so gewählt, dass die<br />

Granulatpartikel diese Temperatur bis in<br />

ihren Kern annehmen. Um den Flüssigstickstoff<br />

möglichst effizient auszunutzen,<br />

wird die Granulatschüttung entlang<br />

der Förderstrecke permanent mit LN 2<br />

bedüst. Im Anschluss an die Versprödung<br />

erfolgt die Zerkleinerung in einer Stiftmühle.<br />

Dafür eignet sich die Hosokawa<br />

Alpine Contraplex Weitkammermühle<br />

CW 250 II. Die CW-II-Baureihe wurde<br />

einem weitgehenden Re-Design unterworfen,<br />

das insbesondere auf die Erfordernisse<br />

der kryogenen Zerkleinerung schwieriger<br />

Aufgabegüter gerichtet war. In der<br />

Mühle arbeiten zwei gegenläufig rotierende<br />

Stiftscheiben mit Umfangsgeschwindigkeiten<br />

am äußeren Schlagkreis von bis zu je<br />

120 m/s. Damit können Relativgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 240 m/s realisiert<br />

werden. Um den durch die Zerkleinerung<br />

hervorgerufenen Energie- und Wärmeeintrag<br />

zu kompensieren, kann im Einlaufbereich<br />

der Mühle Flüssigstickstoff zur<br />

weiteren Kühlung eingedüst werden.<br />

Effiziente Dosierung<br />

Durch die LN 2<br />

-Eindüsung kann die Mühlenaustrittstemperatur<br />

konstant auf eine<br />

Solltemperatur geregelt werden. Das ist<br />

wichtig, denn damit liegt das Mahlgut in der<br />

Mahlzone zu jeder Zeit deutlich unterhalb<br />

seiner Glastemperatur. Außerdem werden<br />

so Produktansätze vermieden. Je nach Art<br />

des Polymers werden standardmäßig<br />

Temperaturen von – 20 bis – 50 °C eingestellt.<br />

Für PA-6 hat sich gezeigt, dass eine<br />

Erhöhung der Mühlenaustrittstemperatur<br />

von standardmäßig – 40 auf – 10 °C ausreichend<br />

ist, um ein Anschmelzen der Partikel<br />

in der Mühle zu vermeiden. Der dadurch<br />

niedrigere LN 2<br />

-Verbrauch wirkt sich unmittelbar<br />

positiv auf die Betriebskosten aus.<br />

Die Kaltmahlung ist hinsichtlich der spezifischen<br />

Betriebskosten am effizientesten,<br />

wenn die Mühle mit einem maximalen Aufgabegut-(AG)-Durchsatz<br />

bis zum Erreichen<br />

der Nennleistung des Mühlenantriebes beaufschlagt<br />

wird. Eine Vergleichmäßigung<br />

des Produktaustrages aus dem WSK hilft,<br />

Leistungs- bzw. Stromspitzen zu vermeiden.<br />

Die AG-Dosierung kann für höhere<br />

Durchsätze angepasst werden, ohne Gefahr<br />

zu laufen, dass zu hohe Schwankungen des<br />

Durchsatzes zu unerwünschten Stromspitzen<br />

und in ungünstigsten Fällen zu einem<br />

Produktionsstopp führen. Untersuchungen<br />

zur Optimierung des Produktabwurfes<br />

durch konstruktive Maßnahmen am WSK<br />

wurden mit DEM-Simulationen gestützt<br />

durchgeführt und im Technikum erfolgreich<br />

getestet. Der größte Effekt bezüglich<br />

einer Vergleichmäßigung wurde durch die<br />

Überarbeitung der Schneckengeometrie<br />

am Austritt des WSK erreicht.<br />

Anpassungen an den Stiftscheiben<br />

Eine weitere Optimierung der Betriebskosten<br />

erfolgt durch eine Abstimmung der Kalt-<br />

Autoren: Dr. Ergün Altin, Senior R&D Manager,<br />

Technical Division, Dr.-Ing. Steffen Sander,<br />

Head of R&D, Technical Division, beide<br />

Hosokawa Alpine AG, Augsburg<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


mahlung mit der Siebung bzw. Sichtung, sofern<br />

die Zielfeinheit ohne eine nachfolgende<br />

Klassierung nicht erreichbar ist.<br />

Bei der Mahlung sollte ein möglichst<br />

hoher Durchsatz an feinem Mahlprodukt<br />

beispielsweise unter 100 μm generiert und<br />

dem Klassierschritt angeboten werden.<br />

Dadurch wird prinzipiell eine höhere Ausbeute<br />

am Endprodukt ermöglicht. Dies<br />

kann erreicht werden, indem das Setup<br />

der Stiftscheiben entsprechend angepasst<br />

und die Mühle unter Volllast betrieben<br />

wird. Zu den Anpassungen zählen etwa<br />

Änderungen in der Anzahl und Dimensionen<br />

der Prallstifte. Durch eine Reduzierung<br />

deren Anzahl sinkt die Leerlaufleistung,<br />

und somit kann ein höherer AG-<br />

Durchsatz aufge geben werden. Durch die<br />

niedrigere Beanspruchungshäufigkeit<br />

stellt sich im Vergleich eine etwas gröbere<br />

Partikelgröße ein.<br />

Dennoch wird dabei ein höherer Durchsatz<br />

an Feingut kleiner 100 μm erzielt. Bezogen<br />

auf die reine Kaltmahlung mit der<br />

CW 250 II reduzieren sich bei höheren<br />

AG-Durchsätzen zudem die spezifischen<br />

Betriebskosten.<br />

Intelligentes Anlagenkonzept<br />

Polymerpulver mit der Zielspezifikation<br />

d 90<br />

= 100 μm sind oft nur durch eine nachgelagerte<br />

Klassierung mit einem Sieb oder<br />

Windsichter bzw. in einem Kreislauf beider<br />

Prozesse mit automatischer Rückführung<br />

des Grobgutes herstellbar. Durch ein intelligentes<br />

Anlagenkonzept bei einem Kreislaufprozess<br />

kann der bei der kryogenen<br />

Zerkleinerung verdampfte Flüssigstickstoff<br />

unmittelbar als Kreisgas für die Klassierung<br />

genutzt werden. Dadurch entfällt der sonst<br />

notwendige Einsatz von gasförmigem Stickstoff,<br />

der für den inerten Betrieb benötigt<br />

wird. Das im Kreis geführte Stickstoffgas ist<br />

frei von Feuchtigkeit, die an den Partikeloberflächen<br />

kondensieren könnte. Es sorgt<br />

so dafür, dass keine zusätzliche Konditionierung<br />

des Gases für die Klassierung notwendig<br />

ist. Eine Agglomeration wird auf<br />

diese Weise vermieden.<br />

Bei gleichbleibender Trennschärfe des<br />

Klassierers ist der Durchsatz des Endproduktes<br />

umso höher, je feiner das Material<br />

ist. Durch den besseren Feingutauszug<br />

muss entsprechend weniger Grobgut in den<br />

Mahlprozess zurückgeführt werden. Die<br />

entsprechend niedrigere Umlaufmenge<br />

wirkt sich daher positiv auf die Gesamtbetriebskosten<br />

des Mahl- bzw. Mahlsichtkreislaufes<br />

aus. Die Versuche haben gezeigt,<br />

dass es ein Feinheitsoptimum nach der Mühle<br />

gibt, bei dem die spezifischen Betriebskosten<br />

für die Herstellung von Polymer pulvern mit<br />

der Feinheit d 90<br />

= 100 μm ein Minimum aufweisen.<br />

Für das untersuchte PA-6 ergibt sich<br />

dabei ein optimaler Betriebspunkt der<br />

CW 250 II, in der der erzeugte Feinanteil<br />

< 100 μm bei etwa 65 % liegt.<br />

Für das relativ gut mahlbare PA-6 kann<br />

die Einstellung der Feinheit in der Mühle in<br />

einem großen Bereich eingestellt werden,<br />

sodass sich ein Optimum aus den oben erwähnten<br />

Gründen zeigt. Für schlechter<br />

mahlbare TPU-Sorten konnte kein derartiges<br />

Optimum beobachtet werden. Die niedrigsten<br />

Betriebskosten liegen hier im Allgemeinen<br />

bei einer Fahrweise mit erhöhtem<br />

AG-Durchsatz.<br />

Fotos: Hosokawa Alpine<br />

www.hosokawa-alpine.de<br />

TRENDSETTING<br />

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Booth: H26<br />

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October 2 - 3, <strong>2019</strong><br />

Rotterdam (Netherlands)<br />

Booth: E109<br />

Switzerland:<br />

T +41 44 871 36 36<br />

gericke.ch@gerickegroup.com<br />

Germany:<br />

T +49 77 31 929 0<br />

gericke.de@gerickegroup.com<br />

gerickegroup.com<br />

Optimum der Betriebskosten im Mahlsichtkreislauf am Beispiel PA-6<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 17<br />

Gericke.indd 1 31.07.<strong>2019</strong> 10:19:20


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Hohe Effizienz gegen Rauch und feinste Stäube<br />

Freudenberg Filtration Technologies hat Viledon Sintexx Plus Filterpatronen speziell für die<br />

Entstaubung von feinem Rauch entwickelt. Ihre zertifizierte Abscheideleistung beträgt mindestens<br />

99,95 %. Auf ein Precoating zur zusätzlichen Verbesserung des Abreinigungs- und Druckverhaltens<br />

kann gänzlich verzichtet werden. Unterm Rasterelektronenmikroskop zeigt das Polyester-Medium<br />

mit Freudenberg-Rillierung und Nanofaserauflage eine gleichmäßige engmaschige Struktur.<br />

Durchströmungswiderstände und Druckverluste bleiben laut Hersteller dauerhaft gering.<br />

Zur Abscheidung explosiver Stäube hat der Hersteller zusätzlich Filterpatronen mit antistatischer<br />

Ausrüstung entwickelt. Diese Filter eignen sich zum Einsatz in sämtlichen Atex-Zonen. Die optisch<br />

auf den ersten Blick am schwarzen Fixierband erkennbare Explosionsschutz-Variante ist vollständig<br />

leitfähig ausgestattet. Zur Sicherheit wird jede Filterpatrone einzeln überprüft.<br />

www.freudenberg.com<br />

Einfülltrichter für Schüttgüter<br />

Dieser Einfülltrichter in Hygienic Design dient zur Produktaufgabe<br />

von staub- und pulverförmigen sowie körnigen Schüttgütern<br />

in geschlossene Materialzuführsysteme besonders in Bereichen<br />

mit höchsten Hygiene-Anforderungen. Der Einfülltrichter ist in<br />

zwei Edelstahl-Werkstoffen erhältlich und weist je nach Oberflächenausführung<br />

Rautiefen < 0,6 oder < 0,8 µm auf.<br />

Die Radien im Innenbereich des Einfülltrichters sind größer als<br />

50 mm und lassen sich rückstandslos reinigen. Die Nassreinigung<br />

erfolgt über einen eingebauten Sprühkopf. Die am Deckel<br />

verwendete Dichtung lässt sich bei Bedarf<br />

einfach austauschen, da sie nicht<br />

eingeklebt ist. Sie besteht aus Silikon und<br />

ist metalldetektierbar. Der Einfülltrichter<br />

ist geeignet für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen in Zone 22 und 2.<br />

Um beim Entleeren von Säcken einen<br />

Staubaustritt zu vermeiden, kann eine<br />

Besaugung angeschlossen werden, die<br />

beim Öffnen des Einfülltrichter-Deckels<br />

startet.<br />

www.azo.com<br />

Wartungsfreundlicher Kontaktbandtrockner<br />

Kontaktbandtrockner eignen sich dazu, unterschiedliche<br />

Stoffarten zu verarbeiten; mittels mehrerer hintereinander<br />

geschalteter elektrischer Kontaktheizplatten erwärmen sie die auf<br />

ein Band aufgelegten Produkte und sind daher in der Lage,<br />

sowohl fließfähige als auch weichpastöse, krümelige, kristalline<br />

oder stückige Stoffe zu trocknen. Die EL-A <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

GmbH hat einen Kontaktbandtrockner entwickelt, der über<br />

seitlich angebrachte Flügeltüren und ein großes Gehäuse verfügt.<br />

Der Innenraum ist dadurch leicht zugänglich und gewährleistet<br />

schnelles sowie ergonomisches Arbeiten. Zudem ist es möglich,<br />

im Anschluss an den Trocknungsprozess eine Durchlaufwaschanlage<br />

zu installieren, die das hitzebeständige und reißfeste<br />

PTFE-Endlosband zum Transport der Produkte automatisch<br />

reinigt. Anschließend können auf das gesäuberte Band erneut zu<br />

trocknende Stoffe aufgelegt<br />

werden. Hierbei sorgen separat<br />

beheizbare Kammern in<br />

Kombination mit optionalen<br />

Infrarotmodulen für ein<br />

homogenes Trocknungsresultat.<br />

www.ela-vt.de<br />

Flexible Pulveraustragshilfe<br />

Bei den Ystral Inlinedispergier-Prozessanlagen werden Pulver aus<br />

verschiedensten Behältnissen über ein Saug-Vakuum in die<br />

Flüssigkeit eingetragen. Die neue Pulveraustragshilfe Flex FSA<br />

sorgt durch Trichterform und Wandwinkel für einen optimalen<br />

Pulverfluss. Standardmäßig wird das Gerät aus flexiblem Material<br />

hergestellt, das sich durch geringe<br />

Wandhaftung auszeichnet, elektrostatisch<br />

ableitfähig und damit FDA- und<br />

Ex-Schutz-konform ist. Zudem verfügt es<br />

über eine pneumatische Walkvorrichtung<br />

an der Rückseite des Behälters sowie über<br />

einen Klumpenbrecher am tiefsten<br />

Punkt, um zusätzlich Brücken und<br />

Blockaden während des Entleervorgangs<br />

zu vermeiden. Optional kann die<br />

Austragshilfe auch mit einem pneumatischen<br />

Rüttler ausgestattet werden. Der<br />

Trichter hat ein Volumen von 40 l und eine Wandstärke von 4 mm.<br />

Durch diese Teilprozess-Optimierung erreicht man eine restmengenfreie<br />

Entleerung des Pulverbehälters in deutlich kürzerer Zeit.<br />

www.ystral.com<br />

Mischen – offen oder abgedichtet<br />

Die Mischer der Lightnin-Baureihen 10<br />

und 70 beweisen sich seit Jahren mit<br />

ihrer Mischleistung, Effizienz und<br />

Zuverlässigkeit im praktischen Einsatz.<br />

Mit einer neuen Compact-Serie<br />

wurde die Technologie in eine stärker<br />

standardisierte Lösung übernommen,<br />

um den Anwendern eine schnellere<br />

Verfügbarkeit zu bieten. Die Rührwerke<br />

der Compact-Serie eignen sich sowohl<br />

für Anwendungen mit offenen als auch<br />

bei abgedichteten Behältern. Diese<br />

neue Baureihe bietet viele Leistungsmerkmale der übrigen<br />

Mischer aus dem Lightnin-Programm, darunter unterschiedliche<br />

Hocheffizienz-Impeller und ein Getriebe für maximale Zuverlässigkeit<br />

der Mischvorgänge bei dennoch einfacher Bauweise. Die<br />

Geräte benötigen wenig Stellfläche, sind besonders leicht und<br />

lassen sich ohne Aufwand montieren. Die Baureihe umfasst<br />

Leistungswerte von 0,75 bis 55 kW (1 bis 75 PS) bei Drehzahlen<br />

von 13 bis 155 U/min.<br />

www.spxflow.com<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Rückspülbare Tiefenfiltermodule<br />

Für eine leistungsfähige und wirtschaftliche Modulfiltration hat<br />

Eaton eine neue Generation von Tiefenfiltermodulen mit<br />

Becopad-Tiefenfilterschichten in ihr Angebot integriert. Die neue<br />

Baureihe umfasst acht rückspülbare und extra robuste Typen mit<br />

erhöhter Filterfläche, die in der Grob-, Klär- und Feinfiltration<br />

sowie in der keimreduzierenden und entkeimenden Filtration von<br />

Wein und Bier eingesetzt werden können.<br />

Zur Herstellung der einzelnen Filterzellen kommen Becopad-<br />

Tiefenfilterschichten aus hochreiner Cellulose zum Einsatz.<br />

Ihre Endverpressung mit einem dazwischenliegenden mehrlagigen<br />

Polyestergewebe erfolgt unter hohem Druck zu einer<br />

besonders stabilen und kompakten Einheit. Dabei füllt das<br />

wabenförmige Polyestergewebe den Raum zwischen den<br />

einzelnen Filterzellen und bildet einen Puffer. So ermöglicht es<br />

die optimale Anströmung jeder Filterzelle und die Nutzung der<br />

gesamten Filterfläche des Tiefenfiltermoduls. Im Regenerationsprozess<br />

verleiht es dem Tiefenfiltermodul die nötige<br />

Stabilität für mindestens 20 Zyklen und hilft die Tiefenfilterschichten<br />

vor Beschädigungen, wie Reißen oder Bersten, durch<br />

den Wasserdruck zu schützen.<br />

Durch das neue Polyestergewebe<br />

konnte zusätzlich der Abstand<br />

zwischen den Filterzellen optimiert<br />

und eine weitere Filterzelle bei<br />

gleicher Höhe im Tiefenfiltermodul<br />

untergebracht werden.<br />

www.eaton.com<br />

Pharmaanwendungen im Fokus<br />

Das Kühlband-Pelletier-System PFS ist speziell für wasserlösliche<br />

bzw. brüchige Produkte konzipiert. Variable Systemkonfigurationen<br />

ermöglichen eine Anpassung an das zu verarbeitende<br />

Produkt. Auch elastische und sehr flexible Polymere lassen sich<br />

durch die Bandzuführung laut Hersteller einfach und effizient<br />

handhaben. Das System produziert Mikropellets von bester<br />

Qualität, die sich für die direkte Tablettierung oder Verkapselung<br />

eignen.<br />

Der Schmelz-Pelletierer für sphärische Partikel in einem<br />

geschlossenen System (Containment) ist für die Pelletierung von<br />

Träger-Wirkstoff-Kombination in Heißschmelz-Extrusions-<br />

Prozessen geeignet. Er eignet sich besonders für ein staubarmes<br />

Pelletieren von sowohl spröden als auch klebrigen<br />

Formulierungen.<br />

In Extrusionsanlagen verbessern Zahnradpumpen für Pharma-<br />

Anwendungen in der Heißschmelz-Extrusion mit hoher Förderkonstanz<br />

und anwendungsgerechter Konfiguration<br />

die Produktqualität erheblich. Dies wird vor<br />

allem durch einen präzisen Produkt-Durchfluss<br />

erreicht, der ein gleichmäßiges Extrudat<br />

ermöglicht.<br />

Zahnradpumpen<br />

sind ebenfalls<br />

entscheidend für<br />

die Produktion von<br />

Mikropellets.<br />

www.maag.com<br />

WIE ZUVERLÄssIG ISTIHRE<br />

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Dirk koob, Manager aerzen Deutschland<br />

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Ein elementarer faktor bestimmt die Entscheidung für Hochleistungstechnologie von AERzEn:<br />

zuverlässigkeit.geradeinder zementindustrie stellt die Störanfälligkeit der Anlagen ein Risiko<br />

dar.für Anwendungsvielfalt bei höchster prozesssicherheit sorgendie drei Technologien aus<br />

Drehkolbengebläse,Drehkolbenverdichter und Schraubenverdichter –sei es für das Auflockern,<br />

Transportieren, Mischen oder Verpacken. Das lösungsportfolio von AERzEn bietet Ihnen für jede<br />

Anwendung das richtigeprodukt –dreiTechnologien, maximale flexibilität.<br />

www.aerzen.com


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Die Bauzeit von Großprojekten halbieren<br />

Eine Reduzierung der Durchlaufzeiten beim Bau von Groß ­<br />

projekten um 40 bis 50 % bei gleichen kapazitiven Rahmenbedingungen<br />

verspricht die Düsseldorfer Unternehmensberatung<br />

Maexpartners. Möglich soll dies die von ihr entwickelte Methode<br />

„Radical Lead Time Reduction“, kurz RLTR, machen. Anders als<br />

bei anderen Ansätzen handelt es sich bei RLTR um eine ganzheitliche<br />

Initiative, bei der es um<br />

die Optimierung sämtlicher<br />

Abläufe auf allen Stufen des<br />

Anlagenbaus geht. Diese<br />

wirkt sich nicht nur auf die<br />

radikale Verringerung der<br />

Durchlaufzeit aus, sondern<br />

auch auf die Stabilisierung<br />

der Projektdurchführung.<br />

Um diese Effizienzvorteile<br />

zu realisieren, setzt das<br />

RLTR-Konzept bei der<br />

Entwicklung und dem Bau<br />

von Großprojekten auf ein<br />

grundlegend anderes Vorgehen als bislang üblich. Im Kern geht es<br />

um durchgängige Planungsstrukturen, bei denen die Baustelle<br />

über den gesamten Planungs-, Beschaffungs- und Konstruktions-<br />

Prozess hinweg „zieht“. Dieser Wechsel vom herkömmlichen<br />

Push- zu einem echten Pull-System bedeutet, dass die Planung<br />

eines Projekts nicht mehr wie traditionell vorwärts, sondern vom<br />

Ergebnis her rückläufig, also von der Realisierung zurück zur<br />

Planung und Entwicklung, erfolgt. Diese Modularisierung der<br />

Baustelle in einzelne Abschnitte hat das Ziel, eine hohe Simultanität<br />

und Synchronisierung der einzelnen Arbeitsschritte zu<br />

erreichen.<br />

Foto: Shutterstock, Vereshchagin Dmitry<br />

www.maex-partners.de<br />

Nachhaltig durch Design<br />

Die Einsparung von Energie und anderen Ressourcen ist ein<br />

wichtiger Faktor bei der Konstruktion von Maschinen und ganzen<br />

Prozessen. Gericke ist ein führender Anbieter von Dichtstromfördersystemen<br />

sowie von kontinuierlichen Mischanlagen.<br />

Dichtstromfördersysteme haben in vielen Anlagen nicht nur das<br />

Potenzial bewiesen, empfindliche Güter schonend zu fördern.<br />

Das von Gericke genutzte Systemdesign begrenzt auch den<br />

Einsatz von Förderluft und reduziert direkt den Luft- und Energieverbrauch.<br />

Kontinuierliche Mischer wie der GCM sind in vielen<br />

Anwendungen eine Alternative zu den klassischen Chargenmischern.<br />

Sie können laut Hersteller mehr als 80 % Energie<br />

einsparen.<br />

www.gerickegroup.com<br />

Modernisierte Energieversorgung<br />

Octapharma, ein Spezialist auf dem Gebiet Humanproteine aus<br />

Blutplasma und humanen Zelllinien, hat am Standort Wien<br />

seinen Energieversorgungsbereich modernisiert. Ein vorausgegangener<br />

Energy Quick Check half, die Effizienzpotenziale auf<br />

Basis der kundenspezifischen Ausgangslage zu identifizieren. Die<br />

Modernisierung umfasste u. a. die Integration des digitalen Effizienzassistenten<br />

MEC Optimize sowie Automatisierungseinrichtungen<br />

für die Wasseranalyse. Die Systeme schaffen künftig<br />

Transparenz bei der Dampfversorgung: Die smarte Datenanalyse<br />

verbessert Produktionsprozesse und Energieeffizienz, zudem<br />

werden mithilfe künstlicher Intelligenz Handlungsempfehlungen<br />

generiert. Der Effizienzassistent MEC Optimize analysiert und<br />

interpretiert die Kesselanlagendaten und informiert das Betreiberpersonal<br />

bereits im Vorfeld über ungünstige Betriebsbedingungen<br />

sowie Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Eine weitere<br />

zentrale Aufgabe ist die vorausschauende Zustandsüberwachung.<br />

Der digitale Assistent trifft Vorhersagen zur Restlaufzeit aller<br />

wichtigen Komponenten und unterstützt bei der Wartungsplanung.<br />

Für Octapharma liegen die Vorteile auf der Hand: „Wir<br />

können die Systemwerte einfacher überwachen, erkennen<br />

frühzeitig ungünstige Betriebszustände und erhalten ein detailliertes<br />

Monitoring, ohne vor Ort sein zu müssen“, berichtet Orestis<br />

Almpanis-Lekkas, Head of Utilities am Standort Wien. Durch die<br />

Kopplung an den Fernzugriff MEC Remote kann der Betreiber die<br />

Daten von MEC Optimize auch aus der Ferne sicher abrufen und<br />

die Betriebsinformationen auf mobilen Endgeräten wie Notebook<br />

oder Tablet einsehen.<br />

www.bosch-industrial.com<br />

Echte Freistrom-Plattenwärmeübertrager<br />

Im Gegensatz zu Modellen mit einer Fischgrätprägung, deren<br />

Strömungskanäle sich verjüngen, ist der Kanalquerschnitt bei den<br />

gedichteten Plattenwärmeübertragern der NF-Serie stets gleich,<br />

sodass Partikel leicht passieren können. Die Freistrom-Plattenwärmetauscher<br />

verfügen über einen konstant großen Plattenspalt<br />

von bis zu 10 mm sowie eine grobwellige Plattenprofilierung, um<br />

den blockadefreien Betrieb mit faser- und feststoffhaltigen<br />

Medien bei hoher Wärmeübertragungsleistung zu gewährleisten.<br />

Kelvions gelötete Plattenwärmetauscher werden im Herstellungsprozess<br />

von Papier- und Zellstoffen<br />

z. B. für hocheffiziente Wärmepumpen<br />

eingesetzt. Sie zeichnen sich laut<br />

Hersteller durch ihre kompakte<br />

Bauweise und niedrige Investitionsund<br />

Betriebskosten aus. Neu<br />

entwickelte Wirbelzellen sorgen für<br />

eine höhere Turbulenz und einen<br />

verbesserten Wärmeübertrag.<br />

www.kelvion.com<br />

Wirbelschichtkessel mit Biomassefeuerung<br />

Andritz erhielt von Hitachi Zosen Corporation, Japan, den Auftrag<br />

zur Lieferung eines PowerFluid-Wirbelschichtkessels inklusive<br />

Rauchgasreinigungssystem für ein neu zu errichtendes Biomassekraftwerk.<br />

Die Anlage wird in Tokushima errichtet. Der Beginn des<br />

kommerziellen Betriebs ist für Anfang 2023 geplant. Der Wirbelschichtkessel<br />

zeichnet sich durch niedrige Emissionen, einen<br />

hohen Wirkungsgrad und hohe Verfügbarkeit sowie hohe<br />

Brennstoffflexibilität aus. Der Kessel bildet einen wesentlichen<br />

Teil eines hocheffizienten Biomassekraftwerks für die Einspeisung<br />

grüner Energie ins öffentliche Stromnetz. Das mit Holzpellets und<br />

Palmkernschalen als Hauptbrennstoffe befeuerte Biomassekraftwerk<br />

wird rund 75 MW Strom erzeugen.<br />

www.andritz.com<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Kraftvolle Kompaktierung von Pulvern<br />

Die neue Rotationspresse R55 von Gea eignet sich zur Pulververdichtung,<br />

z. B. in der Produktion von Kernbrennstoffpellets,<br />

Hartmetallen, Keramiken, Batteriematerialen oder Süßwaren. Die<br />

Ausgabeleistung liegt bei<br />

mehr als 30 000 Presslinge<br />

pro Stunde bei einer<br />

maximalen Druckkraft von<br />

bis zu 130 kN.<br />

Die oberen und unteren<br />

Luftkompensatoren der<br />

Kompressionsstationen<br />

ermöglichen eine echte<br />

symmetrische Kompression<br />

bei konstanter Dichte,<br />

während das Hold-down/<br />

Hold-up-System eine Möglichkeit bietet, um vertikale<br />

Spannungen beim Auswurf des Presslings zu kontrollieren.<br />

Ein besonderer Vorteil ist die Wahl zwischen der Produktgewichtskontrolle<br />

basierend auf der Hauptdruckkraftmessung<br />

(gleichmäßige Dickenverdichtung) und der symmetrischen<br />

Konstantkraftverdichtung. Für eine konstante Kraftkompression<br />

verwendet der Luftkompensator, der an den Kompressionsstationen<br />

montiert ist, eine kolbenmontierte Rolle, die sich innerhalb<br />

eines Luftzylinders bewegt. Der eingestellte Luftdruck im Inneren<br />

des Zylinders bestimmt die auf das Produkt wirkende Druckkraft<br />

und sorgt dafür, dass sie konstant bleibt. Jede Variation der<br />

Formfüllung führt zu einer Änderung der Tablettenhöhe, da die<br />

aufgebrachte Kraft immer konstant bleibt.<br />

www.gea.com<br />

Dosierbandwaage im Food-Bereich<br />

Die Dosierbandwaage ist im Hinblick auf das „Hygienic Design“<br />

konstruiert worden. Auf den ersten Blick fallen die transparenten<br />

Flächen mit blauen Kunststoffdichtungen auf. PETG-Scheiben auf<br />

drei Seiten der Bandwaage bieten dem Bediener jederzeit eine<br />

visuelle Kontrolle des Schüttgutflusses. Die blauen Dichtungen<br />

und Lagerstellen sind aus Kunststoff, die der EU-Verordnung<br />

1935/2004 und der Norm der FDA für Kunststoffteile entspricht.<br />

Neben dem besseren Durchblick besticht auch der bessere<br />

Eingriff. Ober- und Vorderseite lassen sich als Teilgehäuse<br />

komplett abnehmen. Je nach<br />

Unfallverhütungsvorschrift<br />

des Kunden bietet<br />

Brabender Technologie<br />

unterschiedliche<br />

Sicherungen des Deckels an.<br />

Grundsätzlich ist ein<br />

werkzeugfreier Zugang und<br />

eine ebenso werkzeugfreie<br />

Reinigung Standard.<br />

Die ganze Konstruktion ist gesteckt und kann Stück für Stück<br />

demontiert und nass gereinigt werden. Das gilt für den Einlaufschacht<br />

genauso wie für die Produktleitbleche. Der Spanner der<br />

Bandrolle kann nach oben arretieren, sodass das ungespannte<br />

Band einfach herausgenommen werden kann. Alle Teile sind jetzt<br />

zur Nassreinigung geeignet. Damit erweitert die Dosierbandwaage<br />

ihr Einsatzspektrum zusätzlich. Alle Metallteile sind aus<br />

Edelstahl gefertigt – das gilt auch für die Wägezelle, die außerdem<br />

in IP67 ausgeführt ist.<br />

www.brabender-technologie.com<br />

Für Ihre Sicherheit, auch unter Druck<br />

DGRL und EN 13445<br />

konform<br />

schnelle Öffnungsund<br />

Schließzeiten<br />

Unser neues Flex-on®-<br />

Filterreinigungssystem:<br />

> All-in-One-Lösung<br />

> DGRL und EN 13445 konform<br />

> Hohe Flexibilität dank modularem Aufbau<br />

> Unempfindlich gegenüber Staub und Schmutz<br />

> Langlebiges und robustes Aluminiumprofil<br />

> Hochwertige TPE-Membranen sorgen für extrem<br />

schnelle Öffnungs- und Schließzeiten<br />

> Anzahl der Ventile individuell konfigurierbar<br />

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Buschjost GmbH, Deutschland –Telefon: 05731/791-0<br />

Für weitere Informationen schicken Sie bitte eine Email an buschjost@imi-precision.com


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mit zuverlässigen Messdaten Prozesse<br />

digital analysieren<br />

Der Remote Service von Hosokawa Alpine wurde zur Überwachung<br />

und Analyse der Produktionsprozesse entwickelt. Damit ist<br />

es möglich, auf alle relevanten Messdaten zuzugreifen. Bei Bedarf<br />

können die aufgezeichneten Daten helfen, Störungen zu beheben.<br />

Grundlage des Remote Services ist die Integration eines<br />

sogenannten Datenloggers in die vorhandene Maschinensteuerung.<br />

Dieser speichert und visualisiert<br />

fortwährend die Prozessdaten. Um<br />

Missbrauch vorzubeugen, können<br />

Kunden einfach und sicher festlegen, wer<br />

Zugriff auf diese Daten bekommt. Bei<br />

Bedarf und entsprechender Berechtigung<br />

rufen Service-Ingenieure von Hosokawa<br />

Alpine die Daten ab und werten diese<br />

aus. Dabei analysieren sie Prozesseinstellungen,<br />

Anlagenfahrweise bei Qualitätsbzw.<br />

Kapazitätsproblemen sowie den<br />

Maschinenzustand.<br />

Durch den Remote Service ergeben sich<br />

zahlreiche praktische Vorteile für Kunden. Beispielsweise<br />

vergehen bisweilen mehrere Stunden zwischen der Änderung von<br />

Prozesseinstellungen und der tatsächlichen Reaktion der Anlage.<br />

Durch die Onlineüberwachung kann der Vor-Ort-Service<br />

reduziert werden, wodurch Reise- und Wartezeiten entfallen.<br />

Darüber hinaus können die ermittelten Datenmengen genutzt<br />

werden, um auf Grundlage vergangener Szenarien Rückschlüsse<br />

auf zukünftige Ereignisse zu ziehen und so Unregelmäßigkeiten<br />

zu vermeiden.<br />

www.hosokawa-alpine.de<br />

Kompakte Horizontalschälzentrifuge<br />

Für die Fest-Flüssig-Trennung von mittleren bis großen Produktmengen<br />

in der chemischen Industrie hat Heinkel eine Kompaktausführung<br />

seiner Horizontalschälzentrifuge H 630 C entwickelt.<br />

Mit deutlich reduziertem Gewicht und optimalem Schwingungsverhalten<br />

eignet sich diese laut Hersteller insbesondere für den<br />

Dauerbetrieb mit hohen<br />

Durchsatzleistungen.<br />

Ausgestattet mit dem Inertisierungssystem<br />

Heinkel Centripurge<br />

erfüllt die Schälzentrifuge<br />

hohe Anforderungen, wahlweise<br />

von SIL1 bis SIL3. Ein modernes<br />

Steuerungskonzept, basierend<br />

auf S7/TIA, erleichtert die<br />

Bedienung und steigert die<br />

Effizienz der Anlage.<br />

Die Fest-Flüssig-Trennung erfolgt durch Filtration oder Sedimentation.<br />

Dabei sorgt der gleichmäßige Aufbau des Filterkuchens für<br />

gute Waschergebnisse bei niedrigem Waschflüssigkeitsverbrauch<br />

vor dem Trockenschleudern. Durch die strikte Trennung von<br />

Verfahrens- und Antriebsraum kann der Anwender Prozessraum<br />

und Einbauten optimal inspizieren und visuell überwachen.<br />

Zudem ist die Zentrifuge in der Lage, hohe Chargenfrequenzen<br />

mit sehr guten Wasch- und Separationseffekten zu erzielen. Dabei<br />

garantiert ihr hoher Schleuderfaktor eine niedrige Restfeuchte.<br />

Abhängig von den Produkteigenschaften stehen für den Feststoffaustrag<br />

Schurre oder Schnecke zur Verfügung.<br />

www.heinkel.de<br />

Rhönradmischer im Hygienic Design<br />

Der in unterschiedlichen Bereichen der Industrie eingesetzte<br />

Rhönradmischer ist ab sofort auch in einer neuen Hygienic-<br />

Design-Variante lieferbar. Das System wird zum Mischen,<br />

Homogenisieren und Einfärben von verschiedensten Schüttgütern<br />

und Flüssigkeiten eingesetzt. Erhältlich in Mischbehältergrößen<br />

von 50 bis 400 l Fassungsvermögen deckt der Freifallmischer<br />

ein breites Spektrum an<br />

Aufgabenstellungen ab. Um dem<br />

gestiegenen Bedarf an hochwertigen<br />

und hygienischen Mischlösungen<br />

gerecht zu werden, gibt es<br />

den Mischer jetzt in einer neuen<br />

Hygienevariante an, die speziell<br />

für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

Branchen wie der Pharmaund<br />

Food-Industrie entwickelt<br />

wurde. Die Vermeidung von Toträumen und Produktablageflächen<br />

sowie die einfache Reinigung des Mischers hatten dabei<br />

oberste Priorität. Alle Oberflächen der Hygienevariante sind<br />

daher besonders glatt und alle innenliegenden Teile sehr leicht<br />

zugänglich. Da der Rhönradmischer komplett demontierbar ist,<br />

kann er zudem einfach in seine Einzelteile zerlegt werden, damit<br />

Bediener die verschiedenen Komponenten gründlich reinigen<br />

bzw. desinfizieren können.<br />

www.engelsmann.de<br />

Bier aus Abwasser brauen<br />

Im Juni wurde zur IWA Water Reuse in Berlin ein aus Abwasser<br />

gebrautes Bier mit dem Namen „Reuse Brew“ vorgestellt. Es<br />

besteht aus Hopfen, Gerstenmalz und gereinigtem Abwasser.<br />

Dafür wird das Wasser<br />

mehrstufig gereinigt und<br />

erreicht am Ende des<br />

Prozesses die Qualität und<br />

Sicherheit von Trinkwasser.<br />

In den Klärwerken<br />

Deutschlands gibt es drei,<br />

manchmal bis zu vier<br />

Reinigungsstufen. Um<br />

Medikamentenrückstände<br />

oder Spurenstoffe zu<br />

entfernen, kommt die sogenannte vierte Reinigungsstufe zum<br />

Einsatz: Hierbei haben sich insbesondere Ozon und Aktivkohle als<br />

Verfahren etabliert, und Xylem bietet diese beiden Verfahren als<br />

integrierte Lösung an. Im Oxelia-Prozess werden Chemikalien und<br />

Medikamentenrückstände durch Ozon oxidiert sowie Viren und<br />

Bakterien abgetötet. Im nachgeschalteten biologisch aktivierten<br />

Aktivkohlefilter werden die vom Ozon oxidierten Stoffe noch<br />

weiter von Mikroorganismen entfernt. Um Trinkwasserqualität zu<br />

erreichen, wird das Wasser durch einen weiteren Aktivkohlefilter<br />

geführt, der Stoffe adsorbiert, die nicht durch das Ozon oder<br />

Mikroorganismen reduziert werden konnten. Im vorletzten Schritt<br />

findet eine Umkehrosmose statt: Hierbei wird eine Membran<br />

verwendet, die nahezu nur Wassermoleküle durchlässt. Schließlich<br />

durchläuft das Wasser noch eine finale Aufbereitungsstufe: einen<br />

Prozess mit UV-Licht und Wasserstoffperoxid. Diese UV-Oxidation<br />

bringt das Wasser auf die höchstmögliche Reinheitsstufe. Weitere<br />

99,9999 % aller noch eventuell vorhanden Viren und Keime<br />

werden deaktiviert und sämtliche Industriechemikalien und<br />

andere Schadstoffe um weitere 90 bis 99 % reduziert.<br />

www.xylem.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


Schwebstoffe entfernen<br />

Für Reinräume und andere sensible Einsatzfleder hat Camfil das Schwebstofffilter-Auslassgehäuse<br />

Cleanseal entwickelt, dass sich individuell<br />

anpassen lässt. Schwebstofffilter im Gehäuse sorgen als endständige<br />

Filterstufe neben wirtschaftlichen und umweltspezifischen Vorteilen für<br />

einen Schutz vor Schwebstoffen wie z. B. Aerosolen, Stäuben, Viren und<br />

Bakterien.<br />

Dank einer speziellen Haltevorrichtung und dem klappbaren Auslassgitter<br />

lassen sich die hochwertigen Hepa-Luftfilter leicht montieren. Die<br />

gesamte Filterfläche ist frei zugänglich, so können auch Messungen im<br />

eingebauten Zustand problemlos vorgenommen werden. Da der Filterwechsel<br />

ohne Werkzeug erfolgen kann, ist das Risiko der Beschädigung<br />

des Filters minimiert und ein einfaches Handling garantiert. Im Gehäuse können durch die skalierbare<br />

Spannvorrichtung unterschiedliche Camfil Megalam Filter eingesetzt werden. Dies vereinfacht<br />

die Realisierung von Druckkaskaden und ermöglicht Energieeinsparungen. Aufgrund seiner<br />

kompakten Bauweise lässt sich das Gehäuse problemlos in herkömmliche Deckensysteme<br />

integrieren – auch niedrige Deckenhöhen, Zwischendecken und Rasterdecken sind geeignet.<br />

Modulare und<br />

individuelle<br />

Schüttgutlösungen<br />

aus<br />

einer Hand.<br />

www.camfil.com<br />

Kontaminationsfreies Vermahlen<br />

Die Fließbettgegenstrahlmühle CGS 50 eignet sich zur nahezu kontaminationsfreien Feinstvermahlung<br />

härtester und/oder temperaturempfindlicher Produkte. Dabei unterstützt die CGS eine stufenlose<br />

Zielfeinheit und weitere im Sinne der Reproduzierbarkeit exakt einstellbare Parameter. Die<br />

Zerkleinerungsenergie wird bei diesem Modell ausschließlich durch Gasstrahlen bereitgestellt,<br />

weswegen keinerlei Verschleiß an Mahlwerkzeugen auftreten kann.<br />

Das kontaminationsfreie Vermahlen ist auch das Hauptmerkmal der<br />

Sichtermühle CSM 260 Ceramic. Dieses bewährte System vereint ein<br />

Prallmahlwerk mit einem integrierten dynamischen Windsichter.<br />

Dadurch, dass alle produktberührten Teile in Vollkeramik ausgeführt<br />

sind, eignet es sich zur Vermahlung von Rohstoffen zur<br />

Batteriefertigung.<br />

Die schnelllaufende Feinprallmühle Condux 220 CP wurde für die<br />

trockene Vermahlung verschiedenster Produkte bis zu einer Mohshärte<br />

von 3–3,5 konstruiert. Diese Version kombiniert hohe Feinheiten<br />

(< 30 μm) und eine exakte Oberkornbegrenzung in einem leicht zu<br />

reinigenden und wartungsarmen System. Im Gegensatz zu konventionellen<br />

Sichtermühlen mit zwei Antrieben sind Mahlscheibe und<br />

Sichterrad drehfest miteinander verbunden und werden über einen<br />

gemeinsamen Antriebsmotor betrieben.<br />

www.netzsch-grinding.com<br />

› Aktivkohle-Dosierstation<br />

› BIG-BAG-Entleerung/<br />

-Befüllung<br />

› Mietanlagen<br />

› Leersackverdichter,<br />

BIG-BAG-Verdichter<br />

› Staubsauganlage<br />

zentral/mobil<br />

› Vakuumfördersysteme<br />

› Pneumatische<br />

Förderanlagen<br />

› Rohrleitungsbau<br />

Kontinuierliche Pulveragglomeration<br />

Feine Pulver und Pulvermischungen in<br />

gleichmäßig poröse, praktisch staubfreie, sehr<br />

gut lösliche und dosierbare Granulate zu<br />

überführen – das leistet ein neues Anlagenkonzept.<br />

GF ModFlex basiert auf der<br />

etablierten Glatt Wirbelschicht-Technologie<br />

und erhält dank schonender Prozessführung<br />

die ernährungsphysiologischen und funktionellen<br />

Eigenschaften der Produkte. Glatt<br />

adressiert mit dem Kompaktsystem in<br />

Modulbauweise Hersteller, die ihren Maschinenpark<br />

bei gegebenen Platzverhältnissen<br />

kurzfristig aufrüsten oder erneuern wollen und Produktionsvolumina zwischen 100 und 3 000 kg/h<br />

anstreben. Das Atex-konforme, mit WIP-Reinigung ausgestattete Konzept punktet darüber hinaus<br />

mit kurzer Installationszeit von nur zwölf Tagen.<br />

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Wir bieten<br />

schnelle und<br />

verlässliche<br />

Lösungen.<br />

IB Verfahrens- und Anlagentechnik<br />

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TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />

Seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten<br />

liefert Bürkert Fluid Control Systems<br />

Prozessventile an die Firma Antonio<br />

Matachana, einen spanischen Anbieter<br />

von Sterilisatoren und Autoklaven. Die<br />

Ventile kommen in den Autoklaven zum<br />

Einsatz, um Dampf, Vakuum und Flüssigkeiten<br />

zu regeln.<br />

Eine der neuesten Lösungen von Matachana<br />

ist der Steam Sterilizer Series<br />

SC500/I, ein Dampfsterilisator, der für die<br />

Verwendung in der biologischen Schutzraum<br />

der Kammer gehalten. Während des<br />

Zyklus werden sie mithilfe von Dampfpulsen,<br />

die durch den unteren Teil der<br />

Kammer hindurchdringen, sterilisiert.<br />

Nach der Behandlung können die Kondensate<br />

unter sterilen Bedingungen in den Abfluss<br />

gegossen werden.<br />

Dampf und Kondensat behandeln<br />

Gut versorgt<br />

Ventile regeln Dampf, Vakuum<br />

und Flüssigkeiten im Dampfsterilisator<br />

Für ihren neuen Dampfsterilisator<br />

setzt eine spanische Firma auf<br />

Ventile eines deutschen Fluidik-<br />

Spezialisten. Die eingesetzten<br />

Ventile erreichen über drei<br />

Millionen Schaltzyklen und sind für<br />

nahezu jeden Druck- und<br />

Temperaturbereich verfügbar.<br />

Autor: Luis Teres, Field Segment Manager<br />

Hygienic, Bürkert Fluid Control Systems,<br />

Barcelona, Spanien<br />

stufe 3 (Biosafety Level, BSL-3) nach<br />

§ 10 BioStoffV geeignet ist. Matachana entwickelte<br />

den SC500/I in den Entwicklungszentren<br />

in Spanien und Deutschland und<br />

fertigt ihn heute am Produktionsstandort<br />

Barcelona. Konzipiert wurde der SC500/I<br />

für den weltweiten Einsatz.<br />

Der Dampfsterilisator verfügt über ein<br />

modernes, besonders leistungsfähiges Regelungssystem.<br />

Ein TFT-Touchscreen mit<br />

integrierter speicherprogrammierbarer<br />

Steuerung (SPS) erlaubt den ergonomischen<br />

Zugriff auf Messwerte wie Temperatur<br />

und Druck. Das hygienische Design der<br />

Gehäusefront verhindert effektiv Schmutzablagerungen<br />

und erleichtert die Reinigung<br />

des Geräts.<br />

Im Sterilisator wird die Luft aus dem<br />

oberen Teil der Kammer durch einen hochleistungsfähigen<br />

Luftfilter mit Edelstahlgehäuse<br />

gesaugt. Der Filter verhindert, dass<br />

die Umgebung mit Bakterien kontaminiert<br />

wird. Die Besonderheit: Während des Zyklus<br />

sterilisiert er sich selbst, um jegliche<br />

Möglichkeit einer Rekontamination des<br />

Systems auszuschließen. Ein spezielles<br />

Behandlungsprogramm ist hierfür nicht<br />

erforderlich.<br />

Die während des Sterilisationsvorgangs<br />

in der Kammer und der Schutzhülle erzeugten<br />

Kondensate werden im unteren Innen­<br />

Um überall optimalen Service und ständige<br />

Verfügbarkeit der stark beanspruchten Sterilisatoren<br />

zu garantieren, setzt Matachana<br />

auch bei den Komponenten auf Bürkert. Bei<br />

den Dampfsterilisatoren kommen deshalb<br />

je nach Anforderung des Endkunden Ventile<br />

vom Typ 2000 oder 2100 zum Einsatz. Bei<br />

Typ 2000 handelt es sich um ein fremdgesteuertes<br />

Schrägsitzventil, das aus einem<br />

pneumatischen Kolbenantrieb und einem<br />

2-Wege-Ventilgehäuse besteht. Diese Lösung<br />

eignet sich ideal für die Behandlung<br />

von trockengesättigtem Dampf, Zweiphasendampf<br />

sowie Kondensat.<br />

Die bewährte selbstnachstellende Dachmanschetten-Spindelpackung<br />

gewährleistet<br />

eine gute Abdichtung für den angelegten<br />

Dampfüberdruck und den Vakuumzustand.<br />

Die strömungsgünstigen 2/2-Wege-Ventilgehäuse<br />

aus Edelstahl-Feinguss ermöglichen<br />

entsprechend hohe Durchflusswerte.<br />

Das funktionale Design der Prozessventile<br />

sorgt für höchste Leistung auf engem Raum.<br />

„Platzersparnis ist im aseptischen Bereich<br />

01 Der Steam Sterilizer Series SC500/I ist ein<br />

Dampfsterilisator, der für die Verwendung in<br />

der biologischen Schutzstufe 3 geeignet ist<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


ARMATUREN UND DICHTUNGEN I TOP-THEMA<br />

immer ein Thema, weshalb Matachana die<br />

Dampfsterilisatoren so kompakt wie möglich<br />

bauen möchte“, so Marino Alonso, Director<br />

of Marketing & Competence Center bei<br />

Antonio Matachana.<br />

Die Ventile erreichen über drei Millionen<br />

Schaltzyklen und sind für nahezu jeden<br />

Druck- und Temperaturbereich verfügbar.<br />

„Bürkert unterstützt Matachana auch mit<br />

kundenspezifischen Teilenummern, so<br />

konnten wir unseren Wartungsaufwand<br />

verringern und die Ersatzteilversorgung<br />

weltweit vereinheitlichen“, erklärt Marino<br />

Alonso die Vorteile der Zusammenarbeit<br />

mit Bürkert.<br />

Sterilisator kammer entleeren<br />

Die Hubventile regeln im Matachana-<br />

Sterilisator u. a. den unteren Anschluss<br />

der Sterilisatorkammer. Vor dem eigentlichen<br />

Sterilisationsvorgang muss sichergestellt<br />

sein, dass sämtliche Luft aus dem<br />

Sterilisator entfernt wurde und die Kammer<br />

nur noch reinen Sattdampf enthält.<br />

Für die Kontrolle dieses Vorganges ist das<br />

Schrägsitzventil von Bürkert eine ideale<br />

Lösung. Luft ist ein guter Wärmeisolator<br />

und würde für eine schlechtere Übertragung<br />

der Wärmeenergie auf das Sterilisationsgut<br />

sorgen. Außerdem senkt die<br />

Luft im Dampf die Temperatur in der<br />

Sterilisatorkammer.<br />

Eine effiziente, wirksame und sichere<br />

Sterilisierung ist nur mit reinem Sattdampf<br />

möglich. Werden poröse Materialien wie<br />

OP- und Laborbekleidung sterilisiert, muss<br />

selbst die Luft aus den Textilporen wirksam<br />

verdrängt werden. Hierfür ist die Druckpulsation<br />

das effizienteste Verfahren. Dabei<br />

wird zuerst über das geöffnete Ventil die<br />

Sterilisatorkammer evakuiert und dann bei<br />

geschlossenem Ventil über andere Ventile<br />

Dampf eingeleitet, um den Druck wieder zu<br />

erhöhen. Dieser Vorgang wird einmal wiederholt.<br />

Danach wird die Kammer viermal<br />

mit Dampfüberdruck beaufschlagt und<br />

wieder entspannt, um auch die letzten Luftreste<br />

zu entfernen.<br />

Nach der Druckpulsation beginnt die<br />

Aufheizphase, in der reiner Sattdampf in<br />

die geschlossene Sterilisatorkammer einfließt,<br />

bis über 3 100 mbar und 134 °C erreicht<br />

sind. Sind diese Parameter erreicht,<br />

wird normalerweise mehrere Minuten<br />

sterilisiert. Am Ende der Sterilisation wird<br />

der Druck schnell entspannt, um die Abtrocknung<br />

des Sterilisationsgutes durch<br />

den schnellen Druckabfall zu unterstützen.<br />

Per Vakuumpumpe und Kondensator wird<br />

der Dampf abgesaugt und kondensiert<br />

zu Wasser. Nach der Angleichung des<br />

Kammerdrucks an den Atmosphärendruck<br />

kann der Bediener die Sterilisatorkammer<br />

sicher öffnen und das Sterilisationsgut<br />

entnehmen.<br />

Ein kompakter Block<br />

Neben den oben genannten Schrägsitzventilen<br />

bietet Bürkert seinen Kunden ein<br />

modulares Gehäuse an, mit dem sich<br />

Misch-, Verteiler- oder Mehrwegfunktionen<br />

in einer sehr kompakten Ausführung<br />

realisieren lassen. Der modulare Prozessventilknoten<br />

Typ 8840<br />

verbessert Leistungsschwächen,<br />

die bei<br />

konventionell verschraubten<br />

Ventillösungen<br />

in Verbindung<br />

mit Rohrfittings<br />

auftreten und hilft<br />

Maschinen- und Apparatebauern<br />

dabei, ihre<br />

Produkte kompakter zu<br />

konstruieren und dadurch<br />

die Aufstellfläche<br />

und den erforderlichen<br />

Bauraum weiter zu reduzieren.<br />

Die Ventilknotenlösung ersetzt nicht nur<br />

die herkömmlichen Lösungen, sondern erspart<br />

auch Verrohrungsarbeiten und Fittings,<br />

reduziert Dichtstellen und minimiert<br />

den Einbauraum. Der Zweck sei es, die Systemleistung<br />

und den Kundennutzen durch<br />

Kompaktheit, Beseitigung potenzieller<br />

Leckstellen, Reduzierung der Materialmassen<br />

und Minimierung des Montageaufwands<br />

zu erhöhen.<br />

Durch die Kombination der Bürkert-Ventile<br />

mit dem Ventilknoten können viele<br />

Grundfunktionen kombiniert werden. Ausgehend<br />

von einem Zulauf lassen sich Arbeitsmedien<br />

auf mehrere Verbraucher verteilen.<br />

Ebenso kann der Rücklauf mehrerer<br />

Verbraucher gesammelt werden. Unterschiedliche<br />

Medien wie Heiß- und Kaltwasser<br />

oder verschiedene Chemikalien<br />

sind vermisch- und verteilbar. Durchfluss-,<br />

Druck- und Temperatursensoren sowie<br />

02 Hohe Durchflusswerte bei platzsparendem Design<br />

bietet das bewährte Schrägsitzventil vom Typ 2000 mit<br />

pneumatischem Kolbenantrieb und einem<br />

2-Wege-Ventilgehäuse<br />

Wir konnten unseren<br />

Wartungsaufwand<br />

verringern und die Ersatzteilversorgung<br />

weltweit<br />

vereinheitlichen.<br />

Marino Alonso,<br />

Matachana<br />

Filter und Rückschlagsysteme können<br />

direkt in den modularen Prozessventilknoten<br />

integriert werden.<br />

Qualität weltweit sicherstellen<br />

Neben einer kompakten Bauweise ist auch<br />

eine gut funktionierende Logistik essenziell<br />

wichtig, da ein Unternehmen wie Matachana<br />

mit zahlreichen Produktlinien und tausenden<br />

Komponenten auf regelmäßige, fristgerechte<br />

Lieferungen angewiesen ist. Ausgelieferte<br />

Artikel, Wirtschaftlichkeit, weltweite<br />

Präsenz, Nähe zum Kunden, zuverlässiger<br />

Service und Schulungsangebote<br />

sowie umfangreiche Anwendungserfahrung<br />

und Produktkenntnisse: Dies sind<br />

einige der Vorteile, die Kunden von Bürkert<br />

erhalten.<br />

„Wir müssen eine hohe Qualität auf der<br />

ganzen Welt garantieren können. Schließlich<br />

bedeutet ein Ausfall oder Fehlerfall an<br />

einem Einsatzort weit von Spanien entfernt<br />

einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden<br />

sowie einen nicht zu unterschätzenden<br />

Imageverlust“, erklärt Marino Alonso. „Für<br />

die Zusammenarbeit mit Bürkert entschieden<br />

wir uns aufgrund der Qualität,<br />

der Sicherheit und der geringen Abmessungen<br />

der Produkte“, so Marino Alonsos abschließendes<br />

Fazit.<br />

Fotos: Bürkert, Matachana<br />

www.buerkert.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 25


TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />

Problemlöser<br />

Wechselarmaturen optimieren<br />

die pH-Messung<br />

01 Da der Sensor bei der pH-Messung im<br />

Rauchgaswäscher einer Müllverbrennungsanlage<br />

mit einer verdünnten Salzsäure<br />

gereinigt werden soll, ist PVDF als Material<br />

zu bevorzugen<br />

Dies kann sowohl mit einer reinen Wasserspülung<br />

als auch unter Zugabe von Reinigungsmitteln<br />

erfolgen. Eine externe Steuerung<br />

reguliert und überwacht den gesamten<br />

Vorgang.<br />

Nachdem der Reinigungsprozess abgeschlossen<br />

ist, fährt die Wechselarmatur zurück<br />

in die Messposition und verbringt den<br />

Sensor wieder in den Prozess, um die<br />

Messung fortzusetzten. Die Wechselarmatur<br />

bildet somit eine wichtige Schnittstelle zwischen<br />

dem pH-Sensor und dem zu messenden<br />

Prozessmedium. Das bedeutet, obwohl<br />

die eigentliche Messaufgabe mit einem Standardsensor<br />

erfolgt, muss die Wechselarmatur<br />

immer individuell an den Prozess angepasst<br />

und entsprechend ausgelegt werden.<br />

Dies bedarf eines spezifischen Knowhows,<br />

da hierbei viele Fehler gemacht werden<br />

können, die die Zuverlässigkeit und<br />

Verfügbarkeit der gesamten Messstelle beeinflussen.<br />

Nachfolgend wird am Beispiel<br />

einer pH-Messung im Rauchgaswäscher einer<br />

Müllverbrennungsanlage aufgezeigt,<br />

auf was man bei der Auslegung einer Wechselarmatur<br />

achten muss, um ein optimales<br />

Ergebnis zu erhalten.<br />

Richtig eingesetzt, kann man mit Wechselarmaturen in der<br />

pH-Messtechnik die Wartungsarbeiten an der Messstelle signifikant<br />

reduzieren, die Lebensdauer der eingesetzten Sensoren verlängern und die<br />

Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Messwertes erhöhen. Fehlerhaft<br />

eingesetzte Armaturen bringen dem Betreiber hingegen oftmals keine<br />

Vorteile gegenüber herkömmlichen, festeingebauten Messstellen.<br />

Durch den Einsatz von Wechselarmaturen<br />

in der pH-Messtechnik kann man<br />

die regelmäßig notwendige Wartung der<br />

pH-Sensoren automatisieren und somit den<br />

manuellen Aufwand pro Messstelle auf ein<br />

Minimum reduzieren. Die Wechselarmatur<br />

trennt dabei den pH-Sensor vollautomatisch<br />

vom laufenden Prozess und verfährt<br />

ihn in eine separierte Spülkammer. In dieser<br />

Spülkammer wird der Sensor gereinigt.<br />

Autor: Detlef Exner, Geschäftsführer, Exner<br />

Process Equipment GmbH, Ettlingen<br />

Richtiger Messpunkt<br />

Die Bestimmung des Messpunktes ist<br />

sicherlich die wichtigste Entscheidung. Die<br />

Vorgaben der Verfahrensplaner sind zu berücksichtigen,<br />

aber auch die jeweiligen<br />

Umstände vor Ort mit einzubeziehen. Im<br />

Falle der Rauchgaswäsche bedeutet dies,<br />

dass man gerne direkt im Wäscher messen<br />

würde. An dieser Stelle sind die Bedingungen<br />

durch die starke Turbulenz mit hohem<br />

Feststoffanteil in Kombination mit extremen<br />

Temperatur- und Druckverhältnissen<br />

derart schwierig, dass das Risiko, den pH-<br />

Sensor zu zerstören, viel zu groß ist. Daher<br />

verlegt man den Messpunkt besser in eine<br />

Überlauf- oder Rückführleitung. Hier sind<br />

die Belastungen reduziert und eine sichere<br />

Messung möglich. Außerdem muss darauf<br />

geachtet werden, dass man in möglichst<br />

blasenfreien, laminaren Strömungen misst<br />

und Druckschläge vermieden werden. Ein<br />

Einbauort direkt hinter einer Pumpe verbietet<br />

sich daher ebenso, wie die Installation<br />

in eine Fallleitung.<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


Hat man den passenden Messpunkt gefunden,<br />

muss auch auf die Zugänglichkeit der<br />

Messstelle geachtet werden, damit man den<br />

Sensor bei Bedarf einfach entnehmen kann.<br />

Als nächstes erfolgt die Entscheidung, ob<br />

eine manuelle Wechselarmatur ausreicht<br />

oder man die Armatur vollautomatisiert<br />

und damit pneumatisch betreiben will. Bei<br />

der Rauchgaswäsche ist, bedingt durch die<br />

starke Verschmutzung des Sensors im Prozess<br />

und die wechselnden chemischen<br />

Beanspruchungen, ein automatisierter Betrieb<br />

sinnvoll. Eine manuelle Wechselarmatur<br />

wird eher dann eingesetzt, wenn die<br />

Verschmutzung des Sensors durch den Prozess<br />

nicht signifikant ist, eine regelmäßige<br />

manuelle Reinigung gewährleistet werden<br />

kann und wirtschaftlich sinnvoll ist.<br />

Passender Prozessanschluss<br />

02 Wenn kein geeigneter Messpunkt<br />

gefunden werden kann, hilft eine längere<br />

Eintauchtiefe der Armatur<br />

Die Auswahl des Prozessanschlusses ist in<br />

den meisten Fällen sehr einfach, da man<br />

sich entweder an die Planungsvorgaben<br />

halten muss oder ein bestimmter Anschluss<br />

bereits vorhanden ist. Trotzdem liegt genau<br />

hier oftmals der Grund für Probleme mit<br />

der gesamten Messstelle. Die Anschlussstutzen<br />

sind manchmal für den Einsatz<br />

einer Wechselarmatur derart unvorteilhaft<br />

angebracht, dass man mit einer Standardeintauchtiefe<br />

der Armatur nicht im eigentlichen<br />

Produktstrom messen kann. Damit ist<br />

ein schneller Produktaustausch am Sensor<br />

nicht gewährleistet und der aufgenommene<br />

Messwert wird von den tatsächlichen Verhältnissen<br />

abweichen oder sich zumindest<br />

nur langsam einstellen.<br />

Eine längere Eintauchtiefe der Armatur<br />

kann hier Abhilfe schaffen, wenn kein besserer<br />

Messpunkt gefunden werden kann.<br />

Dabei ist jedoch zu bedenken, dass bei den<br />

meisten Wechselarmaturen größere Eintauchtiefen<br />

immer einhergehen mit größeren<br />

Hubbewegungen und damit auch mit<br />

erheblich größerem mechanischem Verschleiß.<br />

Dies ist nicht zu vernachlässigen,<br />

da damit der Wartungsaufwand an der<br />

Wechselarmatur steigt. Die Armaturen der<br />

Firma Exner weisen auch bei großen Eintauchtiefen<br />

nur einen Hub von 36 mm und<br />

damit den gleichen geringen Verschleiß wie<br />

die Standardarmaturen auf.<br />

Geeignetes Material<br />

Bei der Materialauswahl muss man auf die<br />

jeweiligen Prozessbedingungen achten. Besonders<br />

die chemische Beständigkeit, aber<br />

auch die Temperatur- und Druckverhältnisse<br />

sind hier in Betracht zu ziehen. Dabei müssen<br />

auch die eingesetzten Reinigungsmedien<br />

C<br />

berücksichtigt werden. Im Beispiel der<br />

M<br />

Müllverbrennungsanlage bedeutet das,<br />

Y<br />

dass aus reiner Prozesssicht die Armatur<br />

aus Edelstahl (1.4404) hergestellt sein<br />

CM<br />

könnte. Da der Sensor jedoch mit einer<br />

MY<br />

verdünnten Salzsäure gereinigt werden soll,<br />

CY<br />

ist PVDF als Material zu bevorzugen. Maximale<br />

Temperaturen von 90 °C und Drücke CMY<br />

nicht über 6 bar liegen dabei vollkommen<br />

K<br />

in der Spezifikation des ausgewählten<br />

Materials. Zusätzlich muss das eingesetzte<br />

Dichtungsmaterial bestimmt werden. Bei<br />

den hier geschilderten Bedingungen ist der<br />

Werkstoff FPM die richtige Wahl.<br />

Folgt man dem oben beschriebenen Vorgehen,<br />

hat man die Wechselarmatur passend<br />

zum Prozess spezifiziert. Es lohnt sich<br />

zusätzlich, einen Blick auf das Grundkonzept<br />

der Armatur zu richten. Die Betreiber<br />

der hier beschriebenen Müllverbrennungsanlage<br />

haben sich für Armaturen<br />

entschieden, die sich besonders durch ihre<br />

kurze Hubbewegung und den geringen<br />

Wartungsaufwand bei gleichzeitig robustem<br />

Aufbau und einfachem Handling auszeichnen.<br />

Ein Dichtungswechsel ist zum<br />

Beispiel mit wenigen Handgriffen und ohne<br />

Spezialwerkzeug innerhalb weniger Minuten<br />

erledigt.<br />

Kombiniert man die so spezifizierte<br />

Wechselarmatur mit einer passenden<br />

Steue rung, bekommt man eine pH-Messstelle<br />

die Probleme löst und keine neuen<br />

schafft.<br />

Fotos: Exner<br />

www.e-p-e.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 27<br />

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NBR-Dichtungswerkstoff für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

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Standardarmatur<br />

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Jahrhunderthalle | Stand-Nr. C10<br />

Mit der Neuentwicklung P 300 erweitert ein Dichtungshersteller<br />

sein Sortiment jetzt um einen NBR-Werkstoff, der über wichtige<br />

Zulassungen für den Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeherstellung<br />

verfügt. P 300 ist zertifiziert nach FDA 21. CFR<br />

177.2600 sowie 3-A Sanitary Standard<br />

und entspricht zudem der wichtigen<br />

VO (EG) 1935/2004. Als<br />

NBR-Werkstoff kann P 300 mit guten<br />

mechanischen Eigenschaften<br />

punkten, die in Kombination mit der<br />

hohen Abrieb- und Standfestigkeit<br />

unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten<br />

erlauben. Die robuste Neuentwicklung<br />

überzeugt daher vor allem<br />

in Anlagenteilen, die einer intensiven<br />

Materialbeanspruchung ausgesetzt<br />

sind, und eignet sich auch für dynamische Anwendungen. Zudem<br />

beweist P 300 im Kontakt mit Ölen und Fetten eine sehr gute<br />

Widerstandsfähigkeit und zeigt sich auch gegenüber verdünnten<br />

Säuren und Laugen beständig. Diese Eigenschaften und die<br />

verschiedenen Zulassungen machen den neuen NBR-Werkstoff<br />

besonders für die Lebensmittelindustrie interessant.<br />

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Eisele bietet mit der Inoxline eine große Auswahl verschiedener<br />

reinigungsfreundlicher Edelstahl-Steckanschlüsse für Druckluft,<br />

Vakuum, Gase und Flüssigkeiten. Alle Teile werden komplett aus<br />

Vollmaterial gearbeitet und sind auch in rauer Umgebung<br />

langlebig und beständig. In Kombination mit Viton-Dichtungen<br />

empfiehlt sich das Programm<br />

17B für vielfältige Anwendungen<br />

in der Prozesstechnik<br />

und Lebensmittelindustrie.<br />

Eine komplette Neukonstruktion<br />

ist der Druckregler aus<br />

Edelstahl 1.4301. Dieser kann<br />

bei Versorgungsdrücken von<br />

2 bis 10 bar als Druckminderer<br />

eingesetzt werden und<br />

regelt den Ausgangsdruck konstant auf den gewünschten Arbeitsdruck.<br />

Der Einschraubanschluss hat einen Regeldruckbereich<br />

von 2 bis 8 bar und lässt sich sehr fein und schwankungsarm<br />

einstellen. Zudem sorgt der strömungsoptimierte Druckregler<br />

für ein reduziertes Schwingungsverhalten des Regelsystems und<br />

überzeugt durch eine minimale Geräuschentwicklung. Aufgrund<br />

der hochwertigen Materialwahl kann er leicht gereinigt werden.<br />

Der Druckregler wird mit einem 1/8"-Gewinde montiert und kann<br />

für Wasser- und Luftanwendungen eingesetzt werden.<br />

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ARMATUREN UND DICHTUNGEN I TOP-THEMA<br />

Feindosierventil als variable Drossel<br />

Dieses Feindosierventil der Serie MT soll das Armaturenangebot<br />

für den Aufbau von Analysesystemen vervollständigen. Das<br />

Feindosierventil ist als Nadelventil konstruiert und dient der<br />

präzisen, minimalen Dosierung von Gasen und Flüssigkeiten. Für<br />

alle Verfahren, in denen die Anforderung gesteuerter, feinster<br />

Dosierung besteht, kann das Analysesystem sowie die Gas- oder<br />

Flüssigkeitsversorgung jetzt vollständig mit den hochwertigen<br />

Armaturen und Verschraubungen<br />

dieses Herstellers<br />

aufgebaut werden. Das<br />

Feindosierventil lässt sich<br />

durch die gezielte Vergrößerung<br />

bzw. Verkleinerung des<br />

Strömungsquerschnittes auch<br />

als variabel einstellbare<br />

Drossel verwenden. Dadurch<br />

wird der Einsatz mehrerer fest<br />

eingestellter Drosseln<br />

überflüssig und der zusätzliche Aufwand bei der Montage sowie<br />

Demontage vermieden. Weitere Anwendung findet die Serie MT<br />

bspw. bei der Erstellung von Gemischen, bei der nur wenige<br />

Gramm oder sogar Milligramm eines Stoffes einem anderen<br />

zugeführt werden dürfen. Durch die gezielte Betätigung des<br />

Handrades bleibt die Kontrolle über den Prozess dabei immer in<br />

den Händen des Anwenders. Verfügbar ist die Serie sowohl in<br />

Edelstahl als auch in Messing. Die unterschiedlichen verfügbaren<br />

Anschlussvarianten erlauben eine problemlose Einbindung in<br />

nahezu jede Anwendung.<br />

www.hy-lok.de<br />

Erweiterte Antriebs- und Nennweitenauswahl<br />

bei Regelventil<br />

Das aseptische Regelventil Gemü<br />

567 BioStar control kann bis zu einer<br />

Nennweite DN25 und damit bis zum<br />

einer max. Durchflussmenge von<br />

15 m³/h bezogen werden. Gleichzeitig<br />

wurde die Auswahl an elektromotorischen<br />

Antrieben für dieses Ventil<br />

vergrößert. Durch die PD-Technologie<br />

sind die beweglichen Teile des<br />

Antriebs hermetisch vom Produktbereich<br />

abgegrenzt. Außerdem ist durch<br />

diese hermetische Abgrenzung ein Wechsel des Antriebs bei<br />

anliegendem Druck ohne Verunreinigung des Mediums möglich.<br />

Mit einer elektromotorischen Variante des Ventils wurde ein<br />

real-time-fähiges Regelventil entwickelt. Aufgrund der Kombination<br />

von PD-Technologie und Elektroantrieb in Edelstahlausführung<br />

kommt dieses Ventil bei der Regelung von Kleinmengen im<br />

Pharma- und Biotechnologie-Bereich zum Einsatz, wenn keine<br />

Druckluft eingesetzt werden soll oder besonders hohe Anforderungen<br />

an Präzision und Geschwindigkeit gestellt werden. Durch<br />

die hohe Lebensdauer der PD-Membran (über 7 Mio. Schaltwechsel),<br />

das wartungsarme Design und der Antriebstausch bei<br />

anstehendem Medium, können die Laufzeiten der Anlage auf ein<br />

Maximum gesteigert werden. Mit der Erweiterung des Nennweitenbereichs<br />

auf DN25 vergrößert Gemü nun den kv-Bereich bis<br />

auf ca. 15 m³/h nach oben.<br />

www.gemu-group.com<br />

Schnellkupplungen mit Poka Yoke<br />

Für besonders gefährliche bzw. aggressive Fluide eignen sich z. B.<br />

die leicht zu reinigenden Clean-Break-Kupplungen der BF-Serie<br />

mit Ball-Face in Nennweiten 25 und 50 mm. Das Bedienkonzept<br />

sorgt dafür, dass alle Bewegungsabläufe beim Kuppeln und<br />

Entkuppeln in der sicherheitstechnisch zwangsläufigen Abfolge<br />

ausgeführt werden. Bedienfehler können<br />

somit laut Hersteller komplett<br />

ausgeschlossen werden. Diese<br />

BF-Kupplungen können mit einem<br />

mechanischen oder elektrischen Codiersystem<br />

ausgestattet werden, sodass Medienfehlleitungen<br />

ausgeschlossen werden. Zur<br />

Vermeidung von Leitungsverwechs lungen<br />

speziell in unübersichtlich großen und komplexen Anlagen<br />

bietet der Hersteller elektronische Prozess-Sicherungstechnik<br />

wie bspw. RFID an. Dabei identifiziert die RFID-Antenne in einer<br />

fest installierten Schnellkupplungshälfte (Festhälfte) verwechslungssicher<br />

nach vollständigem Kuppeln mit der anderen<br />

Kupplungshälfte (Loshälfte) den dort<br />

platzierten RFID-Transponder. Durch diese<br />

RFID-Transponder-Kodierung ist die<br />

Kupplungsstelle eindeutig identifiziert und<br />

nachfolgende Abfüllprozesse können<br />

freigegeben werden.<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />

Auf Expansionskurs<br />

90 Jahre Zerkleinerungs- und Pumptechnik von Vogelsang<br />

Die Vogelsang GmbH & Co. KG<br />

feiert in diesem Jahr ihren<br />

90. Geburtstag – und ist weiter<br />

auf Expansionskurs. Wir sprachen<br />

mit dem Geschäftsführer Harald<br />

Vogelsang über Historisches,<br />

Gemeinschaft, Wachstum und<br />

Kundennähe.<br />

Die Firma Vogelsang aus Essen/Oldb.<br />

prägt seit der Unternehmensgründung<br />

vor 90 Jahren mit Pumptechnik für industrielle<br />

Anwendungen, Zerkleinerungs- und<br />

Feststoffdosierung, Landtechnik sowie Abwasserentsorgungssystemen<br />

maßgeblich<br />

die Entwicklung verschiedener Branchen<br />

von Abwasser über Agrartechnik, Biogas<br />

und Industrie bis hin zu Verkehrstechnik.<br />

1929 von Hugo Vogelsang als kleiner Betrieb<br />

für Holzfässer gegründet, hat sich das<br />

Unternehmen zu einem internationalen<br />

Maschinenbaukonzern weiterentwickelt –<br />

mit knapp 1 000 Mitarbeitern weltweit.<br />

Am Hauptsitz in Essen/Oldb. sind 700 Mitarbeiter<br />

beschäftigt – dort ist die zentrale<br />

Denk- und Fertigungsschmiede, denn hier<br />

liegen die Wurzeln des Familienunternehmens.<br />

Die 1970 von Helmut Vogelsang,<br />

dem Sohn des Firmengründers erfundene,<br />

selbstansaugende, elastomerbeschichtete<br />

Drehkolbenpumpe legte den Grundstein<br />

des heutigen Erfolgs.<br />

Patentierte Pumptechnik<br />

Die patentierte Technik, bei der sich zwei<br />

Rotoren in einem Gehäuse gegenläufig<br />

drehen und Flüssigkeiten in den Lücken<br />

zwischen den Rotorflügeln und der Außenwand<br />

von der Saug- zur Druckseite transportieren,<br />

geht auf die amerikanischen<br />

Brüder Roots zurück. Sie erfanden 1860<br />

das sogenannte Roots-Gebläse, bei dem<br />

statt flüssigen Medien wie bei Vogelsang<br />

Gase oder Luft bewegt wurden. Neben der<br />

Verdrängertechnik weisen die Vogelsang-<br />

Drehkolbenpumpen eine weitere Besonderheit<br />

auf: elastomerbeschichtete Drehkolben.<br />

Die auf die Kolben aufvulkanisierte<br />

Beschichtung macht die Drehkolbenpumpe<br />

besonders robust und unempfindlich<br />

gegenüber Fremdkörpern wie Steinen<br />

oder Metallteilen und auch gegenüber<br />

aggressiven Medien wie Chemikalien oder<br />

Heizöl.<br />

Vogelsang bietet heute branchenspezifische<br />

Pumpen an, die den verschiedenen<br />

Anforderungen gerecht werden und so<br />

sämtliche Flüssigkeiten – von hochviskos<br />

über abrasiv bis hin zu fremdkörper- oder<br />

faserstoffbelastet – zuverlässig fördern. Wie<br />

flexibel sich die Pumptechnik einsetzen<br />

lässt, zeigt sich am Beispiel des Industrie-<br />

Zerkleinerers RedUnit: Dieser kommt seit<br />

einigen Jahren in der Entsorgungswirtschaft<br />

und anderen Industriezweigen zum Einsatz.<br />

Erst in diesem Jahr hat Vogelsang eine auf<br />

die Anforderungen der fleischverarbeitenden<br />

Industrie zugeschnittene Anlage vorgestellt.<br />

Die Anwender sind auf leistungsstarke<br />

Zerkleinerungs- und Pumptechniken angewiesen,<br />

verarbeiten sie doch häufig Feststoffe<br />

zu einer pumpfähigen Suspension.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde der Industrie-Zerkleinerer<br />

RedUnit weiterentwickelt.<br />

Die Gerätekombination aus Zerkleinerungs-<br />

und Pumplösungen lässt sich<br />

Autorin: Friederike Wagner,<br />

Fachjournalistin, Köln<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


TITEL I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Herr Vogelsang, in diesem Jahr feiert Ihr Unternehmen das<br />

90-jährige Bestehen. Auf was sind Sie besonders stolz?<br />

Uns ist es gelungen, das enorme Wachstum der vergangenen<br />

20 Jahre durch eigene Mittel zu finanzieren. Jenseits einer<br />

hohen Profitabilität haben wir eine Eigenkapitalquote von<br />

circa 90 Prozent erreicht. Darauf bin ich besonders stolz. Denn<br />

das schafft für die Firma und alle ihre Mitarbeiter ein stabiles<br />

Fundament für die Zukunft. Zudem haben wir ein Produktspektrum<br />

aufgebaut, das in unserer Branche einzigartig ist.<br />

Das lässt uns in vielen Märkten aktiv werden und trägt ebenfalls<br />

zu einer stabilen Entwicklung des Unternehmens bei.<br />

Und was ist Ihr persönliches Highlight als Geschäftsführer der<br />

Firma Vogelsang?<br />

Als im Jahre 2010 die Ölplattform Deep Horizon untergegangen<br />

ist und eine enorme Ölkatastrophe im Golf von Mexiko drohte,<br />

konnten wir innerhalb kürzester Zeit die Produktion für einen<br />

bestimmten Pumpentyp auf mehrere 100 Stück pro Woche<br />

steigern, um damit das Öl von der Wasseroberfläche schnellstmöglich<br />

abzusaugen. Dafür haben wir weltweit Ressourcen<br />

zusammengezogen. Es war ein fantastisches gemeinschaftliches<br />

Erlebnis unserer Leistungsfähigkeit und zeigte uns allen,<br />

was möglich ist, wenn alle auf ein Ziel hin fokussiert sind.<br />

Welche Rolle spielen die internationalen Standorte in Ihrer<br />

Wachstumsstrategie?<br />

Unser Ziel ist es, international stärker präsent zu sein. Um der<br />

guten Auftragslage von unseren Kunden weltweit gerecht zu<br />

werden, haben wir in die Erweiterung unserer internationalen<br />

Niederlassungen investiert. Denn sie sind ein wichtiger Treiber<br />

unseres Wachstums. Durch diesen Aufbau neuer Strukturen<br />

international, aber eben auch an unseren deutschen Standorten,<br />

schaffen wir die Voraussetzungen für ein zukünftiges<br />

und nachhaltiges Wachstum der Vogelsang-Gruppe.<br />

Sie beanspruchen für Ihr Unternehmen, mit einer hohen<br />

Fertigungstiefe zu produzieren. Wie stellen Sie das international<br />

sicher?<br />

Harald Vogelsang, Geschäftsführer der Vogelsang GmbH & Co. KG<br />

In den vergangenen Jahren haben wir international unsere<br />

Fertigungs- und Montagelinien erweitert. In Spanien beispielsweise<br />

haben wir eine Fertigungslinie für ausgewählte Drehkolbenpumpen,<br />

Verteiler und Schleppschlauchgestänge aufgebaut.<br />

In Italien läuft eine Fertigungslinie für Drehkolbenpumpen.<br />

Mit durchgängigen und definierten Standards stellen wir<br />

auch für unsere Kunden im Ausland die gewohnte Vogelsang-<br />

Qualität sicher. Durch die lokalen Produktionsstätten können<br />

wir weltweit noch näher an den Kunden agieren und sie mit<br />

unseren Produkten schneller und flexibler beliefern.<br />

Wie sehen Ihre Wachstumspläne in den nächsten Jahren aus?<br />

Wir bleiben auf Expansionskurs, so viel kann ich verraten. Dafür<br />

haben wir uns mit David Guidez in der Geschäftsführung<br />

verstärkt und die Belegschaft insgesamt erweitert. Strukturell<br />

sehen wir zudem in der Digitalisierung eine große Chance.<br />

Daher statten wir unsere Produkte dort, wo es Sinn macht, mit<br />

Sensoren und intelligenter Steuerung aus, um auch unseren<br />

Kunden ein effizientes Arbeiten durch vernetzte Maschinen zu<br />

ermöglichen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung<br />

unseres Produktportfolios und eine wichtige Voraussetzung,<br />

um langfristig stark an den Märkten aufzutreten.<br />

Und wo sehen Sie die Firma Vogelsang an ihrem 100.<br />

Geburtstag?<br />

In zehn Jahren sehe ich uns als etablierten, international agierenden<br />

Maschinenbaukonzern, der weltweit entwickelt und<br />

produziert – mit starken deutschen Wurzeln, aber einheitlichen<br />

Prinzipien und Standards.<br />

Meilensteine der Unternehmensgeschichte<br />

Hugo Vogelsang<br />

gründet ein<br />

Sägewerk<br />

Helmut Vogelsang<br />

übernimmt<br />

Firmenleitung<br />

Erste Versuche mit<br />

„Drehkolbengebläsen“<br />

als Tauchpumpe<br />

Erfindung der<br />

Drehkolbenpumpe<br />

mit elastomerbeschichteten<br />

Kolben<br />

Übernahme der<br />

Geschäftsführung<br />

durch Maria Vogelsang-<br />

Verhülsdonk<br />

Nasszerkleinerer<br />

RotaCut kommt auf<br />

den Markt<br />

1929<br />

1960 1965<br />

1970<br />

1985<br />

1990er<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 31


KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />

01 Explosionsdarstellung:<br />

Drehkolbenpumpe der IQ-Serie<br />

02 RedUnit ist eine Kombi nation<br />

aus Zerkleinerer und Pumpe, die<br />

sich individuell an die Bedürfnisse<br />

des Anwenders anpassen lässt<br />

individuell auf die Bedürfnisse des Anwenderunternehmens<br />

hin zusammenstellen.<br />

Dabei erfolgen das Zerkleinern und Pumpen<br />

anspruchsvollster Medien in nur einem<br />

Schritt. Der Anwender gibt Feststoff und<br />

Zerkleinerungsgröße vor – von extrem fest<br />

bis hin zu breiförmig. Diesen Bedürfnissen<br />

entsprechend werden die Zerkleinerer und<br />

Pumpen als Module verbaut. So lassen sich<br />

selbst hartnäckige Abfälle und -reste zuverlässig<br />

auf eine definierte Partikelgröße zerkleinern<br />

und anschließend fördern.<br />

Zusätzliche Kapazitäten<br />

Rund 4 Mio. Euro hat Vogelsang im Jubiläumsjahr<br />

in den Neubau einer Produktionshalle<br />

investiert und damit die Fertigungskapazitäten<br />

am Stammsitz ausgebaut. Zusätzlich<br />

wurde der Firmensitz um ein weite-<br />

res Bürogebäude und einen Showroom<br />

erweitert. Damit schafft das mittelständische<br />

Familienunternehmen die Voraussetzungen<br />

für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum<br />

und ein agiles, kundenorientiertes<br />

Auftreten in den Märkten – national<br />

und weltweit.<br />

Auf einer mehr als 4 300 m 2 großen Fläche<br />

ist in den vergangenen Monaten in Essen/<br />

Oldb. eine neue Produktionshalle entstanden,<br />

mit der das Maschinenbauunternehmen<br />

seine Produktions- und Fertigungskapazitäten<br />

ausbaut. In der Halle, ausgerichtet<br />

für mehr als 30 Bearbeitungszentren sowie<br />

über 40 CNC-Drehmaschinen, werden<br />

die Präzisionsbauteile für die Pumpen,<br />

Zerkleinerungstechnik und Feststoffdosierung<br />

gefertigt. Gearbeitet wird in zwei<br />

Schichten, sodass täglich von den insgesamt<br />

700 Beschäftigten am Stammsitz<br />

rund 130 Vogelsang-Mitarbeiter in der<br />

Halle tätig sind. Für eine natürliche Belichtung<br />

der CNC-Halle sorgen große Lichtbänder<br />

im Dach, die genau über den Maschinen<br />

positioniert sind. So steht Tageslicht<br />

dort zu Verfügung, wo es gebraucht<br />

wird. Über ein eigenes Anschlussgebäude<br />

werden Strom, Druckluft, Heizenergie, Datenleitungen<br />

und Feuerlöschwasser bereitgestellt.<br />

Aussickernde Kühlschmierstoffe<br />

werden sicher und umweltfreundlich entsorgt.<br />

Vier Stellplätze sind für die sortenreine<br />

Sammlung der Späne vorgesehen.<br />

Die vollständige Einhausung der Spänecontainer<br />

verhindert, dass Kühlschmierstoff<br />

durch Regen ausgewaschen wird.<br />

Fotos: Vogelsang<br />

www.vogelsang.info<br />

Harald Vogelsang<br />

tritt in die Geschäftsführung<br />

ein<br />

Marktlaunch der<br />

Exzenterschneckenpumpe<br />

CC-Serie<br />

David Guidez tritt in<br />

die Geschäftsführung<br />

ein<br />

Hugo Vogelsang<br />

Junior tritt in die<br />

Geschäftsführung ein<br />

Entwicklung des<br />

Zweiwellenzerkleinerers<br />

XRipper<br />

Kombinierte<br />

Zerkleinerungs- und<br />

Pumptechnik RedUnit<br />

1992<br />

1997<br />

2000er<br />

2014<br />

2016<br />

<strong>2019</strong><br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Abgeschlossenes Temperiersystem<br />

Die neue Serie Clino Temperpipe sorgt für eine effiziente<br />

Temperaturübertragung in Rohrleitungen und in Produktionsanlagen.<br />

Eine Erwärmung, Abkühlung und Temperierung eines<br />

Mediums in verschiedenen Temperaturstufen im Prozess sind<br />

einfach realisierbar. Durch den Sekundärkreislauf ist ein stationäres<br />

Aufheizen und Kühlen von Produkten möglich. Aufgrund<br />

des modularen Baukastensystems<br />

sind die Leitungen<br />

kompatibel zu Komponenten<br />

mit Anschlüssen nach<br />

DIN 32676. Das System ist<br />

flexibel und erweiterbar. Es<br />

entspricht Anforderungen<br />

im Hinblick auf Qualität,<br />

Hygiene und Rückverfolgbarkeit.<br />

Die Montage erweist<br />

sich durch die Klammerverbindung als sehr einfach, ist<br />

problemlos wieder lösbar und leicht zu reinigen. Ein Kontakt des<br />

Mediums mit der Flüssigkeit des Sekundärkreislaufes ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Das System ist mit Nennweiten 25–100 lieferbar. Die Rohrlängen<br />

können in fixen Meterlängen von 1–6 m gewählt werden. T-Stücke<br />

und Bögen ergänzen das Produktportfolio. Als Werkstoff kommt<br />

Edelstahl mit der Werkstoff-Nr. 1.4404 und der Oberflächen-<br />

Rauheit von Ra < 0,8 µm zum Einsatz. Sämtliche Komponenten<br />

sind mit WAZ 3.1 DIN EN 10204 lieferbar.<br />

www.schwer.com<br />

Unterwassermotorpumpen für große<br />

Förderhöhen<br />

Die neuen von KSB entwickelten Unterwassermotorpumpen<br />

haben einen Durchmesser von bis zu 50"<br />

(1 250 mm) und eine Antriebsleistung von bis zu<br />

5 MW. Mit diesen Pumpen lassen sich Fördermengen<br />

von bis zu 5 000 m 3 /h und Förderhöhen bis<br />

zu 1 500 m realisieren.<br />

Der Vorteil gegenüber trockenaufgestellten<br />

Aggregaten liegt in den deutlich höheren Standzeiten<br />

und der Tatsache, dass Pumpen mit nassen Motoren<br />

von einer Überflutung nicht beeinträchtigt werden.<br />

Neben der „normalen“ einströmigen Bauweise bietet<br />

KSB auch zweiströmige Ausführungen für besonders<br />

hohe Belastungen an.<br />

Diese Konstruktion hat man ursprünglich bei der<br />

Entwässerung von Bergwerken eingesetzt. Die<br />

hierfür benötigen Förderhöhen würden in einströmigen<br />

Pumpenkonstruktionen sehr große<br />

Axialschübe erzeugen. Diese stellen eine extreme<br />

Belastung für die Lagerung da. Durch die gegenläufig<br />

angeordneten Laufräder, wie man sie beim zweiströmigen<br />

Design hat, reduzieren sich der Axialschub<br />

und die damit verbundenen Lagerbeanspruchungen.<br />

Als Antriebe werden wassergefüllte Hochspannungsmotoren<br />

mit Spannungen von 1 bis 11 kV<br />

eingesetzt. Ein bewährtes Druckausgleichssystem sorgt dafür,<br />

dass die Motoren keine Belastung durch mögliche Druckdifferenzen<br />

unter Wasser erfahren. Dadurch verlängert sich<br />

die Lebensdauer und eine regelmäßige Wartung ist nicht<br />

notwendig.<br />

Antriebe für Regelventile<br />

Die häufigste Anwendung von manuell betätigten<br />

Handregelventilen ist der Einsatz als reines<br />

Absperrorgan. Etwas seltener werden manuell<br />

betätigte Ventile auch als fest eingestellte Drossel<br />

verwendet. In diesen Fällen kann im klassischen<br />

Sinn von einem Stellgerät gesprochen werden.<br />

Die Anwendung von Regelventilen als reines<br />

Stellgerät kann bei kontinuierlichen Prozessen<br />

eine kostengünstige Alternative zu automatisierten<br />

Lösungen sein. Insbesondere wenn<br />

Änderungen der Ventileinstellung nie oder sehr<br />

selten vorkommen. Nichtsdestotrotz können<br />

Ventile mit dem neuen Antrieb passiv in ein<br />

Automatisierungskonzept eingebunden werden.<br />

Es ist also durchaus möglich, ein Handregelventil<br />

mit einer analogen Stellungsrückmeldung und/oder digitalen<br />

Endlagenschaltern zu versehen. Natürlich kann der Antrieb zu<br />

einem späteren Zeitpunkt durch eine automatisierte Lösung<br />

ersetzt werden. Durch die Kompatibilität zum Standardventildesign<br />

kann das Ventil bei einem Umbau in der Anlage verbleiben.<br />

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Digitales Fluidmanagement<br />

Die Magnet-Membrandosierpumpen<br />

Gamma X und XL in Kombination<br />

ermöglichen mit dem Dulconnex<br />

Gateway die einfache Überwachung,<br />

Analyse und Optimierung von<br />

Prozessen. Digital vernetzt, stehen<br />

alle notwendigen Informationen für<br />

die Anlagensteuerung bereit und<br />

gewährleisten laut Hersteller störungsfreie Prozesse. Zusätzliche<br />

Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich durch das Zusammenspiel<br />

mit einer neu entwickelten Sauglanze. Auf den Regelkreis<br />

der Pumpe abgestimmt, lässt sich der Füllstand sehr genau<br />

erfassen.<br />

Die neue Schlauch-Dosierpumpe Dulcoflex Control ermöglicht<br />

durch ihr intuitives Bedieninterface mit Click-Wheel eine einfache<br />

Bedienung. Der von Prominent entwickelte und patentierte<br />

Dosierkopf sorgt für einen schnellen und unkomplizierten<br />

Schlauchwechsel mit neuem Wechselkonzept, ganz ohne<br />

Werkzeug.<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 33<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Aus der Ferne<br />

Wiederkehrende Prüfung sicherheitsgerichteter Instrumentierungssysteme<br />

Regelmäßige wiederkehrende<br />

Prüfungen von Messgeräten<br />

können erhebliche Ausfallzeiten mit<br />

sich bringen. Eine neue Technologie<br />

der Füllstandüberwachung zum<br />

Überfüllschutz ermöglicht die<br />

wiederkehrende Prüfung aus der<br />

Ferne, wodurch Sicherheit, Anlagenverfügbarkeit<br />

und Rentabilität<br />

gesteigert werden können.<br />

S<br />

icherheitsgerichtete Instrumentierungssysteme<br />

(SIS) und die dazugehörigen<br />

Sensoren, Aktoren und Logiksysteme müssen<br />

regelmäßig einer wiederkehrenden<br />

Prüfung unterzogen werden, um ihre<br />

Funktionsfähigkeit im Bedarfsfall sicherzustellen.<br />

Wiederkehrende Prüfungen sind<br />

Betriebstests, bei denen überprüft wird, ob<br />

ein einzelnes Gerät seine Sicherheits -<br />

funktion erfüllt und gefährliche, unentdeckte<br />

Fehler erkennt, die das Gerät daran<br />

hindern würden, seine Hauptfunktion bei<br />

Anforderung auszuführen. Bei der wiederkehrenden<br />

Prüfung wird außerdem überprüft,<br />

ob die sicherheitstechnischen Funkti-<br />

onen (SIF) eines SIS die für die Anwendung<br />

erforderlichen Sicherheits integritäts-Level<br />

(SIL) erfüllen.<br />

Bei einer umfassenden wiederkehrenden<br />

Prüfung eines Grenzwertschalters kann<br />

dieser entweder im Betrieb bleiben oder<br />

außer Betrieb genommen werden. Bei der<br />

Prüfung eines Schalters, der im Betrieb<br />

bleibt, muss der Flüssigkeitsfüllstand im<br />

Behälter bis zum Auslösepunkt des Gerätes<br />

erhöht werden. Wenn es sich bei dem<br />

Schalter jedoch um einen Kritisch-Hochoder<br />

Hoch-Hoch-Grenzwertschalter für<br />

den Überfüllschutz handelt, ist das Anheben<br />

des Flüssigkeitsfüllstands auf einen<br />

möglicherweise un sicheren Füllstand oft<br />

nicht erlaubt. Sollte das Gerät während des<br />

Tests nicht auslösen, kann es zu einer Überfüllung<br />

des Behälters kommen.<br />

Ausbau und Simulation<br />

Geräte, die außer Betrieb genommen werden,<br />

werden einer Tauchprüfung in einem<br />

Simulationsbehälter unterzogen. Der Prozess<br />

muss möglicherweise abgeschaltet<br />

werden, wodurch die Produktion beeinträchtigt<br />

werden kann. Es ist nicht möglich,<br />

alle Arten von Schaltern für die Prüfung zu<br />

entfernen. Technologien, wie z. B. Geräte<br />

mit kapazitiver Füllstandmessung, nutzen<br />

die Bodengeometrie im Behälter als Bezugswert.<br />

Wenn man diese Art von Schalter<br />

aus dem Behälter entfernt, bedeutet dies,<br />

dass er nicht im installierten Zustand geprüft<br />

wurde und die wiederkehrende Prüfung<br />

nicht gültig wäre.<br />

Die digitale Technologie in der modernen<br />

Instrumentierung ermöglicht nun die<br />

Durchführung der wiederkehrenden Prüfung<br />

aus der Ferne anstatt wie bisher vor<br />

Ort. Dadurch ist das Verfahren schneller,<br />

sicherer und effektiver. Die Funktionalität<br />

ist in den Schalter integriert. Somit kann<br />

der Bediener einen Befehl im Schutz der<br />

Leitwarte abgeben und das Gerät bleibt im<br />

Behälter installiert. Bei modernen Vibrationsgrenzwertschaltern<br />

wird die teilwiederkehrende<br />

Prüfung aus der Ferne auf diese<br />

Weise durchgeführt. Dieses integrierte<br />

Verfahren reduziert außerdem die Komplexität<br />

des Systems, da keine zu sätzliche<br />

Verkabelung und kein zusätzliches Gerät<br />

Autorin: Marianne Williams, Marketing<br />

Manager, Emerson Automation Solutions,<br />

Slough, Großbritannien


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

im Schaltschrank erforderlich ist, und bietet<br />

erhebliche Sicherheitsvorteile, da sich<br />

das Personal nicht in Gefahren bereiche<br />

begeben muss.<br />

Einsparungen in der Praxis<br />

Ein großes US-amerikanisches Raffinerie- und<br />

Gasverarbeitungsunternehmen nutzt diese<br />

Technologie für eine erhebliche Effizienzsteigerung<br />

sowie Kosteneinsparungen. Das<br />

Unternehmen betreibt viele Kompressorstationen<br />

an verschiedenen Standorten. Jeder<br />

Kompressor verfügt über zwei bis vier<br />

Gaswaschflaschen, um Restflüssigkeiten<br />

vor dem Eintritt in den Kompressor aus<br />

dem Gasstrom zu entfernen. Das Hauptaugenmerk<br />

lag auf der Messung der Flüssigkeitsstände<br />

in den Gaswaschflaschen. Die<br />

vorhandene Füllstandmesslösung bestand<br />

aus Schaltern in Schwimmerausführung<br />

für einen Alarm bei hohem Füllstand. Die<br />

Geräte boten keine Echtzeitsicherheit der<br />

Funktionalität, waren verschleißanfällig und<br />

mussten häufig erneuert werden. Zudem<br />

gingen mitunter Teile in den Gaswaschflaschen<br />

verloren, was zu zusätz lichen Problemen<br />

führte.<br />

Die Gaswaschflasche entfernt jegliche<br />

Restflüssigkeit aus dem Gasstrom, bevor er<br />

in den Kompressor eintritt. Alarme für<br />

hohen Füllstand werden genutzt, damit<br />

keine Flüssigkeit in den Kompressor gelangt<br />

und diesen beschädigt. Ein separater<br />

Grenzwertschalter wird zum Betrieb des<br />

Ablassventils verwendet, mit dem die angesammelte<br />

Flüssigkeit aus der Gaswaschflasche<br />

entfernt wird. Die wiederkehrende<br />

Prüfung war ein äußerst wichtiger Teil dieses<br />

Prozesses. Beim Ausfall des Alarms für<br />

hohen Füllstand bestand die Gefahr eines<br />

Überfüllens und Auslaufens.<br />

Große Entfernungen überwinden<br />

Die Kompressorstationen sind über eine<br />

große Fläche verteilt, weit entfernt oder<br />

befinden sich in Bereichen, in denen die<br />

Witterungsbedingungen eine Herausforderung<br />

darstellen können. Gemäß einer<br />

Unter nehmensrichtlinie mussten alle<br />

Alarme für hohen Füllstand regelmäßig<br />

„Die Vibrationsgrenzwertschalter sind gegen eine<br />

Fehlauslösung bei Verwirbelungen geschützt.“<br />

getestet und auf Funktionsfähigkeit überprüft<br />

werden. Dabei handelte es sich um<br />

einen zeit aufwändigen, kostenintensiven<br />

und mög licherweise gefährlichen Vorgang.<br />

Die Gas waschflascheneinheiten<br />

wurden einmal jährlich abgeschaltet, um<br />

sie zu prüfen, zu testen und zu warten. Jeder<br />

Schwimmer musste für die Tauchprüfung<br />

aus dem Behälter genommen werden,<br />

was viele Sicherheitsbedenken mit<br />

sich brachte.<br />

Dieser Vorgang hatte erhebliche Zeitverluste<br />

und Produktionsausfälle sowie eine<br />

zusätzliche Wartungsplanung zur Folge.<br />

Das Entfernen der Schwimmer führte mit<br />

der Zeit zu Gewindeschäden an Gerät und<br />

Behälter. Einschließlich der Fahrten zum<br />

Einbauort und zurück sowie Entleeren der<br />

Tanks konnte die gesamte Prüfung pro<br />

Schalter in Schwimmerausführung mehrere<br />

Stunden dauern. Insgesamt entstanden<br />

Personalkosten von mehreren hundert<br />

Dollar pro geprüfter Einheit.<br />

Schnelle Ergebnisse<br />

Zur Optimierung der Wartung der Gaswaschflaschen<br />

ersetzte das Unternehmen<br />

Ergebnisse der teilwiederkehrenden Prüfung<br />

die Schalter in Schwimmerausführung<br />

durch Rosemount 2140:SIS Füllstanddetektoren.<br />

Insgesamt wurden 220 dieser Geräte<br />

in 110 Kompressorstationen installiert.<br />

Die Möglichkeit der wiederkehrenden<br />

Prüfung aus der Ferne erlaubt eine Bestätigung<br />

der Funktionalität von Alarmen<br />

für hohen Füllstand, ohne sich zur Gaswaschflasche<br />

oder Kompressorstation begeben<br />

zu müssen oder diese abzuschalten.<br />

Die wiederkehrende Prüfung aus der Ferne<br />

erfolgt nun im laufenden Prozess und<br />

dauert nur wenige Minuten pro Gerät. Diese<br />

Lösung zerstreute die Sicherheitsbedenken<br />

des Unternehmens, da das Bedienpersonal<br />

bei der Prüfung keinen Prozessmedien<br />

ausgesetzt wird.<br />

Die Vibrationsgrenzwertschalter von<br />

Rosemount stellten sich als äußerst zuverlässig<br />

und wartungsfrei heraus und boten<br />

den Vorteil einer einstellbaren Schaltverzögerung,<br />

die eine Fehlauslösung bei Verwirbelungen<br />

verhindert. Durch die Abschaffung<br />

der jährlichen, manuellen Prüfung<br />

der Schalter in Schwimmerausführung<br />

konnte das Unternehmen den Wartungsaufwand<br />

um ca. 1 000 h/a und die Wartungskosten<br />

um 235 000 EUR senken. Die<br />

Vermeidung von Abschaltungen brachte<br />

dem Unter nehmen eine Gewinnsteigerung<br />

um mehr als eine Million Euro.<br />

Fotos: Emerson<br />

wwww.emerson.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 35


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Präzise Gasregulierung für die<br />

Fermentation<br />

Die Herausforderung bei der Herstellung von Bakterien, Pilzen<br />

oder Zellkulturen liegt in der exakten Einhaltung der jeweiligen<br />

Rahmenbedingungen. Vor allem die präzise Regulierung der<br />

Gasmengen ist bei der Fermentation dem Bedarf der sich stetig<br />

vermehrenden Kulturen gleitend anzupassen. Ein Hersteller<br />

bietet hierfür Massendurchflussregler (MFCs) mit großem Stellbereich,<br />

sehr guter Wiederholgenauigkeit und Dokumentationsfunktionen<br />

für reproduzierbare Prozesse an. Die Geräte sind<br />

konform zu den Zulassungen USP Class VI, FDA, 3.1 Zeugnis und<br />

EG 1935.<br />

Die Massendurchflussregler eignen sich für den Einsatz im<br />

Forschungslabor bis hin zur Versuchsanlage. Dabei können bis zu<br />

vier verschiedene Gase kalibriert werden; mit einem Gerät kann<br />

der Anwender also die gängigen<br />

Fermentergase wie z. B. Luft,<br />

Sauerstoff, Stickstoff oder<br />

Kohlendioxid exakt nach dem<br />

Bedarf der jeweiligen Kulturen<br />

steuern. Die medienberührenden<br />

Teile sind aus Edelstahl<br />

gefertigt, um eine Fermentkontamination<br />

auszuschließen.<br />

www.buerkert.de<br />

Feuchte- und Temperatursonde im<br />

Miniaturformat<br />

Die kompakte, intelligente<br />

Feuchte- und Temperatursonde<br />

Humicap HMP9 verfügt über eine<br />

kurze Ansprechzeit. Die kleine<br />

Sonde wiegt nur wenige Gramm<br />

und der Sondenkopf weist einen<br />

Durchmesser von nur 5 mm auf.<br />

Der kompakte Sondenkörper kann<br />

sich schneller an die sich ändernde<br />

Umgebung anpassen und eignet sich aufgrund seiner Größe auch<br />

für die Installation in engen Räumen, in denen Messungen mit<br />

herkömmlichen Sondengrößen nicht möglich sind.<br />

Die Sonde ist für den Einsatz unter schnell wechselnden oder<br />

kondensierenden Bedingungen vorgesehen. Sie bietet auch<br />

Vorteile für eine Vielzahl von Anwendungen oder Standorten mit<br />

Temperaturen unter 120 °C, bei denen kein hoher Druck herrscht,<br />

aber die genaue Messung von Feuchte und Temperatur ein<br />

kritischer Faktor ist.<br />

Neben relativer Feuchte und Temperatur liefert die HMP9 auch<br />

Daten zu anderen berechneten Feuchtegrößen wie Taupunkttemperatur,<br />

Feuchttemperatur, absolute Feuchte, Mischungsverhältnis,<br />

Feuchtekonzentration, Wasserdampfdruck und Enthalpie.<br />

www.vaisala.de<br />

Bandbreite besser ausnutzen<br />

Der neue Powerlink-Buscontroller X67BC8780.L12 von B&R verfügt über einen integrierten Hub für acht<br />

CAN-Stränge. Durch die Sterntopologie dieses Netzwerks wird eine höhere maximale Gesamtkabellänge und eine<br />

bessere Ausnutzung der Bandbreite möglich. Zudem vereinfacht sich die Verkabelung wesentlich.<br />

An den acht getrennten CAN-Strängen lassen sich jeweils externe Teilnehmer in der bekannten Bustopologie<br />

anschließen. Jeder Strang kann dabei eine Ausdehnung bis zur vollen baudratenabhängigen Maximallänge<br />

erreichen. Alle acht CAN-Anschlüsse des Buscontrollers sind über integrierte Abschlusswiderstände terminiert.<br />

Durch eine vollständige FPGA-Implementierung erzielt der Hub minimale Durchlaufzeiten. Das Gerät entspricht<br />

der Schutzart IP67 und ist für eine Montage außerhalb des Schaltschranks geeignet.<br />

www.br-automation.com<br />

Redundante Softwareplattform auf<br />

Standard-PCs<br />

Yokogawa hat eine Softwareplattform entwickelt, mit der sich<br />

Softwarepakete auf Standard-Computern in einer redundanten<br />

Konfiguration ausführen lassen; die Produktfamilie Oprex Control<br />

and Safety System wurde um diese neue Plattform entsprechend<br />

erweitert. Die Redundanz-Software erhöht die Verfügbarkeit aller<br />

System-, Software- und Gerätelösungen, die Yokogawa in der<br />

Kategorie Oprex Control anbietet. Tritt ein Fehler auf, überträgt<br />

diese Software die Steuerungsaufgaben vom aktiven PC auf den<br />

Standby-PC; das dauert nicht länger als eine Sekunde. Dies (über)<br />

erfüllt die Betriebsparameter von Prozessanlagen, bei denen die<br />

Erfassung von Daten und die Ausgabe von Steuerbefehlen<br />

basierend auf diesen Informationen i. d. R. mehrere Sekunden<br />

oder länger in Anspruch nehmen. Da die Daten und Statusinformationen<br />

auf den beiden PCs stets synchronisiert sind, können<br />

Prozesse ohne Unterbrechung fortgesetzt werden, auch wenn das<br />

System die sequenzielle Steuerung mehrerer Aufgaben durchführt.<br />

www.yokogawa.com/de<br />

Restgasanalysen in Vakuumsystemen<br />

Für eine effiziente Restgasanalyse in Vakuumsystemen hat der<br />

Vakuumspezialist Leybold jetzt den neuen Leyspec gelauncht. Die<br />

Produktreihe ist in sechs Varianten erhältlich und damit prädestiniert<br />

für alle grundlegenden und erweiterten Restgasanalyseverfahren<br />

in anspruchsvollen Hoch- und Ultrahochvakuumanwendungen.<br />

Durch ihre kompakte Größe und flexible Montierbarkeit<br />

eignet sich das Gerät für ganz unterschiedliche Einbausituationen<br />

und Messaufgaben in der Forschung und Industrie.<br />

Das Gerät ist für eine moderne und nachhaltige Prozessüberwachung<br />

ausgelegt und verbindet so laut Hersteller ein unkompliziertes<br />

Handling mit hoher Nachweisempfindlichkeit. Die<br />

Software, die ein Bestandteil des Produktangebotes ist, unterstützt<br />

die Bedienbarkeit der<br />

Modelle und ermöglicht<br />

zudem eine breite Palette<br />

von Anwendungen – von<br />

einfachen Operationen bis<br />

hin zu komplexen Analysen.<br />

www.leybold.com<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Individuelle Temperierlösung<br />

Der 3-Punkt PID-Regler R4100 für den Einsatz in Temperier-<br />

Applikationen bietet durch sein 3,5" großes Touch-LCD-Display<br />

die Möglichkeit, alle wesentlichen Funktionen übersichtlich<br />

darzustellen. Der integrierte Programmregler fährt genau das<br />

eingestellte Temperaturprofil ab. Bis zu acht unterschiedliche<br />

Temperaturprofile kann der Benutzer hinterlegen.<br />

Der integrierte Webserver ermöglicht<br />

einen Fernzugriff über LAN oder<br />

WLAN mit Endgeräten wie<br />

Smartphone, PDAs oder PCs. Eine<br />

weitere Bedienmöglichkeit stellt die<br />

Elovision-Software von Elotech dar.<br />

Über die LAN-Schnittstelle kommuniziert<br />

der Regler dabei mit einem PC.<br />

Je nach Ausbaustufe des R4100 gibt es<br />

verschiedene Schnittstellenoptionen:<br />

RS-232/RS-485/TTY oder Profibus/Profinet. Serienmäßig sind<br />

USB-(Speicherung) und Ethernet-Anschlüsse vorhanden. Des<br />

Weiteren gibt es Sensoreingänge für Temperatur, Durchfluss,<br />

Druck und Füllstand.<br />

www.elotech.de<br />

Näherungsschalter trotzen<br />

Hochdruckreinigung<br />

Mit der Baureihe IGMH…GSP-W bietet der Sensorspezialist EGE<br />

wasserdichte induktive Näherungsschalter für Anwendungen, in<br />

denen häufig Reinigungen durchgeführt werden müssen. Die<br />

wasserdichten Hochtemperatursensoren in Schutzart IP68/69K<br />

können problemlos mit Hochdruckreinigern gesäubert werden.<br />

Sie eignen sich damit für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie,<br />

z. B. zur Überwachung von Brat- und Backstrecken, Backformen<br />

oder Ofenwagen. Dank der robusten, aus Edelstahl<br />

1.4571 und PEEK gefertigten Gehäuse können sie in extremen<br />

Umgebungstemperaturen zwischen – 25 und + 160 °C betrieben<br />

werden. Der Anschluss erfolgt per<br />

Silikonkabel. Mit zwei Serien<br />

stehen bis + 140 °C heißdampfresistente<br />

Sensoren sowie silikonfreie<br />

Sensoren für den Lackierbereich<br />

zur Verfügung. Für Atex-Zone 0/20<br />

eignet sich der bis + 140 °C<br />

ausgelegte Sensor IGEXH.<br />

www.ege-elektronik.com<br />

Wirtschaftliche Papierproduktion<br />

Die Kipas Holding ist seit 2015 in<br />

der Papierproduktion tätig und<br />

wird mit der Produktionsstätte in<br />

Soke in Zukunft rund 1,15 Mio. t/a<br />

Papier herstellen. Dazu erweitert<br />

das Unternehmen die Produktionskapazitäten<br />

in zwei Schritten um<br />

zwei neue Papiermaschinen PM2 und PM3. Die neue PM2 ist die<br />

größte Maschine ihrer Art in der Türkei und wurde hinsichtlich<br />

Elektrifizierung, Automatisierung und Antrieben mit Komponente<br />

aus dem Sipaper Fiber-Portfolio von Siemens ausgestattet. Durch<br />

die durchgängige Lösung profitiert Kipas von einer wirtschaftlichen<br />

Ersatzteilhaltung und einer Anlagenverfügbarkeit von 99 %.<br />

Kipas plant, mit der PM2 nach dem<br />

Projektabschluss im Juli 2020<br />

jährlich rund 700 000 t Papier mit<br />

Grammaturen von 90 bis 400 g zu<br />

produzieren. Die Maschine selbst<br />

hat mit 386 m Länge beachtliche<br />

Ausmaße und produziert Papier<br />

mit einer Konstruktionsgeschwindigkeit von 1 200 m/min. Gebaut<br />

wurde der Riese von Voith, der für die Automatisierung auf das<br />

Prozessleitsystem Simatic PCS 7 von Siemens als durchgängige<br />

Lösung zur Steuerung und Digitalisierung der Anlage setzt.<br />

www.siemens.com<br />

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Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger die in ihren<br />

Unternehmen für die Automatisierung verantwortlich sind.<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen ist für die Besucher kostenlos.<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

Damit kein Funke<br />

überspringt<br />

Abfüllen von Toluol in einen Behälter<br />

Elektrostatische Ladungen können zu Bränden oder im<br />

Extremfall zu Explosionen führen. Im vorliegenden Beispiel<br />

wurde ein Metalleimer über ein Metallfallrohr mit Toluol,<br />

einem äußerst regen Ladungserzeuger, befüllt. Und schon<br />

nach kurzer Zeit entzündete sich das Lösungsmittel.<br />

Ein Bediener wollte mithilfe der Schwerkraft einen Metallbehälter mit<br />

Toluol aus einem Hochbehälter füllen und öffnete dazu ein Ventil. Die<br />

Fließgeschwindigkeit betrug ca. 23 l/min. Der Bediener hängte zu diesem<br />

Zweck einen Metalleimer mit Drahthenkel und Kunststoffgriff über ein Absperrventil.<br />

Durch den Kunststoffgriff des Henkels wurde der Metalleimer<br />

gegen Erde isoliert.<br />

Beim Öffnen des Ventils trat der Bediener vom Eimer weg, um das Toluol<br />

in den Eimer fließen zu lassen, wie er es zuvor bereits mehrmals getan hatte.<br />

Schon nach kurzer Zeit entzündete sich das Toluol. Der Bediener verließ<br />

den Ort des Geschehens und kam mit einem kleinen Feuerlöscher zurück,<br />

der sich jedoch als ungeeignet erwies. Daraufhin holte der Bediener einen<br />

größeren Feuerlöscher. Allerdings war das Feuer zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

außer Kon trolle und der Bediener konnte das Ventil nicht schließen,<br />

um den Toluolstrom in den Eimer, der bereits überlief, zu stoppen.<br />

Rekonstruktion der Vorgänge<br />

Autorin: Sophie de Ronde, Digital Marketer, Newson<br />

Gale Ltd, Colwick, Nottingham, Großbritannien<br />

Bei der Untersuchung des Vorfalls kam man zu der Erkenntnis, dass der<br />

Bediener das Ventil geöffnet hatte und sich anschließend von dem Metalleimer<br />

entfernt hatte. Der Bediener sagte aus: „Ich stand einfach da und<br />

schaute den Eimer an, als er plötzlich Feuer fing.“ Eine vom Bediener ausgehende<br />

Entladung wurde daher als Ur sache für den Vorfall ausgeschlossen.<br />

Stattdessen zog man ein Strömungsstrom-Szenario in Betracht.<br />

I s<br />

= 2,5 × 10 -5 × v 2 × d 2<br />

I s<br />

= Strömungsstrom (A), v = Geschwindigkeit (m/s), d = Rohrleitungsdurchmesser<br />

(m)<br />

Laut Berechnung hätte der Strömungsstrom 0,01 μA betragen müssen,<br />

allerdings gab es da noch einen Filter in der Leitung. Die Verweildauer des<br />

Toluols zwischen dem Leitungsfilter und dem Ausgang der Rohrleitung betrug<br />

unter einer Sekunde, was viel kürzer als die empfohlenen 30 s ist. Es<br />

kann daher davon ausgegangen werden, dass der Strömungsstrom am<br />

Ausgang der Rohrleitung ca. 0,1 μA betrug. Auf jeden Fall aber lag der<br />

Strömungsstrom zwischen 0,1 und 0,01 μA.<br />

Wenn man annimmt, dass das Toluol 30 s lang floss, dann wäre am Eimer<br />

eine Ladung von 3 μC entstanden, sofern der Eimer vollständig gegen Erde<br />

isoliert war.<br />

Die potenzielle Energie am Eimer lässt sich mit der folgenden Gleichung<br />

bestimmen:<br />

E pot<br />

= Q 2 /2C<br />

Q = Ladungsmenge des Eimers, C = elektrische Kapazität des Eimers<br />

Die potenzielle Energie am Eimer errechnet sich hiermit auf 225 mJ. Die<br />

Spannung am Eimer betrug 150 kV. Bei einer Durchschlag festigkeit der Luft<br />

von 3 × 106 V/m hätte ein Funken vom Eimer problemlos eine Strecke von<br />

50 mm überwinden können. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass es zu<br />

einem Funkenschlag vom Draht henkel zum Absperrventil gekommen ist.<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Bei einem konservativeren Ansatz ergibt der niedrigere Wert des<br />

Strömungsstroms von 0,01 μA mit derselben Gleichung eine potenzielle<br />

Energie in Höhe von 2,25 mJ, eine Spannung von 15 kV und<br />

einer Funkenstrecke von 5 mm.<br />

Bei einer berechneten Mindestzündenergie von Toluol von 0,24 mJ<br />

ist eine Potenzialentladung selbst mit der konservativsten angenommenen<br />

Energie von 2,25 mJ immer noch hoch genug, um die brennbaren<br />

Dämpfe, die von dem Toluol erzeugt wurden, zu entzünden.<br />

Vermeidungsstrategie<br />

Das Erdungsüberwachungssystem garantiert das Vorhandensein eines<br />

Anschlusswiderstands von 10 Ω oder weniger<br />

Es ist durchaus anzunehmen, dass dieser Vorgang ohne jeglichen<br />

Zwischenfall zuvor bereits mehrfach durchgeführt wurde. Möglicherweise<br />

kam es bei den vorherigen Vorgängen ebenfalls zu einer<br />

elektrostatischen Funkenentladung, jedoch war in diesen Momenten<br />

in der Funkenstrecke einfach keine brennbare Atmosphäre vorhanden.<br />

Dies ist ein häufiges Merkmal von Operationen, bei denen<br />

es aufgrund von elektrostatischen Ladungen zu einem Brand oder<br />

einer Explosion gekommen ist.<br />

In einem ersten Schritt muss festgestellt werden, warum sich der<br />

Eimer überhaupt elektrostatisch aufladen konnte. In diesem Fall<br />

hat sich der Behälter elektrostatisch aufgeladen, weil er elektrisch<br />

von der Erdmasse getrennt war. Hätte der Eimer Verbindung zur Erde<br />

gehabt, hätte sich auf seiner Oberfläche keine Ladung aufbauen<br />

können. Überschüssige elektrostatische Ladungen wären stattdessen<br />

ganz einfach zur Erde hin abgeflossen. Gemäß den branchenweit<br />

gültigen Richtlinien wie NFPA 77 und IEC 60079-32-1<br />

hätte der isolierte Behälter über eine Verbindung zu einem geprüften<br />

Erdungspunkt (in diesem Fall zu dem Prozessbehälter) mit<br />

einem Widerstand von 10 Ω oder weniger verfügen müssen.<br />

Sowohl in IEC 60079-32-1 (13.4.1) als auch in NFPA 77 (7.4.1.6) und<br />

(7.4.1.4) heißt es: „Temporäre Verbindungen können mithilfe von<br />

Schrauben, Druckklammern (Erdungsklammern) oder Spezialklammern<br />

hergestellt werden. Druckklammern sollten ausreichenden<br />

Druck erzeugen, um Schutzschichten, Rost oder verschüttetes Material<br />

zu durchdringen und den Kontakt mit dem Grundmetall mit<br />

einem Übergangswiderstand von weniger als 10 Ω zu gewährleisten.“<br />

Erdungsklammern und -kabel verfügen über eine Atex/FM-Zertifizierung.<br />

Sie durchdringen physische Hemmnisse wie Farbanstriche,<br />

Produktablagerungen und Rost und garantieren eine<br />

elek trisch leitfähige Verbindung mit dem Grundmetall der Anlagenteile<br />

und Geräte.<br />

Für Tätigkeiten, die eine kontinuierliche Erdung erfordern, bestünde<br />

die nächste Schutzstufe aus einer selbstprüfenden Erdungsklammer<br />

mit optischer Anzeige.<br />

Bond-Rite Remote ist ein für die Wandmontage konzipiertes<br />

Erdungssystem, das das Bedienpersonal aktiv dazu animiert, die<br />

Anlagen und Geräte vor dem Beginn des Prozesses zu erden. Das<br />

Erdungsüberwachungssystem garantiert das Vorhandensein eines<br />

Anschlusswiderstands von 10 Ω oder weniger. Grün blinkende<br />

LEDs erteilen dem Benutzer auf einfache Art und Weise die Freigabe<br />

für den Prozessstart.<br />

Fotos: iStock (#172646340, P_Wei), Newson Gale<br />

www.newson-gale.co.uk<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

Ungekühlte Methangasdetektionskamera<br />

www.flir.com<br />

Flir Systems bringt mit der GF77 Gas Find IR seine erste ungekühlte Wärmebildkamera zur<br />

Erkennung von Methan auf den Markt. Diese tragbare Kamera bietet Inspektionsprofis alle<br />

Funktionen, die sie benötigen, um potenziell gefährliche, unsichtbare Methanlecks zu<br />

finden. Die Kamera wurde speziell für die Erkennung von Methan entwickelt, um die Gasinspektion<br />

zu verbessern und die Gefahr von Fehlmessungen zu verringern. Die GF77 bietet<br />

den hochsensiblen Modus (High Sensitivity Mode, HSM), der die Bewegung hervorhebt, um<br />

winzige Gasfahnen für den Benutzer besser sichtbar zu machen.<br />

Der lasergestützte Autofokus hilft dabei, Lecks besser zu erkennen und die Kontrastverbesserung<br />

sorgt auf Knopfdruck dafür, dass sich die Gase deutlich vom Hintergrund abheben.<br />

Darüber hinaus ermöglicht eine schnell reagierende grafische Benutzeroberfläche den<br />

Fachleuten, die Effizienz zu steigern, indem sie Jobordner organisieren, Notizen aufnehmen<br />

und GPS-Positionsanmerkungen auf der Kamera hinzufügen können.<br />

Neues Kältemittel für Klimaprüfschränke<br />

Durch Verbote und Regulierung fluorierter Kältemittel gerät der Betrieb von Klimaprüfschränken<br />

in Gefahr – und damit wichtige Thermoschock- und Kältetests für Kunststoffe und Beschichtungen.<br />

Wegen des weitgehenden Verbots notwendiger Kältemittel entwickelte ein Anlagenbauer mit<br />

WT69 selbst eine Alternative. Dieses Kältemittel hat einen niedrigen GWP (CO 2<br />

-Äquivalenzwert)<br />

von 1 357. Dadurch ist es entsprechend der EU-Verordnung zugelassen und zukunftssicher. Zusatzvorteil:<br />

Die Anzahl der vorgeschriebenen Dichtheitsprüfungen wird reduziert oder die Pflicht<br />

entfällt sogar ganz. Wichtig für Anwender ist die Übertragbarkeit der Messergebnisse. Die ist bei<br />

WT69 gegeben. Denn Klimaschränke mit WT69 verhalten sich nahezu identisch wie solche mit<br />

R23. Zum Beispiel liefert WT69 genau die gleiche Leistung zum Entzug von Wärme. Damit ist die<br />

Kälteleistung bei Klimaprüfschränken mit beiden Kältemitteln nahezu identisch.<br />

www.weiss-technik.com<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2019</strong> im 53. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 52: gültig ab 1. Oktober 2018<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

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www.engineering-news.net<br />

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Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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40 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Prozesskontrolle in der Wäge- und<br />

Inspektionstechnologie<br />

Mit einer leistungsstarken Software will ein Anbieter von Wägeund<br />

Inspektionstechnologien ein umfassendes Komplettpaket mit<br />

gesteigertem Bedienkomfort anbieten. Die Software zur statistischen<br />

Prozesskontrolle und Fertigverpackungskontrolle<br />

beinhaltet jetzt unter anderem erweiterte Funktionen für dynamische<br />

Kontrollwaagen und Metalldetektoren. Im Bereich der<br />

dynamischen,<br />

HACCP-konformen<br />

Prozesskontrolle<br />

und klassischen<br />

Füllmengenkontrolle<br />

ist die<br />

Software für viele<br />

Hersteller aus der<br />

Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie<br />

bereits eine feste<br />

Größe im Produktionsnetzwerk.<br />

Die modulare Software erfasst Daten von vielfältigen<br />

Geräten und Systemen entlang der Produktionslinie und<br />

unterstützt effizient die Optimierung von Produktionsprozessen<br />

und Produktqualität. Das erfreuliche Ergebnis für die Hersteller:<br />

Weniger Produktionsausschuss, weniger Risiken, kürzere Ausfälle<br />

sowie deutliche Einsparungen bei den Positionen Arbeitszeit und<br />

Betriebskosten. Die neue Version 4.0 des globalen Anbieters<br />

industrieller Wäge- und Inspektionssysteme vervollständigt den<br />

Umfang insbesondere durch wichtige Funktionen im Bereich<br />

dynamische Kontrollverwiegung und Metalldetektion.<br />

www.minebea-intec.com<br />

Effiziente Sortier- und Abfüllanlage<br />

Die renommierte deutsche Brauerei Rothaus hat neue Sortierund<br />

Abfüllanlagen in Betrieb genommen. Rothaus wollte eine in<br />

die Jahre gekommene Abfüllanlage ersetzen, die mittelfristig die<br />

hohen Hygiene- und Qualitätsstandards der Brauerei nicht mehr<br />

garantieren konnte. Außerdem konnte sie das umfangreiche<br />

Mehrweg-Leergut anderer Hersteller nicht mit den eigenen<br />

hochproduktiven<br />

Steuerroutinen<br />

verarbeiten, ohne das<br />

hohe Effizienzziel der<br />

neuen Abfüllanlage zu<br />

gefährden.<br />

Das Gebo Cermex<br />

Team lieferte die<br />

Integrationsleistungen<br />

für die Einrichtung<br />

einer neuen Sortierund<br />

einer neuen<br />

Abfüllanlage. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden gelang es dem Unternehmen,<br />

30 verschiedene Maschinen von einem Dutzend unterschiedlicher<br />

Anbieter vollständig zu integrieren und eine neue Produktionslinie<br />

zu schaffen, die eindrucksvolle 3 200 Kisten pro Stunde<br />

sortieren und bis zu 50 000 Flaschen pro Stunde füllen kann.<br />

Außerdem lieferte Gebo Cermex die Kronkorkenzuführungen, die<br />

Fördertechnikkomponenten und das Palettenmanagement<br />

innerhalb der Brauerei.<br />

www.gebocermex.com<br />

Schäden bei Auffangwannen verhindern<br />

Eine Auffangwanne gehört in vielen Unternehmen zur grundlegenden<br />

Sicherheitsausstattung bei der Handhabung von Gefahrstoffen<br />

– die Anwender sind verpflichtet, diese in einem<br />

ordnungsgemäßen Zustand zu halten. Dies ergibt sich einerseits<br />

aus der Arbeitsstättenverordnung und andererseits aus der<br />

Betriebssicherheitsverordnung. Für Letztere hat der Gesetzgeber<br />

am 30.04.<strong>2019</strong> zahlreiche Änderungen veranlasst, die am<br />

08.05.<strong>2019</strong> in Kraft getreten sind. Ein Anbieter von Auffangwannen<br />

nimmt diese<br />

Änderungen zum<br />

Anlass, die sachgerechte<br />

Handhabung<br />

von Auffangwannen<br />

in Erinnerung zu<br />

rufen. Dies ist<br />

insofern von<br />

Bedeutung, da eine<br />

wesentliche Anforderung<br />

der Verordnung<br />

darin besteht,<br />

Schutz- und Sicherheitseinrichtungen einer regelmäßigen<br />

Kontrolle ihrer Funktionsfähigkeit zu unterziehen und festgestellte<br />

Mängel umgehend zu beseitigen.<br />

Damit eine Auffangwanne ihre Funktion ordnungsgemäß erfüllen<br />

kann, müssen Konstruktion und Bauart dem gewünschten<br />

Einsatzzweck entsprechen. Auch bei der Aufstellung und Wartung<br />

gibt es einiges zu beachten, um Folgeschäden zu vermeiden.<br />

Dabei kommt es maßgeblich darauf an, aus welchem Material<br />

eine Auffangwanne gefertigt ist. In vielen Fällen treten Beschädigungen<br />

als Folge unsachgemäßer Handhabung auf. Dabei<br />

können bereits bei Aufstellung der Auffangwanne einige Maßnahmen<br />

ergriffen werden, damit das Produkt lange zuverlässig<br />

Dienste leistet.<br />

www.denios.de<br />

Energiemanagement mit System<br />

Das Energiemanagementsystem (EnMS) ISO 50001 findet bereits<br />

seit der Einführung in 2011 breite Akzeptanz in Unternehmen und<br />

hat das Bewusstsein für Ressourceneffizienz geschärft. Am<br />

21. August 2018 wurde die Revision der Norm veröffentlicht. Für<br />

Unternehmen, die ihr Energiebewusstsein nach außen tragen<br />

wollen, empfiehlt sich eine ISO 50001 Zertifizierung. Die Energieeffizienz<br />

kann durch ein Energiemanagementsystem erhöht<br />

werden. Dies spart Energiekosten und schont die Ressourcen. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die Steuerersparnis, denn der Gesetzgeber<br />

fördert gezielt das Engagement von Unternehmen zur Senkung<br />

des Energieverbrauchs. Hier greift der Spitzenausgleich nach<br />

Energie- und Stromsteuergesetz, die besondere Ausgleichsregelung<br />

(BesAR) zur Begrenzung der EEG-Umlage sowie gezielte<br />

Fördermöglichkeiten.<br />

Die Norm übernimmt die sogenannte „High Level Structure“<br />

(HLS), die nach einem Beschluss der ISO für alle neuen Managementsystem-Normen<br />

gilt. Diese ist bereits in der ISO 9001:2015<br />

und der ISO 14001:2015 umgesetzt. Neu sind zudem die höheren<br />

Anforderungen an das oberste Management. Es gilt eine dreijährige<br />

Übergangsfrist für die Einführung und Anwendung der ISO<br />

50001:2018. In dieser Zeit sind die alte und die neue Norm parallel<br />

gültig. Die Übergangsfrist endet am 20. August 2021, dann<br />

verlieren alle ISO 50001:2011 Zertifikate ihre Gültigkeit. Bis dahin<br />

muss die Umstellung auf die revidierte Norm erfolgt sein.<br />

www.tuev-sued.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 41


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Heiß auf Eis<br />

Eis wird luftig, Schokolade warm<br />

Spätestens wenn die Temperaturen<br />

auf tropische Werte klettern,<br />

schlägt die Stunde der Eiscreme –<br />

sie gehört zum Sommer wie Sonne,<br />

Strand und Ferien. Damit das Eis die<br />

richtige Konsistenz bekommt, ist<br />

vor allem Druckluft unverzichtbar.<br />

„Cremiges Eis braucht Luft“, sagt Andreas<br />

Jentgens, als er durch die Eisfabrik in Waldfeucht<br />

führt. In einer Maschine neben ihm<br />

wird gerade die Mixtur für Eis am Stiel verarbeitet:<br />

Die Zutaten werden mit Luft aufgeschlagen<br />

und gleichzeitig gekühlt. „Für ein<br />

gutes Eis sind viele Parameter genauestens<br />

einzuhalten“, erklärt Jentgens, der am Standort<br />

die technische Infrastruktur der Produktion<br />

betreut. Die richtige Zusammensetzung des<br />

Milchmixes zum Beispiel, der aus Rohstoffen<br />

wie Magermilch, Molke, Zucker, Aromen und<br />

Emulgatoren zubereitet wird. „Und erst<br />

durch den Lufteinschlag wird das Eis cremig<br />

und erhält seine typische Konsistenz.“<br />

DMK Ice Cream produziert in Waldfeucht<br />

Eis am Stiel, Becher-, Hörnchen- und Waffel-<br />

Autorin: Ulrike Preuß, Journalistin, Hennef<br />

eis für mehrere Handelsketten. An insgesamt<br />

fünf Linien mit zugehörigen Verpackungsstrecken<br />

kann in der Eisfabrik<br />

gleichzeitig produziert werden. „Der Output<br />

beträgt pro Linie derzeit etwa 38 000 Eis<br />

pro Stunde – vor 2002 waren es noch ungefähr<br />

8 000“, veranschaulicht Jentgens den<br />

Produktivitätszuwachs der expandierenden<br />

Firma. Aufgrund der steigenden Nachfrage<br />

wurden die Taktzeiten erhöht. Und damit<br />

stieg auch der Bedarf an Druckluft. Um diesen<br />

zu decken, investierte DMK in eine<br />

neue Druckluftstation mit drei drehzahlgeregelten,<br />

effizienten Kompressoren.<br />

Während das Eis mit spezieller Reinstluft<br />

aufgeschlagen wird, die über einen speziellen<br />

Druckluft-Katalysator aufbereitet wird,<br />

brauchen die Zylinder und Armaturen der<br />

Verpackungsanlagen „normale“ Druckluft.<br />

DMK unterhält für Reinst- und Arbeitsluft<br />

zwei Netze: etwa 30 % des Bedarfs entfällt<br />

auf die Reinstluft, 70 % auf die Arbeitsluft.<br />

Wärmerückgewinnung<br />

temperiert Schokoladentanks<br />

Nach dem Aufschlagen der Milchmixtur mit<br />

Reinstluft zur cremigen Masse wird diese aus<br />

der Eismaschine zu einer Formdüse gefördert.<br />

Das Eis wird hindurchgepresst, ein Metallfaden<br />

schneidet die einzelnen Portionen ab,<br />

zeitgleich wird ein Holzstiel eingeschossen.<br />

Das Stiel-Eis landet anschließend auf dem<br />

Band auf geeisten Blechen, die in einen Froster<br />

weitergefördert werden. Es hat schon seine<br />

endgültige Form, muss aber bei – 40 °C schnell<br />

heruntergekühlt werden, damit es fest genug<br />

für die Verpackung ist. „Die Eismasse ist vorher<br />

noch pastös“, erklärt Jentgens und zeigt,<br />

dass Eis und Stiel noch nicht zusammenhalten<br />

– der Stiel lässt sich vor der Kühlung einfach<br />

aus dem Eis herausziehen. Nach dem Gefriervorgang<br />

wird das Eis mit Schokolade<br />

überzogen, die, damit sie flüssig und damit<br />

gut zu verarbeiten ist, 45 °C warm sein muss.<br />

Bei der Temperierung der Schokoladentanks<br />

kommen seit Kurzem auch die neuen<br />

Kompressoren ins Spiel. „Die drei Maschinen<br />

waren alle ab Werk für die Wärmerückgewinnung<br />

vorbereitet, sodass wir sie sehr<br />

einfach an unser System anschließen konnten“,<br />

erklärt der ausgebildete Kälteanlagenbauer<br />

Jentgens. „2015 haben wir eine Ammoniak-Kälteanlage<br />

angeschafft und hierfür<br />

eine Wärmerückgewinnung installiert.<br />

Etwa 130 m 3 Wasser im Heizsystem erwärmen<br />

wir damit auf etwa 60 °C.“ Dabei werde<br />

die Wärme von insgesamt 16 Schraubenverdichtern<br />

zurückgewonnen: den Kältemaschinen<br />

und den neuen Kompressoren.<br />

Foto: Atlas Copco<br />

www.atlascopco.de<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 9/<strong>2019</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 09. <strong>2019</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 28. 08. <strong>2019</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Ein Pharmaunternehmen setzt in der Phospholipid-Extraktion<br />

einen kontinuierlichen Bandfilter und einen horizontalen Kontitrockner<br />

ein – Atex-konform und nach GMP<br />

04<br />

02 Ein neuer Füllstandsensor erfasst neben Füllstand auch Grenzwert<br />

und Temperatur; durch die kompakte Bauform ist er flexibel einsetzbar<br />

03 Dieses Abfüllsystem optimiert das Handling und bietet eine<br />

ergonomische und vor allem geräuschreduzierte Arbeitsumgebung<br />

04 Die Fachpack öffnet am 24. September <strong>2019</strong> in Nürnberg ihre<br />

Tore – VERFAHRENSTECHNIK informiert über Neuheiten und<br />

Messe-Highlights<br />

Der direkte Weg<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 7-8/<strong>2019</strong> 43


44 VERFAHRENSTECHNIK 9/2015<br />

FLUIDTECHNIK

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