Hänicher Bote | Dezember-Ausgabe 2014
Hänicher Bote | Dezember-Ausgabe 2014
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10 Gemischte seite 18. <strong>Dezember</strong> <strong>2014</strong> <strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />
„Kinderweihnachten“ diesmal mit viel Lob<br />
Adventsmusik im Kerzenschein<br />
(Gräfenhainichen/HäBo/wg).<br />
Nach reichlich Kritik im Vorjahr<br />
sollte diesmal alles besser werden.<br />
Ein geändertes Konzept samt<br />
terminlicher Verschiebung, die<br />
Einbindung der evangelischen<br />
Kirchengemeinde und ein anderer<br />
Standort sorgten letztlich für überwiegend<br />
positive Einschätzungen.<br />
Bürgermeister Harry Rußbült übergab<br />
dem Weihnachtsmann den Lebkuchenschlüssel<br />
und dann war die<br />
Bühne straff belegt. Die Kita „Regenbogen“<br />
hatte ihren großen Auftritt,<br />
Grundschüler zeigten ihr Programm,<br />
das GCC-Kasperletheater<br />
wurde beklatscht, eine Fakirshow<br />
bestaunt, Weihnachtslieder gab es<br />
nicht nur vom Band. In der Kirche<br />
wartete die Krippenausstellung und<br />
die Kinder konnten verschiedenen<br />
Weihnachtsgeschichten lauschen.<br />
Zwischendurch lockten Knüppelkuchen<br />
und Kinderpunsch. Mehrere<br />
Weihnachtsbuden halfen beim<br />
Suchen von Geschenkideen. Ein<br />
vielseitiges Programm, nicht alles<br />
kann hier aufgezählt werden.<br />
Beendet wurde der zweite Tag<br />
mit der „Adventmusik im Kerzenschein“<br />
in der St.-Marien-Kirche.<br />
Über 75 Minuten erlebten die 130<br />
Konzertbesucher bei empfindlicher<br />
Kühle (die Kirche ist nicht<br />
beheizbar) ein durch Stimmen<br />
und Instrumente erwärmendes und<br />
letztlich mit viel Beifall bedachtes<br />
Konzert. Der Evangelische Kirchenchor<br />
Gräfenhainichen unter<br />
Leitung von Jacqueline Bräuer,<br />
die zudem am Keyboard und im<br />
Sologesang glänzte, mischte bekanntes<br />
mit weniger gesungenem<br />
Liedgut, sehr zur Freude der Gäste.<br />
Die 14er Bläsergruppe um Paul<br />
Ungureanu und Jan Uflacker setzte<br />
erstmals – auch da gab es lobenden<br />
Applaus – einige Nachwuchs-Instrumentalisten<br />
ein. Zwischendurch<br />
sorgte Pfarrerin Angelika Schiller-<br />
Bechert mit geschickt gewählten<br />
Lesungstexten für Verschnaufpausen<br />
bei Sängern und Bläsern.<br />
„Die weihnachtliche Botschaft<br />
hinaustragen“, dass hatte sie sich<br />
eingangs gewünscht. Freudige<br />
Gesichter am Konzertende dürften<br />
die Bestätigung gewesen sein.<br />
Die Kinder ließen sich den Knüppelkuchen schmecken. Foto: (HäBo) Grahl<br />
Auch unter: www.facebook.com/Haenicher<strong>Bote</strong><br />
Alle Jahre wieder –<br />
unser satirischer Rück(und Aus-)blick<br />
(Gräfenhainichen/HäBo/ros).<br />
Am 12. April soll Enrico Schilling<br />
für die CDU den Chefsessel<br />
im Gräfenhainichener Rathaus erobern.<br />
Der 35-Jährige aus Tornau<br />
wurde von den Mitgliedern des<br />
Regionalverbandes der Christdemokraten<br />
einstimmig zum Kandidaten<br />
für die Bürgermeisterwahl<br />
bestimmt.<br />
Schilling spricht von einem Vertrauensbeweis.<br />
„Ich möchte Bürgermeister<br />
werden.“ Der Wunsch<br />
ist so neu nicht. Der Tornauer hatte<br />
sich 2008 schon einmal vergeblich<br />
um das Amt beworben.<br />
Trotz seiner erst 35 Lebensjahre<br />
ist der Tornauer ein alter Hase im<br />
Politikgeschäft. Seit 2004 ist er<br />
Alle Jahre wieder stürzt die Weihnachtszeit<br />
auf Papa herein wie<br />
eine Naturkatastrophe. Die ersten<br />
Vorboten des nahenden Ungemachs<br />
zeigen sich bereits Anfang September<br />
kurz nach Wiederkehr aus dem<br />
Sommerurlaub, wenn Papa beim<br />
ersten Einkauf nach drei Wochen<br />
Abstinenz beim „Penny“ über die<br />
aufgestapelten Jahresendhohlkörper<br />
stolpert und in den Aufsteller mit<br />
Stollengebäck stürzt. So in Stimmung<br />
gebracht, verfolgt ihn der kalte<br />
Hauch der sti-hillen Nacht, heiligen<br />
Nacht bis in den späten Oktober,<br />
und Anfang November beginnt er,<br />
in der Firma auch für höhere Etagen<br />
die Treppen zu nehmen, weil es im<br />
Fahrstuhl ständig den Heintje auf<br />
die Ohren gibt, ta ram tam tam tam.<br />
Mitte November baut Papa den alljährlichen<br />
zweiten, größeren Briefkasten<br />
für die Weihnachtswerbung<br />
an die Hauswand, um den 1. <strong>Dezember</strong><br />
gibt er sich geschlagen und<br />
kauft, für die Nachbarn gut sichtbar,<br />
mehrere Paletten Lebkuchenherzen,<br />
um sie in den kommenden Wochen<br />
heimlich, wenn alle schlafen, ins<br />
Vogelhäuschen zu legen. Am 5.<br />
<strong>Dezember</strong> putzt Papa auf nähere Anweisung<br />
von oben mit den Kindern<br />
pflichtbewusst Schuhe, um sich am<br />
6. <strong>Dezember</strong> darüber zu wundern,<br />
wie sich die Raulederschuhe doch<br />
verändert haben, und ab dem 10.<br />
<strong>Dezember</strong> kommt er ohne den täglichen<br />
Liter Glühwein kaum noch<br />
aus dem Bett. Mama duftet nach<br />
Wohnung, die Wohnung riecht wie<br />
eine Opiumhölle, die Weihnachtsgans<br />
versperrt den Eingang in die<br />
Kühltruhe, die Müllern aus dem<br />
Erdgeschoss trägt bei der Hausordnung<br />
Teelichter an den Ohren, die<br />
Kinder streiten um den klumpigen<br />
Inhalt vom Aldiweihnachtskalender,<br />
überall kleben Wunschzettel an den<br />
Spiegeln, und der gute Einfall, was<br />
er denn schenken sollte, wenn er<br />
was schenken wollte, kommt und<br />
kommt nicht. Am 24. <strong>Dezember</strong>,<br />
nachdem er die am Vorabend im<br />
Baumarkt in der „Allesmussrausaktion“<br />
erstandene, traurig schief<br />
stehende Krüppelkiefer mit kleinen,<br />
hakeligen Gegenständen beworfen<br />
hat, hetzt Papa gegen 11 Uhr mit<br />
letzter Kraft ins Shopping-Center.<br />
Er tritt durch die Drehtür. Und plötzlich,<br />
inmitten einer eigenartigen,<br />
nahezu unheimlichen Stille, bleibt<br />
die Zeit stehen. Papa hält inne. Er<br />
atmet durch. Er schaut auf und sieht<br />
um sich herum in die Gesichter der<br />
anderen Männer. Alte. Junge. Dicke.<br />
Dünne. Traurige Augen, stilles Verstehen.<br />
Da ein Nicken, dort eine zum<br />
kurzen Gruß erhobene Hand. Und<br />
da ist er, dieser magische Moment.<br />
Dieser Augenblick. Das Gefühl von<br />
Wärme. Die innere Einkehr. Der<br />
weihnachtliche Friede.<br />
Euer „Löffel“<br />
<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong> – Heimat zum Blättern<br />
Bürgermeisterwahl – CDU benennt Kandidaten<br />
Schilling soll es richten<br />
Bürgermeister seines Heimatortes.<br />
Er führte die Kreistagfraktion der<br />
CDU und ist seit 2010 Vorsitzender<br />
des Gräfenhainichener Stadtrates.<br />
„Die Leute kennen mich und<br />
sollten wissen, wie ich arbeite. Ich<br />
höre zu, rede und versuche Entscheidungen<br />
in der Sache zu treffen.“<br />
Als Rathauschef will Enrico Schilling<br />
durchstarten. „Bürgermeister<br />
ist man 365 Tage im Jahr und das<br />
rund um die Uhr. Ich möchte mich<br />
in meiner Heimat einbringen und<br />
Spuren hinterlassen.“ Als Beispiele<br />
nennt er die Kirchensanierung<br />
in Hohenlubast, den Kita-Bau in<br />
Möhlau und das neue Personalkonzept<br />
im Rathaus.